SCHWERIN. Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, hat die Corona-Schutzvorkehrungen an Schulen und in Kitas gegen immer wieder aufflammende Kritik verteidigt. Die Debatte über den Schulunterricht könne gegenwärtig nicht geführt werden, als gebe es die Corona-Pandemie nicht. Schule müsse als tägliche Großveranstaltung betrachtet werden, die besondere Schutzmaßnahmen erfordere, sagte Schwesig in einer ersten Regierungsbilanz zum Schulstart. Diskussionen hatte es vor allem um die Maskenpflicht an Schulen gegeben.
In den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns muss eine Maske getragen werden – allerdings nur außerhalb des Unterrichts. Die bis zu den Sommerferien geltende Abstandsregel in den Klassenräumen wurde – wie in den anderen Bundesländern, die bereits ins neue Schuljahr gestartet sind, auch – aufgehoben.
Die Rückkehr zum Regelbetrieb in Kitas und Schulen hat laut Schwesig in ihrem Land bislang gut funktioniert. Dazu gehöre das sofortige Handeln bei lokalen Infektionsherden. Damit sei es gelungen, für die überwiegende Mehrheit der Schüler den täglichen Schulbesuch zu sichern. Nach Infektionsfällen an sechs der 563 Schulen seien etwa 500 Schüler vorübergehend in Quarantäne geschickt worden. Das seien etwa 0,3 Prozent aller 152.000 Schüler im Land gewesen. «Für jeden, den es betrifft, ist es unangenehm. Aber wir garantieren mit dieser Strategie, dass für alle anderen – und das sind über 99 Prozent der Schüler – der Alltag weiterlaufen kann», sagte Schwesig.
Bürger sollen mit ihrem Verhalten Schüler und Lehrer schützen
Sie appellierte erneut an die Bevölkerung, die Corona-Schutzvorkehrungen zu beachten und so die Übertragung des Virus zu unterbinden. Nur so könne es gelingen, den Schulbetrieb aufrecht zu halten und die Gesundheit von Kindern und Lehrern zu schützen. dpa
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Immer mehr Infektionen: Läuft Experiment „Schule im Normalbetrieb“ aus dem Ruder?
