Lehrermangel: Bundesland bekommt nicht mal ein Viertel seiner freien Stellen besetzt

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MAGDEBURG. Sachsen-Anhalt ringt – wie andere Bundesländer auch – um Lehrer. Wie groß die Probleme sind, zeigt wieder die jüngste große Ausschreibungsrunde. Die Bildungsministerin räumt ein, dass ein Ziel der Koalition in den nächsten Jahren nicht mehr erreichbar ist.

Sachsen-Anhalt bräuchte viermal mehr Bewerberinnnen und Bewerber, um alle freien Lehrerstellen besetzen zu können. Illustration: Shutterstock

Auf die jüngste große Ausschreibung von Lehrerstellen in Sachsen-Anhalt ist die Resonanz wieder verhalten geblieben. 944 Stellen an allgemeinbildenden Schulen waren angeboten worden, 220 Bewerberinnen und Bewerber bekundeten ihr Interesse, wie das Bildungsministerium in Magdeburg auf Anfrage mitteilte. Unter den Bewerbern seien 101 ausgebildete Lehrkräfte und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst gewesen.

Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) räumte in einem Interview mit der «Magdeburger Volksstimme» ein, dass das Ziel der schwarz-rot-gelben Koalition einer 103-prozentigen Unterrichtsversorgung in den nächsten Jahren nicht mehr erreichbar ist. 103 Prozent seien «aktuell unrealistisch», sagte sie. «Den Wert werden wir in dieser Legislatur nicht erreichen. Das muss man so offen sagen. Mit einer echten Entspannung rechnen wir erst ab Anfang der 30er Jahre.»

Vor allem an Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen fehlen Lehrkräfte. Erklärtes Ziel der Koalition von CDU, SPD und FDP sind 103 Prozent, um Ausfälle etwa wegen Krankheit oder Elternzeit abfedern zu können.

«Stellen ohne Bewerbungen finden sich inzwischen in allen Regionen und Schulformen gleichermaßen»

Bei der jüngsten Ausschreibung gaben viele Interessenten jeweils Bewerbungen für verschiedene Stellen ab. Dennoch blieben den Angaben zufolge 449 Stellen an den allgemeinbildenden Schulen ohne Bewerbung. Und auch von 174 ausgeschriebenen Stellen, für die es wegen der schwierigen Besetzung eine Zulage gibt, blieben 102 ohne Interessenten.

Ein Ministeriumssprecher erklärte: «Stellen ohne Bewerbungen finden sich inzwischen in allen Regionen und Schulformen gleichermaßen. Es lassen sich nicht mehr bestimmte Fächer hervorheben, bei denen die Besetzung besonders schwierig ist. Der gesamte Fächerkanon ist inzwischen vom Mangel betroffen.»

Für berufsbildende Schulen waren in der großen Ausschreibungsrunde 52 Stellen offeriert worden. 67 Bewerber hätten 215 Bewerbungen abgegeben. Keine Stelle sei ohne Interessent geblieben, hieß es. Von den 67 Bewerbern seien 10 ausgebildete Lehrkräfte oder aktuell in Ausbildung. Die Stellen, die ohne Bewerber geblieben sind, wurden laut Ministerium inzwischen wieder ausgeschrieben. Das Landesschulamt biete kontinuierlich Stellen an. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel: Unterrichtsversorgung wackelt – VBE-Umfrage: Viele Schulen sind bereits im Notbetrieb angekommen

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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Ein Viertel also … hm, das ist ja immerhin und vollkommen das 2500%-Fache von gerade einmal 1% von dem was man anpeilt, wobei 103% eindeutig und zweifelsfrei das erklärte Ziel sind. Das sind doch wirklich alles sehr große Prozentzahlen, was regen sich die Leute so auf? .. wie? Die regen sich gar nicht auf? Ach cool, noch praktischer.

Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Selbst diese Zahlen sind fragwürdig! Augenwischerei und beschämend für Deutschland! Diese Miesere betrifft alle Bundesländer zu aber mit Zahlen wird geschickt gespielt.

Hier ein Beispiel aus Hamburg (wo angeblich kein Lehrermangel besteht), wo sich Herr Senator selbst auf die Schulter klopft: 
Bildungssenator Ties Rabe: „Angesichts des Lehrermangels in vielen Bundesländern freue ich mich sehr, dass es uns wieder gelungen ist, diese hohe Zahl von Ausbildungsplätzen zu besetzen. Unsere Stadt und unsere Schulen genießen bundesweit große Anerkennung.“ (Quelle: https://www.hamburg.de/bsb/pressemitteilungen/16385750/2022-08-01-bsb-398-neue-nachwuchslehrkraefte-starten-am-1-august/).

