„In hohem Maße besorgniserregend“: Jeder dritte Neuntklässler scheitert an Deutsch-Mindeststandards

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BERLIN. Die Deutsch-Leistungen von Neuntklässlern haben sich einer Studie zufolge bedenklich verschlechtert. Etwa jeder Dritte scheiterte im vergangenen Jahr bei deutschlandweiten Tests an Mindeststandards für den mittleren Schulabschluss (MSA) im Bereich Lese- und Hörverständnis, mehr als jeder Fünfte verfehlte diese im Bereich Rechtschreibung. Das geht aus dem IQB-Bildungstrend hervor, der am Freitag zum Abschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin vorgelegt wurde.

Auf breiter Front: Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Deutschland in Kernfächern lassen drastisch nach (Symbolfoto). Foto: Shuttertock

In der Studie wird einschränkend darauf hingewiesen, dass die getesteten Neuntklässler noch ein Jahr Zeit haben, um die MSA-Standards zu erreichen. Der mittlere Schulabschluss wird in der Regel am Ende der zehnten Klasse erworben. Dennoch stieg im Vergleich zur Vorgängeruntersuchung im Jahr 2015 der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit entsprechend großen Problemen im Bereich Lesen und Rechtschreibung jeweils um rund 9 Prozentpunkte, im Bereich Zuhören/Hörverständnis sogar um 16 Prozentpunkte. Einziger Lichtblick: Im Fach Englisch werden Jugendliche laut der Untersuchung besser.

Die Ergebnisse bestätigen einen schon länger anhaltenden und viel diskutierten Trend: Mit den Leistungen in Kernfächern geht es bergab. Im vergangenen Jahr zeigten das die schlechten Testergebnisse bei Viertklässlern in Mathe- und Deutsch. Nun wird bei den Neuntklässlern deutlich, dass sie zunehmend Probleme mit Textverständnis und Schrift haben.

Die Studienautoren vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) nennen die Entwicklung «in hohem Maße besorgniserregend». Allerdings stellt die Studie auch erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern fest. Bayern und Sachsen schneiden demnach besser ab, Berlin, Bremen und Nordrhein-Westfalen schwächer.

„Es ist davon auszugehen, dass der Fern- und Wechselunterricht die ungünstigen Entwicklungen in nicht unerheblichem Maße mit verursacht hat»

Eine Ursache könnten die Corona-Schutzmaßnahmen sein, die in großem Stil Schulen betrafen. Es sei davon auszugehen, «dass der Fern- und Wechselunterricht, der bundesweit über längere Zeiträume umgesetzt wurde, die ungünstigen Entwicklungen im Fach Deutsch in nicht unerheblichem Maße mit verursacht hat», heißt es in der Studie. Die Neuntklässler, die im vergangenen Jahr getestet wurden, waren zum Beginn der Pandemie 2020 in der siebten Klasse. Der Ausnahmezustand mit Schließungen und Wechselunterricht dauerte mit Unterbrechungen mehr als ein Jahr an.

Nach einer Berechnung der OECD war der reguläre Unterricht zwischen Frühjahr 2020 und Frühjahr 2021 im Schnitt an mehr als 180 Tagen gestört. Im darauffolgenden Winter kam es zwar zu keinen flächendeckenden Schließungen mehr, aber zu weiteren Ausfällen wegen vieler Infektionsfälle.

Als weitere mögliche Ursache für die Ergebnisse im IQB-Bildungstrend nennen die Forscher den weiter gestiegenen Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Dieser habe sich bundesweit seit dem Jahr 2009 um rund 11 Prozentpunkte «signifikant» erhöht. Demnach haben 38 Prozent der Neuntklässler entweder Eltern, die nicht in Deutschland geboren wurden oder sind selbst im Ausland geboren. Im Fach Deutsch seien zwar alle Jugendlichen, auch die ohne Zuwanderungshintergrund, von negativen Trends betroffen. Neuntklässler mit Zuwanderungshintergrund erreichten aber «signifikant geringere Kompetenzen».

Im Gegensatz zu den Deutsch-Ergebnissen sind die im Fach Englisch «äußerst erfreulich», heißt es. Neuntklässler seien im Jahr 2022 deutlich besser in der Lage, schriftliche Texte und gesprochene Sprache in Englisch zu verstehen als 13 Jahre zuvor.

Der Anteil derjenigen, die hier die MSA-Mindeststandards verfehlten sank im Lese- und Hörverstehen um jeweils 3 Prozentpunkte auf 24 und 14 Prozent. Es könnte an Tiktok, Youtube und Streamingdiensten liegen. Die Nutzung digitaler Medien, die während Corona zugenommen habe, finde vermutlich häufig in englischer Sprache statt, schreiben die Autoren und sprechen von «außerschulischen Lerngelegenheiten».

