„Lehrer denken sozialistisch“: AfD will die Schulen auf Parteilinie bringen – und erhöht dafür den Druck („Auge um Auge“)

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AUGSBURG. Es gehe längst nicht mehr nur um Kanzlerin Angela Merkel und ihre Politik, so meinte AfD-Chef Alexander Gauland am Wochenende auf dem Parteitag der „Alternative für Deutschland“: „Hier muss ein ganzer Apparat, ein ganzes System, eine ganze Mentalität weg.“ Was das bedeutet, sollen offenbar zeitnah die Schulen zu spüren bekommen: Eine Stiftung wird als parteinah anerkannt (was ihr erkleckliche Steuermittel einbringt), um schnellstmöglich Lehrerinnen und Lehrern ein „neues Bewusstsein“ zu vermitteln – wer sich dagegen zur Wehr setzt, der Eindruck drängt sich nach systematischen Einschüchterungsversuchen in den vergangenen Wochen auf, muss mit massivem Druck rechnen.

Mit Dackelkrawatte und braunem Pullunder: So präsentiert sich AfD-Chef Alexander Gauland aktuell auf der Homepage der Partei – fotomontiert vor das Schloss Bellevue, den Amtssitz des Bundespräsidenten. Screenshot

„Volksschullehrer und Lehrer denken sozialistisch“, meinte ein Delegierter auf dem AfD-Parteitag laut einem Bericht der „Welt“. „Diese Indoktrination müssen wir brechen.“ Mit der bereits 2015 gegründeten, künftig als parteinah anerkannten „Desiderius-Erasmus-Stiftung“ unter Leitung der ehemaligen CDU-Politikerin Erika Steinbach habe man die Möglichkeit, „auszugreifen in die Gesellschaft“. Dem Kuratorium der Stiftung gehören unter anderem die Pegida-Aktivistin Angelika Barbe, der umstrittene anti-feministische Sachbuchautor und Pflanzenforscher Ulrich Kutschera („Das Gender-Paradoxon“) sowie der Historiker Lothar Höbelt an, laut FAZ „bekannt für seinen verständnisvollen Umgang mit Problemen der Holocaustleugnung, die er als eine ‚historische Diskussion‘ gedeutet hat“.

Steinbach, die selbst nicht AfD-Mitglied ist, aber auch schon früher mit eigenwilligen Geschichtsinterpretationen für Irritationen sorgte („Die Nazis waren eine linke Partei“), machte der „Welt“ zufolge ihre Organisation zur Retterin für ein krankes Land. „Deutschland ist ein Fall für den Psychiater“, sagte sie. „Und mit dieser Stiftung wollen wir die Therapeuten sein.“ Sie könne Bildungsseminare abhalten, Materialien für Schulen und Volkshochschulen erstellen, Lobbyarbeit betreiben. Und sie habe dafür genügend Steuergeld zur Verfügung: Wohl bis zu 80 Millionen Euro jährlich stehen der Stiftung bald zu.

„Ideologische Umerziehung“

Dass die AfD bislang stets gegen parteinahe Stiftungen gewettert und ihre Abschaffung gefordert hat, spielte auf dem Parteitag nun keine Rolle mehr. Was schließlich erreicht werden soll, machte Co-Vorsitzender Jörg Meuthen anschaulich. Vor den Delegierten erzählte er eine Geschichte einiger „sehr junger Demonstranten“, die vor einer AfD-Veranstaltung ein Plakat hochgehalten hätten. „Wer in Grenzen denkt, ist begrenzt im Denken“, sei darauf zu lesen gewesen. Das, so Meuthen, sei Folge einer „ideologischen Umerziehung“ in der Schule. Es sei Aufgabe der AfD, hier ein neues Bewusstsein zu schaffen.

Das gilt auch für den Geschichtsunterricht. Bereits vor einem Jahr hatte der Thüringer AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke angesichts der Erinnerungskultur in den Schulen erklärt: „Anstatt die nachwachsende Generation mit den großen Wohltätern, den bekannten, weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern in Berührung zu bringen, von denen wir ja so viele haben, …vielleicht mehr als jedes andere Volk auf dieser Welt…, und anstatt unsere Schüler in den Schulen mit dieser Geschichte in Berührung zu bringen, wird die Geschichte, die deutsche Geschichte, mies und lächerlich gemacht“, sagte Höcke. Gauland hatte mit seinem umstrittenen Bild vom Nationalsozialismus und seiner Opfer als „Vogelschiss“ unlängst fast wortgleich wie Höcke ein neues Geschichtsbild gefordert.

Lehrer, die sich dagegen öffentlich wehren, bekommen zunehmend den Druck der Partei zu spüren (News4teachers berichtete). Gegen einen Schulleiter, der im Fernsehen die Bedeutung der Erinnerung an den Holocaust betont hatte („Wir haben rechtsextreme Abgeordnete im deutschen Bundestag wieder sitzen seit der letzten Bundestagswahl.“) reichte die Partei Dienstaufsichtsbeschwerde ein. Die Bremer AfD erstattete Dienstaufsichtsbeschwerde gegen einen Lehrer der Hansestadt, dem die Partei vorwirft, „die Schüler für seine politische Agenda einzuspannen“, wie die AfD auf ihrer Facebook-Seite schrieb. Unlängst hat die Hamburger AfD angekündigt, eine Internet-Plattform einrichten zu wollen, auf dem Schüler und Eltern AfD-kritische Lehrer melden sollen  – und stellte, nachdem die GEW ihr daraufhin „Nazi-Methoden“ vorwarf, ein Foto von angeblichen „GEW-Aktivisten“ auf ihre Homepage. Es zeigt, gut erkennbar, Lehrer auf einer Demonstration im Rahmen einer Tarifauseinandersetzung.

Ein neuer Post sorgt für Empörung. Screenshot

„Mit Merkel zusammen müssen auch etwa 870.000 Kollaborateure aus den Ministerien, Fernsehstudios, Lehrkörpern, Sozialämtern und Gewerkschaften entsorgt werden. Endlich wird in Deutschland aufgeräumt!“, hieß es nun in einem Facebook-Beitrag, der namentlich und mit passendem Profilbild dem AfD-Bundestagskandidaten Dubravko Mandic zuzuordnen ist, der nun ebenfalls auf dem Parteitag auftrat.

Obwohl der Fall bundesweit Wellen geschlagen hat, legte Mandic auf Facebook jetzt nach – auf die Frage eines Lehrers, wie er sich seine Entsorgung vorzustellen habe, antwortete der AfD-Politiker: „Sie verlieren vielleicht ihren Job oder bekommen einen andern. AfDler müssen auch ständig um ihren Job fürchten. Auge um Auge.“ (Schreibfehler im Original). News4teachers

 

„Endlich wird in Deutschland aufgeräumt“: AfD-Politiker beflügeln “Entsorgungs”-Fantasien gegen parteikritische Lehrer

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Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor

Senile Demenz findet unter anderem ihren Ausdruck in einer Verzerrung der Wahrnehmung, mit falschen Bezügen zur eigenen, hinterlegten Erlebniswelt. Die biologische Uhr tickt ganz gewaltig und das Gerüst der synaptischen Verschaltungen scheint sich langsam zu zersetzen.

unverzagte
5 Jahre zuvor

afd´ler drohen also ernsthaft allen nicht afd´lern mit entsorgung (!) anhand selbsternannter „bewusstseinserweiterungsmaschine“, die zudem noch aus privater stiftung mit 80 mio gesponsert ist und wer das mehr traurig als komisch findet, wird per internet-platform denunziert.

welche geschmacklosigkeit kommt danach?
„heilsames kiffen nur mit höcke“?

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Vielleicht Sex im Alter bei seniler Demenz.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Vielleicht möchte Herr Mandic ein umzäuntes Ferienlager für Lehrer ,politischen Gegner , Journalisten und andere Gegner im bosnischen Srebrenica einrichten ?
Deshalb ist es angebracht diesen geschichtslosen Rechtsanwalt für Ausländer- und Asylrecht der Justiz zuzuführen, damit das Gekrächze ein Ende findet.

SR500
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Heilsames Kiffen für die Afd wär mal was! Letztendlich führt es zur Selbstreflexion, aber selbst das scheint diesen „Untermenschen“ aufgrund mangelnder Intelligenz nicht möglich zu sein!
Wieso wird diesen Idioten hier auch noch eine Plattform geboten?

Bei jeder Afd – Meldung bekomme ich Brechreiz! Eben auch darum, dass niemand in der aktuellen Regierung etwas dagegen unternimmt. Asylpolitik und WM als Ablenkungsmanöver???

Ossowski
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Das mit dem Kiffen wird eher abgelehnt seitens der AfD. Da ist kollektives Volksbesäufnis angesagt. Dass die AfD ein Meinungsdiktat versucht, ist auch in Sachsen bekannt. Da kann der Kultusminister mehr erzählen, auch wie er mit entsprechenden Lehrern oder Schulen umgeht.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Hier gibt’s ein interessantes aktuelles Interview der Tagesschau mit Gauland:
http://www.tagesschau.de/inland/gauland-interview-101.html

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Wer möchte schon mit senilen, alten Männern eine Koalition bilden.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Es ginge ja um eine Koalition auf Landesebene, da würde Gauland bestimmt nicht Minister. Wenn die Wahl in Thüringen so ausgehen würde wie die letzte Umfrage:
http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/index.htm
dann hätte die führende CDU nur drei Optionen:
1. CDU/SPD/FDP/Grüne (alle vier zusammen, sonst reicht es nicht),
2. CDU/Linkspartei,
3. CDU/AfD.
Was wäre wohl am ehesten realistisch?

A. S.
5 Jahre zuvor

Ich sehe in der Bildungslandschaft weiß Gott größere Probleme als in der AfD. Warum n4t es immer wieder für nötig hält, eine Kampagne gegen diese Partei zu führen, ist schleierhaft, wenn ich mir unter einem Bildungsmagazin etwas politisch Unabhängiges und Ungesponsertes vorstelle.
Mir gefallen die ständigen Anti-AfD-Artikel in einem „Bildungsmagazin“ jedenfalls nicht.

Reni
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Zitat: “Den Kern der öffentlichen Aufgabe bildet die Mitwirkung der Medien an der politischen Meinungsbildung. Um dieser Aufgabe willen stellen freie Medien einen unverzichtbaren Bestandteil jeder freiheitlichen Demokratie dar.“ Richtig!!!
Sind dann die Zeiten vorbei, wo die Redaktion von News4teachers Leserkommentare rügte oder löschte, weil „freie Medien“ zitiert oder einzelne Artikel daraus empfohlen wurden, die nicht zur politischen Haltung von News4teachers passten?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Frage bleibt, welche Relevanz irgendwelche Facebook-Seiten tatsächlich haben. Was schreiben denn die Leute von anderen Parteien bei Facebook so alles für Unsinn? Ruft vielleicht mal ein Links-Genosse zum Klassenkampf auf? Was schreiben die Antifa-Leute? Das müsste man schon dagegenhalten. Eine Partei nur nach irgendwelchen Zitaten zu beurteilen ist fragwürdig. Vom letzten Parteitag wurde berichtet, dass es jetzt auch eine „Alternative Mitte“ gebe, die gemäßigt ist und der solche markigen Sprüche auch nicht gefallen, also gewissermaßen die schweigende Mehrheit zwischen zwei Parteiflügeln.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich bin kein Facebook-Benutzer und weiß das daher nicht. Ich hatte oben nur gefragt. Es wäre aber sehr seltsam, wenn aus anderen Parteien keine Äußerungen dort stünden, die man beanstanden könnte. Wenn man gezielt sucht, wird man bestimmt einiges finden. Ich würde einige klassenkämpferischen Töne erwarten. Was ich eigentlich meinte: Facebook-Seiten bestimmen wegen ihrer Beliebigkeit keine offizielle Partei-Linie, so wie Twitter-Kurzmeldungen keine offizielle Linie der US-Regierung sind.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Natürlich sind die Tweets von Trump offizielle Statements der US-Regierung. Gehen Sie einfach mal auf seinen Account. Er twittert als „45th President of the United States of America“.

Warum versuchen Sie so verzweifelt, die Äußerungen des AfD-Bundestagskandidaten zu relativieren – spielt doch überhaupt keine Rolle, über welchen Kanal er seine Drohungen ausgestoßen hat. Er hat sie öffentlich ausgestoßen. (Oder glauben Sie ernsthaft, das Internet sei eine private Veranstaltung? Und selbst wenn: Wäre die Drohung dann legitim?)

Da hilft auch kein wirres Fantasieren darüber, dass es wahrscheinlich in den Weiten des Internets auch noch andere gibt, die Unsinn posten – jede Wette: Einen Bundestagskandidaten, der Staatsbedienstete öffentlich bedroht, hat die AfD alleine.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

„Natürlich sind die Tweets von Trump offizielle Statements der US-Regierung.“
Aber gemacht wird es dann doch nicht, vgl. die vollmundigen Ankündigungen zur Mauer gegen Mexiko. Trump ist auch oft ein bellender Hund, der nicht beißt.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Und oft einer, der beißt – siehe Handelskrieg, siehe Trennung von Familien an der Grenze zu Mexiko, siehe Iran-Abkommen, siehe Klima-Abkommen …

Aber was wollen Sie uns eigentlich sagen? Dass die AfD eigentlich nur Spaß macht, wenn sie Menschen bedroht (wie der lustige Herr Trump halt)?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

„Aber was wollen Sie uns eigentlich sagen?“
Das könnte ich genauso zurückfragen. Wenn Sie was bei Facebook schreiben würden, welche Relevanz hätte das dann? Würden Sie sich später daran gebunden fühlen? Facebook ist inzwischen ein zweifelhaftes Unternehmen. Ich finde es grundsätzlich schlecht, Wahlkampf oder ähnliches über Facebook zu machen. Aber niemand scheint hier zu wissen, wie andere Parteien das halten.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich bin geistig voll bei Sinnen und weiß, was ich wo öffentlich schreibe. Bei Ihnen ist das vielleicht anders. Facebook hat mit der Geschichte hier überhaupt nichts zu tun – es geht um die AfD, wovon Sie hier mit allen Mitteln (auch wirklich lächerlichen) abzulenken versuchen.

Nochmal: Wenn Sie anderen Politiker vorwerfen, genauso zu verfahren wie die AfD – dann belegen Sie das gefälligst. Ansonsten entsteht der Eindruck, sie lügen hier irgendwelchen Mist zusammen, um nur ja die AfD „normal“ erscheinen zu lassen. Das ist sie aber nicht.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich hatte gar nichts behauptet, sondern nur gefragt, wie das wohl bei Leuten von anderen Parteien sein mag. Aber das soll wohl im Dunkeln bleiben. Und natürlich ist oben im Artikel viel von Facebook die Rede und weniger von anderen Quellen, etwa offiziellen Partei-Webseiten.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

… die natürlich die reine Wahrheit verkünden.

„Ich darf noch einmal feststellen, dass ich erstens keinen Krieg geführt habe, dass ich zweitens seit Jahren meinem Abscheu vor einem Krieg und allerdings auch meinem Abscheu vor einer Kriegshetze Ausdruck verleihe, und dass ich drittens nicht wüsste, für welchen Zweck ich überhaupt einen Krieg führen sollte.“ Hitler vor dem Reichstag, 28. April 1939

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Walter Ulbricht kurz vor dem 13.8.1961.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Ein Bravo für die Antwort der Redaktion!

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

dank insbesondere der redaktion für ihre klare, konsequente positionierung im umgang mit kritik, chapeau:

unsere menschenverachtende vergangenheit ist leider keineswegs vorbei. sie ist nicht einmal im ansatz vergangen. wer sich dagegen nicht wehrt, macht sich mitschuldig!

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  A. S.

