MAINZ. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) will als Konsequenz aus den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch stärken. Denkbar sei es, Diagnoseverfahren zu erweitern und Freiräume durch Vertretungsstunden gezielt für Lese- und Verstehensübungen zu nutzen, erklärte die Ministerin. Hubig kündigte eine genaue Analyse der Daten für Rheinland–Pfalz an.

Nach dem am Freitag vorgelegten IQB-Bildungstrend haben sich bundesweit und auch in Rheinland–Pfalz die Deutsch-Leistungen von Neuntklässlern bedenklich verschlechtert. Etwa jeder Dritte scheiterte im vergangenen Jahr bei Testaufgaben zum Lese- und Hörverständnis an den Mindeststandards für den mittleren Schulabschluss (MSA), der in der Regel am Ende der zehnten Klasse erworben wird. Im Bereich Rechtschreibung verfehlte demnach mehr als jeder Fünfte den MSA-Standard. Zu den bundesweiten Ergebnissen gab in Rheinland–Pfalz keine signifikanten Abweichungen.
In der Studie wird einschränkend darauf hingewiesen, dass die getesteten Neuntklässler noch ein Jahr Zeit haben, um die MSA-Standards zu erreichen. Dennoch stieg im Vergleich zur Vorgängeruntersuchung im Jahr 2015 der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit entsprechend großen Problemen im Bereich Lesen und Rechtschreibung jeweils um rund neun Prozentpunkte. Im Bereich Zuhören/Hörverständnis gab es sogar einen Anstieg um 16 Prozentpunkte. Einziger Lichtblick: Im Fach Englisch werden Jugendliche laut Studie besser. Dieser bundesweite Trend trifft demnach auch auf Rheinland–Pfalz zu. News4teachers / mit Material der dpa
„In hohem Maße besorgniserregend“: Jeder dritte Neuntklässler scheitert an Deutsch-Mindeststandards