Weitere Ergebnisse des IQB-Bildungstrends:

  • Mädchen schneiden in allen untersuchten Bereichen in Deutsch und Englisch besser ab als Jungen.
  • Schüler aus Familien mit einem «höheren sozioökonomischen Status» erreichen im Schnitt höhere Kompetenzwerte, ebenso Schüler aus Haushalten, in denen es viele Bücher gibt.
  • Neuntklässler sind überwiegend sehr zufrieden mit ihrer Schule und fühlen sich mehrheitlich gut in ihrer Klasse integriert.
  • Viele Jugendliche haben ein geringes Interesse am Fach Deutsch, Englisch steht auch nicht besonders hoch im Kurs, ist aber beliebter als Deutsch.

Beim IQB-Bildungstrend wird regelmäßig in großflächigen Tests überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler die Bildungsstandards der KMK erfüllen. In diesen ist festgelegt, was Schüler können sollten, wenn sie eine bestimmte Bildungsetappe abgeschlossen haben.

Mehr als 30.000 Neuntklässler an mehr als 1500 Schulen im Land mussten in der vorliegenden Testserie Aufgaben in Deutsch und Englisch lösen – in einigen Bundesländern auch Französisch. Sie bekamen schriftliche Texte und Hörtexte und mussten danach inhaltliche Fragen beantworten, um zu prüfen, wie gut sie die Texte verstanden haben. Die Rechtschreibung wurde mit kurzen Diktaten geprüft. Zusätzlich bekamen Schüler, Eltern und Lehrer Fragebögen zur Situation ihrer Familien und zu Lernbedingungen. Es war die dritte Erhebung dieser Art nach 2015 und 2009. Getestet wurde zwischen April und Juli 2022. Schulen und Klassen wurden repräsentativ ausgewählt. Von Jörg Ratzsch, dpa

Hier geht es zu Beispielaufgaben aus dem IQB-Bildungstrend.

Iglu-Studie: Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen – 20 Jahre gescheiterte Bildungspolitik!

 

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potschemutschka
6 Monate zuvor

Natürlich war Corona schuld. Die 9-Klässler gehen ja auch erst seit 2020 zur Schule!

mama51
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Jaaaaa!
Was ein Glück, dass es Corona überhaupt gab! Die Erklärungsnot der „Experten“ kann ich mir nicht keinesfalls ausmalen… Unvorstellbar!!!!

Micky
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sie hätten mehr TikTok-Videos auf Englisch geschaut (besonders elaboriertes Englisch wird das eher nicht sein), während sie in den „fünf Monaten Schulschließung“ keinen Unterricht gehabt hätten, in dem sie das Zuhören und das Textverständnis hätten trainieren können (so Stanat von der IQB in einem Interview der Tagesschau).

Komisch nur, dass die JIM-Studie zeigt, dass zu Beginn der Pandemie das Bücherlesen (von 52% auf 74% täglich/mehrmals in der Woche) angestiegen ist und von Jugendlichen immer mehr Podcasts gehört werden. Die „Schulschließungen“ werden es wohl nicht gewesen sein, zumal in dieser Zeit Unterricht stattgefunden hat, sei es in Präsenz (Abschlussjahrgänge) oder digital. Es können ja auch Grundschüler viel schlechter lesen und sprechen, die zum Teil 2020/21 noch gar nicht in der Schule waren. Offensichtlich möchte man den Eindruck erwecken, das Problem wachse sich von alleine aus, die Lehrer müssten nur einen überschaubaren, recht kurzen Zeitraum nach und nach mit den vorhandenen Mitteln aufholen. So wird das aber nicht gelingen.

Lera
6 Monate zuvor

„Es sei davon auszugehen, «dass der Fern- und Wechselunterricht, der bundesweit über längere Zeiträume umgesetzt wurde, die ungünstigen Entwicklungen im Fach Deutsch in nicht unerheblichem Maße mit verursacht hat“

Weiterhin ist davon auszugehen, dass der Osterhase uns auch in diesem Jahr wieder Geschenke unter den Baum legt.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Lera

🙂

nurmalso
6 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Im Unterricht anzufertigender Text.

Präsenzunterricht: Ich gehe durch die Reihen, merke da an, dass die Rechtschreibung noch mal überprüft werden solle, dort, dass das ein bisschen sehr kurz ist. Frage, wer möchte, dass ich den Text mitnehme und korrigiere. Nachfrage hält sich in Grenzen.

Fernunterricht: Alle müssen mir ihren Text schicken. Alle bekommen ihn zurück, entweder
komplett korrigiert oder mit einem Kommentar versehen. Wer nichts schickt, dem rücke ich auf die Pelle.

