MÜNCHEN. Die Corona-Inzidenzen bei bayerischen Kindern und Jugendlichen sind in der Woche seit Ende der Weihnachtsferien in die Höhe geschossen. In der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen ist der Wert binnen sieben Tagen um mehr als 164 Prozent gestiegen, wie aus Daten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vom Montag hervorgeht. Vor einer Woche hatte das LGL für die Gruppe noch 372 Fälle pro Woche und 100.000 Einwohnern gemeldet, jetzt sind es 985. Bayerns Kultusminister spricht trotzdem von einem «weitgehend reibungslosen» Schulstart.

Noch höher fiel die Inzidenz bei den 16- bis 19-Jährigen aus: 1305 ist der höchsten Wert, den das LGL je für eine Altersgruppe ermittelt hat. Der relative Anstieg fiel mit 79 Prozent allerdings etwas geringer aus.
Die dritthöchste Inzidenz wird mit 982 für die 12- bis 15-Jährigen ausgewiesen. Auch hier gab es mehr als eine Verdoppelung binnen sieben Tagen. Dahinter folgen die 20- bis 34-Jährigen mit 882 – hier fällt der Anstieg wie auch bei anderen älteren Gruppen allerdings deutlich geringer aus.
Stark angezogen hat auch die Inzidenz bei Kindern bis fünf Jahren. Hier gab es mehr als eine Verdoppelung – von 177, die vergangenen Montag gemeldet wurden, auf 376. Zum starken Anstieg dürfte dabei auch die Testpflicht für Kindergartenkinder beigetragen haben. Wie in den Schulen sorgen die verpflichtenden Tests dafür, dass Infektionen häufiger entdeckt werden.
«Wir haben das Sicherheitsnetz nach enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium nochmal verstärkt»
Eine Woche nach Wiederbeginn des Schulunterrichtes in Bayern sprach Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) von einer insgesamt positiven Bilanz. Der Schulstart sei Piazolo zufolge «relativ reibungslos gelaufen». Nach Angaben des Ministeriums wurde der Präsenzunterricht von vielen Beteiligten dementsprechend positiv begrüßt.
«Wir haben das Sicherheitsnetz nach enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium nochmal verstärkt», sagte Piazolo. Demnach müssen alle Schülerinnen und Schüler, auch diejenigen die geimpft sind, negativ getestet sein, um am Schulunterricht teilnehmen zu können. Außerdem habe man sich auch die Daten bei den sogenannten Pooltests angeschaut.
Zudem habe man auch bei den Quarantäne-Regeln nachgesteuert: Schüler können sich nun bereits nach dem fünften Tag freitesten. Trotz weiterer Quarantäne-Fälle, schicke man inzwischen tendenziell keine ganzen Klassen mehr in die Quarantäne. «Andere Maßnahmen werden nur ergriffen, wenn mehrere Fälle in einer Klasse auch auftauchen», sagte Piazolo. Derzeit herrsche ein Betrieb von deutlich über 97 Prozent aller Klassen. dpa
Omikron immer stärker im Schulbetrieb zu spüren – Kultusminister bleiben untätig