HANNOVER. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat empört auf den Plan der niedersächsischen AfD reagiert, dass Schüler Kritik an der Partei über eine Internetplattform melden sollen – nach dem Vorbild der Hamburger AfD. Dort gibt es eine solche Plattform bereits (News4teachers berichtete). «Schülerinnen und Schüler werden durch diesen Aufruf für die Interessen der AfD instrumentalisiert. Das ist ein beschämender Vorgang», sagte Tonne der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Er lehne diesen Vorschlag konsequent ab und könne nur empfehlen, sich an «solch denunziatorischen Aufrufen und Aktionen» nicht zu beteiligen. Bei Problemen gebe es etablierte Verfahren, die allen offen stünden – etwa die Schulbehörden.
In Hamburg warf die Schulbehörde der Partei vor, Kinder zu Denunzianten zu machen und einseitig zu instrumentalisieren. Derartige Internetportale seien für ein gutes Schulklima nicht zweckdienlich. Die Behörde wollte prüfen, ob es überhaupt rechtlich zulässig ist, wenn Schüler, Eltern oder Lehrer schulische Vorfälle auf einem AfD-Internetportal melden. dpa
