Website-Icon News4teachers

Vorbild Baden-Württemberg? Jetzt stellt auch NRW-Schulministerin Gebauer (FDP) Grundschul-Englisch auf den Prüfstand

DÜSSELDORF. Nachdem Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in dieser Woche eine Verlegung des ersten Fremdsprachenunterrichts von der ersten auf die dritte Klasse angekündigt hat, will nun Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) die Rahmenbedingungen für Englisch in der Grundschule überprüfen. Zu klären sei, ob es Probleme bei der Umsetzung der Lehrpläne gebe und ob diese überhaupt noch zielführend genug seien, sagte die Ministerin am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Es solle auch untersucht werden, ob sich die Erwartungen tatsächlich erfüllt hätten, die man 2003 in den frühen Englisch-Start schon in der Primarstufe gesetzt habe.

Will Englich in der Grundschule überprüfen: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Foto: FDP

Damals waren zwei Wochenstunden zunächst in der dritten und vierten Klasse in NRW eingeführt worden, später schon ab der zweiten Hälfte des ersten Schuljahrs. Die kindliche Neugier und Lernbegeisterung sollte genutzt werden für das erste Erlernen einer Fremdsprache. Der Antrag der AfD, Englisch in den Grundschulen ersatzlos zu streichen, gehe aber deutlich zu weit, sagte Gebauer.

Die AfD will die deutsche Sprache und mathematische Kenntnisse stärker fördern und dafür Englisch aus der Primarstufe verbannen. Deutsch müsse auch intensiviert werden, weil viele Kinder aus Migrantenfamilien in den Klassen unterrichtet würden. Die SPD betonte, im Herzen Europas sei das frühe Erlernen der englischen Sprache wichtig. Es müsse aber bundesweit einheitliche Standards geben, NRW solle dafür Motor sein. Die CDU nannte den AfD-Antrag rückwärtsgewandt.

Anzeige

Auch der VBE sprach sich gegen eine Streichung des Grundschul-Englischs aus.
„Fremdsprachen werden in einer globalisierten Gesellschaft und Wirtschaft immer wichtiger. Je jünger die Kinder sind, umso leichter fällt ihnen der Kontakt zu Fremdsprachen“, erklärte der  stellvertretende Landesvorsitzender Stefan Behlau. „Dieses Potenzial gilt es auch weiterhin zu nutzen. Englisch sollte weiterhin Bestandteil des Unterrichts an den Grundschulen sein. Es sollte in den Diskussionen vor allen Dingen darum gehen, die Übergänge zwischen der Grundschule und den weiterführenden Schulen noch besser abzustimmen. Eine Streichung wäre ein fataler Fehler. Die Globalisierung dürfen wir in den Lehrplänen nicht ignorieren. Es ist unsere Pflicht unsere Kinder darauf optimal vorzubereiten.“  News4teacher / mit Material der dpa

Jetzt ist’s durch: Eisenmann verschiebt den ersten Fremdsprachenunterricht von der 1. in die 3. Klasse (erlaubt aber Ausnahmen)

Die mobile Version verlassen