MAGDEBURG. Sachsen-Anhalt will angesichts des Lehrermangels auch Erzieherinnen und Erzieher als Lehrkräfte an Grundschulen einsetzen. Dies ist Teil einer neuen Ausschreibungsrunde für Lehrkräfte, wie das Bildungsministerium mitteilte.

Bewerben können sich demnach auch Menschen, die über einen Realschulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung als staatlich anerkannte Erzieher*in verfügen und die mindestens drei Jahre eine berufliche Tätigkeit an einer Grundschule nachweisen können.
In der neuen Ausschreibungsrunde sind insgesamt 521 Stellen verfügbar, die meisten an Sekundarschulen (189) und Grundschulen (109). Bei 226 der ausgeschriebenen Stellen ist eine Gehaltszulage möglich, da sie als schwer besetzbar gelten.
Erzieherinnen und Erziehern, die als Lehrkraft arbeiten wollen, werden laut Ministerium zunächst auf ein Jahr befristete Stellen angeboten. Bei Teilnahme an einer Qualifizierung und Bewährung als Lehrkraft winkt ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Eigenverantwortlicher Unterricht in Mathematik und Deutsch in den ersten beiden Schuljahren ist laut Ministerium für sie ausgeschlossen, in Religion und Sport gilt dies bis zum Abschluss der erforderlichen Qualifizierung.
Sachsen-Anhalt kämpft wie auch andere Bundesländer mit einem massiven Unterrichtsausfall. Mitte Juni waren in einer größeren Ausschreibungsrunde bereits 568 Stellen angeboten worden. Grundsätzlich sind Bewerbungen als Lehrkraft nicht an das Schuljahr gebunden, sondern das ganze Jahr über möglich, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Unbesetzt gebliebene Stellen würden sofort wieder in das Bewerbungssystem eingegeben. News4teachers / mit Material der dpa
Lehrermangel: Bundesland bekommt nicht mal ein Viertel seiner freien Stellen besetzt
