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NRW streicht Maskenpflicht im Unterricht, Bayern führt sie (wohl) wieder ein

Angesichts explodierender Corona-Zahlen müssen Schülerinnen und Schüler in Bayern nach den Herbstferien – also ab 8. November – voraussichtlich auch im Unterricht wieder Masken tragen. Endgültig soll dies in einer Sondersitzung des Kabinetts in der kommenden Woche beschlossen werden. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in München an. Nordrhein-Westfalen hat erst wenige Stunden zuvor angekündigt, die Maskenpflicht im Unterricht zu streichen, wie News4teachers berichtet.

Rolle rückwärts: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (hier ein Foto vom Kirchentag 2019). Foto: Shutterstock / Maik Meid

Die Maske sei die schnellste und einfachste Form des Schutzes, sagte Söder. Schon nach den Sommerferien hatten Schülerinnen und Schüler auch am Platz Masken tragen müssen – diese umfassende Maskenpflicht war dann aber nach einigen Wochen wieder wie geplant ausgelaufen. Wie lange die Maskenpflicht gelten soll, solle nächste Woche beraten werden, hieß es heute.

Erstmals seit Dezember 2020 liegt der Inzidenzwert für den Freistaat aktuell wieder über 200, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen hervorgeht: Konkret meldet es 208,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Bundesweit ist die Inzidenz nur in Thüringen und Sachsen höher. Im besonders betroffenen Landkreis Mühldorf am Inn liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI inzwischen bei 621,5, im Landkreis Traunstein bei 509,9.

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«Was anderes als das, was jetzt stattfindet, ist eine epidemische Lage?»

Und: Vor allem bei Kindern und Jugendlichen, die größtenteils ungeimpft sind und zudem am meisten getestet werden, steigen die Zahlen rasant. In Bayern verzeichnen mittlerweile Dutzende Städte und Landkreise Inzidenzen unter Fünf- bis 14-Jährigen über 500 – vier davon, die Landkreise Mühldorf am Inn, Traunstein,Straubing-Bogen und Berchtesgadener Land, weisen in der Altersgruppe sogar Werte jenseits der 1.000 auf. Das Robert-Koch-Institut registriert immer mehr Schul-Ausbrüche – und zwar so viele wie nie.

«Die Krankenhäuser laufen zunehmend voll», sagte Söder, gerade in den Regionen im Südosten. Priorität müsse deshalb haben, die Versorgung in den Kliniken zu sichern, und den Präsenzunterricht an den Schulen. Söder forderte zudem einen «Impf-Ruck»: Impfen sei der zentrale Baustein im Kampf gegen Corona. Es wäre deshalb gut, wenn Personen des öffentlichen Lebens, auch Fußballspieler, ein Signal fürs Impfen setzen, sagte er mit Blick auf die Debatte über den nicht geimpften Bayern-Profi Joshua Kimmich.

Dort, wie die Impfquoten am niedrigsten seien, seien die Inzidenzen am höchsten, betonte Söder. Zudem plädierte er dafür, zu überlegen, ob man nicht unabhängig vom Alter eine Drittimpfung empfehlen sollte.

Mit deutlichen Worten kritisierte Söder das geplante Auslaufen der «epidemischen Lage von nationaler Tragweite». Dies war von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt worden, die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP wollen dies im Bundestag auch vollziehen. Bis zum Frühjahr sollen den Ländern aber weniger umfassende Vorgaben möglich sein. Spätestens am 20. März soll es dann allerdings das Aus für sämtliche Corona-Beschränkungen geben.

«Was anderes als das, was jetzt stattfindet, ist eine epidemische Lage?», kritisierte Söder mit Blick auf die bundesweit wieder stark steigenden Zahlen. Die Diskussion sei schwer nachzuvollziehen. Es sei auch wenig zielführend, nun das Datum 20. März zu nennen. Schließlich könne keiner eine Gewähr dafür abgeben, was am 20. März sei. Söder forderte, die Ampel-Parteien sollten bald mit den Ländern reden: «Es wäre sinnvoll, dass wir möglichst bald zwischen Bund und Ländern zusammenkommen und beraten, wie das weitergeht», sagte Söder. News4teachers / mit Material der dpa

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