@ A.S.: „Anti-AfD-Artikel“
Erstaunlich viele Überschriften zu Artikeln hier enthalten das Kürzel „AfD“, von anderen Parteien ist in dieser Weise nie die Rede. Sie werden nie kritisiert. Da gibt es zum Beispiel immer noch die DKP, die laut Wikipedia vom Verfassungsschutz als „linksextrem“ eingestuft ist und die laut der Bundeszentrale f. politische Bildung eine „Glorifizierung der DDR“ betreibt:
http://www.bpb.de/politik/extremismus/linksextremismus/33621/dkp?p=all
Unter der Überschrift „Einfluss- und Unterwanderungspolitik“ steht dort auch:
„Darüber hinaus versuchte die DKP, ihren Einfluss durch Infiltration in bestimmten gesellschaftlichen Bereichen zu erhöhen. So betätigten sich etwa Parteimitglieder offen oder verdeckt in verschiedenen Einzelgewerkschaften, wo sie dank ihres besonderen Engagements binnen kurzer Zeit wichtige Funktionen einnehmen konnten.“
Also wäre zu fragen, was die DKP-Leute so alles bei Facebook oder anderswo gegen ihnen unliebsame Leute schreiben und wie das zu beurteilen ist. Ich verteidige nicht das, was die AfD-Leute da geschrieben haben, aber ich glaube nicht, dass sie die einzigen Sünder sind in dieser Hinsicht. Schließlich ging man gerade in der DDR mit Regime-Kritikern sehr ruppig um. Da sollte es mich wundern, wenn jetzt die DKP plötzlich Samthandschuhe angezogen hätte.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Ist Ihr Beitrag Realsatire? Die AfD ist die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag, sie ist in 14 Landtagen vertreten – und sie erhebt den Anspruch, siehe Beitrag oben, „das ganze System“ zu ändern. Wie sie das tun will, macht sie ja hinreichend deutlich.

Und Sie kommen hier mit der DKP und wilden Spekulationen darüber, was deren Anhänger – gäbe es sie denn noch – heute so auf Facebook absondern würden?
Ein armseliger Versuch, die faschistoiden Methoden der AfD zu relativieren.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die DKP war doch nur ein Beispiel, da hatte ich gerade eine interessante Fundstelle. Es gibt doch auch andere. Mich stört, dass andere Parteien (egal wieviele Abgeordnete sie haben) so nie angegangen werden. Man sucht einfach nicht auf den Facebook-Seiten.
Andere Verdeutlichung: Ein (einflussreicher) australischer Imam hatte mal verkündet, wenn eine Frau sich nicht nach islamischer Sitte kleidet, dann soll sie ruhig vergewaltigt werden, selbst Schuld. Andere Fatwas von sog. „Islam-Gelehrten“ besagen z.B., dass kein Nicht-Moslem sich auf der arabischen Halbinsel dauerhaft niederlassen darf (betr. das Thema Migration). Dann heißt es zur Relativierung immer: Naja, das sind nur Einzelfälle, aber im großen ganzen ist beim Islam doch alles in Ordnung. Abdel-Samad dagegen spricht vom Islamofaschismus, er wird wissen, warum.
Wenn aber nur ein paar AfD-Leute aggressive Äußerungen (die ich im übrigen überhaupt nicht verharmlost habe, das unterstellen Sie mir nur) von sich geben, heißt es gleich: Die ganze Partei taugt nichts. Selbst bei der CSU geht man nicht so vor, irgendwelche Bierzelt-Sprüche der Partei als solcher anzulasten. Und alles, was links ist, wird sowieso geschont, obwohl der Stalinismus wohl noch nicht tot ist.

bolle
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Ja, die böse, böse AfD, Cavalieri! Ich kann dem geballten Hass auf diese Partei aber auch Positives abgewinnen: Offensichtlich sieht man die AfD als ernstzunehmende Konkurrenz für die sog. etablierten Parteien, insbesondere die Grünen und Linken.
Nur gegen ernstzunehmende Gegner wird Gift und Galle gespuckt und fieberhaft nach Sünden gesucht.
Das ist im politischen Leben nicht anders als im übrigen.
Für mich ist die Politik spannend geworden, seitdem die AfD auf der Bühne ist und für Wirbel sorgt. Plötzlich ist Leben in der Bude und ich merke die Vielfalt der Demokratie, die zwar immer löblich im Munde geführt wurde, von der ich unter dem Mehltau des Mainstreams aber nur wenig mitbekam.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Welche anderen? Sie behaupten hier dauernd, es wäre quasi normal, dass Politiker im Internet Menschen bedrohen – Belege bitte!

Und: Es geht nicht nur um die Äußerungen des Bundestagskandidaten. Es geht auch um Dienstaufsichtsbeschwerden. Es geht auch um die Äußerungen der Parteispitze zum Geschichtsunterricht – und zu den Schulen überhaupt. Der Neo-Nazi Höcke, der früher für die NPD geschrieben hat und heute als Thüringer AfD-Landeschef den Schulen vorwirft, die deutsche Geschichte „mies und lächerlich“ zu machen, sitzt breit grinsend auf dem Parteitag herum, während sein Führer, pardon Vorsitzender, herumschwadroniert: „Hier muss ein ganzer Apparat, ein ganzes System, eine ganze Mentalität weg.“ Hatten wir schon mal.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich muss nicht alles und jedes belegen, Sie klauben doch meist nur Zitate. Ich will mit Facebook nichts zu tun haben. Überlegen Sie lieber, wie es nach der Wahl in Thüringen weitergehen soll (s. oben). Höcke wird kaum der starke Mann werden.
Ich finde es jedenfalls abenteuerlich, dass kleinen Parteien eine Art von Narrenfreiheit eingeräumt wird, die dann aufhören soll, wenn sie mehr Wähler haben. Das Phänomen der vielen Wähler der AfD kann man so nicht behandeln.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Schön, dass Sie sich gut unterhalten fühlen, bolle – so klingt Verantwortungsbewusstsein für Deutschland! Am Ende der Weimarer Republik hätten Sie sicher Ihren Spaß gehabt.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Zumindest einige Erdogan-treue Organisationen haben schon Lehrer bedroht:
https://www.news4teachers.de/2017/02/nach-neuen-spitzelvorwuerfen-kontroverse-um-moeglichen-erdogan-auftritt-in-deutschland/
Bekanntlich gibt es ja eine AKP-nahe türkische Partei in Deutschland, und es gibt Ditib und noch mehr. Man wird auch gelegentlich handgreiflich gegen vermeintliche Gegner. Ich gehe davon aus, dass türkisch-stämmige Lehrer in Deutschland generell unter Druck gesetzt werden, wenn sie nicht stramm auf AKP-Linie sind. Wir machen uns vermutlich gar keine richtige Vorstellung davon, was das heißt. Man wird sich nicht um deutsche Gesetze scheren. Diejenigen, die angeblich Gülen nahestehen, werden ja ganz offen als „Terroristen-Unterstützer“ diffamiert. Vermutlich würde man sie am liebsten kidnappen und in die Türkei verschleppen. Beurteilen wir das eigentlich so vehement wie die Sache mit den AfD-Angriffen oben? Ich kann das nicht so recht sehen. Die Diskussion beim obigen Link zu n4t ist leer.

Beni
5 Jahre zuvor

Wenn ich ein*e Lehrer*in wäre und auf so einer Internet-Plattform landen würde, dann würde ich denken ich mache meine Arbeit richtig!
Ich würde alle Kolleg*innen bitten dafür zu Sorgen ebenfalls auf dieser Plattform aufgelistet zu werden um zu wissen, dass ich nicht der*die einzige bin der sich gegen AfD und Nationalsozialismus positioniert. Außerdem damit alle Wissen auf welche Inhalte in meinem Unterricht wert gelegt wird.
Ich stelle mir gerade vor, wie junge Familien mit Kindern die ins Grundschulalter kommen erstmal auf der Plattform nach schauen ob genug Lehrer*innen stehen um sie dann auf die Schule zu schicken. Das wäre irgendwie toll!

Pucifer
5 Jahre zuvor

Was für kranker Menschen es doch auf der Welt gibt… hoffentlich müssen wir solche Menschen nicht mehr lange ertragen… dafür muss ich mich tagtäglich Fremdschämen… leider!✌️

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Ws die Steuergelder für parteinahe Stiftungen betrifft, so schaue man mal auf die Seite der Rosa-Luxemburg-Stiftung unter dem Stichwort „Marx Global“. Zitat daraus:
„Wir müssen die subalternen Wähler*innen und die subalternisierten Bürger*innen im marxistischen Kampf, das Kapital unausgesetzt ins Soziale zu überführen, willkommen heißen.“ [… ]“Die Subalternen sind «multinational geworden, oft ohne gültige Papiere».“

Küstenfuchs
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Sie sind der Prototyp eines „Ja-aber-Relativierers“. Immer wenn etwas negatives über die AfD geschrieben wird, kommt ein
Ja, aber die Linken machen das auch
Ja, aber bei den Italienern ist das auch so
Ja, aber ….

Nicht mal die DKP, die als quasi-tote Partei völlig irrelevant ist, ist als Ja-aber-Beispiel zu blöd!

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Mir missfällt halt diese diffuse „wir-müssen-doch-alle-gegen-die-AfD-sein-Stimmung“, die da gepflegt wird. Das scheint mir genauso eine Stimmung zu sein, wie die AfD selber Stimmung macht gegen das „Establishment“, dem sie teilweise schon angehört. Das klingt etwas selbstgerecht. „Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“ Man sollte einen kühlen Kopf bewahren (wie war das mit dem „kühlen Klaren aus dem Norden“?). Und abenteuerlich finde ich es, der AfD ihre vielen Wähler noch anzulasten, der DKP aber ihre wenigen Wähler zugute zu halten. Das ist nicht die Idee der Demokratie: „Eine Partei mit Wählern ist gefährlich, eine ohne ist harmlos.“

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Die Stimmung ist nicht diffus. Hier wird über konkrete Sachverhalte berichtet – auch wenn Sie davon ständig abzulenken versuchen.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Hilfe, Herr Cavalieri!

Eine Partei, die eine Politik der Abwertung und Ausgrenzung anderer, der Relativierung des NS, der Glorifizierung der Wehrmacht, wine Partei, die diejenigen die anders denken als sie, an einen Pranger stellt und („Auge um Auge“) mit Rache droht, wäre dann harmlos, wenn niemand oder nur wenige sie auch wählen würden.

Findet eine solche Politik dagegen breite Zustimmung, dann wird es gefährlich.

Und das ist genau der Fall.

Es gibt zur Zeit keine Partei außer dieser selbst erkorenen „Alternative“, die derart massiv auf allen Ebenen ihrer Gliederung eine Politik der Destruktivität betreibt UND Zuspruch dafür erhält.

Das ist der Kern der Aussage des Vorredners.

Gewiss gibt es jede Menge anderer Spinner. Aber sitzen die im Bundestag und in 14 Landtagen?

Nein.

Deswegen ist diese sogenannte Partei gefährlich, und zwar ganz konkret.

Auch für Sie, im Übrigen.

Denn Totalitarismus macht vor überhaupt niemandem halt. Und wer sich so positioniert, strebt den Totalitarimus an.

Küstenfuchs
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Ich halte der DKP gar nichts zu gute, sie ist nur ähnlich relevant wie eine Regionalpartei in Burundi. Was die wollen oder auch nicht wollen, spielt einfach keine Rolle, solange sie nicht zu gewalttätigen Mitteln greifen.

Ich frage mich allerdings, wie ein Lehrer die AfD verteidigen kann, wenn diese Partei unsere Berufsgruppe offen angreift.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

@Cavalieri
Sie kommen wie ein Biedermann daher, der alles ,was von und über die AfD an negativen Berichten und Aussagen belegbar berichtet wird, durch andere Beispiele zu relativieren versucht, die Aussagen verharmlost und davon abzulenken versucht.
Ich empfinde ihr Verhalten als naiv und unverantwortlich.
Sie machen sich durch Ihr Verhalten zu einem Wegbereiter einer Partei, die durch den zunehmenden Verlust wirtschaftsliberaler Mitglieder, zunehmend zu einer radikalen Partei sich entwickelt, in der Neo-Nazis, wie Herr Höcke und andere,sich auf der Sonnenseite der Macht wähnen und verbal ihre Allmachtsgefühle im Internet und anderswo zum Ausdruck bringen, um politische Gegner wegzusperren, mit Berufsverboten zu belegen oder mit anderen Strafen zu belegen.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

„… um politische Gegner wegzusperren, mit Berufsverboten zu belegen oder mit anderen Strafen zu belegen.“
Das habe ich doch nie unterstützt. Aber erstens sind das Praktiken, die wir auch aus dem „realen Sozialismus“ kennen (das ist noch gar nicht so lange her), und zweitens schauen Sie, wie die Erdogan-Regierung auch hier in Deutschland mit oppositionellen Lehrern umgeht (oben steht was von mir). Da regt sich seltsamerweise niemand auf, es sind ja „nur“ Türken und Kurden, die betroffen sind. Warum musste denn so manche Schule der Gülen-Leute Polizeischutz bekommen? Welche Drohungen werden da wohl (auch auf türkisch) in irgendwelchen sozialen Medien stehen? Vermutlich wird sogar Atheisten gedroht, sie seien in Wahrheit Terroristen. Erdogan pflegt so zu reden.
Ich „relativiere“ das nicht, sondern mache nur darauf aufmerksam, dass es diese Phänomene weit über den Dunstkreis der AfD hinaus gibt. Das als „naiv“ zu bezeichnen ist wohl selbst naiv. Ich schimpfe gern mit auf die AfD, aber nur dann, wenn es die anderen auch trifft, die so ähnlich reden bzw. handeln.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Danke, diesen Link kannte ich leider nicht. aber es wird dort viel über die Türkei selbst und nur wenig über die Aktivitäten türkischer Organisationen hier in Deutschland geredet. Und die Diskussion dazu im Forum ist mager — warum auch immer. Warum schimpfen wir nicht auf Milli Görüs genauso wie auf die AfD? Das ist eine ultranationalistische Partei, die sich hier einen religiösen Ableger hält. Wikipedia schreibt, das sei eine länderübergreifende islamische Bewegung mit deutlicher Gegnerschaft zur demokratischen Grundordnung. Selbstverständlich setzt man andersdenkende Deutsch-Türken unter Druck. Und der gleichnamige Islamverband (auch IGMG genannt) ist einer der vier Verbände, die bei uns regelrecht hofiert werden und in den Rang einer dritten Amtskirche gehoben werden sollen („der Islam gehört zu Deutschland“). Stattdessen werden — auch hier im Forum — Kritiker solcher Organisationen in die „islamophobe“ Ecke gestellt.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Niemand stellt Kritiker von Milli Görüs oder Ditip oder sonst einer türkischen Organisation in die „islamophobe Ecke“. Milli Görüs wird vom Verfassungschutz beobachtet, und Kritik an Ditip kommt selbst von Landesregierungen.

Ihre Versuche, nur ja vom Dreck der AfD abzulenken, werden immer schräger. „Warum schimpfen wir nicht auf Milli Görüs genauso wie auf die AfD?“, so fragen Sie allen Ernstes. Vielleicht weil wir in Deutschland sind – und die AfD als größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag sitzt (im Gegensatz zu Milli Görüs)?

Was ziehen Sie als nächstes an den Haaren herbei? Wie wäre es damit, dass die AfD ja im Vergleich zu Attilas Hunnen doch recht friedlich daherkommt – warum also regt sich bloß niemand über den Reitersturm des 5. Jahrhunderts auf? Auch gegenüber den Taliban in Afghanistan sieht die AfD gar nicht soooo schlimm aus. Und Gauland ist sicher kein Fritz Haarmann – und trotzdem wird hier nur über Gauland geschimpft und nicht über den berüchtigten Serienmörder, komisch.