Wechselunterricht: Alle müssen den Text aus der vergangenen Woche abgeben.

War wohl nicht zielführend…
Habe mich also vergeblich komplett überarbeitet.

Säkularissima
6 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Englischunterricht wurde nicht im Fern- und Wechselunterricht gegeben?
Fallen solche Widersprüche bei Erklarungsversuchen dem Erklärer nicht schon auf, sobald das Wort den Mund verlassen hat?

Ragnar Danneskjoeld
6 Monate zuvor
Antwortet  Säkularissima

Für die guten Englischergebnisse ist nicht der Unterricht, sondern der private Onlinekonsum der SuS in der lingua franca der digitalen Welt verantwortlich. Heißt es.

Freiya
6 Monate zuvor

Natürlich. Sprich: Hier ist WIRKLICH mal intrinsische Motivation vorhanden.
Woanders ist die eher Wunschdenken, wird aber im Wolkenkuckucksheim unserer Lehrplangestalter als vorhanden gesetzt.

Micky
6 Monate zuvor

Wird schon stimmen. Die Fortschritte in Englisch sind allerdings deutlich kleiner als die Einbrüche in Deutsch. Wortschatz, Ausdrucksmöglichkeiten Lesen werden vom Kleinkindalter an angelegt – zuhause, ebenso das Vorwissen und die Arbeitseinstellung. Gut aufgestellte Kinder profitieren sehr viel stärker vom Input der Schule, können sogar die vernachlässigten, frustrierten Dauerstöre kompensieren, was allerdings in übervollen Klassen eine absolute Zumutung für sie ist. Wir brauchen gute ELTERN, die die Kinder vernünftig begleiten und das auch tagtäglich durchhalten.

Säbelzahntiger
6 Monate zuvor

Das ist auch so. Englisch lernen die Kinder nicht in der Schule, sondern außerhalb.

447
6 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Andere Ursachen könnten wohl für Irrationen sorgen, würden sie angesprochen werden.

Fakten sind Hate
6 Monate zuvor

An den Gesamtschulen in Nrw können die Schüler erstmalig in Klasse 9 sitzenbleiben. Vorher ist es so ziemlich egal, welche Noten sie in den einzelnen Fächern haben.
Es ist also wenig erstaunlich, dass man soetwas feststellt.

447
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Jepp.

Oft genug erlebe ich, wie zum großen Nachteil der SuS sich eine gesamtschultypische Lern- und Arbeitshaltung bis Klasse 9 verfestigt hat, die dann nicht mehr abgelegt werden kann.

Dies führt häufig zu deutlich schlechteren oder teils garkeinen Abschlüssen.

Bayer
6 Monate zuvor
Antwortet  447

Denkbar,
nur: bei uns können sie durchfallen und die Abschlüsse sind auch nicht besser.
Man wird im Olymp irgendwann erkennen müssen, dass auch gesellschaftliche Entwicklungen, idF wohl auch elterliche Vernachlässigung/ Überforderung und verfehlte Schulpolitik/Entwicklung der Nährboden für noch mehr Unqualifizierte sind.

polly
6 Monate zuvor
Antwortet  447

Ich frage nochmal: Was ist denn eine „gesamtschultypische Lern- und Arbeitshaltung“ ??

TaMu
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Man sollte einen zweijährigen Testlauf starten mit Sitzenbleiben ab der 5. Klasse. Die Ergebnisse würden niemanden überraschen, außer den Bildungsobersten, die sich haben einreden lassen, dass jede Regulierung, jede Einstufung und jede Anforderung traumatisierte Kinder zur Folge hat.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

„Man sollte einen zweijährigen Testlauf starten mit Sitzenbleiben ab der 5. Klasse.“

Ich habe noch viel bessere zusätzliche Vorschläge:

Man sollte die Schüler in leistungshomogenen Gruppen lernen lassen, so dass schwache Gruppen gezielt gefördert und starke Gruppe gezielt gefordert werden können!

Man sollte spezielle Schulformen einführen, welche die Schüler anhand ihres Leistungsniveaus „da abholen, wo sie sind“, um keinen zu unter- oder überfordern. Man will ja schließlich niemanden frustrieren, sondern man will motivieren.

Vielleicht könnte man diese Leistungsdifferenzierung sogar für drei unterschiedliche Niveaus einführen, also auch drei unterschiedliche Schulformen, die sich an den Bedürfnissen und Fähigkeite ihrer Schülerschaft orientieren?

Vielleicht könnte man schon vor der Grundschule spezielle Fördermaßnahmen durchführen, z.B: mangelhafte Sprachkenntnisse ausgleichen, damit alle einen fairen und gleichen Start in der Grunschule haben? „Vor der Schule“ sozusagen.

