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Keine Präsenzpflicht für Abgeordnete! Ankündigung empört Eltern und Lehrkräfte

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BERLIN. Präsenzpflicht in den Schulen der allermeisten Bundesländer, aber keine Präsenzpflicht für Bundestagsabgeordnete? Die Ankündigung von Bundestagspräsidentin Bas, angesichts der Omikron-Welle den Sitzungskalender auszudünnen, sorgt für Empörung unter Lehrkräften und Eltern. Im Netz wurde eine Petition gestartet, die die Beibehaltung der Präsenzpflicht für die Politikerinnen und Politikern fordert. Kaum gestartet, wurde sie bereits von mehr als 11.000 Menschen unterzeichnet.

Für den Bundestag gelten andere Regeln als für Schulen. Foto: Shutterstock

Angesichts neuer Höchststände bei den Corona-Infektionen dünnt der Bundestag seinen Sitzungskalender aus. Am Dienstag, den 15. Februar, werde die Präsenzpflicht für die Abgeordneten aufgehoben, kündigte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) an. In den beiden ersten Februar-Wochen waren ohnehin keine Sitzungstage vorgesehen.

An den Schulen gilt für Kinder fast in allen Bundesländern Präsenzpflicht – aber für Politikerinnen und Politiker gelten andere Regeln. Das empört viele Menschen in Deutschland. So ist auf Chance.org eine Petition eröffnet worden, die – in bitterer Ironie – eine Beibehaltung der Präsenzpflicht im Bundestag fordert.

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„Politiker werden sich einsam fühlen, ihre sozialen Fähigkeiten vergessen und das Sprechen verlernen“

„Die Aufhebung der Präsenzpflicht im Bundestag ist ein Fehler“, so schreiben die Initiatoren und betonen mit unverhohlenem Zynismus: „Dieser Fehler wird Politikern irreparablen Schaden zufügen. Sie werden sich einsam fühlen, ihre sozialen Fähigkeiten vergessen und das Sprechen verlernen.“ Mit Blick auf die von den Kultusministern immer wieder vorgebrachte Behauptung, Schulen seien keine Treiber der Pandemie, heißt es: „Der Bundestag ist kein Pandemietreiber! Wir müssen den Bundestag offen halten! Deshalb fordern wir die Wiedereinführung der Präsenzpflicht im Bundestag.“

Die zum Teil wütenden, zum Teil ironischen Kommentare lassen die Wut vieler Eltern und Lehrkräfte über das Beharren von Bund und Ländern auf einen angeblichen Regelschulbetrieb erkennen. Die Petition unterschrieben wurde, weil…

„…. es so anmaßend ist, die Präsenzpflicht im Bundestag auszusetzen, und wir Eltern bekommen keine Wahl. Wütend!“

„… weil soziale Kontakte auch für Politiker so wichtig sind! Der Bundestag ist sicher und kein Pandemietreiber!

„… weil mich die Präsenzpflicht an Schulen und Kitas ärgert und ich mithelfen möchte, auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. Es ist unglaublich wie wenig Kinder und Jugendliche in der Politik zählen und wie wenig Schutzmöglichkeiten in den Schulen umgesetzt worden sind.“

„Ich unterschreibe frei nach dem Motto ‚was für Kinder gut ist, kann für Erwachsene nicht schlecht sein‘.

„Wenn Kinder in den Präsenzunterricht gezwungen werden, haben Politiker gefälligst auch in Präsenz im Bundestag zu sein!“

„Wenn die Schulen schon sicher sind, dann ist es der Bundestag mit seine Luftfiltern etc. doch wohl erst recht.“

„Wir dürfen nicht zulassen, dass die Politiker auf technische Hilfsmittel angewiesen sind, um soziale Kontakte im Bundestag zu pflegen. Politiker verbreiten die Pandemie außerdem nicht stark.“

„… weil Präsenz sehr wichtig ist. Siehe Schulunterricht.“

„Ich mag gar nicht an die Folgeschäden denken. Adipositas, Depressionen, Lernrückstände, Suizidversuche. Wir dürfen keinen Politiker zurücklassen.“

„Angesichts der mit Zähnen und Klauen verteidigten Präsenzpflicht für (großenteils noch nicht vollständig geimpfte) Kinder in den Schulen ist das Aussetzen der Präsenzpflicht im Bundestag eine widerliche Unverschämtheit.“

„Wir können nicht zulassen, dass unsere Politiker langwierige psychologische Folgeschäden davontragen, wenn sie nicht mehr in Präsenz am real Life teilnehmen dürfen.“

„Wenn Schulen ohne Luftfilter sicher sind, ist es der Bundestag mit zig Schutzmaßnahmen auch.  Ihr seid unsere gewählten Vertreter, macht endlich eure Arbeit und löst die Probleme/bewältigt diese Krise! Und zwar vor Ort!“

„Weil Politiker den selben Schutz brauchen wie unsere Kinder.“

„Es kann ja wohl nicht sein, dass Kinder, Lehrer und Erzieher in die Schulen gezwungen werden und die Damen und Herren Entscheider entziehen sich der Durchseuchung.“

„Politiker:innen brauchen andere Politiker:innen.“ News4teachers

Hier geht es zu der Petition auf change.org

Wochenbilanz des RKI: Vier weitere Corona-Todesfälle unter Schülern, Inzidenz bei Kindern schießt auf 2.365

 

 

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