STUTTGART. Trotz zahlreicher Corona-Fälle bei Kindern und Jugendlichen hält Baden-Württemberg an den Lockerungen der Maskenpflicht in Schulen ab Montag fest. Das Kultusministerium in Stuttgart twitterte am Sonntag: «Gestern haben wir die Corona-Verordnung #Schule notverkündet. Die Änderungen, wie die Lockerung der #Maskenpflicht treten damit wie geplant in Kraft.» Dabei sind die Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen bereits jetzt hoch – in einem Landkreis liegt der Wert über 450.
Die Pläne waren schon bekannt: Schülerinnen und Schüler müssen am Platz keine Maske mehr tragen. «Auf den sogenannten Begegnungsflächen gilt die Maskenpflicht aber weiterhin – sie bleibt dort als Sicherheitszaun erhalten», erläuterte das Ministerium. Auch Lehrer und Lehrerinnen können die Maske ablegen, wenn sie 1,5 Meter Abstand einhalten. «Selbstverständlich verbieten wir das Tragen der Maske nicht. Wer will, kann also im Klassenzimmer weiterhin freiwillig eine Maske tragen», so Ministerin Theresa Schopper (Grüne). Sollte sich die Corona-Lage verschärfen, greift wieder die Maskenpflicht.
Das Robert Koch-Institut hatte am Freitag berichtet, in den vergangenen vier Wochen seien bundesweit 636 Ausbrüche in Schulen übermittelt worden – wegen möglicher Nachmeldungen sind demnach aber insbesondere die vergangenen beiden Wochen noch nicht zu bewerten. Sebastian Mohr, Physiker und Statistiker in einer Wissenschaftler-Gruppe um die Max-Planck-Forscherin Viola Priesemann, sammelt aktuelle Corona-Daten und veröffentlicht sie fortlaufend in einer Übersichtskarte mit Inzidenzen in den Städten und Kreisen in Deutschland, die sich auch nach Alter spezifizieren lässt. Wer dort Kommunen in Baden-Württemberg aufruft (Stand 17. Oktober), bekommt bei den Neuansteckungen unter Fünf- bis 14-Jährigen hohe Werte geliefert: beispielsweise im Landkreis Reutlingen 367, in Heilbronn 353, im Landkreis Sigmaringen 375 – und in Pforzheim sogar 455. News4teachers / mit Material der dpa
Schoppers Entscheidung – ein Fanal: Nie war deutlicher, wie egal Kinder sind