Vielleicht könnte man den Übertrittsmöglichkeiten nach der Grundschule auf die drei weiterführenden Schularten anhand stärker objektiver Kriterien, wie z.B. das in der Grundschule errreichte Leistungsniveau, ermitteln, damit nicht das reine Wunschdenken der Eltern den Ausschlag gibt, was den Kindern eventuell schaden könnte`?

Ich fnde, meine wirklich revolutionären Ideen sollten gründlich „erforscht“ werden. Noch ist die Zeit wohl noch nicht reif für solche unerhörten Vorschläge!

Hysterican
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Boah es, voll revolutionäre Ideen…ubd du meinst, das könnte klappen?

Ich wäre sofort bereit, meine Restenergie, die ich noch habe, in dieses Projekt zu investieren. Klingt auf jeden Fall vielversprechend …

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ha, der war gut 🙂 🙂 🙂

Weit ihrer Zeit voraus. Oder vielleicht hinterher? Ach, das ist alles so verwirrend…

Dejott
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Mit gescheiterten Ideen von gestern die Zukunft bewältigen? Erscheint mir ein fragwürdiger Ansatz.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Die Idee hat solange gut funktioniert, solange man die Voraussetzungen fürs Gelingen beachtet hat: gute personelle und sächliche Ausstattung der jeweiligen Schulform, Zuweisung der SuS nach Leistungsfähigkeit.
In dem Moment, als das Kriterium der Leistungsfähigkeit aufgeweicht wurde, fehlten den Realschulen die Kinder, die nun ans Gymnasium gingen. Der durchschnittliche Lernerfolg an Gymnasien und Realschulen wurde geringer, und bald gab es nur noch die Unterteilung Gymnasium – Mittelschule. Der Lehrermangel und die zunehmende Entprofessionalisierung des Berufs beschleunigen den Abwärtstrend noch, da immer weniger Lehrkräfte in den Klassen sind, die Unterrichten von der Pike auf gelernt haben.
Die Idee der Unterrichtung leistungshomogener Gruppen trug ihre Früchte, solange sie konsequent verfolgt wurde: das deutsche Bildungssystem galt lange als eins der besten. Was wir jetzt sehen, ist das erwartbare Ergebnis einer Politik, die der Bildung immer mehr Ressourcen entzieht und hofft, trotzdem das gleiche Ergebnis wie vorher zu erzielen. Mir kommt es vor, als ob Leute aus einem Haus immer mehr einzelne Steine entfernen, weil der einzelne Stein für die Stabilität der Wände irrelevant sind (das Haus steht ja trotzdem). Wenn dann das Haus irgendwann zusammenbricht, ist das Erstaunen groß: kann man doch nicht wissen, das so eine Wand instabil wird, wenn man die Steine entfernt…

Hans Hoffmann
6 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das Spiel kenn ich. Heißt „Jenga“. Ist ein Riesenspaß – bis es kracht.

asablau
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

So schlecht war das gar nicht …
Ich wäre auch noch für die Kita-Pflicht. Zumindest für das letzte Kita-Jahr vor Schule.

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Es sind doch die Ideen von gestern, die offensichtlich für die desaströsen Zustände heute (siehe Thema dieses Artikels) (mit-)verantwortlich sind. Diese gestrigen Ideen probiert man doch nun schon lange genug, ohne dass ihre heilsbringende Wirkung offensichtlich würde. Vielleicht ist so manche Idee von vorgestern doch zukunftsweisender als das, was im Augenblick meiner Meinung nach so gar nicht überzeugen kann.

Die chronologische Einordnung von „Ideen“ ist im übrigen kein hinreichendes Argument für oder gegen diese.

Freiya
6 Monate zuvor

Nee, die funktionierten sogar ganz prima, bis, ja bis jemand anfing, Versatzstücke aus anderen Schulsystemen einbauen zu wollen aber das Fundament dieses anderen Bildungssystems nicht mitbedachte, das hätte nämlich Geld gekostet. Und bis Ideologie den gesunden Menschenverstand k.o. knockte!
Früher waren genügend Lehrlinge da, Studenten machten Abschlüsse, die sich auch so nennen durften und Leistungswille war kein Schimpfwort.

447
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Irritationsmeter steigt – hören Sie bitte dofort auf, in Ursache-Wirkungsschema zu denken.

In Ihren Beiträgen fehlen (vor allem die richtigen) Gefühle!

Elektro-Lada ist unterwegs zu Ihnen zu Klärung von Missverständnissen.

