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Erstmal bekam jeder Schüler ein “Hygiene-Startpaket” überreicht – samt Schutzmaske

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DRESDEN. Nach der mehrwöchigen Corona-Zwangspause startet in mehreren Bundesländern in dieser Woche der Schulbetrieb wieder zumindest für die Abschlussklassen. Sachsen machte heute den Anfang. Dort begann für rund 13.000 Abiturienten sogenannte Prüfungsvorbereitungen. Die bekamen erst einmal Hygiene-Startpakete ausgehändigt.

Jeder Schüler bekam ein Hygiene-Starter-Set (Symbolbild). Foto: Shutterstock

In zwei Reihen stehen die Zwölftklässler bis hinaus vor das Schulgebäude am Campus in Dresden-Pieschen, die meisten tragen freiwillig eine Maske – viele davon bunt und selbstgenäht. Jana Graumann geht von Schüler zu Schüler, verteilt Schutzmasken, spricht über Hygiene- und Abstandsregeln und scheucht kleinere Grüppchen auseinander. «Den Mindestabstand einzuhalten ist schon schwierig», sagt die Lehrerin – zuständig für die Einhaltung der Hygieneregeln an diesem außergewöhnlichen Schultag. Die Masken nehmen die meisten aber bereitwillig an. Auch Paul hat Mund und Nase mit einer Stoffmaske bedeckt. «Ich finde das schon sinnvoll, man sollte auch als junger Mensch Rücksicht nehmen», so der Schüler.

Vor dem Betreten des Klassenraums werden die Hände desinfiziert

Für gut 100 Jungen und Mädchen des Gymnasiums Klotzsche, das derzeit auf dem Campus in Pieschen untergebracht ist, haben am Montag nach einer mehrwöchigen Zwangspause in der Corona-Krise die Vorbereitungen für das Abitur begonnen. Regulären Unterricht aber gibt es nicht: Die Schüler sitzen zur Konsultation einzeln an den Tischen im Klassenraum, vor dem Betreten werden die Hände desinfiziert.

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Die Abiturienten sind die ersten, die am Montag an die Schulen in Sachsen zurückgekehrt sind. Rund 13.000 sind es laut Kultusministerium insgesamt. Die stufenweise Öffnung gehört zu den Lockerungen der Corona-Beschränkungen, die von Montag an in Sachsen gelten. Am Mittwoch folgen die Abschlussklassen an Oberschulen, Berufs- und Förderschulen. Dann bereiten sich rund 60.000 Schüler in kleinen Gruppen auf die anstehenden Prüfungen vor. Die anderen Schüler sollen voraussichtlich ab Mai stufenweise zurückkehren.

Gewerkschaften und der Sächsische Flüchtlingsrat fürchten, dass es nach wochenlangem Hausunterricht vor allem bei Familien mit mehreren ‎Kindern, Alleinerziehenden, bei Flüchtlingsfamilien und in Familien, die auf Grundsicherung ‎angewiesen sind, «massive Benachteiligungen» gibt. So müssten etwa Prüfungen angepasst oder Schulen in benachteiligten sozialen Lagen digitale Endgeräten zu Ausleihen bekommen, um die Defizite besser auszugleichen.

“Ich bin froh, dass die ersten Schüler wieder da sind”

Die Linksfraktion forderte gemeinsame Regelungen und Vorgaben für die Schule in den nächsten Wochen und Monaten. Nötig seien etwa kleinere Lerngruppen sowie eine starke Reduzierung des Unterrichts, hieß es. Zudem müsse der Gesundheitsschutz an den Schulen geklärt werden. ‎ Um Schüler und Lehrer vor einer Infektion zu schützen, hatte das Landesamt für Schule und Bildung sogenannte Hygiene-Starterpakete für zunächst rund 50.000 Schüler und 20.000 Lehrer bereitgestellt, für die der Schulalltag nun wieder beginnt.

Der Schulleiter des Gymnasiums Klotzsche, Frank Haubitz, rief die Abiturienten auf, Abstand zu halten und sich an die Regeln zu halten. «Das Wichtigste ist euer Abitur und das wollen wir so gut wie möglich schaffen», sagte er am Montagmorgen. Die vergangenen Wochen in einem leeren Schulgebäude seien schwer gewesen, so Haubitz. «Ich bin froh, dass die ersten wieder da sind und hoffe, dass in den nächsten Wochen noch viele meiner Schüler zurückkehren.» dpa

Was eine Schulleiterin berichtet

Der Mitteldeutsche Rundfunk hat Schulleitungen in Sachsen zu den bevorstehenden Schulöffnungen befragt. Die Schulleiterin einer Oberschule aus Kitzscher (Landkreis Leipzig) erklärt laut Bericht:  

“Am Montag werden sich die Lehrer zu einer ersten Dienstberatung treffen. Da werden wir prüfen, wie der Stand aus den Aufgaben der Lernzeit zu Hause ist und vor allem, welche Lerninhalte in Hinblick auf die anstehenden Abschlussprüfungen noch gezielt behandelt werden müssen. Wir wollen unsere Schüler bestmöglich vorbereiten, denn am Mittwoch beginnt für zwei Abschlussklassen der Unterricht.”

In jedem Klassenraum Desinfektionsmittel

Weiter sagt sie: “Am Dienstag beginnen wir damit, im Schulgebäude die Hygienestandarts umzusetzen. Zum Beispiel müssen Stühle und Tische noch verschoben werden, um den Mindestabstand einzuhalten. Zudem muss in jedem Raum Desinfektionsmittel stehen. Über das Starterpaket des Freistaates mit Desinfektionsmittel und Mundschutz sind wir sehr froh. Die Schüler werden dann vor Beginn des Unterrichts genau zu den Hygieneregeln belehrt. Klären müssen wir noch, wie wir drei unserer Kollegen, die prüfungsrelevante Fächer lehren, aber zur Risikogruppe gehören, schützen, bzw. entlasten können.“

Auf die Frage “Sind Sie zuversichtlich, dass sie alles bis Mittwoch geregelt bekommen?” antwortet die Schulleiterin: “Da wir eine kleine Schule sind mit wenig Abschlussschülern, denke ich, wir bekommen das gut hin.”

Hier ist der vollständige Bericht nachzulesen.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Ministerium schickt am Samstag eine Mail an alle Schulen, wie der Hygieneschutz kommende Woche auszusehen hat – GEW-Petition: Schulöffnungen verschieben!

 

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