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Muslimische Verbände verurteilen Kopftuchdebatte als «Islambashing»

BERLIN. Islamverbände haben die Debatte um ein Kopftuchverbot für muslimische Mädchen in Kindergärten und Grundschulen verurteilt. Die Türkisch-Islamische Union Ditib sprach von einer «Scheindebatte, die populistisch missbraucht» werde.

Muslimische Mädchen scheinen in deutschen Grundschulen nur äußerst selten mit Kopftüchern zu erscheinen. Foto: Shutterstock

«Die Tatsache, dass insbesondere AfD-Wähler zu 90 Prozent ein entsprechendes Verbotsvotum abgeben, zeigt, aus welcher Ecke das Islambashing dominiert wird», teilte die Pressestelle der größten islamischen Dachorganisation in Deutschland in Köln mit. Es sei derzeit keine «relevante Problematik» vorhanden, die einen «Aktionismus» rechtfertige. Einzelfälle müsse man jeweils für sich analysieren. Allerdings stellte die Ditib klar, dass die religiöse Pflicht für das Tragen eines Kopftuchs erst «ab der religiösen Mündigkeit, also ab der Pubertät» gelte.

Auch die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden (IGS) sprach sich gegen ein Verbot aus. Der in Berlin ansässige Verband teilte mit, ihm seien «einzelne Fälle schwerer Diskriminierungen muslimischer Schüler durch Lehrer wegen des Tragens des Kopftuchs und des Fastens im Monat Ramadan» zugetragen worden. Es bedürfe jetzt einer gemeinsamen Entgegnung seitens der islamischen Verbände. dpa

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