Laut Hamburger Abendblatt: “ Im Juni 2022 waren laut Behörde 2511 Pädagogen mit Fristverträgen in einem Volumen von 7,4 Prozent am Gesamtvolumen der Beschäftigung von Lehrkräften beschäftigt.“ (Quelle: https://www.abendblatt.de/hamburg/article235869017/schule-hamburg-so-schickt-die-stadt-lehrer-in-die-arbeitslosigkeit.html).
Diese 2511 Pädagogen schickt die Stadt Hamburg in die Sommer-Arbeitslosigkeit!

Im Jahre 2016, hieß es: „In diesem Jahr ist deren Zahl so hoch wie vermutlich noch nie: Laut der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktionschefin Sabine ­Boeddinghaus sind mit Beginn der Sommerferien 1362 Fristverträge von Lehrkräften ausgelaufen. (Quelle: https://www.abendblatt.de/hamburg/article207986757/Fast-1400-Lehrer-mit-Ferienbeginn-arbeitslos.html).
Damals waren es „nur“ 1362 Fristverträge. Im Jahr 2015 waren es lediglich 968 – eine Steigerung also um 40,7 Prozent… 🙂 
Was für eine Steigerung haben wir im Jahr 2022???

Das ist ein deutsches Phänomen, was sehr lange bekannt und kritisiert wurde. Der Staat sieht hier zu und erlaubt es! Diese Lehrer (auch frisch gebackene) werden ausgenutzt und ausgebeutet!
Warum sollen nun junge Leute auf Lehramt studieren? Nur ein Teil von denen (falls sie gleich ein Referendariat-Platz bekommen!) wird direkt übernommen, vorausgesetzt Notendurchschnitt (1 bis ca. 1,5) passt, wie auch Fächerkombination…

Und nun haben wir zu wenig Lehrer? Warum nun?

Made in Germany!

fabianBLN
1 Jahr zuvor

Und das trotz Verbeamtung, die – wie man uns anderswo weismachen will – Wunder wirkt und den Lehrermangel in Nullkommanichts beseitigt. Hm….

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Die Verbeamtung haben alle anderen Bundesländer doch auch. Sachsen-Anhalt hat den Zeitpunkt verpasst, die Gehälter der Grundschullehrer auf E13/ A13 anzuheben. Jetzt werben Thüringen und Sachsen uns die Absolventen und Junglehrer ab. Wenn in S.-Anhalt Stellen ausgeschrieben werden, bewirbt sich – außer ein paar Quereinsteigern – kaum noch jemand.

Ich kann es – bei diesen eklatanten Unterschieden in der Bezahlung – auch niemandem verdenken. Die Konsequenz sind dann permanente, dauerhafte Klassenzusammenlegungen – sprich ein Lehrer unterrichtet 40 bis 45 Kinder gleichzeitig.

Last edited 1 Jahr zuvor by Grundschullehrer
447
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Kein Problem – sie bleiben TV-ÖD oder sowas, die anderen werden Beamte. Segr oatriotisch von Ihnen, das Bildungsbudget zu schützen!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Keine tarifbeschäftigte Lehrkraft – auch die in ST nicht – wird gemäß TVöD vergütet.

Lehrkräfte – auch die im Land ST – sind Landesbedienstete, die mit Ausnahme der Bediensteten des Landes HE gem. TV-L vergütet werden.

An öffentlichen Schulen werden allenfalls die nicht-lehrenden Mitarbeiter*innen und tlw. die Sozialarbeiter*innen nach TVöD (kommunal) vergütet. Der TVöD (Bund) ist für Beschäftigte im Schulwesen der Länder vollkommen gegenstandslos.
Der Tarifbertrag für die tarifbeschäftigten Landesbediensteten hat derzeit Bestand und gilt bis 2023.

