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Überproportionaler Anteil von Migrantenkindern an Haupt- und Sonderschulen

STUTTGART. Kinder mit ausländischen Wurzeln tun sich nach Einschätzung der Landtags-SPD besonders schwer in den Schulen in Baden-Württemberg. Die Sozialdemokraten beziehen sich auf Angaben des Kultusministeriums in Stuttgart, wonach der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund an Haupt- und Werkrealschulen 48,3 Prozent und an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (früher Sonderschulen) 37,5 Prozent beträgt. An Gymnasien sind sie hingegen nur mit einem Anteil von 13,5 Prozent vertreten.

Kinder mit Migrationshintergrund werden offenbar eher auf eine Haupt- oder eine Sonderschule verwiesen als deutschstämmige. Foto: UK Department for International Development / flickr (CC BY 2.0)

Die Zahlen beziehen sich auf öffentliche Schulen im Schuljahr 2017/2018. Das Statistische Landesamt bezifferte den Migrantenanteil in der Bevölkerung im Südwesten im Jahr 2017 auf 30,9 Prozent. Im Vergleich dazu sind Migrantenkinder an Sonderschulen sowie an Haupt- und Werkrealschulen also überrepräsentiert.

Der Bildungsexperte der SPD im Landtag, Gerhard Kleinböck, sagte: «Einen Migrationshintergrund zu haben, ist für Kinder im baden-württembergischen Schulsystem weiterhin ein Nachteil.» Sein Abgeordneten-Kollege Daniel Born (SPD) forderte nachhaltige Strukturen, um Kinder mit Migrationshintergrund besser zu unterstützen. «Schlüssel ist dabei die Sprachförderung, und die muss bereits in der Kita beginnen.» Die SPD fordere die grün-schwarze Regierung auf, hier deutlich mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) verwies hingegen nach Angaben der Zeitungen auf den neuen Pakt für gute Bildung und Betreuung, der auch eine intensivere Sprachförderung vorsehe. dpa

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