MB aus NRW
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Aber profitieren nicht alle unglaublich von der Heterogenität, also gerade auch die Guten von den Schwachen, weil…ja egal, die profitieren auf jeden Fall total, dann müssen da auf jeden Fall über 30 SuS auf sehr engem Raum sitzen, damit die Synergien entstehen können…vor maximal einer Lehrkraft und bitte auch nicht die Inklusion vergessen, bei der es auch nur daruf ankommt, dass der Stuhl dazugestellt wird, der Rest ergibt sich automatisch, denn die Lehrperson ist ja top ausgebildet und hat top Methoden und nur und ausschließlich auf die kommt es an.
Klassengröße….völlig unerheblich.

Von daher muss ich als gefühlter Kultusminister sagen, dass Ihr Idee nicht im Sinne der Kinder ist.

Wenn wir allen, unabhängig von irgendwelchen Fähigkeiten, einfach einen „1“ geben würden, hätten wir auch viel bessere Ergebnisse…vielleicht auch da ei Fach mal drüber nachdenken!

Ui, jetzt habe ich selbst einem Fehler gemacht, es geht ja gar nicht mehr um Fähigkeiten, sondern um Kompetenzen. Da wird sich doch irgendeine Kompetenz erfinden lassen, die die alle erfüllen…

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Ich empfehle die Einführung des Fachs „Atmen“.

Hysterican
6 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das geht auch wieder nicht, weil da diejenigen benachteiligt werden, die vom sog. „vorzeitigen Ableben“ Gebrauch gemacht haben.

Fakten sind Hate
6 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Meine Schule (sechszügig) hat bereits große Probleme, wenn mehr als 10 Schüler die neunte Klasse wiederholen müssten. Eine weitere Klasse können wir nicht öffnen, da das Schulgebäude lediglich für 4-zügige Jahrgänge angedacht ist. Container helfen zwar beim Raummangel, jedoch lassen sich die Fächräume dadurch nicht vervielfachen.

Eine Sitzenbleiben ab Klasse 5 würde das System zum explodieren bringen.

Ich_bin_neu_hier
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

‚Eine Sitzenbleiben ab Klasse 5 würde das System zum explodieren bringen.“ – Möglicherweise. Aber: Ist die derzeitige Leistungsimplosion wirklich die bessere Alternative?

Mo3
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Schüler, die nach der siebten Klasse Probleme auf dem Gymnasium haben, können bei uns auch nicht damit rechnen, die Schule Richtung Gesamtschule verlassen zu können, da dort kein Platz für sie ist. So wurde uns das auf dem letzten Elterabend erklärt.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Warum sollten ausgerechnet nach der 5. Klasse an Gesamtschulen Kinder sitzenbleiben können? Die kriegen gar keine Noten.
Außerdem ist das ja der Vorteil an Gesamt-/ bzw. Gemeinschaftsschulen, nämlich dass die Kids in den unteren Klassenstufen NICHT sitzen bleiben können.
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen und nicht nur „sitzen bleiben oder nicht“.
Und ich habe in meinen über 20 Jahren an Gesamt- und Gemeinschaftsschule sehr oft Kinder erlebt, für die das komplett falsch gewesen wäre, weil die sich später richtig gut gemacht und sogar Abitur gemacht haben.

Ich finde es schade, dass in diesem Forum mehrheitlich Menschen kommentieren, die eher keine anderen Möglichkeiten als “ das gute alte Schulsystem“ zu schätzen wissen.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Welchen Sinn hat es Ihrer Meinung nach, Schüler z.B. von Klasse 4 in Klasse 5 (egal welche Stufe) zu versetzen, wenn diese Kinder in mindestens zwei Fächern die Leistungsanforderungen der 4ten Klasse nicht erfüllen können? Die Lücken werden doch immer größer, und die Kinder immer mehr überfordert. Fänden Sie es toll, als Anfängerlerner der japanischen Sprache in den Kurs „Japanische Sprache und Literatur“ für Muttersprachler gesteckt zu werden?
Ich hab mal gelernt, dass man Kinder auf dem Lernniveau abholen soll, auf dem sie sich aktuell befinden – und aus meiner Sicht ist das eigentlich eine Binse, weil selbstverständlich.
Wenn man alle Kinder versetzt, unabhängig von ihren aktuellen fachlichen Kenntnissen, müssen die Klassen sehr klein werden und es muß viel mehr Personal pro Klasse da sein, damit niemand hinten runter fällt. Haben wir aber nicht.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Mika

? Von 4 nach 5 habe ich nichts geschrieben. Mir geht es nur darum, dass Kinder in der Orientierungsstufe in der Gemeinschaftsschule nicht sitzenbleiben sollten.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das Prinzip ist das Gleiche, egal ob von 4 nach 5 oder innerhalb der Orientierungsstufe (welche Jahrgänge auch immer die umfasst). Wo liegt der Sinn, die Kinder zu versetzen, obwohl ihre Leistungen nicht den Anforderungen der nächsthöheren Klasse entsprechen?