Nur mal so als Anregungen.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Milli Görüs hat immerhin Zehntausende von Mitgliedern, die AfD liegt in demselben Bereich. Offenbar dürfen Ihrer Meinung nach kleinere Parteien und Organisationen Lehrer bedrohen, größere nicht. Mir erschließt sich das nicht. Und kleine können ja auch groß werden. Milli Görüs operiert hier jedenfalls schon viel länger als die AfD und erhält Unterstützung aus der Türkei. Warum lässt man sie so unkommentiert gewähren? Vielleicht, weil sie sich religiös tarnt, und alles, wo „Religion“ draufsteht, bei uns nicht kritisiert werden darf?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

@ Felix Büchner: „… eine Politik der Destruktivität betreibt UND Zuspruch dafür erhält.“
Die Problematik ist mir durchaus bewusst. Man muss aufpassen, ob eine Partei an die Regierung kommt und dann die Demokratie abschafft, also etwa später keine weitere Wahlen mehr zulässt. Beispiele gab’s ja schon.
Nur ist es auch problematisch, einer Partei quasi vorzuwerfen, dass sie viele Wähler/innen hat. Das widerspricht der Idee der Demokratie nämlich auch. Schließlich entscheidet doch die Mehrheit. Wer hat nun die Kompetenz, das zu beurteilen? Eigentlich haben wir dafür das Bundesverfassungsgericht.
Deswegen muss man eben sehr sorgfältig abwägen. Und ob Facebook-Seiten da herangezogen werden können, scheint mir fraglich. „870.000 Kollaborateure entsorgen“, das haben nicht mal die Nazis geschafft. Es ist vollkommen unrealistisch. Die Nazis haben die jüdischen Lehrer entlassen, aber nicht alle Lehrer ausgetauscht. Sowas geht nicht. Auch Erdogan schafft das nicht ohne massive Qualitätsverluste. Aber gerade sein Beispiel sollte uns eine Warnung sein, da stimme ich zu. Gleichwohl: er beruft sich immer auf die Demokratie und den „Volkswillen“. Aber ich fände es besser, wenn Journalisten die AfD-Oberen direkt damit konfrontierten, um ggfs. eine Distanzierung zu erreichen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Weidel diese Facebook-Seiten unterstützt. Auch bei Frau Petry könnte ich mir das nicht vorstellen.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Der Vorwurf an eine Partei, Wähler zu haben, wäre ja nun wirklich lächerlich – hat den hier jemand erhoben?

Das habe ich nirgendwo gelesen.

Im Übrigen: Die Nazis haben wesentlich mehr als 870.000 Menschen nicht nur ‚“entsorgt“, sondern gleich umgebracht? Wie kommen Sie auf die Behauptung „das habe nicht mal die Nazis geschafft“ – mit wem rede ich hier?

Bitte was? „Die Nazis haben die jüdischen Lehrer entlassen, aber nicht alle Lehrer ausgetauscht“?
Irgendwas läuft da gewaltig schief.

Also: Die Nazis habe am Ende sämtliche Menschen jüdischen Glaubens nicht nur entlassen, sondern umgebracht; ca. 6 Millionen. Eine sehr große Zahl von Roma und Sinti ebenfalls. Zusätzlich ca. 400.000 Kranke, Behinderte und geistig behinderte. Zusätzlich eine Riesenmenge Sozialisten, Kommunisten etc.

Es könnte sein, dass Sie lediglich auf die Lehrerschaft hinauswollten und den Punkt darstellen wollten, dass es ja ganz unmöglich sei, erst mal ALLE Lehrer zu entlassen (weil dann ja alle Schulen schlagartig still stünden).

in der Tat: So blöd waren sogar die Nazis nicht. Warum, weil ganz normale Leute, also wie Sie und ich, denen dabei geholfen haben. Und der erste Gedanke ist natürlich der von Ihnen geäußerte: Das geht ja nicht.
Der zweite Gedanke allerdings liegt ebenso nahe: Dann machen wir das halt Schritt für Schritt.

Und genau so haben die es auch gemacht.

Sie stimmen mir zu, dass Erdogan eine Warnung sein sollte. Schön.
Dann sagen Sie „Gleichwohl: Er beruft sich auf den ‚Volkswillen'“.
Was möchten Sie damit aussagen? Dass das eine Legitimation darstellt?

Ich komme zurück zu dem was Sie weiter oben sagten: „Schließlich entscheidet doch die Mehrheit“.
Vorsicht: Die Mehrheit entscheidet innerhalb ganz bestimmter Grenzen.
Nur innerhalb dieser Grenzen, uns das sind die, die unserer Verfassung uns allen setzt.

Alles andere dürfen wir bei Erdogan, Orban und auch in Polen beobachten – das ist eine Diktatur der Mehrheit. Natürlich nur, bis die Diktatoren sich real etabliert haben und hat die Mehrheit ganz sicher nichts mehr zu sagen.

Ich freue mich, dass Sie den Frauen Weidel und Petra nicht zutrauen, solche Aussagen zu unterstützen.
Hatten Sie gemerkt, dass Frau Petry schon seit September 2017 nicht mehr in der sogenannten AFD ist?

Ihr Vertrauen in die Damen einmal akzeptiert – die Anzahl der AFD-Politiker, die immer schlimmere Sachen von sich gibt – und dafür gewählt wird, ist sehr groß. Niemand kann behaupten, das sei NICHT AfD.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Oben im Artikel steht doch, welche 870.000 Leute gemeint waren. Wieso kommen sie da mit der Judenvernichtung?
Erdogan beruft sich auf seine gewonnenen Wahlen, wovon er den „demokratisch legitimierten Volkswillen“ ableitet, das zu tun, was er tut. Ich finde das auch nicht richtig, aber welche Begründung schlagen Sie zur Widerlegung vor?

Jan
5 Jahre zuvor

Ich versteh diese kleinliche Diskussion hier nicht! Eine gewählte deutsche Partei, die im Bundestag die stärkste Opposition stellt und in unzähligen Landtagen vertreten ist, propagiert in diversen Fällen die Gleichschaltung von Medien und Bildung, verbunden mit einer Forderung nach „Relativierung“ der Geschichtsschreibung… Wie kann man da NICHT hellhörig werden und Parallelen zum Ende der Weimarer Republik ziehen. Und das ist NICHT unterhaltsam oder zu vernachlässigen!!!! WEHRET DEN ANFÄNGEN!!!!

PseudoPolitiker
5 Jahre zuvor
Antwortet  Jan

Wenn Sie mit dem, was Sie behaupten, Recht hätten, müsste man wirklich hellhörig werden und den Anfängen wehren.
Sie werden sich aber daran gewöhnen müssen, dass die Menschen verschieden über die AfD denken und Hetze kaum mehr Aussicht auf Erfolg hat. Sie scheint sich inzwischen sogar gegenteilig auszuwirken.
Darum ist ratsam, „kleinliche“ Diskussionen ernster zu nehmen und einen anderen Kampfplan zu entwickeln.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

@PsychoPolitiker
Wollen Sie bestreiten, dass man von Seiten der AfD, eine andere Darstellung und Gewichtung der deutschen Geschichte vornehmen will, die Gewaltäußerungen eines Herrn Mandic und anderer AfD-ler im Internet nur Einzelfälle sind, keine öffentlich diffamierenden Äußerungen von AfD-Politikern über Ausländer formuliert werden, man auf Lehrer keinen Druck ausüben will, die sich mit fragwürdigen Positionen nicht weniger Spitzenpolitiker der AfD auseinandersetzen, kurz halten Sie die im Artikel benannten Berichte für einen Fake ?

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Inwiefern hat der Vorredner NICHT Recht? Könnten Sie das bitte begründen?

Der Vorredner schreibt „propagiert in diversen Fällen die Gleichschaltung von Medien und Bildung“ – das ist von der sogenannten AFD zwar nicht mit DIESEN WORTEN gesagt worden, aber inhaltlich trifft es zu.

Man muss sich überhaupt nicht daran gewöhnen, dass Menschen über die verschiedenen Dinge unterschiedliche Ansichten haben.

Das ist nämlich nicht nur total normal, sondern auch hierzulande besonders geschützt, durch das Grundgesetz.

Eben deswegen sind Vorstöße wie derjenige der sogenannten AFD, Leute mit andere Ansichten an einen Pranger zu stellen, ihnen sogar die Berufsausübung zu verwehren, verwerflich und verfassungswidrig.

Das hat gar nichts mit „Hetze“ zu tun, sondern sehr viel mit „Entsetzen“.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

„Leute mit andere Ansichten an einen Pranger zu stellen,“
Das finde ich doch auch falsch, aber es wird eben nicht nur von der AfD und nicht nur von rechts praktiziert, sondern auch von links, siehe hier:
https://www.zeit.de/2016/30/radikalisierung-studentenbewegung-usa-jonathan-haidt
Da ist von „wachsendem Dogmatismus“ die Rede, alles mit den besten antirassistischen Absichten, und zwar mit einem weiter verfeinerten hypersensiblen Begriff von „Rassismus“, kombiniert mit dem Gender-Wahn. Da werden dann auch mal Lehrer (oder Professoren) an den Pranger gestellt. In Deutschland beginnt das erst, wir sind noch nicht so weit. Das wird aber kommen, und es könnte auch die Parteienlandschaft betreffen. Irgendeine Partei wird diesen Dogmatismus aufgreifen. Dann werden rechte gegen linke Dogmen stehen, und die Lehrer können es keiner Seite mehr recht machen.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

@Cavalieri
Ich begreife den genderideologischen Ansatzes nicht als eine Bedrohung des Individuums,die dessen Freiheiten und dessen Bewegungsfreiheit einzuschränken, sondern einfach als einen überbordeten Zopf, der scheinwissenschaftliche Ergebnisse ohne valide Grundlagen liefert, ohne dass diese Ergebnisse für unsere Gesellschaft einen großen Nutzen hätten, außer dass ein paar Soziologen eine Beschäftigung finden, wohl aber berufliche Benachteiligungen einzelner Personen auf Grund ihres Geschlechts selbst hervorbringt.
In diesem Zusammenhang von Dogmatismus zu sprechen, halte ich für übertrieben. Allein mich wundert, warum man diese Geldbeträge nicht direkt in eine effektive Bildungspolitik steckt, damit wir selbstständig denkende Erwachsene heranreifen sehen, die durch ihre abgeklärte Aufgeklärtheit über zeitgeschichtliche Prozesse, resistent gegen die vereinfachenden Problemlösungsvorschläge politischer Rattenfänger , gleich welcher politischen Richtung ,werden.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Ignaz: Sicher ist die Gender-Sache nicht so bedrohlich wie anderes. Aber fragen wir doch mal: Welche Parteien sind für die „Gender-Forschung“, welche sind dagegen?

„abgeklärte Aufgeklärtheit über zeitgeschichtliche Prozesse, …“
Das kann ich als Ziel voll unterschreiben. Aber so richtig abgeklärt ist die Diskussion hier im Forum noch nicht, scheint mir. Oft genug ist sie zu aufgeregt statt aufgeklärt.

Jan Dorstewitz
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Herrje nochmal @Cavalieri… das ist doch nun wirklich Kindergartenniveau: „…aber andere tun das auch!!!“ (quengelige Kinderstimme) Deswegen ist es doch tzrotzdem verwerflich und gefährlich… man kann doch das Unrecht des Einen nicht mit dem Unrecht des Anderen rechtfertigen… *kopfschüttel*

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

„man kann doch das Unrecht des Einen nicht mit dem Unrecht des Anderen rechtfertigen…“
Das habe ich nicht getan, aber eine Einäugigkeit oder Einseitigkeit kann doch gerade in Kreisen von Leuten aus dem Bildungswesen nicht akzeptiert werden. Es geht doch hier nicht um einen Streit im Kindergarten, sondern um die wirklichen Gefahren für die Meinungsfreiheit und andere individuellen Rechte, die von der einen oder der anderen politischen oder sonstigen (auch religiösen) Richtung ausgehen und den Leuten vorschreiben will, was sie zu denken und zu meinen haben. Die AfD bekommt für das, was ihre Leute da bei Facebook verzapft haben, auch reichlich Gegenwind (das habe ich gar nicht kritisiert; es ist richtig, dass die AfD dafür attackiert wird). Aber andere (wie z.B. die Erdogan-Leute in Deutschland, die islam-Funktionäre, auch Multikulti-Illusionisten) bekommen diesen Gegenwind eben nicht, obwohl auch sie unsere Meinungsfreiheit einschränken wollen. Man hat offenbar Beißhemmungen. Diesen Fehler hat schon die 1968er Studentenbewegung gemacht: Man war strikt gegen den Faschismus, hat aber teilweise faschistische Methoden zugelassen, um andere zum Schweigen zu bringen. Gegenargumente waren in der Diskussion nicht mehr vorgesehen (wie ist das hier im Forum?). Man hat teilweise die Intoleranz mit Intoleranz bekämpft:
https://de.scribd.com/document/37339362/Toleranzfalle

PseudoPolitiker
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

Komisch, ich kenne alles umgekehrt, Herr Büchner: Die AfD will KEINE Gleichschaltung von Medien und Bildung, für die es die Bezeichnung „politisch korrekter Mainstream“ gibt, die jeder kennt.
Die AfD muss sogar im eigenen Interesse gegen eine Mainstream-Gleichschaltung sein und mehr Toleranz für abweichende Meinungen wie ihre fordern.
Insofern stellen Sie und Jan die Wahrheit völlig unlogisch auf den Kopf, wenn sie von AfD behaupten, sie wolle eine Gleichschaltung, obwohl diese ihr ärgster Feind ist.

Was das „Leute mit andere Ansichten an einen Pranger stellen“ betrifft, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich meine Beobachtung wesentlich von anderen unterscheidet: Sowohl AfD-Politiker als auch Mitglieder und Wähler werden vornehmlich an den Pranger gestellt, nicht aber ihre Gegner.
Auch hier kann ich nur sagen, dass Sie die Wahrheit ins Gegenteil verkehren und das nach allgemeinem Verständnis sehr wohl etwas mit Hetze zu tun hat.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

@Pseudopolitiker
Sie und Ihre Partei gefallen sich einmal wieder in einer selbst gestrickten Opferrolle.

PseudoPolitiker
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Ist es nicht reichlich platt, Herr Wrobel, meinem Kommentar mit einem der Lieblingsvorwürfe Ihrer Partei zu begegnen, nämlich der „selbst gestrickten Opferrolle“ der AfD?
Das erinnert mich stark an den perversen Gebrauch des „Opfer“begriffs als Schimpfwort in Schülerkreisen.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Welche abweichenden „Meinungen“ müssten die Medien denn tolerieren, die sie jetzt angeblich nicht tolerieren, „PseudoPolitiker“?

Und wo und von wem werden AfD-Politiker „an den Pranger gestellt“? Die Herrschaften im Beitrag oben haben sich meines Wissens alle öffentlich geäußert – sollen die Medien darüber nun berichten oder nicht?

Oder geht’s Ihnen einfach darum, dass die Medien nur so darüber berichten sollen, wie Sie und Ihre Partei es wünschen?

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Ich gehöre keiner politischen Partei an.

PseudoPolitiker
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Ach nein? Könnten auch Leute parteilos sein, denen Sie leichtfertig und in Bernds Manier eine AfD-Zugehörigkeit unterstellen?
Ich bin auch ein Verehrer von Kurt Tucholsky, meine aber, dass er einen differenzierteren Blick auf unsere politische Landschaft hätte und die Weimarer Verhältnisse nicht so einfach auf heute übertragen würde.

PseudoPolitiker
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

@Bernd
Zu Ihren 3 Kommentarabschnitten:
1) Gibt es keine einzige Meinung der AfD, die toleriert oder gar geteilt werden könnte? Auch nicht die Ablehnung der Gender-Ideologie?

2) Genügt bei AfD-Politikern, Mitgliedern oder Wählern etwa nicht die Parteiverbindung oder die verbale Entgleisung Einzelner, um per Sippenhaft an den Pranger gestellt zu werden?
Versuchen nicht auch Sie deswegen, unerwünschte Äußerungen in diesem Forum ständig als die von AfD-Leuten zu „entlarven“ und die betreffenden Diskutanten an den Pranger zu stellen?

3) Zu Ihrer dritten Frage erlaube ich mir, sie Ihnen in Kopie als Gegenfrage zu stellen: „Oder geht’s Ihnen einfach darum, dass die Medien nur so darüber berichten sollen, wie Sie und Ihre Partei es wünschen?“

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Was ist denn die von Ihnen angeführte „Gender-Ideologie“ – und wer vertritt sie angeblich? Und wer verbietet, dass sie kritisiert wird?

„Sippenhaft“ bedeutet, dass jemand, der unbeteiligt ist, für einen anderen in Haftung genommen wird. Wann und von wem wurde ein Unbeteiligter für einen AfD-Politiker „an den Pranger gestellt“?

Nein, ich versuche nicht, Diskutanten in diesem Forum „an den Pranger zu stellen“ – geht gar nicht, weil hier anonym diskutiert wird.

