BERLIN. Der Städte- und Gemeindebund fordert die Politik auf, den Corona-Infektionsschutz an Schulen für das kommende Schuljahr zu verbessern. «Wir können nicht ausschließen, dass die Pandemie im Herbst unser Leben wieder beeinträchtigt», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Nachdem die Schülerinnen und Schüler ein schweres Pandemiejahr hinter sich haben, muss jetzt alles unternommen werden zu verhindern, dass wir im Herbst wieder zu einem schulischen Lockdown kommen.»
Landsberg nannte Lüftungsanlagen, öffenbare Fenster in allen Unterrichtsräumen und gute Strategien für den Schulweg. Bund, Länder und Kommunen seien gefordert, aus den Erfahrungen des letzten Sommers zu lernen. Vor allem die Länder müssten ihrer Verantwortung gerecht werden.
«Auch die schulische Digitalisierung muss jetzt noch konsequenter vorangetrieben werden. Wir brauchen klare Regelungen, etwa für einheitliche digitale Schulplattformen und verbindliche und handhabbare Vorgaben des Datenschutzes. Wir müssen mit Hochdruck daran arbeiten, möglichst schnell möglichst viele Schulen vorrangig an das Glasfasernetz anzuschließen», sagte Landsberg.
“Nachrüstung der Lernräume mit mobilen oder stationären Lüftungssystemen muss angegangen werden”
Unterstützung kam von der Bildungsgewerkschaft VBE. «Es ist geradezu fahrlässig, weiterhin nicht alle technischen Möglichkeiten zu nutzen, um ein möglichst sicheres Schulumfeld zu etablieren», sagte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann am Montag. Es sei bereits in dem Fachgespräch mit der Kultusministerkonferenz im Frühjahr 2020 sehr deutlich gemacht worden, dass Lüften nur dann wirklich effektiv sei, wenn es nennenswerte Temperaturunterschiede zwischen der Raum- und der Außenluft gebe. «Mit dem nahenden Sommer vor der Tür muss daher dringend die Nachrüstung der Lernräume mit mobilen oder stationären Lüftungssystemen angegangen werden. Es wurde schon viel Zeit vertan.» News4teachers / mit Material der dpa