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Mika

? In der Grundschule wiederholen die Kinder aber doch.
Und in meinem Bundesland gibt es ja an den GemS auch Förderschülys. Und ein Kind, dass bereits zwei Klassenstufen in der GS wiederholt hat, weil es nicht die Kapazitäten hat, kann schlecht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag an der GS bleiben.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

An meiner Grundschule (Berlin bis Kl.6) gab es kein wiederholen, nur die „Flexible Schuleingangsphase“, heißt die ersten beiden Schuljahre konnten auf 3 Jahre gestreckt werden, das“ zählt“ aber nicht als Wiederholung.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wenn man drei bis vier Jahre älter ist als die Mitschüler*innen, ist das irgendwann nicht mehr sinnvoll.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Dachte ich mir, dass da jetzt nichts kommt.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ey, ab und zu hab ich ne kleine Nebenbeschäftigung und Familie!
Aber um mal auf Ihr Argument „ Wenn man drei bis vier Jahre älter ist als die Mitschüler*innen, ist das irgendwann nicht mehr sinnvoll.“ einzugehen:
Wenn jemand nach drei bis vier Jahren es nicht geschafft hat, die Versetzungsanforderungen zu erfüllen, sollte derjenige nicht mehr den Lernzielen des ursprünglichen Abschlusses unterliegen, sondern zieldifferent auf niedrigerem Niveau unterrichtet werden, da offensichtlich eine massive Lernschwäche vorliegt. Ich würde damit auch nicht vier Jahre warten. Waren Sie im Norden nicht Spezialist für sowas?

Lanayah
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das liegt vielleicht daran, dass einige hier das „gute alte Schulsystem“ noch kannten und Vergleichsmöglichkeiten haben. Wenn eine generelle Verschlechterung des Bildungserfolges festgestellt wird, sollte doch in alle Richtungen (also auch rückwärts) hinterfragt werden können, woran es liegt.

Die Frage ist, findet sich in diesem Forum eine ausgewählt konservative Lehrer*innenschaft wieder, sind Lehrer*innen eher konservativ oder schreiben die Kolleg*innen hier aufgrund ihrer Erfahrungswerte was sie meinen, auch wenn das jemand schade findet?

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Ich habe Abitur an einem Gymnasium gemacht und wurde auch an einem ausgebildet.
Und von Lehrkräften erwarte ich Differenzierung und nicht nur Schwarz-Weiß-Denken.
Dass es mehr gibt, als es sich die konservative Gymnasiallehrkraft denken kann, habe ich auch angesprochen. Aber es ist offensichtlich vergebene Liebesmüh, die Echokammer ist geschlossen.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Da isses wieder: alle sind böse oder ignorant, die nicht Ihrer Meinung sind.
Hab’s eigentlich nicht vermisst, sondern eher aufatmend zur Kenntnis genommen. Zu früh gefreut…

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ich stehe zu meiner Meinung, dass hier viele nicht differenzieren.
Und Sie haben genau das wieder bestätigt. Danke.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Nachtrag: Habe ich denn nicht recht damit, dass es mehr als nur die eine Art von Schulgestaltung gibt. Man beschreibt etwas, das abweicht von dem, was Forist*innen hier (zurecht) kritisieren, um aufzuzeigen, dass es eben noch etwas anderes geben kann, und erhält Reaktionen, die das komplett ignorieren.
Jetzt seien Sie doch auch mal fair. Danke!

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„die Echokammer ist geschlossen“
Ganz offensichtlich.

Fakten sind Hate
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Meine Abiturienten (Brennpunkt Gesamtschule) können zum Großteil keinen geraden Satz formulieren. Diese Sätze sind teilweise derart unverständlich, dass ich in meinen Fächern nur noch nach Fachwörtern suche. Das reicht mittlerweile aus, um sein Abitur mit der Note 2,X zu bestehen. Facharbeiten lassen wir nicht mehr schreiben, da die sprachlichen Fähigkeiten dafür nicht mehr ausreichen.

Auch habe ich in meiner Klasse 7 mehrere Kinder, die in der Grundschule die Klasse 4 nur deswegen „bestanden“ haben, weil sie das Höchstalter überschritten haben. Lerner (Förderschwerpunkt) sind diese nicht, weil sie durch die ganzen Test gerade so durchkommen.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

All das hat nichts mit dem Schultyp zu tun, oder?
Gymnasiallehrkräfte beschweren sich doch auch.

Ich_bin_neu_hier
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

„Facharbeiten lassen wir nicht mehr schreiben, da die sprachlichen Fähigkeiten dafür nicht mehr ausreichen.“ – Oh. Mein. Gott.