Ihren Punkt 3 verstehe ich leider nicht – ich kritisiere „die“ Medien (was immer das sein soll) doch gar nicht, im Gegensatz zu Ihnen.

geli
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Zitat Bernd: „Nein, ich versuche nicht, Diskutanten in diesem Forum ‚an den Pranger zu stellen‘ – geht gar nicht, weil hier anonym diskutiert wird.“
Soll das ein Witz sein?
Natürlich kann man in einem Forum Teilnehmer an den Pranger stellen, auch wenn sie anonym diskutieren. Hinter jedem Anonym steckt ein Mensch mit Gefühlen, die man mit Anprangermethoden verletzen kann.
Außerdem kann ich mich erinnern, dass auch Sie sich schon beklagten und verletzt zeigten bei der Anprangerung Ihrer (anonymen) Person. Tun Sie also nicht so schuld- und ahnungslos!

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

@Pseudopolitiker
Warum stellen wohl führende Politiker der AfD über eine Verbindung von diffamierenden Äußerungen über Migranten ,wie „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand und unser Wirtschaftswachstum nicht sichern “ und eben dem Wirtschaftswachstum eine kausale Korrelation her, die einfach nicht besteht. Offensichtlich halten Alice Weidel und andere populistische Volkstribune die breite Mehrheit der Wähler für einfach dumm, manipulierbar und über auszulösende Ängste für gut manipulierbar.
Da sollen ganz offensichtlich negative und angstbesetzte Emotionen freigesetzt werden, damit erst gar keine sachliche Diskussion aufkommt, denn auf derartig niedermotivierte Auseinandersetzungen muss man sich erst einmal einstellen.
Eine sachliche Diskussion entspricht gar nicht dem Ziel dieser populistischen Wählervereinigung. Die will einfach provozieren und sieht noch nicht einmal , dass dieser Weg ein Irrweg ist, der sich im geistigen Niemandsland abspielt.
Nach dem gleichen Schema werden jetzt auch noch Lehrer ins Schussfeld einer öffentlichen Diskussion befördert.
Und das soll ich mir als Vater, der auf die gute und eine fürsorgliche Arbeit dieser Lehrer angewiesen ist , gefallen lassen ?
Dazu sage ich ganz eindeutig: Nein!
Wer derart diffamierend gegen eine ganze Zunft vorgeht, der braucht sich über den Sturm der Entrüstung nicht wundern, der über Ihn kommt.
Hinzu kommen noch die geistigen Entgleisungen einiger AfD-ler im Netz, wie die des Herrn Mandic, der als Folge rassistischer Äußerungen nun ein vorbestrafter Rechtsanwalt für Ausländerrecht und Asylrecht ist, und nun selbst, durch seine Äußerungen, ein schlechtes Beispiel für eine gelungen Migration ist.
Derartige Personen äußern unverhohlen Allmachtsphantasien im Netz und denken jetzt schon durch, was mit den definierten Gegnern , Lehrern,gegnerischen Politikern, Beamten und Journalisten passieren wird.
Und während Herr Höcke breitgrinsend auf dem AfD-Parteitag wohlwollend die Umsetzung seiner Parteilinie durch Herrn Gauland zur Kenntnis nimmt, um später diesen zu beerben.
Da macht man sich schon so seine Gedanken.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Sekunde, Herr oder Frau PseudoPolitiker.

Die Politiker der sogenannten AFD bewerben sich jeweils um ein öffentliches Amt. Daher müssen sie, sowohl aus sachlichen als auch aus rechtlichen Gründen, an die Öffentlichkeit gehen, mit dem was sie denken, und dem was sie zu tun vorschlagen.

Selbstverständlich werden dann die Aussagen, die Forderungen, die Konzepte und die Pläne in der Öffentlichkeit diskutiert.

In dieser Öffentlichkeit gibt es sowohl Zustimmung als auch Ablehnung für deren Aussagen, Forderungen, Konzepte und Pläne.

Die Ablehnung kann auch hart ausfallen – schauen Sie sich jedoch die Geschichte der politischen Auseinandersetzung in diesem Land seit 70 Jahren an – das war immer der Fall.

Von allen Parteien gibt es nur eine, die daraus dann „Hetze“ macht und das ist dies sogenannte Partei von Jammerlappen mit schrecklichen Ideen.

Nun geht diese Partei her und sagt, zu Beispiel den Lehrern: „Wenn ihr euch gegen uns positioniert, dann machen wir eure Namen und Bilder öffentlich; und wir werden euch aus eurem Beruf entfernen, sobald der wenn oder falls wir die Macht dazu haben. Denn wir üben Rache – Auge um Auge.“

Das bedeutet, und es ist wirklich klar, dass diese sogenannte Partei Menschen, die über sie nachdenken, und nicht selber in der Öffentlichkeit stehen, sondern ihren Beruf ausüben, dafür bestrafen will, wenn sie eine andere Meinung als diejenige der AFD haben.

Umgekehrt gibt es das nicht: Die AFD bewirbt sich mit ihren Ideen im öffentlichen Wettstreit um die meisten Wählerstimmen.

„Im öffentlichen Wettstreit“ heißt, dass jeder sagen darf oder sogar soll, was er von den Ideen der CSU, CDU, SPD, den Grünen, der AFD und von wem auch immer hält.

Das tun die Leute und das ist keine Hetze. Das ist Wettbewerb der politischen Ideen.

Verzeihung, aber Ihre Konzepte von der repräsentativen Demokratie sind bestenfalls lückenhaft, um es ganz vorsichtig auszudrücken.

Jan
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

@ PseudoPolitiker: klar, die AFD prangert die sogenannten „Mainstream- oder Systemmedien“ an, hätten aber gern die journalistische Deutungshoheit, die geschichtliche sowieso.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Die Übertragung haben Sie jetzt gezogen, ich habe lediglich eine Verbindung in der Rhetorik des Neo-Nazis Höcke und dem NS-Nazi Goebbels gezogen, mehr nicht, und Tucholsky war von Anbeginn der NSDAP-Gründung einer der schärfsten Kritiker der Nazis, der vor diesen nach Schweden emigrieren musste und dort unter fragwürdigen Umständen zu Tode kam.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Oh, geli – verletze ich durch meine garstige Widerrede die Gefühle der sich hier tummelnden Rassisten, Fremdenfeinde und Rechtspopulisten, die nur aus tiefer Sorge um unser Land Migranten und Andersdenkende beschimpfen und bedrohen? Das tut mir jetzt eeecht leid.

Hach ja, auch ein Neonazi ist natürlich nur ein Mensch mit Herz. Die “Ärzte” haben diesem Typus ja netterweise mal ein fröhliches Lied gewidmet – Sie sollten mal reinhören: https://www.youtube.com/watch?v=6X9CEi8wkBc

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Gemeint war der Pseudopolitiker, der anscheinend nicht weiß, dass Tucholskys Bücher von den Nazis verbrannt wurden, er in der Wochenschrift „Die Weltbühne“ gegen die aufkommenden Nazis und Nationalkonservative um Alfred Hugenberg von Anfang anschrieb, da er selbst mit Horst Wessel in einer Schulklasse saß und als Reserveoffizier in der Etappe diese tapferen Helden im ersten Weltkrieg kennen gelernt hatte, und so deren Verlogenheit allen offenbarte.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

„Und wo und von wem werden AfD-Politiker “an den Pranger gestellt”?“
Auch wenn man sich hinterher entschuldigt hat, mit Politikern anderer Parteien hätte man das so im ÖR gewiss nicht gemacht:
https://de.sputniknews.com/politik/20180206319412094-oliver-welke-witz-afd-politiker-stotter/
Es war diese „wir-gegen-AfD-Stimmung“, die da bedient wurde. Satire gibt’s auch gegen andere, aber anders.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Bezeichnend ist auch, Cavalieri, worauf Sie hier verlinken: Auf eine russische Propagandaseite. Schauen Sie mal ins Impressum Ihrer Lektüre: Verantwortlich zeichnet der „Federal Service for Supervision of Communications, Information Technology and Mass Media, 7, bldg 2, Kitaigorodskiy proezd,
109074 Moskau“. Russland ist ja bekannt für seine Pressefreiheit und seinen toleranten Umgang mit Oppositionellen.

Was glauben Sie wohl, warum Moskau mit seinen deutschsprachigen Propagandamedien, wozu neben „Sputnik“ auch RT gehört (das Kürzel steht für „Russia today“), so massiv die AfD unterstützt?

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Die Russen wollen unsere westlichen Demokratien schwächen, indem sie die aus ihrer Sicht systemfeindlichen Bewegungen logistisch, finanziel und propagandistisch unterstützen. Man gehört eben zu Moskaus 3.Kolonne.
Warum ist denn wohl der Ehemann von Frau Petri auf die Krim geflogen ? Warum unterhielt der russische Staatsapparat beziehungen zu Frau Marie le Pen ?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Entscheidend ist doch wohl, ob das bei der „Heute Show“ tatsächlich passiert ist oder nicht, Ich nahm an, das stimmt. Ich habe mit Russland überhaupt keine Kontakte.
Aber nehmen wir doch mal die europäischen „Rechtspopulisten“ insgesamt. In Österreich regieren sie ja nun mit. Und was ist so Schreckliches passiert? Haben die Leute Recht behalten, die davor gewarnt haben? Man hört so wenig, aber die Zeitungen würden doch sicher aufgreifen, wenn jetzt Nazi-Methoden angewendet würden. Die FPÖ scheint sich bislang zurückzuhalten. Nur ein altes Kommersbuch einer Studentenverbindung hat man dem Strache vorgehalten.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Dann warten wir doch mal ab.

Aus dem Wiener Standard mit Blick auf Österreich: „Russlands Führung kann sich auf ein breites Netzwerk an Unterstützern verlassen.“ Vor allem eben bei der FPÖ.

Trump ist ein Rechtspopulist – und richtet kein Unheil an? Der Brexit ist das Ergebnis einer rechtspopulistischen Kampagne – kein Unheil? Italien wird jetzt von Rechtspopulisten regiert – kein Unheil?

Putin lacht sich schlapp und füttert weiter die Rechtsextremen im Westen. Billiger lässt sich eine Übernahme ja nicht haben.

https://derstandard.at/2000080804281/Putins-Fanclub-in-Oesterreich

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Jan

Das Schöne an Ihren Posts ist, Cavalierie, das Sie das jämmerliche Selbstmitleid der AfD und ihrer Freunde für jeden nachvollziehbar machen. So,, die AfD wurde in einer Satiresendung (schlecht) veralbert. Na sowas.

Und die Millionen von Muslimen („Taugenichse“), türkischstämmigen Deutschen („Kameltreiber“) und aufrechten Demokraten („rot-grün versifft“), die sich tagtäglich von der AfD beleidigen lassen müssen, die Lehrer, die aktuell mit Dienstaufsichtsbeschwerden überzogen werden, die Nazi-Opfer, die von Höcke und Co verhöhnt werden – die sollen sich gefälligst nicht so haben?

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ja, so scheint es exakt gemeint zu sein.
Ist ja aber alles verständlich, weil Herr Welke und andere haben ja über die gelacht.

GELACHT!!!!11!!22!!!

Das muss man sich man vorstellen. Das ist ja HETZE!!! Das erfordert grundlegende Umbauten an dem „System“, das uns so weit hat kommen lassen, dass man über uns lacht!

Ich lache mich schlapp.

gudrun
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Mir fällt auf, dass hier im Meinungsstreit eine Seite viel grölt und pöbelt, während die andere um Sachlichkeit und nüchterne Feststellung bemüht ist.
Welches Vorgehen beim Leser besser ankommt und überzeugender wirkt, sollte eigentlich bekannt sein.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  gudrun

@gudrun
Es geht darum, ob es von Seiten der AfD angemessen und verfassungsgemäß ist, AfD kritische Lehrer öffentlich im Netz anzuprangern, ihnen mit Repressionen zu drohen und später einmal mit nachfolgenden beruflichen Konsequenzen der Entlassung zu bedrohen, wenn im Unterricht abwertende Äußerungen und Positionen der AfD im Unterricht von Schülern angesprochen und kritisch hinterfragt werden.

Das ist schon ein grundlegendes Thema, dass besprochen werden muss, denn keine andere im Bundestag vertretene Partei verhält sich derart gegen unsere demokratischen Grundregeln. Anscheinend sind Teile der AfD nicht kritikfähig.

Von Seiten der Schüler werden da ganz gewiss diskriminierende Äußerungen von AfD-Spitzenpolitikern über davon selbst betroffene Schüler, siehe Kopftuchmädchen( Deutschrussen und Moslems) oder Kameltreiber (Türken) angesprochen werden.
Was hat das mit herumpöbeln zu tun.Da müssen Sie nach Dresden zu den Montagsdemonstrationen fahren, oder zu irgend einem Jahrestag der Bombardierung einer deutschen Stadt im 2. Weltkrieg fahren.

Wer versucht denn die demokratischen Grundregeln zu verändern und verstößt immer wieder bewusst gegen die bestehenden Regeln ?

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  gudrun

@ gudrun was in diesem diskurs auf welche weise ankommt, dürfen sie gern auch den hiesigen leserinnen überlassen oder haben sie diese betont nüchtern und sachlich dem grölend, pöbelnden part zugeordnet?

PseudoPolitiker
5 Jahre zuvor

Woher wollen Sie wissen, Herr Wrobel, dass ich das alles nicht weiß, was Sie über Kurt Tucholsky in Kurzform berichten?
Ich begehe vielleicht nur nicht den Fehler, ihn kleiner zu machen, als er war und ist.
Seinen mutigen Kampf gegen die Nazis mit dem Kampf gegen die AfD zu vergleichen und sich damit in seiner Nachfolge zu wähnen, kommt mir vermessen vor.
Wie schon gesagt, halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass Tucholsky im politischen Mainstream von heute ganz andere Gefahren sähe und sich darum gegen eine Übertragung der Weimarer Verhältnisse auf die heutige Zeit wehren würde.
Im Zusammenhang mit Ihrer Meinung, die ich anders gelagert sehe als bei Bernd, fallen mir zwei bekannte Zitate ein, die ich Ihnen im Zusammenhang mit Kurt Tucholsky „zumuten“ möchte.
1) Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus». Nein, er wird sagen: «Ich bin der Antifaschismus»“
2) „Wenn Du wissen willst, wer Dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst.“
Darf man die AfD etwa nicht kritisieren und gilt Kritik an ihr nicht sogar als Pflicht jedes „anständigen“ Bürgers? Was hätte Tucholsky dazu gesagt?
Darüber können wir beide leider nur spekulieren, wenn auch unterschiedlich.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

Und wenn die Dummheit sich öffentlich macht, dann wird sie sich hinter zusammengeklaubten sinnlosen Zitaten verstecken.

Zur Ihrem Spruch 2: „Dieses in konservativen amerikanischen Kreisen äußerst beliebte Zitat wird seit kaum 10 Jahren irrtümlich Voltaire zugeschrieben, aber der Spruch stammt nicht von dem französischen Philosophen aus dem 18. Jahrhundert, sondern aus dem Text eines vorbestraften rechtsextremen amerikanischen Holocaust-Leugners aus dem Jahr 1993.“

Quelle: http://falschzitate.blogspot.com/2017/10/wenn-du-wissen-willst-wer-dich.html

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

@Pseudopolitiker

Sie zitieren nachweislich falsch und halten den Leser für dumm. Das erste Zitat stammt von Ignazio Silone , das zweite wird Voltaire zugeschrieben !
Sie werden Kurt Tucholsky nicht für ihre Zwecke missbrauchen, denn er ist lesenswert, Zeitzeuge und ein genialer Analytiker seiner Zeit.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  PseudoPolitiker

@Pseudopolitiker erläutern sie noch den mehr als fragwürdigen kontext zwischen zwei nicht ordnungsgemäß verwendeten zitaten und kurt tucholsky oder gehört das zum konzept „sturm im wasserglas“?

Reni
5 Jahre zuvor

@PseudoPolitiker
Ihr Kommentar gefällt mir sowohl im Inhalt als auch im Tonfall sehr gut.

