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Philologen: Strategie der KMK, Risiken wegzureden, ist “krachend gescheitert”

MAINZ. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz sieht sich durch den Kinderschutzbund bestärkt, weiter auf Abstandsregeln sowie Hygienestandards, wie sie das Robert-Koch-Institut empfiehlt, an den Schulen zu dringen – und beruft sich dabei auf einen News4teachers-Bericht. Philologen-Landesvorsitzende Cornelia Schwartz erklärt: “Die Strategie, die seit über einem Jahr bestehende Risikolage durch die Floskel, Schulen seien keine Treiber der Pandemie, wegreden zu wollen, ist krachend gescheitert.”

Der Philologenverband hält den Infektionsschutz in den Schulen nicht für gewährleistet. Illustration: Shutterstock

News4teachers hatte den Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, mit der Aussage zitiert, „es sei nicht verantwortlich, Schulen um jeden Preis öffnen zu wollen und dieses Versprechen dann binnen Stunden oder Tagen wieder kassieren zu müssen“. Weiter sagte er: „Ich appelliere weiterhin an die Landesbildungsministerinnen und -minister, sich auf ein realistisches und verbindliches Vorgehen zu verständigen und Kindern und ihren Familien so zumindest mittelfristige Planungssicherheit zu verschaffen.“ (Hier lassen sich die Aussagen von Hilgers nachlesen.)

Cornelia Schwartz, Landesvorsitzende des Philologenverbandes, bezieht sich auf den News4teachers-Bericht – und bekräftigt ihre schon in den vergangenen Monaten ausgesprochene Mahnung, den RKI-Empfehlungen zu folgen, und wendet sich damit auch an die neue Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD).

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“Abstandsregeln müssen endlich auch an den Schulen strikt eingehalten werden”

Schwartz wörtlich: „Abstandsregeln müssen endlich auch an den Schulen strikt eingehalten werden, zuverlässige Mund-Nasen-Schutzmasken Verwendung finden, außerdem die technischen Voraussetzungen für den Fernunterricht, solange er notwendig ist, geschaffen werden. Dazu gehört die Erhöhung der Serverkapazitäten für die landeseigene Lernplattform Moodle, insbesondere aber eine Verbesserung von deren Benutzerfreundlichkeit. Mittelfristig führt jedoch kein Weg daran vorbei, dass die Lerngruppen an den weiterführenden Schulen drastisch verkleinert werden. Leider hört man gerade zu dem letztgenannten Punkt wenig Konkretes von den konkurrierenden Parteien im beginnenden Landtagswahlkampf.“

Vor diesem Hintergrund teilt der Philologenverband Rheinland-Pfalz ausdrücklich die Kritik des Kinderschutzbundpräsidenten, der laut News4teachers, so die Philologen, “harsche Worte” in Richtung Kultusverwaltung und Landesregierungen adressiert hat: „Es ist mir ein Rätsel, warum die Länder den Sommer nicht genutzt haben, klare und verbindliche Regelungen für Präsenzbetrieb, Wechselunterricht und Fernunterricht zu entwickeln und die Schulen entsprechend auszustatten“.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Wechselunterricht für alle Jahrgänge sowie eine generelle Maskenpflicht im Unterricht ab einem Inzidenzwert von 50. Kein Bundesland folgt bislang diesen Empfehlungen. News4teachers

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