Mo3
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es war schon früher eher uncool während der Pupertät gut in der Schule zu sein und wenn man heute gar keinen Druck hat, werden Schüler dieses immer mehr ausreizen – nicht zu ihrem eigenen besten.
Aber wie immer: jedes Kind ist anders und geht anders damit um und hat somit auch andere Bedürfnisse. Weder das „gute“ alte System ist perfekt, wie auch das moderne neue System nicht für alle Schüler das richtige ist.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Mo3

Meine Rede.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Definieren Sie „Vorteil“ – „später richtig gut gemacht und sogar Abitur gemacht‘-Anekdoten zählen nicht.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Warum denn nicht? Die Kids haben nicht nur den ESA, sondern auch den MSA und das Abitur gschafft.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Also kein Vorteil. Okay.

Einer
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wollen Sie wirklich das Abitur an der Gesamtschule mit dem Abitur am Gym und damit auch die Kenntnisse und Fähigkeiten dieser Schüler miteinander vergleichen? Das wird wohl kaum für die Gesamtschule sprechen.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Einer

? In SH gibt es ein Zentralabitur in M, D und Englisch, wovon es zwei Fächer auszuwählen gilt.
Das Einzige, was man sagen kann, ist unser Gesamtschnitt im Vergleich etwas schlechter ist.
Aber sehen Sie, solche Aussagen wie die Ihre bestätigt meine Annahme, dass auch Sie nur wieder schwarzweiß denken.
Es gibt sehr schlechte Gesamtschulen, das bestreite ich nicht.
Man kann diese Schulen aber auch anders organisieren. Die sind eben nicht alle gleich.
Aber was redst mit der Kuh Französisch, wenn sie nicht mal Deutsch versteht.

Dejott
6 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Das, was Sie fordern, hat wenig mit echter Leistung zu tun. Als Motivation dient allein Angst.. Hatten wir früher schon, war Mist. Und dass man allein auf dieser Art Menschen zu Leistung motivieren kann ist schlichtweg Blödsinn.
Wir sollten uns vielmehr die Frage stellen: Was läuft in unserer Schule und Gesellschaft derart falsch, dass ehemals lernwillige und wissbegierige Kinder das Arbeiten einstellen und Schule als langweilige Tragödie erfahren.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Was ist denn echte und was unechte Leistung?

SchadeMarmelade
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Das ist in Schleswig-Holstein genauso. Egal wie schlecht das Zeugnis ist. Es geht weiter.
Und sind wir mal ehrlich. Wer hat bitte jemals angenommen es sei eine gute Idee Gemeinschaftsschulen zu bilden ohne Konsequenzen. Man hat so bie Zeit für die „guten“ oder „mittleren“ Schüler.
Die wenigen „Ausreißer“ binden 80% der Lehrerenergie.
Zudem gibt es inzwischen an diversen Schulen Klassen in denen kaum jemand zuhause Deutsch spricht. Könnte man gut über Vera nachvollziehen.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  SchadeMarmelade

In SH gibt es aber verschiedene Arten von GemS. Wir haben z.B. eine äußere Dreierdifferenzierung unter einem Dach, was bedeutet, dass die Guten dann auch tatsächlich gefordert werden. Doch, das gibt es sehr wohl.
Dass es Klassen gibt, in denen kaum jemand Deutsch spricht, liegt nicht am Schultyp GemS. Gäbe es noch das alte System mit Hauptschulen, dann wären es diese Schulen, wo sich alle Kids, die kein Deutsch können, tummelten.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

In der integrativen Realschule „Plus“ in Rh-Pf ebenso. Seither fällt die Arbeitshaltung ins Bodenlose.

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Es ist vor allem wenig erstaunlich für die Kolleg*innen deren Unterricht so grottig uninteressant ist das sie den Schüler*innen mit Sitzenbleiben drohen müssen damit überhaupt jemand mitarbeitet.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Blödsinn. Das Wiederholen einer Klasse ist durch Landesgesetzgebung geregelt und liegt nicht im individuellen Ermessen einer einzelnen Lehrkraft. Und selbstverständlich weise ich SchülerInnen und deren Eltern darauf hin, wenn die Leistungen der/desjenigen den Anforderungen nicht entsprechen. Auch das ist gesetzlich vorgegeben. Wenn Sie das als Drohung empfinden, wenden Sie sich doch bitte an die Landesregierungen.

Dejott
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Guter und bissiger Kommentar!

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Bissig vielleicht…

Fakten sind Hate
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Planen Sie mal einen Unterricht den Sie interessant finden und kommen Sie mal an meiner Schule vorbei. Dort können Sie sich ausprobieren. Nehmen Sie sich aber bitte nach jeder Unterrichtsstunde die Zeit ihre zerissenen Arbeitsblätter vom Boden aufzusammeln.

Ich habe schon alteingesessene Toplehrer gesehen, die weinend aus dem Unterricht geflohen sind.