@Bernd
Egal, woher der zweite Spruch stammt, ich finde ihn gut. Wer will, dass er als reiner Nazi-Spruch abgetan wird, soll das gerne tun. Für mich ist er zutreffend und allgemeingültig.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Gerade die Nazis durfte man in dieser Zeit in Deutschland nicht kritisieren. Wer gegen Ende des Krieges nur Zwiefel am Endsieg äußerte, konnte dafür hingerichtet werden. Entsprechendes galt für Leute, die Juden verteidigten. Wohin Kritik in der DDR führen konnte, sah man am 17. Juni 1953.
Bei uns darf man (noch) alles kritisieren, ohne sich strafbar zu machen, aber bei bestimmten Dingen trifft einen eine Art Bannstrahl. Z.B. darf man den Katholizismus, nicht aber den Islam kritisieren. Die Flüchtlingspolitik von Frau Merkel sollte man besser auch nicht kritisieren. Die Anti-AfD-Eiferer zu kritisieren kann auch anstrengend werden. Die AfD selbst wird dagegen in allen bedeutenderen Medien nur kritisiert, und zwar radikal. Da ist man mit Kritik im Mainstream.
Bernd: Mit welchem Recht werfen Sie PseudoPolitiker „Dummheit“ vor? Von dem Urheber des Zitats war gar nicht die Rede, das ist auch belanglos. Es scheint eine „neue Arroganz“ zu geben derart, dass Leuten mit anderer Meinung unterstellt wird, dass sie blöd seien. Ihre Argumentation bezieht sich allzu häufig auf Nebensächlichkeiten (wer hat’s gesagt, auf welcher Seite steht es?), statt auf den Inhalt einzugehen. Sie selbst haben mal auf die Bildzeitung verlinkt.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

@Cavalieri
Man wirft ihm zurecht vor uns , die Leser für dumm zu halten, denn jeder kann mit Suchmaschinen diese Zitate wiederfinden.
Und damit ist das Thema der falschen Rezitation beendet !

Anna
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Jetzt wird es wirklich interessant. Wenn das kolportierte Zitat für Sie „zutreffend und allgemeingültig“ ist, Reni, was bedeutet das denn konkret?

In Deutschland ist die Leugnung des Holocausts verboten. Heißt das also, Sie glauben, Deutschland werde von den Juden beherrscht?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Hat die Leugnung des Holocausts was mit dem obigen Thema zu tun? Hat die AfD sich daran beteiligt?
Anderes Beispiel: Nach der Armenien-Resolution des Bundestages (die manche als Kritik aufgefasst haben) wurden einzelne Abgeordnete türkischer Herkunft bedroht und mussten Polizeischutz bekommen. Das würde das Zitat eher bestätigen.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Es hat natürlich mit dem Thema zu tun – lassen Sie doch einfach Reni mal antworten, ohne wieder mit irgendwelchem an den Haaren herbeigezogenen Kram abzulenken.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Herr oder Frau Cavalieri,

schön, dass Sie uns in Erinnerung rufen, dass und wie Kritik in der Nazizeit bestraft wurde.

Als nächstes begehen Sie jedoch eine klassische Diskursverschiebung, und zwar sehr schön sichtbar:
1) Bei den Nazis wurde man für Kritik umgebracht
2) bei uns darf man alles kritisieren
3) beziehungsweise bei uns darf man NOCH alles kritisieren
4) bei bestimmter Kritik allerdings trifft den Kritiker eine Art „Bannstrahl“
5) ja, bei uns darf man GAR NICHT den Islam kritisieren.

Der Bogen von „Todesstrafe für Kritik unter den Nazis“ zu „Auch heute darf man bestimmte Dinge nicht kritisieren“ wird da sehr schön sichtbar, danke für das klassische Exempel.

Der Bogen ist allerdings extrem krumm und ich frage mich, ob Ihnen das nicht selber auffällt.

Ich gehe mal davon aus, dass nicht, und sortiere Ihre Aussage wie folgt:
Von den obigen Aussagen sind genau die ersten beiden wahr; die weiteren drei sind falsch.

Sie sehen das daran, dass Sie selber nach Herzenslust den Islam kritisieren dürfen. Auch ich. Auch Ihr Nachbar. Ihr Freund, Ihre Frau sowie jeder Depp und sein Bruder.
Sie sehen das daran, dass sogar höchste Amtspersonen im Land alles mögliche über den Islam sagen, und zwar natürlich kritisch.

Was passiert denen? Todesstrafe? Gefängnisstrafe? Geldstrafe? Bannstrahl?

Nichts von alledem – stattdessen werden sie gewählt, kommen in Talkshows unter, verfassen Artikel in seriösen und unseriösen Medien und oder sogar Bücher mit ansehnlichen Auflagen. Es lohnt sich sogar, die islam zu kritisieren!

Das wissen und unterschlagen Sie entweder oder Sie wissen es tatsächlich nicht – aber warum behaupten Sie es dann?

Ich kann über Sie persönlich nur spekulieren. Aber die meisten, die solchen Müll verbreiten, wissen genau, was sie da tun – und nutzen die Täter-Opfer-Umkehr, das bewusste Spiel mit dem „Ich bin derjenige, der die ungeliebte Wahrheit verbreitet und ich werde dafür bestraft!“ weidlich für sich aus.

Derweil ist ganz offenkundig die Kritik des Islam so erlaubt, dass sie schon fast ein Volkssport geworden ist.
Von Verbot keinerlei Spur.

im Übrigen, bevor die nächste Derailing-Strategie greift: Wir redeten hier nicht über den Islam, sondern über eine so genannte Partei, die Lehrer an den Pranger stellen will und denen, die sie kritisieren, mit Berufsverboten belegen will.

DAS wäre dann ein Verbot von Kritik.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

“Todesstrafe für Kritik unter den Nazis”
Ich hatte mich klar auf das Ende des Krieges bezogen. Das geschah diesem damals jungen Mann hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karlrobert_Kreiten

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

„Sie sehen das daran, dass Sie selber nach Herzenslust den Islam kritisieren dürfen.“
Sie vergessen wohl, dass etliche Islam-Kritiker nur noch unter Polizeischutz existieren können, z.B. Abdel-Samad, Sabatina James. Todesdrohungen sind an der Tagesordnung:
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/der-rat-der-unglaeubigen-ex-muslime-gegen-die-islamisierung-des-abendlandes/11925986-all.html
Die Drohungen gehen allerdings nicht von unserem Staat aus, aber das wissen Sie natürlich auch. Besser wird das dadurch nicht. Das Voltaire-Zitat bezieht sich nicht nur auf den Staat, sondern sinngemäß ebenso auf Mafia-Strukturen und ähnliches.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Aha. Mafia = Herrscher.

Einzelne zu Beschützende = allgemeine Erkenntnis.

Na, dann: Claudia Roth wird unter Polizeischutz gestellt, wegen AFD-Anhängern, die ihr den Tod an den Hals wünschen.

Dann würde, nach Ihrem Verständnis, Claudia Roth erkennen können, dass sie von diesen Leuten beherrscht wird?

Sie machen sich nur lächerlich, der Herr.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Sie missverstehen das: Spitzenpolitiker sind leider immer Drohungen ausgesetzt, egal in welcher Richtung (Frau Roth wird angeblich auch von konservativen Islamisten bedroht, aber auch Wilders in Holland wird ständig bedroht). Deshalb haben sie ihre Bodyguards. Etliche amerikanischen Präsidenten wurden ermordet, das heißt aber nicht, dass sie von diesen Mördern beherrscht wurden. Sie herrschten ja selbst.
Der Spruch bezieht sich aus meiner Sicht auf die normale Bevölkerung, nicht auf Könige, Präsidenten, Spitzenpolitiker usw. Es geht auch nicht primär um individuelle Verbrechen. Es geht um die subtilen entstehenden Strukturen von Abhängigkeiten, vielleicht auch in einem übertragenen Sinne. Allzu wörtlich kann man solche Sprüche sowieso nie interpretieren, das dürfte eigentlich klar sein. Das sind keine Paragraphen in Gesetzbüchern, sondern einfach Beobachtungen, in einem Aphorismus kurz zusammenenfasst.
Beispiel: Kritisieren Sie mal laut und offen die ganze Kompetenzorientierung im Bildungsbereich. Sie werden staunen, was alles passiert.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

@Reni
Ignazio Silone war im Gegensatz zu Tucholsky; ein sozialistischer,politisch engagierter , italienischer Schriftsteller, der 1978 verstorben ist .Der erste zitierte Satz stammt von ihm.

unverzagte
5 Jahre zuvor

@cavalieri es mag ihnen gleichgültig sein, wem welche zitate zuzuordnen sind: in einem souverän verlaufenden diskurs, der den anspruch erhebt, nachvollziehbar für alle beteiligten sein wollen, sollten alle (!) in der lage sein, die jeweils bemühte quelle anzugeben. verzicht auf korrekte verweise erscheint wesentlich überheblicher, da das persönliche denkkonstrukt höher bewertet wird ohne es in den maßgeblich zugehörigen kontext verorten zu können. wer dazu also nicht in der lage ist, sollte es bei einer meinung belassen, die immer noch besser als eine falschaussage wirkt, nicht wahr?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Wie zuverlässig ist denn die von Bernd angegebene Quelle? Wer ist da kompetent? Im Internet deuten ALLE Links einer Suchmaschine zu dem Thema auf Voltaire. Könnte es sein, dass dieses Amerikaner nur wiederholt hat, was schon vorher formuliert war?

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

@ cavalieri soll ich daraus ableiten müssen, dass sich ihr handeln sowie ihr verständnis von kompetenz ausschließlich an bernd orientiert?

und ja, dieser holocaust-leugner hat voltaires geistiges eigentum in seinem kriminellen kontext missbraucht, wundert sie das?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Nach welchem Paragraphen zum „Geistigen Eigentum“ sollen wir diesen Amerikaner bestrafen, falls das wirklich so ist?
Jedenfalls sollte es mich wundern, dass dieser Spruch 1993 erstmalig aufgetaucht sein soll. Wie soll man das nachweisen? Die einzige Möglichkeit wäre ein konkretes Zitat in der Weltliteratur aus der Zeit vorher. Da hat man natürlich beim Suchen viel zu tun.

gudrun
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Und ja, Sie, Bernd und Anna haben Voltaires geistiges Eigentum einem Holocaustleugner zugeschrieben, damit die Aussage in den Dreck gezogen und PseudoPolitiker obendrein der Dummheit bezichtigt sowie unterstellt, er zitiere den Spruch eines Rechtsradikalen unter bewusstem Weglassen der Quelle.
Warum wundert mich das überhaupt nicht mehr?

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  gudrun

@Pseudopolitiker freut sich jetzt über die von Ihm angezettelte Diskussion um zwei Zitate , die nie von Tucholsky stammten, sondern Nr.1 von Ignazio Silone und im zweiten Fall nicht sicher zuzuordnen ist, vielfach aber Voltaire , dem französischen Aufklärer am Hofe Friedrich des „Großen“ in Potsdam.
Das Pseudopolitiker noch dreist behauptet, der aufgeklärte und gebildete Kurt Tucholsky würde sich heute für die AfD stark machen, scheint auf Grund der Durchsetzung dieser Partei mit Nationalkonservativen und eben auch Neonazis, wie Höcke ,eher unwahrscheinlich.
Und somit hat man gut von der AfD und ihren Portal für kritische Lehrer hervorragend abgelenkt.

Reni
5 Jahre zuvor

@unverzagte, Bernd, Anna
Das Zitat lautet: „Wenn Du wissen willst, wer Dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst.“
Bei Interesse ist es doch eine Sache von Sekunden, Zitatquellen zu finden. Warum machen Sie bloß so einen Wirbel darum?
Ich habe soeben nach dem Spruch bzw. dessen Urheber gesucht und bin überall (bis auf Bernds genannten Blogspot) auf Voltaire gestoßen. Gut möglich also, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass Voltaire doch der Urheber ist und einige Leute nur daran interessiert sind, das Zitat in den Mund eines (viel später lebenden!) Holocaustleugners zu legen. So lässt sich sein Sinn spielend leicht verändern. Normalerweise führen Recherchen nach Urhebern zu früher und nicht später lebenden Personen.

Vielleicht machen Sie sich auch mal schlau über einen „blogspot“, was ich soeben auch noch getan habe, denn von einem solchen stammt ja Bernds „Wahrheit“ über den Urheber des Zitats.
Im Übrigen ist mir weiterhin egal, von wem der Spruch stammt, er ist einfach nur gut und richtig.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Hier noch ein Zitat, das Voltaire zumindest zugeschrieben wird. Finde ich auch dann gut, wenn es doch von jemand anderem stammen sollte:
„Der Fanatismus ist sehr rasch bei der Hand, immer, wenn er sich ein bißchen gekratzt fühlt. Dieses Scheusal hat Angst vor der Vernunft, wie die Schlangen vor den Störchen.“
Quelle: https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=3918_Voltaire&seite=45
Fanatismus ist ja keine Erfindung der Neuzeit. Man denke etwa an den „Hexenhammer“, wo postuliert wurde, wer nicht an die Existenz von Hexen glaubt, der ist ein Ketzer und muss entsprechend hart bestraft werden.
Bei Sprichwörtern, die aus dem Volke kommen, weiß niemand, wer sie das erste Mal geprägt hat. Und dennoch ist ihre Qualität davon unabhängig.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Erstens ist das Zitat mit großer Sicherheit eben nicht von Voltaire (siehe den obigen Link im Thread auf den Guardian-Artikel, siehe auch hier, unter „misattributed“: https://en.wikiquote.org/wiki/Voltaire).

Zweitens, und vor allem: Der Spruch ist nicht allgemeingültig und universal, sondern ausgemachter Blödsinn.
Verzeihung: Er trifft nicht zu.

Jedem, der das anders sieht, empfehle ich einen Test:
– Wer herrscht über mich?
– Darf ich denjenigen kritisieren?

Im Ergebnis wird man in aller Regel feststellen, dass man die allerwichtigsten Herrscher sehr wohl kritisieren darf; alle Gesetzgeber auf verschiedenen Gliederungsebenen, die meisten Chefs und Chefinnen, Ehefrauen und Ehemänner.

Es mag auch welche geben, die Kritik an sich selbst nicht zulassen. Aber GERADE IN DER POLITIK ist Kritik erlaubt.
Außer – und das ist Gegenstand dieses Threads – sofern es die sogenannte AFD betrifft. Die würde Kritiker gerne entlassen, redet gar von Rache.

Das Sprüchlein jedoch ist kein bisschen wahr, es ist und bleibt universal – als Quatsch.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

„die meisten Chefs und Chefinnen,“
Auch Schulleiter/innen, Schulräte, Evaluationsagenturen, Landesinstitute f. Schulentwicklung, neue Erlasse, VerA, PISA usw.?
Ich nehme an, das geht ganz schnell zum Nachteil dessen aus, der da kritisiert. Die Bestrafung ist dann allerdings subtiler als Gefängnis.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Nehmen Sie an. Tja.
Lesen Sie den Spruch und fragen Sie sich, ob er dazu taugt, zu wissen, wer Sie beherrscht.

Und? Ergebnis?

Die, die Sie am meisten beherrschen, können Sie kritisieren. Die anderen, die Einfluss auf Sie haben, in vielen Fällen auch.

Dass das in manchen Fällen anders ist, ändert doch gar nichts daran, dass der Spruch einfach nicht zutrifft: Wenn Sie wissen wollen, wer Sie beherrscht, finden Sie das eben NICHT dadurch heraus, wen Sie nicht kritisieren dürfen.

Dadurch finden Sie nur diejenigen heraus, die keine Kritik zulassen.
Das aber sind nicht diejenigen mit der meisten Macht. q. e. d.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

„… dass der Spruch einfach nicht zutrifft.“
Sie missverstehen grundsätzlich die Natur solcher Aphorismen. Das sind keine mathematischen Statements mit q.e.d. am Ende. Sonst trifft wahrscheinlich kaum noch einer dieser Sprüche zu. Dann müssten wir sie alle abschaffen.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Aussagen müssen Ihrer Ansicht nach also dann einer logischen Prüfung nicht standhalten, wenn man sie Aphorismus nennt. Und Ihr Grund: Weil wir dann alle abschaffen müssten.

Das ist wirklich putzig, auch dass Sie „abschaffen“ dazu sagen. Hantieren Sie also dauernd mit Aussagen, Verzeihung, Aphorismen, die keiner logischen Prüfung standhalten? Wie halten Sie das Denken aus?

