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Piazolo: Quarantäne für Schüler und Lehrer “ein Stück weit Normalität” 

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MÜNCHEN. Bayerns Kultusminister Piazolo zeigt sich Piazolo mit dem Start des neuen Schuljahrs zufrieden. «Die Schulen konnten gut ins neue Schuljahr mit einem Regelbetrieb unter Hygieneauflagen starten. Die erste Bilanz fällt positiv aus», sagt er. Dass es in der aktuellen Pandemie Infektionen bei Lehrern und Schülern gebe, «war erwartbar zum Schuljahr». Tatsächlich hat sich die Zahl der infizierten Schüler über das Wochenende von 66 auf 135 verdoppelt. Mittlerweile (Stand: Dienstag Nachmittag) sind es sogar 191. Auch 37 Lehrer sind infiziert.

In Bayern gilt die Schulpflicht weiter: Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Foto: Andreas Gebert / © StMUK

«Es wird in diesem Schuljahr leider ein Stück weit Normalität sein, dass Klassen oder Lehrkräfte von den Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt werden», sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). In Bayern gibt es 1,65 Millionen Schüler sowie 150.000 Lehrerinnen und Lehrer. Die Schule läuft nach dem Ende der großen Ferien seit dem 8. September wieder ohne Abstandsregel.

Noch bis Ende der Woche gilt mit Ausnahme der Grundschulen auch in Klassenzimmern eine Maskenpflicht. Eine Verlängerung sei derzeit nicht geplant, erklärte Piazolo. Die Maskenpflicht im Unterricht sei natürlich für alle in den Schulen eine «Zumutung». Die Maskenpflicht auf dem Schulhof und im Gebäude ist dagegen zeitlich nicht befristet.

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Vier Schulen sind komplett geschlossen

Ebenfalls bis Ende der Woche laufen freiwillige Reihentests für Lehrer. Rund 60 Prozent wollen laut Kultusministerium teilnehmen. Nach den Herbstferien sollen die Tests wiederholt werden. Aktuell sind in Bayern 120 einzelne Klassen (an 120 Schulen) von Quarantäne-Maßnahmen betroffen. Vier Schulen sind wegen Corona-Infektionen vorübergehend komplett geschlossen: eine Mittelschule in Furth im Wald (Oberpfalz), eine Realschule in Deggendorf (Niederbayern), ein Gymnasium in Würzburg und eine nicht näher benannte Berufsschule.

Insgesamt seien 4146 Schüler und 497 Schüler wegen der Quarantäne nicht im Präsenzunterricht. Bei 37 Lehrern und 191 Schülern im Land gebe es derzeit einen positiven Nachweis des Virus. Daher seien die Gesundheitsämter und Schulen vor Ort weiter gefordert, mit Flexibilität und Pragmatismus auf das sich verändernde Infektionsgeschehen zu reagieren. Piazolo: «Das ist eine große Aufgabe, auf die sich die Schulfamilie gut vorbereitet hat.» Noch mehr Corona-Fälle gibt es an Kindertagesstätten: Rund 50 Einrichtungen sind derzeit ganz oder teilweise geschlossen.

Rosenheim: Schulbetrieb hätte eingestellt werden müssen – eigentlich

In Rosenheim müssen nun auch Grundschüler im Unterricht Masken tragen, weil der kritische Warnwert von 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten wurde. Die Staatsregierung hatte kurz vor Schuljahresbeginn die vor den Sommerferien angekündigten Schwellenwerte im Vier-Stufen-Plan für die Schulen angehoben, als sich abzeichnete, dass in einigen Städten und Landkreisen der Regelbetrieb gefährdet war. Nach den ursprünglichen Vorgaben hätte der Schul- und Kitabetrieb in Rosenheim jetzt eingestellt werden müssen (News4teachers berichtete ausführlich über das Manöver – hier geht es zu dem Beitrag).

Hintergrund: Eine Häufung von mehr als 35 Fällen gilt laut einer Vereinbarung zwischen Bund und Ländern als kritisch, spätestens bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche soll ein regionaler Lockdown in Betracht gezogen werden. Das ist der Grenzwert, ab dem Kommunen bundesweit als Risikogebiet gelten.

In Bayern gilt, wie in den meisten anderen Bundesländern, auch in der Corona-Krise eine Pflicht zum Schulbesuch. Das benachbarte Baden-Württemberg hat diese Schulbesuchspflicht ausgesetzt (News4teachers berichtet auch über diese Diskussion umfassend – hier)News4teachers / mit Material der dpa

Seit Schuljahresbeginn: Dokumentierte Corona-Fälle an bundesweit mehr als 1.000 Schulen (und mehr als 300 Kitas)

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