WIESBADEN. Der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hat Verständnis für Enttäuschung nach den gekippten Lockerungen an den Schulen geäußert. Er könne die Enttäuschung von allen Beteiligten nachvollziehen, die sich auf Präsenztage vorbereitet und gefreut hätten, sagte Lorz dem Sender hr-Info. «Es ist auch ein schmerzlicher Tag für mich als Kultusminister.»
Gleichzeitig warb Lorz um Verständnis für die Entscheidung des Corona-Kabinetts, dass angesichts gestiegener Corona-Neuinfektionen Schüler ab der 7. Klasse nicht – wie zunächst angedacht – vom 22. März an für mindestens einen Präsenztag pro Woche in die Schule kommen können: Es sei immer eine schwierige Abwägung, sagte Lorz mit Blick auf den Pandemie-Verlauf. «Wir versuchen immer einen vernünftigen, einen besonnen Mittelweg zu steuern und das erfordert im Prinzip jeden Tag eine neue Abwägung.»
Für die weiteren Planungen und Vorbereitungen werde es in den kommenden Wochen entscheidend sein, «dass wir diesen Dreiklang aus Impfen, Testen und Öffnen hinbekommen». Der Minister erwartete, dass bis April Millionen Selbsttests verfügbar sein werden, «so dass wir dann auch die Schülerinnen und Schüler zu einer regelmäßigen, koordinierten Testung bringen können». Er sei zuversichtlich, dass man nach den Osterferien eine andere Situation haben werde.
SPD-Fraktionschefin Nancy Faeser forderte den Kultusminister auf, noch vor den Osterferien eine klare und verlässliche Aussage dazu zu treffen, wie es nach den Ferien in den hessischen Schulen weitergehen soll. Die Schüler, ihre Eltern und die Lehrkräfte hätten ein Recht auf Planbarkeit und Verlässlichkeit anstelle des kurzfristigen Hin-und-Her der vergangenen Wochen und Monate, mahnte Faeser.
Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatte am Donnerstag nach der Beratung des Corona-Kabinetts mitgeteilt, dass Hessen grundsätzlich an seinen Planungen für die Schulen festhalte: «Wenn es das Infektionsgeschehen zulässt, sollen ab dem 19. April landesweit die Jahrgangsstufen 1 bis 4 an fünf Tagen in der Woche und die Jahrgangsstufen ab Klasse 5 im Wechselmodell unterrichtet werden.» dpa