Tarifrunde TV-L 2021
Laufzeit: 01.10.2021 bis 30.09.2023 – 24 Monate
Entgelterhöhung 2023: +2,8%
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde

Realist
1 Jahr zuvor

Wie praktisch, dass Sachsen-Anhalt da jüngst eine tolle Idee hatte:

„Das Land Sachsen–Anhalt will an einem Dutzend Schulen ein Modell mit vier Präsenz-Unterrichtstagen pro Woche und einem Tag fürs Distanzlernen oder praktische Tage in Unternehmen erproben.“
https://www.news4teachers.de/2022/07/erstes-bundesland-erprobt-vier-tage-praesenzwoche-angeblich-nicht-wegen-lehrermangel/

Nur Naivlinge glaubten damals, dass der fünfte, „unterrichtsfreie“ Tag auf das Deputat der Lehrkräfte angerechnet wird…

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Sachsen-Anhalt hat lauter „tolle“ Ideen. Es wurden 750000 Euro für Headhunter ausgegeben, die nur 75 Lehrkräfte fanden. Keiner weiß, ob sie auch bleiben? Es ist eine groteske Personalpolitik, die maßgeblich von der CDU zu verantworten ist. Für die Christdemokraten hier scheint es nichts Schlimmeres zu geben, als A13 für Grundschulehrer. Man beharrt tendenziell auf altbackenen, anti-progressiven Ansichten zur Höherwertigkeit der weiterführenden Schulen. Kein Wunder! Die CDU in S.- Anhalt ist von ihrer Alters- und Geschlechterstruktur im Grunde eine Altherren-Partei. Ich rechne in den nächsten 5 Jahren dementsprechend nicht mit einer gerechten Bezahlung! Jungen Grundschulabsolventen kann man von Sachsen-Anhalt nur abraten.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Es fehlt eigentlich nur noch die Zeitarbeitsfirma, die alles, was lehren will, vlt sogar kann, vermittelt. In der Pflege schon Usus, weil ein höherer Verdienst bzw. beliebtere KH möglich sind.
Vlt eine Geschäftsidee.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Ausgebildete Grundschullehrkräfte würde die Zeitarbeitsfirma sicher nicht finden. Es lässt sich aber annehmen, dass mit den Quereinsteigern vielleicht eine Art prekärer Beschäftigungssektor im Schulbereich geschaffen wird.

Ron
1 Jahr zuvor

Es bleibt nun nur noch eine zügige Reform der Lehrerausbildung, um mehr und schneller neues Personal für den Beruf des Lehrers zu interessieren. Bislang gibt es überlange Ausbildungszeiten für die regulären Kräfte und eher unzureichende Schnellstrekrutierungen von Seiteneinsteigern.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Hm…2/3 Daumen runter, nur niemand, der das auch erklärt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Das ist mir auch unverständlich.

Es sei denn – der Name macht die Daumenfarbe unabhängig vom Inhalt oder/und der Text wurde nicht verstanden…. Oder es fehlen Argumente, Wissen, Schreibfähigkeit (das liegt dann wieder an uns faulen Säcken… ) oder was auch immer.

Es gibt halt solche und solche. Und dann gibt es noch janz Andere – aber das sind die Schlimmsten (wenn man Herta glauben kann 😉 )

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Das Studium und Referendariat sollte man überarbeiten. Ob es schneller sein muss? Ich weiß es nicht. Aber sinnvoller zumindest.
Dazu die Rahmenbedingungen, welche sehr schlecht sind, verbessern. Und das nicht nur für Neueinsteiger und Interessierte (angehende Studenten), sondern mal grundlegend.

Marc
1 Jahr zuvor

Achja, die Insel mal wieder. Die Insel von einem Meer an Bundesländern umringt, die längst gleiches Geld für gleiche Arbeit zahlen. Langsam wird es langweilig. Ich gönne der Landesregierung die Probleme von ganzem Herzen. Für die Kollegen tut es mir unendlich Leid jeden Tag diese Politik ausbaden zu müssen

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Vielen Dank für Ihr Mitgefühl! Ich denke mittlerweile immer stärker darüber nach, S.-Anhalt den Rücken zu kehren und einen Tauschantrag zu stellen.

Auch-Grundschullehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Morgen um 16 Uhr vor dem Landtag in Magdeburg. Kundgebung der GEW mit der Forderung A13/E13 für alle Lehrkräfte.

Wir sehen uns dort- hoffentlich.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Ich werde tatsächlich dort sein und hoffe, dass viele andere Kolleg/innen das auch tun! Gerade bei den „älteren“ Kolleg/innen habe ich leider oft den Eindruck der Resignation und Nicht-Beteiligung. Was für unser Anliegen nach einer gerechten Bezahlung kontraproduktiv ist.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Bei uns sind die „älteren“ Kollegys eher auf einer Demo zu finden, als die deutlich jüngeren.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Wen die erstmal haben, lassen die nicht raus.