Wenn es so wäre wie Sie sagen, dann würde daraus folgen, dass solche Aussagen keinerlei Wahrheitsgehalt besitzen müssen, also auch, dass keine Schlüsse aus ihnen gezogen werden dürften (so lange bis man beweist, dass ein Aphorismus eben doch zutrifft).

Dann folgt aber daraus, dass ein solcher Aphorismus in einer politischen Diskussion nichts zu suchen hat.

Denn der Aphorismus wäre nur BlaBla, reine unterhaltsame Äußerung ohne jeden Bezug zur Realität und ohne jede Möglichkeit des Erkenntnisgewinns.

Und Sie sagen zu mir, ich missverstünde da ganz grundsätzlich etwas?

Ich bin ja belustigt – aber unterrichten Sie eigentlich Kinder oder Jugendliche? Das fände ich dann schon ziemlich schräg.

bolle
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

@Felix Büchner
Wunderbar, wenn der Fragesteller bestimmen darf, ob seine Frage rhetorischer Art ist oder nicht! Das wusste ich noch nicht und bin Ihnen dankbar für die Klarstellung.
Dann darf ich Ihnen ja voller Wissbegier eine Frage stellen, die mich intensiv beschäftigt: Sind Sie dumm oder stellen Sie sich nur dumm?
Meine Frage ist natürlich nicht rhetorisch und beruht auf reinem Sachinteresse.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  bolle

Die Antwort auf Frage ob ich dumm sei oder nicht, erschließt sich aus dem von mir Gesagten. Es wäre unhöflich von mir, hier allzu sehr anzugeben. Natürlich kann ich nicht wissen, was sich Ihnen erschließt und was nicht.

Zur Sache und zu Ihrer dringend notwendigen Edukation: Die Entscheidung, ob eine Frage rhetorisch ist oder nicht, liegt tatsächlich nur beim Fragenden. Ich bin erstaunt, dass es darüber Uneinigkeit geben kann, aber bitte, ich lerne ja auch dadurch dazu.

Denn die rhetorische Frage ist eine solche, bei der der Fragende keine Antwort mit Informationsgehalt erwartet, weil er stattdessen eine in eine Frage gekleidete Aussage trifft. In eine Frage zu dem Zweck gekleidet, die Aussage zu verstärken.

Merke: Nicht jede Frage, in die man eine Aussage interpretieren kann, ist deshalb eine rhetorische Frage. Vielmehr entscheidet allein die Absicht des Fragenden darüber.

Will er eine Antwort mit Informationsgehalt haben, ist es keine rhetorische Frage. Es mag vielleicht ein verfängliche oder eine schwierige Frage sein. Aber wenn er eine derartige Antwort erwartet, ist es eine echte Frage.

Und jetzt Sie: Was bestimmt in Ihren Augen darüber, was eine rhetorische Frage ist? Schaffen Sie das?

Anna
5 Jahre zuvor

Es geht hier nicht um die Quelle des Zitats (auch wenn es Bände spricht, dass Sie sich ein Zitat zu eigen machen, dessen Quelle Sie nicht sauber angeben können).

Es geht um den Inhalt. Sie haben meine Frage nicht beantwortet:

In Deutschland ist die Leugnung des Holocausts verboten. Heißt Ihre wiederholte Zustimmung zu dem Zitat also, Sie glauben, Deutschland werde von den Juden beherrscht?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Mal ganz logisch: Jeder darf den Holocaust kritisieren, jeder darf auch die Leugnung desselben kritisieren. Man darf sogar kritisieren, dass es solche Verbote von rein verbalen Äußerungen überhaupt gibt (ich finde das etwas problematisch im Hinblick auf das Verbot in manchen Ländern, die Existenz Gottes zu leugnen). Eine Tatsachenbehauptung der Art, dass der Holocaust angeblich nur erfunden sein soll, hat mit dem Voltaire zugeschriebenen Zitat NICHTS zu tun. Das ist keine Kritik in diesem Sinne, sondern gehört eher in die Kategorie „Verschwörungstheorie“, und das machen nur ein paar Spinner, denen man vielleicht so wenig Ehre antun sollte wie den Leuten von der DKP (ist ja angeblich egal, was die sagen, s. oben).

Anna
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Das Ausbleiben einer Antwort von Reni macht deutlich: Sie hält die Juden offenbar für die Mächtigen in Deutschland (sie kann ja immer noch klar und deutlich widersprechen!).

Damit folgt Reni – und vermutlich noch einige andere hier – der Mehrheitsmeinung der AfD-Anhänger in Deutschland. Eine Umfrage, die das Allensbach-Institut für die „FAZ“ aktuell durchgeführt hat, hat ergeben: Mehr als die Hälfte der befragten AfD-Anhänger (55 %) findet, dass Juden auf der Welt zu viel Einfluss hätten – ein weitaus größerer Anteil als bei jeder anderen Partei.

Heißt: Die AfD ist eine in großen Teilen rechtsradikale Partei mit allem Drum und Dran – und Sie hier, Cavalieri, Pseudopoliker, Reni und wie Sie sich noch alle nennen, Sie können diesen Eindruck nicht verwischen. Im Gegenteil!

Hier ist übrigens das Umfrage-Ergebnis: http://www.faz.net/social-media/instagram/exklusive-allensbach-umfrage-antisemitismus-in-deutschland-15648477.html?premium

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Das Zitat hat nichts mit den Juden, dem Holocaust oder der AfD zu tun, egal wer es nun erfunden hat. Inhaltlich würde es durchaus in die Aufklärung der ausgehenden 18. Jahrhunderts passen, oder nicht? Es erinnert auch etwas an „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“, was meist Rosa Luxemburg zugeschrieben wird. Aber vielleicht stimmt das ja auch nicht.
Ich finde auch, die Person dessen, der ein solches Zitat prägte, ist vollkommen belanglos. Dessen Sünden können wir da nicht hineinlegen. Und ob das Zitat nun inhaltlich zutrifft, muss wohl jeder selbst entscheiden. Es gibt da keine Instanz, die das „amtlich“ festlegt. Aber jedenfalls passt es nicht zu dem Geist von autoritären oder totalitären Regimen.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Im Ernst? Es gibt keine Instanz, die das „amtlich“ festlegt?

Das bringt mich wirklich zum Lachen.

Die Instanz tragen Sie eigentlich zwischen den Ohren: Man nennt sie logisches Schlussfolgern.

„Amtlich“, my ass!

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Meine Zustimmung, Frau Anna.

Reni
5 Jahre zuvor

@Anna
Sie schreiben um 18:47: „Das Ausbleiben einer Antwort von Reni macht deutlich: Sie hält die Juden offenbar für die Mächtigen in Deutschland.“
Bestimmt haben Sie nur aus Versehen oder Vergesslichkeit diese doppelte Falschbehauptung aufgestellt. Darum unten extra für Sie noch einmal die Kopie meiner längst erfolgten Antwort. Ich hoffe, dass es Ihnen diesmal unmöglich ist, sie zu übersehen oder zu vergessen.
Im Übrigen wäre es nett, wenn Sie sich nicht länger die Freiheit nähmen, mir oder anderen, die keine Lust mehr haben, mit Ihnen, Bernd oder unverzagte zu „diskutieren“, wegen Stillschweigens und ausbleibender Antworten verleumderische Ungeheuerlichkeiten zu unterstellen.

Reni 5. Juli 2018 at 16:14

@unverzagte, Bernd, Anna
Das Zitat lautet: „Wenn Du wissen willst, wer Dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst.“
Bei Interesse ist es doch eine Sache von Sekunden, Zitatquellen zu finden. Warum machen Sie bloß so einen Wirbel darum?
Ich habe soeben nach dem Spruch bzw. dessen Urheber gesucht und bin überall (bis auf Bernds genannten Blogspot) auf Voltaire gestoßen. Gut möglich also, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass Voltaire doch der Urheber ist und einige Leute nur daran interessiert sind, das Zitat in den Mund eines (viel später lebenden!) Holocaustleugners zu legen. So lässt sich sein Sinn spielend leicht verändern. Normalerweise führen Recherchen nach Urhebern zu früher und nicht später lebenden Personen.

Vielleicht machen Sie sich auch mal schlau über einen „blogspot“, was ich soeben auch noch getan habe, denn von einem solchen stammt ja Bernds „Wahrheit“ über den Urheber des Zitats.
Im Übrigen ist mir weiterhin egal, von wem der Spruch stammt, er ist einfach nur gut und richtig.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Der Spruch ist großer Unsinn. Das kann man klar zeigen (siehe oben); das herauszufinden, bedarf es tatsächlich und ausnahmsweise einmal nur ein wenig Logik.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

prädikate wie „sinnvoll oder unsinnig“ hängen direkt von der entscheidung eines menschen ab, wie es um seine bereitschaft steht, sinn zu vergeben oder es eben als unsinn abzutun (frei zitiert nach n. luhmann)

in diesem sinne bzw. kontext des spruches entscheidet schlussendlich jede für sich, wie es um ihr verständnis von individueller freiheit – als gegenpol zum objektstatus des beherrschtseins – bestellt ist. die entscheidung derer, die es für sich gut und richtig finden, von „kritikunfähigen“ beherrscht zu sein, ist eine ganz persönliche wahl, die weniger weiterer abwertung bedarf als vielmehr mitgefühl, da diese menschen offensichtlich immense angst vor irrationalem ausgesetzt sind.

g. h.
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

Nun ja, Herr Büchner, Voltaire ist im Gegensatz zu Ihnen ja bekannt dafür, Unsinn zu schreiben. Logisches Denken ist nun mal nicht seine Stärke.
Schön, dass er in Ihnen seinen Meister gefunden hat.

@unverzagte
Donnerwtter, auch Sie sind ja eine Geistesgröße!
Ehrlich gesagt hätte ich an Ihrer, Annas oder Bernds Stelle den Wunsch, im Erdboden zu versinken angesichts der Blößen, die Sie sich in Ihren Kommentaren gegeben haben. Stattdessen zeigen Sie den Drang, immer noch nachzulegen.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

Si tacuisses, philosophos mansisses.

Der Spruch ist mitnichten von Voltaire, oben ausführlich zu lesen…

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

@ g.h. leuchtet ihre kerze jetzt heller nachdem sie die offensichtlich weniger erhellenden so erfolgreich ausgepustet haben?

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Vielen Dank für die treffenden und zugleich witzigen Kommentare!

Im Übrigen – der oder die „g. h.“ versteckt ja seinen oder ihren Namen, was in aller Regel eine Absicht ausdrückt, sich zu schützen.
Und zwar zunächst vor Kritik, die einem vielleicht schaden könnte.

So leid es mr tut – das macht ihn oder sie noch nicht zum Herrscher über mich ;-))

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

…so getroffen auf weitere kurzweilige köstlichkeiten, danke dito.

Anna
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Sie antworten nicht auf die Frage – damit machen Sie klar, wo Sie politisch stehen.

Anna
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Denn ist natürlich gemeint.

Anna
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Doofe Autokorrektur. Nochmal: Keine Antwort ist auch eine Antwort, Reni.

Es ist entlarvend, wenn einem Rechtsradikale erklären wollen, dass die AfD eine völlig normale Partei ist.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Normal oder nicht (ich mache mich hier nicht stark für die AfD), die Tagesschau konstatiert, dass die AfD der einzige Gewinner aus dem ganzen Asylstreit ist, den die ganz bestimmt in jeder Hinsicht „normalen“ Parteien in den letzten Tagen vorexerziert haben:
http://www.tagesschau.de/inland/gewinner-asylkompromiss-101.html
Das stützt die These, dass die AfD vorwiegend von Fehlern der anderen profitiert und weniger von eigener Aggressivität (wie oben gegen die 870.000 Leute) oder von Höckes Sprüchen. Die Leute werden sauer auf die Regierung. Warum in aller Welt tut man sich so schwer beim Thema „Zuwanderung und Asyl“? Seit 1950 ist die Bevölkerungszahl von 70 Millionen auf 82,5 Millionen angestiegen, und manche tun so, als würden wir aussterben. Und bei über 2 Millionen Arbeitslosen brauchen wir angeblich neue (ungelernte) Arbeitskräfte. Mir leuchtet das nicht ein.

bolle
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Ach Anna, können Sie nicht endlich aufhören mit Ihrer selbstgefälligen Stänkerei, um nicht zu sagen Hetze, gegen anders denkende Personen oder Parteien? Es langt allmählich.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Das sollten wir doch mal festhalten, bevor Cavalieri wieder mit einem Schwall von Abseitigem Nebelkerzen wirft:

Die AfD wird hier von Menschen unterstützt, die antisemitische und rassistische Positionen vertreten.

Denn auch Sie, Cavalieri, haben sich ja an anderer Stelle auf News4teachers geoutet: „Und das sagen dann dieselben Leute, die strikt gegen jeden Fremdenhass sind …“ – so beschreiben Sie Andersdenkende. Als wäre Fremdenhass eine diskutable und normale politische Position.

Das ist er nicht, Cavalieri – genauso wenig wie Antisemitismus.

Damit bestätigen Sie genau das, wovon Sie hier dauernd abzulenken versuchen: Die AfD ist eine in weiten Teilen rechtsradiale Partei, die von Rechtsradikalen unterstützt wird.

Ach ja, hier noch die Quelle für Ihr Outing: https://www.news4teachers.de/2017/05/mir-drohten-20-jahre-haft-lehrergewerkschafterin-yilmaz-musste-aus-der-tuerkei-fliehen-und-fand-in-deutschland-asyl-was-sie-berichtet/

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

In diesem Link ist viel wichtiger, dass (z.T. rechtsextreme und nationalistische) türkische Organisationen in Deutschland Lehrer unter Druck setzen. das steht am Ende des Artikels. Für diese Lehrer gilt offensichtlich der Spruch von Voltaire in besonderer, geradezu bezeichnender Weise: Obwohl hier in Deutschland lebend, dürfen sie Erdogan und seine Politik nicht kritisieren (wenngleich das mit unseren Gesetzen in Einklang stünde), ohne Repressalien befürchten zu müssen. Sie werden dann einfach als „Terroristen“ eingestuft. Und niemand von den Linksgrünen regt sich darüber auf. Das geht schon länger als die AfD existiert, und davon soll nur mabgelenkt werden.

g. h.
5 Jahre zuvor

Falsch, Anna! Rhetorische Fragen sind nicht auf Antworten ausgelegt.
Dazu wieder Wikipedia: „Die rhetorische Frage gilt als Stilmittel der Rhetorik. Rhetorische Fragen dienen nicht dem Informationsgewinn, sondern sind sprachliche Mittel der Beeinflussung. Semantisch stehen rhetorische Fragen den Behauptungen nahe.“
Ihre rhetorische Frage an Reni lautete: „Heißt Ihre wiederholte Zustimmung zu dem Zitat also, Sie glauben, Deutschland werde von den Juden beherrscht?“
Es ist klar, dass Sie die Behauptung aufstellen wollen, Reni sei rechtsradikale Judenhasserin. Den souveränen Umgang mit dieser Unterstellung durch Renis Nichtreaktion wollen Sie dann auch noch als Beweis für Ihre verleumderische Behauptung darstellen.
Es ist kaum zu glauben, was Sie sich so alles leisten und anscheinend noch annehmen, es würde nicht bemerkt und verachtet.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

Es war keine rhetorische Frage, sondern eine einfache inhaltliche, die mit „Nein“ hätte klar beantwortet werden können.

Das wurde sie aber nicht.

gudrun
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

@g.h.
Ich stimme Ihnen in Ihrer Analyse voll und ganz zu!

@Bernd
Was Sie als Co-Sprecher sagen, ist natürlich Blödsinn. Was bedeutet denn ein „Nein“, außer dass es von Ihnen, Anna und weiteren Experten in Sachen „Entlarvung“ von Meinungsgegnern als Rechtsradikale sofort in Zweifel gezogen und für weitere Attacken benutzt wird.
Sie sollten sich lieber dafür schämen und entschuldigen, dass Sie Voltaires Zitat, das ich ebenso gut finde wie Reni, mit der Holocaustleugnung in enge Verbindung gebracht und damit Annas unverschämte Behauptung über Reni erst möglich gemacht oder angestoßen haben.
Offensichtlich scheint Ihnen Voltaires Spruch so unangenehm, dass Sie auch ihn und seine Wertschätzer schnell unter Nazi-Verdacht stellen müssen. Warum wohl? Diese Frage ist wirklich bedenkenswert.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  gudrun

„Offensichtlich scheint Ihnen Voltaires Spruch so unangenehm …“
Ja, es entsteht der Eindruck, dass dieser Spruch einigen Leuten hier unangenehm ist (mir nicht). So ähnlich hat die Partei (die angeblich immer Recht hat) reagiert, als mal jemand von den wackeren Sozialisten gesagt hat oder haben soll: „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.“ Dieser Spruch war dann z.B. in der DDR verboten.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  gudrun

@gudrun:

Sie entwerten eine Frage, weil Sie der Fragenden unterstellen, dass sie eine bestimmte Antwort nicht akzeptieren würde.

