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Nach Urteil: Präsenzangebot für Siebt- bis Neuntklässer, um Kontakte zu pflegen

BERLIN. Die Schüler der Klassen 7 bis 9 sollen in Berlin vor Ostern schon einmal zurück in die Schulen kommen. Regulärer Wechselunterricht ist dann nach den Ferien geplant, wie Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) angekündigte. «Wir wollen die 7.,8. und 9. Klasse in der Woche vor Ostern in die Schulen reinholen, ab dem 22. März, immer in halben Klassen und mit Mund-Nasen-Bedeckung», sagte Scheeres. Der Anlass ist ein Urteil.

Das Gericht hat geurteilt. Foto: Shutterstock

«Die Botschaft ist: Wir holen die Siebt- bis Neuntklässler rein, es geht zunächst vor allem um soziale Kontakte, darum, den Lehrer wieder zu treffen und darüber zu sprechen, wie geht’s dir, was steht an nach den Osterferien», sagte die Bildungssenatorin. «Wir würden so vorgehen, dass die Schulen ein Präsenzangebot machen, also keinen harten Wechselunterricht. Das funktioniert nicht in einer Woche», erklärte Scheeres. «Wie oft das vor Ostern passiert, kann die Schule festlegen, aber alle Klassen sollen in die Schulen kommen.» Nach den Osterferien gehe es dann im Wechselunterricht weiter.

Der Vorschlag von Scheeres wird von der SPD-Seite mitgetragen. Scheeres will ihn am Dienstag in den Senat einbringen. Parallel dazu stellt die Gesundheitsverwaltung in den kommenden Tagen und Wochen weitere Selbsttestkapazitäten für den Einsatz in den Schulen zur Verfügung.

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Das Berliner Verwaltungsgericht hatte den Ausschluss einzelner Klassenstufen vom Wechselunterricht am Mittwoch für rechtswidrig erklärt. Es hatte mehreren Eilanträgen von Schülern teilweise stattgegeben. Geklagt hatten zwei Gymnasiasten aus der 7. und 9. Klasse, die zurzeit keinen Unterricht in der Schule haben.

Allerdings: «Der Beschluss hat nur Geltung für die Beteiligten», erklärte ein Gerichtssprecher. «Und die Beteiligten waren die einzelnen Schüler. Das kann im Ergebnis dazu führen, dass die Schule sagt, wir bieten Präsenzunterricht im Wechselmodell für den einzelnen Schüler an.» Das hätte unter Umständen bedeutet, dass der Unterricht für einen einzigen Schüler organisiert worden wäre – wenn es bis dahin nicht ohnehin berlinweit wieder Wechselunterricht für die gesamte Mittelstufe gegeben hätte.

“Es wäre eine gute Botschaft, wenn man es schaffen könnte, dass alle Kinder noch im März zurückkehren können”

Das Gericht rannte allerdings offene Türen bei der regierenden SPD ein. Die SPD-Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin Franziska Giffey hatte noch vor Bekanntwerden der Gerichtsentscheidung kritisiert, es gebe für die 7. bis 9. Klassen im Moment keine Perspektive. «Aus meiner Sicht wäre es eine gute Botschaft, wenn man es schaffen könnte, dass alle Kinder noch im März zurückkehren können.»

Allerdings gab das Gericht nicht allen Forderungen der Schüler statt. «Ich betone, dass das Gericht die Anträge auf Verzicht auf Masken im Unterricht genauso abgelehnt hat wie die Rückkehr zum vollständigen Präsenzunterricht», sagte Scheeres dazu. «Das Wechselunterrichtsmodell wurde bestätigt.»

Bisher sind die 1. bis 6. Klassen nach längerer Homeschooling-Phase wieder im Wechselunterricht. Für die Abschlussklassen 10 bis 13 gilt aktuell, dass die Schulen für sie Wechselunterricht anbieten können – aber nicht müssen. Für die Klassen 7 bis 9 war bislang unklar, wie es mit ihnen weitergeht. News4teachers / mit Material der dpa

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