Wer draußen ist, wird wohl nicht tauschen.

Da sind wir dann dabei, dassman auch mal über dieses unsägliche System nachdenken muss – Tauschpartner muss vorhanden sein, Freigabe muss genehmigt werden….

Ich drücke von Herzen die Daumen!

dickebank
1 Jahr zuvor

Dann können die ausgeschriebenen Stellen an GY in den Großstädten ja besetzt werden. Ist für MD und HAL doch nicht schlecht.
Wer ist auch so doof und schickt seine Kinder auf eine SekI-Schule in „the middle of nowhere“ – und davon gibt es in St jede Menge.

noch_Lehrer
1 Jahr zuvor

Selbst diese Zahlen sind fragwürdig! Augenwischerei und beschämend für Deutschland! Diese Miesere betrifft alle Bundesländer zu aber mit Zahlen wird geschickt gespielt.

Hier ein Beispiel aus Hamburg (wo angeblich kein Lehrermangel besteht), wo sich Herr Senator selbst auf die Schulter klopft: 
Bildungssenator Ties Rabe: „Angesichts des Lehrermangels in vielen Bundesländern freue ich mich sehr, dass es uns wieder gelungen ist, diese hohe Zahl von Ausbildungsplätzen zu besetzen. Unsere Stadt und unsere Schulen genießen bundesweit große Anerkennung.“ (Quelle: https://www.hamburg.de/bsb/pressemitteilungen/16385750/2022-08-01-bsb-398-neue-nachwuchslehrkraefte-starten-am-1-august/).

Laut Hamburger Abendblatt: “ Im Juni 2022 waren laut Behörde 2511 Pädagogen mit Fristverträgen in einem Volumen von 7,4 Prozent am Gesamtvolumen der Beschäftigung von Lehrkräften beschäftigt.“ (Quelle: https://www.abendblatt.de/hamburg/article235869017/schule-hamburg-so-schickt-die-stadt-lehrer-in-die-arbeitslosigkeit.html).
Diese 2511 Pädagogen schickt die Stadt Hamburg in die Sommer-Arbeitslosigkeit!

Im Jahre 2016, hieß es: „In diesem Jahr ist deren Zahl so hoch wie vermutlich noch nie: Laut der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktionschefin Sabine ­Boeddinghaus sind mit Beginn der Sommerferien 1362 Fristverträge von Lehrkräften ausgelaufen. (Quelle: https://www.abendblatt.de/hamburg/article207986757/Fast-1400-Lehrer-mit-Ferienbeginn-arbeitslos.html).
Damals waren es „nur“ 1362 Fristverträge. Im Jahr 2015 waren es lediglich 968 – eine Steigerung also um 40,7 Prozent… 🙂 
Was für eine Steigerung haben wir im Jahr 2022???

Das ist ein deutsches Phänomen, was sehr lange bekannt und kritisiert wurde. Der Staat sieht hier zu und erlaubt es! Diese Lehrer (auch frisch gebackene) werden ausgenutzt und ausgebeutet!
Warum sollen nun junge Leute auf Lehramt studieren? Nur ein Teil von denen (falls sie gleich ein Referendariat-Platz bekommen!) wird direkt übernommen, vorausgesetzt Notendurchschnitt (1 bis ca. 1,5) passt, wie auch Fächerkombination…

Und nun haben wir zu wenig Lehrer? Warum nun?

Made in Germany!

Realist
1 Jahr zuvor

Langsam kommen die Erkenntnisse zur Zukunft des Lehrerberufs auch im Mainstream an:

„Ein hoher Anteil an Sei­ten­ein­stei­ge­r:in­nen verschlechtert aber nicht nur die Bildungschancen von Millionen von Schüler:innen, sondern auch das Image des Lehrberufs – was wiederum das Kernproblem befeuert und dazu führt, dass weniger Menschen Leh­re­r:in werden wollen. Warum sollte ich mich nach dem Studium durch ein stressiges Referendariat quälen, wenn gefühlt je­de:r Mensch mit Hochschulabschluss eine Klasse unterrichten darf?“
https://taz.de/Mangel-an-Lehrkraeften/!5884142

Aber zu spät. Game over.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

500 Grundschullehrerinnen und -lehrer haben am 13.10. vorm Landtag an einer Kundgebung zu E13/ A13 teilgenommen! Die Landesregierung muss endlich die ungerechte, schlechtere Bezahlung beenden!

