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Immer mehr neu-infizierte Kinder und Jugendliche – erste Schulen in Niedersachsen wechseln in den Schicht-Unterricht

HANNOVER. Im Teil-Lockdown sollen die Schulen offen bleiben. Darauf hatten sich die Ministerpräsidenten der Länder geeinigt. In Niedersachsen führt eine neue Regelung allerdings dazu, dass weit mehr Schüler als in anderen Ländern zeitweilig zu Hause lernen. Die Infektionszahlen in Niedersachsen sind allerdings auch erschreckend.

Die Infektionszahlen unter Schülern steigen offen seit den Herbstferien deutlich an. Foto: Shutterstock

Die Zahl der Schulen mit coronabedingten Einschränkungen ist in Niedersachsen seit Wochenbeginn deutlich gestiegen. Wegen Infektionen sind landesweit derzeit rund zehn Grundschulen komplett geschlossen. Der Landesschulbehörde seien zudem circa 60 Schulen gemeldet worden, die ins Szenario B gewechselt sind, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums in Hannover am Mittwoch. Vor zwei Tagen waren erst zwölf Schulen im Wechselmodell. Dabei werden die Klassen geteilt, die Schüler wechseln meist wochenweise zwischen Unterricht in der Schule und Homeschooling.

Ein landesweiter Wechsel aller Schulen ins “Szenario B” ist derzeit nicht geplant

Vorgesehen ist das Szenario B in Regionen ab 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, wenn an der jeweiligen Schule eine Infektionsschutzmaßnahme wie Quarantäne für eine Lerngruppe angeordnet wurde. Das sieht die neueste Corona-Verordnung des Landes vor. In Nordrhein-Westfalen oder Hessen zum Beispiel gibt es dagegen eine solche landesweite Regelung nicht, dort bleiben Schulen auch bei hoher Sieben-Tages-Inzidenz komplett offen. Der Wert lag am Mittwoch in 14 niedersächsischen Kommunen über 100. Die örtlichen Gesundheitsämter können auch noch striktere Vorgaben verfügen.

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In Niedersachsen sind darüber hinaus in 188 Schulen einzelne Klassen, Lerngruppen oder Jahrgänge coronabedingt vom Präsenzunterricht ausgeschlossen (Stand Mittwochmorgen). Am Montag galten erst in 137 Schulen derartige Einschränkungen. Ein allgemeiner, landesweiter Wechsel ins Szenario B oder andere Änderungen der frischen Regelung seien aktuell nicht geplant, sagte der Ministeriumssprecher. Das Szenario B gilt in der Regel jeweils zunächst für zwei Wochen.

Die derzeit komplett geschlossenen Grundschulen liegen in Eggermühlen (Landkreis Osnabrück), Hameln, Hannover, Helmstedt, Kirchwalsede (Landkreis Rotenburg), Salzgitter, Salzhemmendorf (Landkreis Hameln-Pyrmont), Wendisch Evern (Landkreis Lüneburg) und Wolfsburg. Der Landkreis Lüneburg hatte zudem gemeldet, dass die Grundschule Barendorf geschlossen sei. Diese taucht noch nicht in der Statistik der Landesschulbehörde auf.

Kinder und Jugendliche gelten nicht als Infektionstreiber – aber…

Die Zahl der Corona-Fälle ist landesweit weiter deutlich gestiegen. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsämter 1079 mehr bestätigte Infektionen als am Vortag, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In der vergangenen Woche waren demnach am häufigsten Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren betroffen, in dieser Altersgruppe gab es landesweit 7745 laborbestätigte Fälle.

Kinder und Jugendliche gelten Studien zufolge nicht als Infektionstreiber. Allerdings wurden dem Landesgesundheitsamt binnen einer Woche 1853 Coronavirus-Infektionen bei unter Zehnjährigen gemeldet. In der Gruppe der 10- bis 19-Jährigen gab zwischen dem 28. Oktober und 3. November 4145 positive Fälle. dpa

Geht doch! Das erste Bundesland orientiert sich an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für die Schulen – jedenfalls ein bisschen

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