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Sex-Aufklärung in Schulen soll schuld sein am Missbrauch durch Priester – meint auch Kardinal Müller

ROM. Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat mit scharfen Worten den Aufsatz von Benedikt XVI. verteidigt, in dem der ehemalige Papst „den 68-ern“ und der Sexualerziehung in den Schulen die Verantwortung für den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche zugeschrieben hat – und Kritiker an der Position „infame Gottlosigkeit“ vorgeworfen. Das Schreiben Benedikts stuft Müller als „die tiefgründigste Analyse der Genese der Glaubwürdigkeitskrise der Kirche in Fragen der Sexualmoral und intelligenter als alle Beiträge beim Gipfel der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen zusammen“ ein. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte eine Studie in Auftrag gegeben, die das Ausmaß des Missbrauchs von Kindern und Jugendliche durch Priester aufzeigt.

“Zusammenbruch der schon porös gewordenen bürgerlichen Moral”: Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Foto: Elke Wetzig / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Müller erklärt wörtlich in einem Interview mit kath.net: „Der Zusammenbruch der schon porös gewordenen bürgerlichen Moral in der ‚globalen sexuellen Revolution‘ (Buchtitel von Gabriele Kuby) und der missglückte Versuch einer katholischen Moralbegründung ohne das Naturrecht und die Offenbarung haben bei vielen zu einer Zerrüttung des sittlichen Gewissens geführt. Gott sei es geklagt auch bei denen, die von Christus den Auftrag erhielten, die Menschen alles zu lehren, was der Herr selbst den Apostel und damit auch ihren Nachfolgern im Bischofs- und Priesteramt geboten hat. (Mt 28,19).“

„Die Sache beginnt mit der vom Staat verordneten und getragenen Einführung der Kinder und der Jugend in das Wesen der Sexualität“, so hatte Benedikt XVI. seinen Aufsatz begonnen. In der von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Studie zum Missbrauch durch Geistliche wurden laut „Spiegel“ Zehntausende Akten für die Zeit zwischen 1946 und 2014 ausgewertet. Demnach habe es bei 1670 Klerikern Hinweise auf Beschuldigungen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger gegeben. 3677 Kinder und Jugendliche seien als Opfer dieser Taten dokumentiert worden. Auch außerhalb Deutschlands seien Fälle von sexuellem Missbrauch durch Priester schon lange vor 1968 dokumentiert. News4teachers

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Papst a. D. macht Sexualerziehung in Schulen für Missbrauch durch Priester verantwortlich

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