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Nachtrag vom 20.10.: Der Antrag wurde heute schon vom Finanzausschuss abgelehnt. Gescheitert an allen drei Koalitionsparteien – SPD, FDP und CDU. Finanzausschuss schlägt die Tür für A 13/E 13 zu (gew-sachsenanhalt.net) Man kann aktuell kein ernsthaftes Bemühen erkennen, die Abwanderung im Grundschulbereich zu stoppen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Grundschullehrer
KnechtRuprecht
1 Jahr zuvor

Lesenswert:
Fakten zur Unterrichtsversorgung, KUMI BW

https://km-bw.de/,Lde/startseite/service/2022-10-11-Fakten-zur-Unterrichtsversorgung

Darin:
„Warum macht das Land den Beruf nicht attraktiver durch die Senkung des Klassenteilers oder durch die Reduzierung der Stundenanzahl von Lehrkräften? 
Der Lehrerberuf bzw. das Lehramtsstudium sind bereits attraktiv. Es gibt regelmäßig mehr Bewerberinnen und Bewerber für das Studium (insbesondere für das Lehramt Grundschule) als zugelassen werden können.
Derartige Maßnahmen sind zudem nicht zielführend, sondern würden die Situation noch einmal verschärfen: Durch die Senkung des Klassenteilers würden zusätzliche Klassen an den Schulen entstehen, was dazu führen würde, dass mehr Lehrerinnen und Lehrer benötigt werden. Der Lehrkräftemangel würde sich verschärfen und die Unterrichtsversorgung würde sich verschlechtern.
Ähnlich verhält es sich bei der Reduzierung der Stundenanzahl von Lehrkräften. Bei einer Senkung der Unterrichtsverpflichtung würden mehr Lehrkräfte benötigt, um die Stunden, die den Klassen im Pflichtunterricht zustehen, zu erteilen. Der Lehrkräftemangel würde sich verschärfen und die Unterrichtsversorgung würde sich verschlechtern.“

Last edited 1 Jahr zuvor by KnechtRuprecht
potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  KnechtRuprecht

Was schlagen Sie stattdessen vor?

KnechtRuprecht
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich sehe jetzt nur die Notlösung von weniger Unterricht für alle SuS im Laufe ihrer Schullaufbahn. Und dieser Prozess ist ja in der Alltagsrealität bereits in vollem Gange.
Aus den zu wenigen vorhandenen Lehrkräften kann man nicht weiter mehr und mehr herauszaubern und meinen, dies bemerken junge Menschen bei ihrer Berufswahl nicht.

Interessant finde ich hier v.a. die Ableitung des KUMI BW, woran man sähe, dass der Lehrberuf doch attraktiv sei: „Der Lehrerberuf bzw. das Lehramtsstudium sind bereits attraktiv. Es gibt regelmäßig mehr Bewerberinnen und Bewerber für das Studium (insbesondere für das Lehramt Grundschule) als zugelassen werden können.“ – Wäre es auch so erklärbar, dass die Stellen im Studium schon lange zu wenig waren für das, was man wirklich seit Jahrzehnten gebraucht hätte?

Biene
1 Jahr zuvor

Ich habe gerade diesen „https://www.businessinsider.de/karriere/quiet-quitting-lehrerin-arbeitete-heimlich-so-wenig-wie-moeglich-c/“ Artikel gelesen.
Der Inhalt lässt sich problemlos auf D übertragen.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Biene

Wo ist das Problem? Zitat aus dem verlinkten Artikel:
„Ab 2018 also verließ Perkins die Schule, nachdem sie genau die vertraglich vereinbarte Stundenzahl gearbeitet hatte.“

Der Arbeitgeber bezahlt ja auch nur die vereinbarte Stundenzahl, warum sollte der Arbeitnehmer also mehr als die vereinbarte Stundenzahl arbeiten? Das hat nichts mit „arbeitete heimlich so wenig wie möglich“ sondern entspricht exakt der vertraglichen Vereinbarung. Das ist in jedem anderen Beruf normal, nur bei den Lehrkräften schafft es so ein Bericht in die Meiden. Reißerische Überschrift, die wohl wieder nur das Bild vom „faulen Lehrer“ propagandieren will…

Yadel
7 Monate zuvor

Es wäre auch schön, wenn Sozialarbeiter*innen dieses Angebot erhalten würden.