HANNOVER. Die Corona-Vorgaben für den Kita-Betrieb sorgen bei vielen Eltern für Unmut. Die Landeselternvertretung in Niedersachsen bringt daher sogar eine Schließung der Einrichtungen ins Spiel. Es stelle sich die Frage, «ob es noch verantwortbar ist, die Kindertagesstätten um jeden Preis offen zu halten», heißt es in einer Mitteilung. «Nach den aktuellen Eindrücken nehmen wir mehr Schaden, als dass es Kindern, Eltern, Kitapersonal hilft.» Weiter ist die Rede von einer «katastrophalen Lage in den Kindertagesstätten».
Die Eltern beklagen unter anderem, dass von frühkindlicher Bildung angesichts von krankheitsbedingten Ausfällen und Gruppenschließungen schon lange keine Rede mehr sein könne. Die Quarantäne- und Testvorgaben seien gerade im Krippenbereich, also für Kinder unter drei Jahre, eine Bürde. So zahlten manche Eltern Krippengebühren von bis zu 677 Euro im Monat und seien trotzdem von der Betreuung ausgeschlossen. Die verfügbaren Tests, die das Land erst für Kinder ab drei Jahren anbietet, seien außerdem nicht kindgerecht. Jüngere Kinder müssten bei angeordneten Tests täglich ins Testzentrum gehen.
Hinzu komme, dass viele Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht von der Arbeit freistellten, obwohl sie corona-infizierte Kinder betreuen müssen. Hintergrund ist, dass dreifach geimpfte Kontaktpersonen seit einigen Wochen von der Quarantäne ausgenommen sind.
Zukünftig wollen die Eltern daher in die Abstimmung der Corona-Regeln einbezogen werden. Insbesondere müssten die Eltern auch gefragt werden, «wann nach unserer Einschätzung die vulnerable Gruppe unserer Kinder geschützt ist und wann nicht». Kinder und Jugendliche sind in der Omikron-Welle besonders häufig von Corona-Infektionen betroffen. News4teachers / mit Material der dpa
Stamp: Kita-Kinder müssen Long Covid kaum fürchten („im Vergleich zu Erwachsenen“)