Dies ist eine reine Unterstellung, durch nichts begründet.

Frau Annas sehr deutlich erkennbare Absicht war, den Sinngehalt des Spruches in Frage zu stellen. Dazu bediente sie sich des Mittels, eine mögliche Konsequenz seiner Anwendung zu betrachten: „Wenn die Mächtigen diejenigen sind, die nicht kritisiert werden dürfen, muss sich daraus ergeben, dass z. B. die Opfer und Nachfahren der Opfer des Holocaust die Mächtigen sind“.

Dies stellte sie Frau „Rene“ zur Beantwortung.

In meinen Augen ist der Schluss hinter der Fragestellung nicht komplett zwingend, denn es gibt kein Verbot, Juden zu kritisieren.

Andererseits wird dieser Zusammenhang in der politischen Diskussion sehr gerne von politischen Rechtsaußenpositionen wie folgt hergestellt: „Den Holocaust darf man nicht leugnen, woran man sieht, dass die Juden die wahren Herrscher sind. Denn schon Voltaire sagte …“.

Daher versuchte Anna die Frage an Reni, ob sie diese Ansicht teile. Sie stellte die Frage mehrfach, was eine rhetorische Fragehaltung ausschließt.

Der Spruch ist keinesfalls von Voltaire, wie oben ausgeführt. Er ist tatsächlich unangenehme, aber nur für diejenigen, die ihn anwenden. Hätten sie ihn durchdacht, würden sie ihn nicht anwenden; die Verwendung ist unangenehm, weil sie eine Peinlichkeit für den Verwender darstellt.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

Schön, dass Sie auch Wikipedia lesen können.

Dann nehmen Sie zur Kenntnis: Ihre Einwertung von Annas Frage als „rhetorisch, also keiner Antwort bedürfend“ ist auf nichts gegründet. Auf keine Erkenntnis, kein Argument, keine Evidenz. Ihre Beurteilung ist daher Ihre private Phantasie und sonst nichts.

Es bleibt Frau Anna belassen, ihre Frage als rhetorisch zu bewerten oder nicht. Hat sie das getan?

Nein. Sie hat stattdessen wiederholt um Antwort gebeten. Evidenz: Gleich hier im Thread.

Damit ist klar, dass Ihre Phantasie, es handele sich um eine rhetorische Frage, eine unzutreffende Phantasie ist.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Manche scheinen hier was misszuverstehen: Ein Aphorismus oder ein solcher Spruch, auch ein Sprichwort, kann man nicht mit „Gegenbeispielen“ widerlegen wie eine falsche mathematische Behauptung. „Lügen haben kurze Beine“, dazu gibt’s auch Gegenbeispiele, nämlich hochoffizielle Lügen, die lange Bestand hatten. In der Sowjetunion hat angeblich von 1945 bis 1990 ein Hitler-Stalin-Pakrt mit Zusatzprotokoll nie existiert, so die Propaganda. Dann, nach der Wende, meldete sich plötzlich ein alter Mann, der damals als junger Mann zwischen Hitler und Stalin gedolmetscht hatte. Und er konnte bestätigen, was tatsächlich war.
Ich bin einigermaßen verwundert, wie Lehrer mit solchen Aphorismen umgehen wollen. Die sind weder „grundsätzlich falsch“ noch sind sie „universell richtig“. Sie drücken Lebenserfahrungen aus.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

@cavalieri da allein schon die ordnungsgemäße zitatverwendung eine zumutung für sie und ihrem möchte-gern-volk darstellt, wird ihnen die differenz zwischen einer komplexen textanalyse und paradoxer einzelthesen vermutlich auch weiterhin unverständlich bleiben.

lehramtsstudierende mit dem fach deutsch brauchen übrigens in der schule gar nicht erst anzutreten, wenn sie mit derartigen basics „nicht umgehen wollen“ können sollten: lebenserfahrungen sind also bitte nicht zu verwechseln mit wissenschaftlichen standards.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Glauben Sie, Sie hätten damit das widerlegt, was ich direkt darüber geschrieben hatte? Ist alles „ordnungsgemäß“ zitiert, was hier im letzten Jahr so geschrieben wurde? Ein Link im Internet kann immer falsche Dinge behaupten, muss man das in jedem Fall vorher prüfen? Und kann so ein Zitat wie das angeblich von Voltaire überhaupt „nicht zutreffend“ sein, wie oben behauptet wird?

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Selbstverständlich kann ein Zitat zutreffend sein oder nicht – wenn es eine Aussage ist.

Das Zitat „Wrdl Wrdlbrmpfd“ (Karl Valentin) trifft weder zu noch tut es das nicht, weil es zwar ein Zitat ist, aber keine Aussage enthält.

Das hier zur Rede stehende angebliche Voltaire-Zitat enthält eine Aussage, und die kann man nachprüfen.

Durch die Prüfung stellt man fest, ob die Aussage zutrifft oder nicht.

So einfach ist das.

Sind Sie noch Schüler, und wenn ja, in welcher Klasse?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Felix Büchner

Eine Aussage ist es, aber keine Aussage im Sinne der Aussagenlogik. Also nicht eine, die entweder wahr oder falsch ist. Es sei denn, man lässt einen dritten Wahrheitswert (weiß nicht) zu. Aber das bringt auch nichts.
Das ist hier keine mathematische Logik, sondern eine umgangssprachliche. Umgangssprachliche Sätze sind nur in speziellen Fällen Aussagen mit eindeutigem „wahr“ oder „falsch“. Sie werden extra für didaktische Zwecke konstruiert („wenn es regnet, wird die Straße nass“). Zudem stellt sich das Problem zu entscheiden, wen man kritisieren darf und wen nicht. „Wen“ ist nicht spezifiziert. Menchen, Parteien, Institutionen? Wo muss man suchen? Was ist da das Kriterium? So ganz einfach ist auch das nicht. Sie tun etwas naiv.
Beispiel: Eine Aussage wie „der Euro ist gut für Deutschland“ ist weder als wahr noch als falsch nachzuweisen. Für den einen wird er gut sein, für den anderen nicht. Außerdem ginge es um den betrachteten Zeitraum.
Lsst not least: Oben hat PseudePolitiker dieses Zitat einfach hingeschrieben. Warum bitte soll das nicht legitim sein auch ohne einen Nachweis, wo es herstammt? Warum die Aufregung?

unverzagte
5 Jahre zuvor

„Umgangssprachliche Logik“ ist nichtformale Logik: „Wahrheit“ ist nicht im Sinne der Aussagenlogik nachweisbar, demzufolge sind es reinrassige „Empfindungen“, die sich an ihrer (sic!) Legitimierungsakzeptanz abmühen: Insbesondere auf Selbsbeherrschung wird höchstallergisch reagiert, so dass jegliche Form von systemeigener Kritik zum Absurdum verklärt wird.
Ergo:
Sich regen bringt weiterhin Segen, irren ist schließlich männlich oder weicht die „gender-ideologie“ vom Thema ab?

g. h.
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Das nenne ich „Eindruck schinden mit Geschwurbel“, bei dem natürlich die Gender-Ideologie nicht fehlen darf.

unverzagte
5 Jahre zuvor

@g.h. schundfreie kerzen spenden wacker ihr licht
beleuchten bennenungen –
wer frohlockt da nicht?

Maren
5 Jahre zuvor

Es ist unbegreiflich, dass ein geschätzter und lebensweiser Spruch hier so diffamiert wird.
Zur Erinnerung: „Wenn Du wissen willst, wer Dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst.“
Da wird hartnäckig bestritten, dass der Spruch allgemeingültig sei. Er soll unter Verdacht von Rechtsextremismus stehen und nur im Zusammenhang mit der Holocaustleugnung verstanden werden.
Wer das anders sieht, wird rechtsextremer Gesinnung angeklagt.
Natürlich ist der zitierte Spruch auch für jedes Privat- oder Berufsleben gültig. Wer das bestreitet, muss ein Brett vorm Kopf haben oder berauscht sein von seiner Kampfeslust gegen rechts.
Warum beiße ich mir denn auf die Zunge bei Menschen, die Kritik nicht vertragen? Warum gebe ich bei diesen Typen lieber klein bei und lasse mich von ihnen beherrschen? Die Antwort ist: Weil ich Angst vor ihnen habe!
Menschen, die Kritik nicht vertragen, werden aggressiv, erheben wildeste Vorwürfe gegen ihre Kritiker und versuchen, sie möglichst tief zu verunsichern und zu verletzen. Oftmals machen sie die Kritiker vor anderen schlecht und versuchen sie zu isolieren. Im Berufsleben gehen Mobbing und Jobverlustsängste oft auf das Konto dieser Menschen, die Kritik nicht vertragen.
Und das alles soll mit dem Zitat partout nichts zu tun haben?
Ich verurteile das bewusst verkürzte Verständnis des Zitats ebenso wie die Feindseligkeit gegen Menschen, die es anders und besser verstehen.
Darüber hinaus frage ich mich, welches Interesse Leute daran haben, diesen Spruch von Voltaire in den NS-Dreck zu ziehen, nur weil er von einem amerikanischen Holocaustleugner übel missbraucht wurde.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

@Maren symbolen, sprache und damit auch sprüchen haftet eine konnotation an, d.h. mitschwingende assoziative nebenbedeutung. wir deutschen sind im ausland für unseren unsensiblen umgang mit sprache bekannt, da konnotationen im sprachgebrauch weitgehend ausgeblendet werden. „bis zur vergasung“ ist eine von vielen phrasen,die div. leute heute noch vollkommen unbeschwert begrenzt auf ihre überschaubare welt von sich geben. empfiehlt sich somit, den gesamtkontext (sic!) genauestens zu beachten, anstatt diesen einfach zu verharmlosen und damit ausklammern zu wollen.

„nur“ weil der spruch von leugnern der shoah missbraucht wurde (…) nach dieser ihrer logik wäre das ursprünglich frühasiatische glückssymbol namens hakenkreuz salonfähig – da kann ein unschuldiges „glückszeichen“ ja nichts für, wenn nazis dieses zeichen für ihren mörderischen hass nutzen oder habe ich ihre logik hoffentlich missverstanden!?

das allgemein umstrittene, offensichtlich gestohlene leitmotiv der afd auf alltagssituationen zu reduzieren und diese abgekürzte verstehensweise dann als sinngebender anzupreisen, bleibt mir auch nach ihrer ausführlichen darstellung wenig bis nicht nachvollziehbar.
schade nur, dass mein unverständnis von ihnen als „feindseligkeit“ deklariert wird.

g. h.
5 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

@unverzagte
Dann sollten am besten alle „belasteten“ Zitate berühmter Geistesgrößen wie Goethe, Shakespeare, Schiller, Kant usw. gestrichen werden.
Irgendwelche Nazis in der Welt von damals oder heute werden garantiert einige davon für ihre Zwecke in dem Mund genommen haben und seitdem müssen sie (ähnlich wie das Hakenkreuz) als Nazisymbole angesehen werden.
Haben Sie noch mehr heiße Tipps für den „Kampf gegen rechts“ oder gegen die AfD auf Lager?

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

@ g.h. es geht hier nicht um „vereinzelte zitate irgendwelcher nazis“ sondern um eine pöbelnd tönende partei, die sehr bemüht ist, mit d i e s e m zitat wahlfang zu betreiben.
kämpfen sie gegen etwas oder jemanden mit kalten tipps? weiter so.

timo
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Welcher nachweisliche AfD-Mensch soll denn überhaupt das Zitat benutzt haben? Das geht aus der Diskussion hier nicht hervor.
Warum fühlen Sie, Bernd, Felix K. und Anna sich von dem Zitat überhaupt so angesprochen, dass Sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen um es zu diskreditieren?

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Nein, ich fühle mich nicht von dem Sätzchen angesprochen.

Ich habe einfach diese blöde Angewohnheit, zu sagen was ich denke.

Wenn ich sehe, dass so ein Satz für „allgemeingültig“ und „geschätzt“ und „lebensweise“ genannt wird, dann frage ich mich zunächst, ob das eigentlich stimmt.

Und wenn ich dann darauf komme, dass das NICHT zutrifft, dann melde ich mich zu Wort. Mehr nicht.

Dann kommen Leute und sagen „Du machst das ja nur mies! Lass den guten Voltaire ruhen!“

Oder ein anderer: „Solche Sprüche müssen gar nicht wahr sein, wenn sie immer wahr sein müssten, müsste man solche Sprüche ganz abschaffen“.

Was soll ich dann tun? Vielleicht schweigen? Warum sollte ich denn schweigen?

Also: Hören Sie auf, mir Dinge zu unterstellen. Ich tue das auch nicht, sondern beschränke mich auf das Sachliche.

Und da, ich wiederhole mich, sieht es in meinen Augen so aus:
– einer der größten lebenden Voltaire-Experten sagt „das ist nicht von ihm“
– keine der vielen Quellen, die ich gesehen habe, nennt irgendeine Fundstelle
– es gibt ein Wiki zu Zitaten (wikiquote), und als Wiki ist es für jeden Menschen in der ganzen Welt offen. Dort ist das Zitat als „Falschzuordnung“ klassifiziert, als „nicht von Voltaire“.
Das könnte ja falsch sein.
Aber wenn es – weltweit – auch nur einen einzigen Kenner gäbe, der wüsste, in welchem Werk Voltaire das geschrieben hat, könnte der diese Information korrigieren (die ja durch seinen Fund als falsch bewiesen wäre).
Das hat bisher nicht stattgefunden und durch diesen Umstand wird Vermutung, das Sätzchen sei tatsächlich NICHT von Volaire, sehr stark gestützt.

___________

Was den Inhalt betrifft, so ist er im Handumdrehen falsifizierbar. Daher bleibt in meinen Augen einfach nichts von dem Sätzchen übrig.

Allerdings erlaubt es einen Rückschluss auf den Sprechenden, wenn er dieses Sätzchen ausspricht:
– entweder er hat nicht darüber nachgedacht. Dann könnte die Herleitung der Falsifizierbarkeit helfen.
– oder er hat darüber gut nachgedacht und findet es dennoch zutreffend. Dann muss er die Falsifikation entkräften. Ich bin gespannt.
– Tut er letzteres nicht, kann er natürlich sagen „solche Sätze müssen gar nicht zutreffen“ – aber dadurch entwertet er seine eigenen Aussagen UND verkennt das Wesentliche, das dieses Abendland ausmacht: Die Aufklärung. Diese beruht gerade eben darauf, dass große Denker wie Voltaire und viele andere ihr Denken an der ihm innewohnenden Logik maßen und natürlich an der Frage, ob ihre Aussagen überhaupt zutrafen oder nicht.
Insofern ist die zeitliche Aussage „das Sätzchen ist von Voltaire“ UND „die Frage ob es zutrifft, ist unerheblich“, schon ziemlich merkwürdiger Murks.
– Schließlich ist auch das Folgende möglich: Der Satz sagt ja aus, dass die Herrschenden nicht kritisiert werden dürfen.
In Diktaturen trifft das fraglos zu, in repräsentativen Demokratien, in denen die Bürger das Recht auf Meinungsfreiheit haben, jedoch ebenso fraglos nicht (und ich behaupte: Das kann man jeden Tag sehen, fast überall).
Allerdings: Wer glaubt, in einer Art von „verborgener Diktatur“ zu leben, in der die Herrschenden unsichtbar sind und sich auf diesem Weg der Kritik entziehen, der ist dann in der Lage, das Sätzchen als arm von Widersprüchen zu betrachten (aber nicht ganz frei von Widersprüchen, denn die Satzaussage „… nicht kritisieren DARFST“ träfe nicht zu – man dürfte zwar, aber man könnte nicht, weil sich die Herrschenden der Kenntnis der Kritiker entzogen hätten).

