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A13 für alle? Nein danke! Philologenverband schießt gegen GEW und VBE quer – und fordert seinerseits: A14 für Gymnasiallehrer

GOSLAR. Seit zwei Jahren bereits trommeln die GEW und der VBE  für eine Angleichung der Gehälter von Grundschullehrern auf das Niveau der Kollegen aus den Gymnasien – unter der Parole „A13 für alle“. Die niedersächsischen Philologen, deren Verbandstag nun in Goslar zu Ende ging, machen in ihrer Abschlusserklärung deutlich, was sie von der Gleichwertigkeit der Schulformen halten: wenig! Sie fordern jetzt: A14 für Gymnasiallehrer! Ihr Argument: Den Berufsnachwuchs ziehe es ansonsten in die Wirtschaft.

Mehr Geld – fordern die Gymnasiallehrer für sich. Foto: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Die Jahresversammlung der Philologen beschloss die Forderungen nach einer Verkürzung der Arbeitszeit sowie einer Anhebung der Besoldung der Gymnasiallehrer um eine Gehaltsstufe, „wie das derzeit für andere Lehrergruppen diskutiert wird“, so heißt es in einer Pressemitteilung. „Ein nicht unwesentlicher Grund für die unzureichende Unterrichtsversorgung an den Gymnasien sei die Tatsache, dass immer weniger junge Menschen nach ihrem Studium den Beruf eines Gymnasiallehrers ergreifen wollten, nicht zuletzt weil gerade angehende Gymnasiallehrer mit ihrem vertieften fachwissenschaftlichen Wissen angesichts des Fachkräftemangels in der Wirtschaft hoch begehrt sind.“ Da das Land als Arbeitgeber der Lehrkräfte mit der Privatwirtschaft aufgrund der schlechteren Bezahlung und der schlechteren Arbeitsbedingungen nicht konkurrieren könne, sei zu befürchten, dass der Lehrermangel, insbesondere an den Gymnasien, weiter zunehmen werde.

GEW demonstriert für „A13 für alle!“ – und erstmals unterstützt ein Elternverband die Aktion

Die Delegierten forderten daher angesichts dieser geradezu dramatischen Entwicklung die neue Landesregierung – SPD und CDU verhandeln aktuell über eine Koalition –  auf, „umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um den Beruf des Gymnasiallehrers, insbesondere auch in finanzieller Hinsicht, attraktiv zu machen.“ Eine „undifferenzierte Einheitsbesoldung“ für alle Lehrer stehe dem aber entgegen.

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In Sachen Arbeitszeit meinen die Philologen: Nach den „jahrelangen Versäumnissen von Rot-Grün“ müsse die neue Landesregierung ihre Fürsorgepflicht für die niedersächsischen Lehrerinnen und Lehrer wahrnehmen – und ihrer Verantwortung, für eine rechtskonforme Arbeitszeit der Lehrer zu sorgen, nachkommen. „Die Vertreterversammlung erinnerte daran, dass die Arbeitszeit der niedersächsischen Beamten nach Beamtengesetz im Jahresdurchschnitt 40 Stunden in der Woche nicht überschreiten dürfe. Diese Rechtsvorschrift gelte auch für Lehrer. Doch die bisherige Landesregierung habe ihre Pflicht verletzt, auch für Lehrkräfte die 40-Stunden-Woche sowie die Einhaltung der Bestimmungen des Arbeitsschutzgesetzes und der Arbeitszeitverordnung für Beamte sicherzustellen. Damit müsse nun endlich Schluss sein, wenn die neue Koalitionsregierung das verloren gegangene Vertrauen der Lehrerschaft wiedergewinnen wolle.“

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Auch hier fordern die Philologen, ihre gymnasiale Klientel bevorzugt zu bedienen:  Zwar gebe es erste Anzeichen dafür, so die Delegierten, die Pflichtstundenzahl von Lehrergruppen zu senken; dabei müsse aber zunächst diejenige Lehrergruppe vorrangig Berücksichtigung finden, die „ausweislich aller bisherigen Arbeitszeituntersuchungen“ die höchste Arbeitszeit habe. Das seien „zweifelsfrei“ die Lehrkräfte an Gymnasien, die im Jahresdurchschnitt eine wöchentliche Arbeitszeit von weit über 40 Stunden aufwiesen. „Die Lehrkräfte an Gymnasien würden es daher als einen nicht hinnehmbaren Affront verstehen, wenn gerade sie von einer Verkürzung ihrer Pflichtstundenzahl ausgenommen würden, zumal das weiterhin in krassem Widerspruch zur gesetzlich festgelegten 40-Stunden-Woche stände und damit sicherlich einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhielte“, heißt es. bibo / Agentur für Bildungsjournalismus

 

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