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Distanzunterricht, obwohl Schulen (angeblich) die “sichersten Orte” sind

Die rund 155.000 Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern gehen am Freitag das letzte Mal in diesem Jahr in die Schule. Die Weihnachtsferien beginnen zwar erst am kommenden Mittwoch. Die Kinder und Jugendlichen sollen aber am Montag und Dienstag zu Hause lernen. Dafür haben ihnen die Lehrer Hausaufgaben mitgegeben. Warum die Schutzmaßnahme überhaupt nötig ist, darauf hat Bildungsministerin Simone Oldenburg allerdings bislang keine schlüssige Erklärung geliefert. Auf Twitter behauptete sie unlängst: «Kein Ort ist so sicher wie die Schulen.»

Erklärt Schulen für sicher – und streicht dann den Präsenzunterricht: die Linken-Politikerin Simone Oldenburg, selbst ehemalige Schulleiterin. Foto: Jonas Rogowski / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Die beiden Tage ohne Präsenzpflicht vor den Ferien sollen die Lehrer und die Gesundheitsämter entlasten, hatte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) erklärt. In der derzeitigen Situation müsse alles getan werden, um das Infektionsgeschehen in den Schulen gering zu halten und so auch den Präsenzbetrieb nach den Weihnachtsferien zu gewährleisten.

Für Kinder der Klassen eins bis sechs, die nicht zu Hause betreut werden können, gibt es eine Notbetreuung in der Schule, wie das Bildungsministerium in Schwerin mitteilte. Im neuen Jahr soll es dann drei Corona-Tests in den Schulen pro Woche geben statt bisher zwei. Dann soll es auch wieder regulären Sportunterricht geben, der zuletzt ausgesetzt worden war, um die Ansteckungsgefahr zu verringern.

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“Kein Ort ist so sicher wie die Schulen. Es ist bewiesen, dass die Infektionsrate in der Häuslichkeit vier bis sechs Mal höher ist als in der Schule. Die Schulen bleiben deshalb geöffnet”, so hatte Oldenburg noch am 30. November getwittert. Wie das logisch mit den verschärften Schutzmaßnahmen zusammengeht, dazu lieferte sie keine Erklärung. News4teachers / mit Material der dpa

Was ist dran: Sind Schulen „die sichersten Orte“ in der Pandemie, wie Oldenburg behauptet? Ein Faktencheck

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