In meinen Augen bleibt kein weiterer logischer Weg offen. Ich wäre gespannt, von einem weiteren logischen Weg zu lesen.

HINTER meinen Aussagen steht gar nichts. Ich tätige nichts mehr und nichts weniger als meine Aussagen selbst.

Man kann sie für richtig halten, für teilweise richtig oder für ganz falsch.
Sie wollen lediglich bedacht werden und bestenfalls inhaltlich, also sachlich, beantwortet.

g. h.
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

@timo
Die leichte Beantwortung dieser Frage würde mich auch interessieren.
Vielleicht ist sie gar nicht so leicht oder sogar unmöglich zu beantworten, weil ein „nachweislicher AfD-Mensch“ aus der „pöbelnd tönenden Partei“ nicht zu finden ist.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

@ g.h. vielleicht empfinden sie diese typischen afd pöbeleien ebenfalls als unmöglich und negieren deshalb peinliches gesprächsverhalten: scheuklappen als wirksamer selbstschutz.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Wie jede andere Aussage auch, so könnte diese Aussage entweder zutreffen oder aber nicht zutreffen.

Welches von beiden der Fall ist, lässt sich auf vielen Wegen prüfen, wobei manche Aussagen unentscheidbar bleiben, zumal im theologischen Bereich.

Diese Aussage jedoch macht eine klare und hienieden überprüfbare Vorhersage:
Wenn Du denjenigen gefunden hast, den Du nicht kritisieren darfst, dann hast Du zugleich denjenigen gefunden, der Dich beherrscht.
Oder umgekehrt, eben so wie die Aussage gestaltet ist: Um den Herrscher zu finden, finde denjenigen, den Du nicht kritisieren darfst.

Sie sagen, diese Aussage sei allgemeingültig – und die Aussage selbst kommt ja auch tatsächlich ohne jede Einschränkung daher; sie erhebt, so wie sie da steht, den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Das bedeutet, dass jeder – wirklich jeder – diese Aussage prüfen kann:
Trifft sie zu?
Trifft sie manchmal zu oder immer?

Für Allgemeingültigkeit muss sie immer zutreffen, eine einzige Falsifikation reicht, um die Allgemeingültigkeit zu beenden.

Weiter oben hatte jemand sinngemäß geschrieben, solche Aussagen ließen sich nicht belegen.

Voltaire, dem der Spruch zugeschrieben wird (obwohl kein Mensch je die Fundstelle des Zitats vorgewiesen hat), sah das völlig anders. Genau wie jeder Philosoph zu jeder Zeit legte er selbstverständlich Wert darauf nichts zu schreiben, was nicht zuträfe.

Also: Legen wir den Maßstab des unterstellten Autors an und prüfen, ob die Aussage zutrifft.

Machen Sie es selber, ich tue es hier für mich:
Ich werde beherrscht von der Regierung der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch eine Vielzahl von Ämtern und Institutionen, die direkt Macht über mich ausüben.
Die Zusammensetzung der Parlamente, aus denen die Regierungen sich zusammensetzen, wird von der Summe der Wähler bestimmt.
Ich werde beruflich direkt von zwei Gremien von Vorgesetzten beherrscht.

Alle Ämter, Institutionen, Parlamente, die Wähler einzeln und in ihrer Gesamtheit sowie die beiden beruflichen Gremien darf ich kritisieren, kann ich kritisieren und das tue ich auch – oft, laut und deutlich.

Damit ist die Aussage falsifiziert und ihre Allgemeingültigkeit ist dahin.

Denn wenn ich sie anwende, komme ich eben *nicht* auf diejenigen, die mich beherrschen.

Auch umgekehrt wird kein Schuh daraus. Niemand von denen, die mir meine Kritik nicht erlauben *möchten*, beherrscht mich.

Ich frage Sie: Was kommt bei Ihnen heraus, wenn Sie diesen Test machen?
Bleiben Sie dann noch bei Ihrer Aussage der Allgemeingültigkeit?

Die Aussage muss man also abwandeln, damit sie zutrifft: „Wenn Du wissen willst, wer ein Despot (Tyrann, Diktator) ist, dann …“.

In dieser Form träfe sie – meistens – zu.

timo
5 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

@unverzagte @F. Büchner
Kaum zu glauben, welche Verrenkungen Sie vollziehen, um ja nichts Gutes an Voltaires Spruch zu lassen. Je mehr Sie ihn schlechtreden oder in Zweifel ziehen, desto interessanter wird er. Offensichtlich hat er bei Ihnen in ein Wespennest gestochen. Es ist nicht schwer zu erraten, in welches.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Was für ein Blödsinn hier von den AfD-Freunden gesponnen wird, um sich nur ja hier in geistiger Verwandtschaft zu einem anerkannten Denker zu präsentieren. Voltaire würde sich im Grabe umdrehen. Es geht nicht um irgendeinen Spruch oder die Quelle. Es geht um den damit kommunizierten Inhalt.

Was bedeuetet denn „Wenn Du wissen willst, wer Dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst” im heutigen Kontext? Damit soll unmissverständlich ausgedrückt werden: Wir leben nicht in einer Demokratie (weil es ja einen geheimen Herrscher gibt, den man erst herausfinden muss). Das tun wir aber.

Es handelt sich also nicht um eine allgemeingültige Wahrheit, sondern um das literarisch verbrämte ewige Lamento von Rechtsextremen, Verschwörungstheoretikern und anderen Polit-Spinnern – dass nämlich Deutschland in Wahrheit von dunklen Mächten (dem Weltjudentum, den Besatzungsmächten, Marsmenschen …) beherrscht wird.

Dazu kommt, g. h. – natürlich kann ein historischer Kontext ein Zitat „verderben“. Oder würden Sie heute noch den Spruch „Arbeit macht frei“, der ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert stammt, als allgemeingültigen Aphorismus verwenden? Wenn ja, dann sind Sie nicht mehr ganz dicht.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Cèst ca. Je suis dàccord Avec votre describtion et de cette solution.
Mais je pense aussi, que cet auphorisme n´est pas de Voltaire.
Aucune personne sait dóu cette Phrase à son origin, parce qu´on a fait des coupies de cette Phrase.On y soit qui mal y pense.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Le mechanisme de cette machine produit des mistakes. Pardonné moi.
Malheureusement je n´ai pas une machine francaise.

Felix Büchner
5 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Ich muss wirklich lachen.

Ich bemühe mich darum Rationalität und Sachlichkeit in den Diskurs zu bringen.

Sie dagegen erkennen lediglich „schlechtreden und in Zweifel ziehen“, sagen aber inhaltlich rein gar nichts aus.
Stattdessen sprechen Sie hier von Ihren Phantasien, ohne die jedoch auszusprechen.

Sagen Sie doch einfach entweder, um welches Wespennest es sich handelt – oder antworten Sie auf meine obige Aussagen mit Rationalität und Sachlichkeit.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor

„Auf Ignoranz aus dem linken Lager antwortet man nicht mit rechter Bestialität. Und rechte Bestialität bekämpft man nicht, indem man aus Entsetzen noch weiter nach links rückt. […]

Destruktiv eskalierendes Gezänk beende ich nicht, indem ich eine halbwegs vernünftige oder auch bloß verzweifelte Position als ‚alternativlos‘ behaupte und damit allen Streit für obsolet erkläre.“ (Thea Dorn)

Bernd
5 Jahre zuvor

„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ (Karl Valentin)

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

…von allen und Bernd.

unverzagte
5 Jahre zuvor

aktuell aus der taz: in der rechtsextremistischen szene bleibt es eben nicht beim unschuldigen sprüche klopfen, vielmehr muss die erfassung ihrer straftaten extra eingefordert werden…

https://www.taz.de/!5519023/

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Na ja, so weit liegen die Zahlen 1130 und 1185 nicht auseinander. Außerdem ist es immer eine Frage nach der Definition von „rechts“. In der PKS 2017 wurde beispielsweise alles was gegen Juden ging als „politisch rechts“ gezählt, wenn es nicht eindeutig einen anderen Hintergrund hatte.

Zitat: „Ein Doppelmord an einem lesbischen Paar ist darunter, eine ägyptische Studentin, die von einem Auto überfahren wurde, ein Tötungsversuch an einem Obdachlosen, Schüsse auf einen Dönerimbiss.“
Angesichts des Frauen- und Homosexuellenbildes im arabischen Raum halte ich die Sachen mit dem lesbischen Paar und der ägyptischen Studentin nicht zwangsläufig politisch in egal welche Richtung motiviert. Auch Flüchtlinge können ohne einen ersichtlichen Grund einen Obdachlosen anzünden (https://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/urteil-wegen-feuerangriff-auf-obdachlosen-sie-waren-nicht-aggressiv–hatten-kein-motiv-27790416). Sie, unverzagte, Bernd und generell die Politik und die Mainstream-Presse sollten Ihren Kopf auch mal in andere Richtungen drehen.

Achtung Bernd: Ich habe lediglich eine andere genauso plausible Tätergruppe genannt. Das ist weder eine Verdächtigung noch sonst was.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Arbeiten Sie jetzt auch beim BKA, xxx, dass Sie hier fundierte Täteranalysen vorlegen? Oder ist das schlicht eine Profilneurose – alles besserzuwissen und selbst eine Polizeistatistik ohne irgendwelches Faktenwissen mal eben umzuschreiben?

Da befinden Sie sich bei Ihren AfD-Freunden in guter Gesellschaft. Die bezeichnen den NSU-Prozess auch mal eben als „Schauprozess“ – und vergleichen ihn so mit Freislers Volksgerichtshof. Na klar, Rechtsterroristen? Die gibt’s ja gar nicht.

Vielleicht halten Sie die NSU-Morde auch in Wahrheit für Taten von Flüchtlingen? „Angesichts des Frauen- und Homosexuellenbildes im arabischen Raum“ wäre der verhandelte Mord an einer Polizistin natürlich überaus passend…

Vielleicht war’s aber auch ein Mathe-Lehrer. Wie man so manchen öffentlichen Foren entnehmen kann, sind die auch nicht immer ganz dicht…

Achtung xxx: Ich habe lediglich eine andere genauso plausible Tätergruppe genannt. Das ist weder eine Verdächtigung noch sonst was.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bitte belegen Sie Ihre Behauptungen durch Quellen. Danke. Außerdem haben Sie keine anderen Tätergruppen genannt. Sie wollten nur wieder Ihr Zeilenhonorar durch pauschale Verdächtigungen verdienen. Ohne gibt es ja von der Gerechtigkeitspolizei kein Geld.

E. S.
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Vielleicht wäre es klüger, wenn gerade Sie, Bernd, andere Personen nicht der Besserwisserei und Profilneurose bezichtigten.

@unverzagte
Bleibt es in der linken Szene beim „unschuldigen Sprücheklopfen“? Was soll die Aufrechnerei? Der Linksextremismus wird dadurch keinen Deut besser. Extremismus, gleich welcher Art, ist Feind jeder Gesellschaft und jeden Staates. Er sollte auch Ihrer sein.

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  E. S.

E.S. halten sie ihre fixe anleitung zur konstruktion von feindbildern für schlau? einer der vielen thematischen ausflüchte nach dem gähnenden motto „die anderen sind auch schrecklich böse“ – stimmt, kleiner tipp am rande: aktuelles thema lesen sie bitte ganz oben.

artofvoice neveroddoreven
5 Jahre zuvor

Die Kommentare der Redaktion verdienen Respekt! Sehr gut und sachlich geantwortet!
Nicht auszudenken, wenn es der AfD gelingen sollte, das krude Weltbild ihrer Anhänger die zum Teil sogar das Weltbild einer flachen Erde als diskutabel erachten, wenn diese Leute Einfluß auf die Bildungsstandards in diesem Land gewinnen. Ansonsten müssen wir bald alle wieder den Lendenschurz anziehen und „Heil dir Odin“ quaken.

xxx
5 Jahre zuvor

Rückkehr zum Leistungsprinzip, Erhalt der Förderschulen, Stärkung der dualen Ausbildung usw. scheinen Sie echt schlimm zu finden. Das Verbot von Islamunterricht an deutschen Schulen halte aber auch ich für fragwürdig, ein liberaler Islam darf ruhig vermittelt werden, die Scharia-Version davon, wie sie Ditib & co vertreten, hingegen nicht.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Werden Sie von der AfD dafür bezahlt, hier die Werbetrommel zu schlagen?

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich bekomme von der AfD deutlich weniger als Sie von der SJW-Front.

Peter Heinrich
5 Jahre zuvor

……. eins noch. Wer hier die Kommentare liest, weiss warum die AFD auf die Einhaltung des Neutralitätsgebotes bezüglich der politischen Gesinnung von Lehrern im Schulbetrieb pocht.

Es sind ja auch nicht alle Lehrer, es sind vor allem die Linken Lehrer, die sich an der Schule mut ihren Idiologien nicht zurückhalten können.

Man kennt das ja schon. Die Linken haben ja sogar schon eine stille Kleidungsvorschrift entwickelt, an der man sie schon aus 100 Meter erkennt.

Ne Dackelkrawatte löst da tiefstes Umbehagen aus. Vielleicht sollten sich die Damen und Herren Lehrer mal in ihrer Gesinnungstreue prüfen.

Wieso endet deren viel gebetete Toleranz bei einer Dackelkrawatte?

Herzliche Grüsse

unverzagte
5 Jahre zuvor
Antwortet  Peter Heinrich

herr heinrich, schildern sie ihre schlechten erfahrungen mit intoleranz linker lehrerinnen bezüglich origineller krawatten doch mal genauer! ist rechte idIologie dasselbe wie mutige idiotie oder gilt das nur für die linke? wie mag es um ihre auffassung von toleranz bestellt sein?

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  Peter Heinrich

An die AfD

Fürst Metternich lässt grüßen,
trat die Meinungsfreiheit einst mit seinen Füßen,
im Zeitalter der Restauration,
der grauen Vorzeit der ersten deutschen Revolution.

Drum hat die AfD selbst verliebt ersonnen,
die neue Plattform wurde ersponnen.
Dort kann sich jeder jetzt sich rächen,
und Übel aller Art.
die man gerne heimlich nur vertrat,
über unliebsame Lehrer dort erbrechen,
Vom verbalen pöbeln,
bis hin zum sprachlichen göbeln.

Die AfD, die nimmt`s jetzt in die Hand,
fährt die Meinungsfreiheit an die Wand,
legt diese dann in Ketten,
„Wenn wir nur erst die Macht mal hätten.“
Die frechen linken Lehrer,
sind alle Marx- Verehrer.“
Denen zieh`n wir jetzt den Zahn,
und bring sie ganz auf unsere Bahn !“
Verleumdung wird zur neuen Masche,
über die Freiheit liegt dann nur noch Asche.

Wie kann man als Lehrer nur`ne Meinung haben,
die soll`n gefälligst keine haben,
und wenn dann nur, dann für die AfD,
der Gauland das so gerne säh`.

Drum denk ich an die AfD,
so tut mir`s schon im Magen weh,
Ich glaub ich könnte jetzt gar Kotzen,
wenn ich muss in hasserfüllte Gesichter glotzen.

Drum bereiten wir am Ende,
dem Ganzen schnell ein Ende.
Nun flutet fleißig AfD-Portale,
mit dümmsten Sprüchen
und schlimmsten Wortumbrüchen,
dann wird denen nur zur Quale.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor

AfD-Aufgabe: Finde die Fehler und lese das Gedicht vom bösen linken Wicht,
er schaut dir in dein Angesicht,
und dann er sich auch noch erbricht.

Frank-Thomas Ernst
5 Jahre zuvor

Gauland verfälscht ideologisierend – wie bei ihm üblich –, indem er „humanistisch“ als „sozialistisch“ bezeichnet.

Martin Haummann
4 Jahre zuvor

Das freut mich, hoffentlich hat die AfD langfristig Erfolg damit, aber ich schätze, dafür braucht sie jenseits der 50%.
Ich würd mich auf jeden Fall als Gymnasiallehrer freuen, wenn linksautoritäre Gutmenschen auf ein geringeres Maß abschmelzen würde.
Ich habe solche selbst als Schüler stets ertragen müssen (im konservativen Süden).