HANNOVER. Nach einer überstandenen Corona-Infektion ist auch künftig die Rückkehr in Schule und Kita mit einem negativen Selbsttest möglich. Das teilten Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens und Kultusminister Grant Hendrik Tonne (beide SPD) am Donnerstag mit. Kinder und Jugendliche sollten nicht wieder Hauptleidtragende der Pandemie werden, betonten die beiden.

An diesem Freitag steht das überarbeitete Infektionsschutzgesetz auf der Tagesordnung des Bundesrates. Es sieht vor, dass Schüler und Schulbeschäftigte sowie Kita-Kinder und Erzieherinnen künftig einen negativen Test vorlegen müssen, wenn sie ihre Einrichtung betreten wollen. Schon in der Gesundheitsministerkonferenz am Montag sei zugesichert worden, dass ein negativer Selbsttest durch die Eltern als Nachweis reiche, sagte Behrens.
Schulen seien keine Pandemietreiber, behauptete Tonne. «Ein einfacher Schnupfen darf kein Grund sein, jemanden nach Hause zu schicken.» Daher sei es gut, dass das Bundesgesundheitsministerium das geplante neue Infektionsschutzgesetz entsprechend kommentiere. Wenn der Entwurf den Bundesrat passiert habe, würden auch die Schulen und Träger der Kindertagesbetreuung informiert. Die KMK-Präsidentin, Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU), hatte noch am Mittwoch erklärt, nach ihrer Einschätzung ermöglicht der Gesetzestext keine Selbsttests, wie von der Ampel kommuniziert, sondern es wäre ein offizieller Test nötig – und mit Blockade gedroht.
Dass Schulen sehr wohl «Pandemietreiber” sind, gilt übrigens wissenschaftlich längst als gesichert. So erklärte Prof. Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité, bereits im Februar: «Wir haben eindeutig den Befund, dass die Übertragungen im Moment aus dem Schulbetrieb gespeist werden.» News4teachers / mit Material der dpa
KMK-Präsidentin kritisiert neues Infektionsschutzgesetz und droht mit Blockade