Falls Ihnen der Weg in den Ruhrpott zu lang ist, empfehle ich Ihnen auch alternativ die örtlichen Berufskollegs. Machen Sie dort ein Praktikum und fragen Sie explizit nach den Auffangklassen.

Das interessant Unterrichten werden Sie garantiert schnell aufgeben.

RSDWeng
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ein Toplehrer verlässt niemals weinend den Unterricht. In solchen Fällen müssen die Schüler weinen.

447
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Nun, in dem Fall kommen einfach alle diese SuS zu Lehrkräften wie Ihnen.
So könnten Sie die pädagogische Wirksamkeit Ihrer Haltung beweisen und uns allen mal zeigen, wie man „interessanten“ Unterricht macht.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Wie immer lediglich selbstzweckhaft selbstherrliche, provokative, insinuierende Einzeiler. Und pssst… Selektion und Allokatiion sind fundamentale Schul- und Lehreraufgaben.

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ich kenne das so, dass in vielen Fällen dann gesagt wird, dass ein Sitzenbleiben in der 9. Klasse doch sowieso kaum noch „lohnt“. Die Aussicht, dass das wiederholte Jahr nachhaltig und in relevantem Maße die Leistungen verbessert, ist angesichts der Verfestigung von Verhaltensweisen eher fragwürdig. Gerne wird argumentiert, dass ein eher schulunwilliger SuS vielleicht „im wahren Leben“ mehr Motivation findet, es also besser wäre, ihn schnell in dieses zu entlassen. Und tschüss…

Dejott
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ich würde Ihnen die Garantie geben, dass simples“Sitzenbleiben“ die Kompetenzen in Deutsch nicht verbessert.
Die Ursachen sind komplex und lassen sich unter Garantie nicht mit einfachen und noch dazu falschen Lösungen nachhaltig beheben. „Sitzenbleiben“ an sich hat erwiesenermaßen mehr schädliche als positive Effekte.

Herr Becker
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

„Sitzenbleiben“ ist meist nicht gut. Aber Sich-mehr-anstrengen, weil man nicht sitzenbleiben will, das hilft in sehr vielen Fällen!

Dejott
6 Monate zuvor
Antwortet  Herr Becker

Geht so. Lernen durch Angst funktioniert nicht besonders. Lernen durch Neugier, Interesse, Freude dagegen schon. Wir sollten uns häufiger fragen, was wir denn aus welchem Grund eigentlich unterrichten.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

„ Lernen durch Angst funktioniert nicht besonders.“
Dem widerspricht niemand. Allerdings ist es selten dämlich zu glauben, dass jeder Schüler jederzeit für jeden Lerninhalt jedes Faches intrinsisch motiviert oder dies überhaupt möglich wäre.
Den Antrieb: „lernen, um die Versetzung zu schaffen“, empfinde ich übrigens nicht als „lernen durch Angst“.

Mika
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Ach so: „ Wir sollten uns häufiger fragen, was wir denn aus welchem Grund eigentlich unterrichten.“
Ganz klar beantwortbar: Die Rahmenlehrpläne geben es vor. Sie sind wirklich Lehrkraft?

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Neugier, Interesse, Freude sind aber leider dahin! Viele der Kinder, die da vor mir sitzen sind entweder satt (Dauergedaddel, Freizeitparks in Dauerschleife, Konsumerism bis zum Abwinken) oder haben derart wenig input bekommen, dass sie gar nicht wissen, was es sonst noch so gibt – und sie wollen es auch nicht wissen.

RSDWeng
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Ich kann nach 43 Jahren Lehrerdasein in Bayern behaupten, dass das Sitzenbleiben an meinen Schulen nahezu immer für die Schüler erfolgreich war.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  RSDWeng

Bei uns leider nicht. Das sitzengebliebene Kind/Jugendliche mischte entweder die Klassengemeinschaft der aufnehmenden Klasse auf oder /und tat genau so wenig wie vorher mit dem Ergebnis, dass es erneut „versetzungsgefährdet“ war.
Warum sich anstrengen, wenn sich doch Andere für einen krumm machen?

RSDWeng
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Das gab es in meiner Dienstzeit nur ansatzweise. Vielleicht liegt es daran, dass bei uns auf dem Land noch ein Großteil der Eltern mit der Schule kooperiert und nicht gegen sie arbeitet. Allerdings: Wenn es einmal zwischen Elternhaus und Schule gekracht hat, dann gewaltig.

RSDWeng
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Vielleicht liegt es daran, dass ich nur im ländlichen bzw. kleinstädtischen Bereich unterrichtete; dort waren zu meiner aktiven Zeit – ich bin seit 4 Jahren in Pension – die meisten Eltern sehr kooperativ und arbeiteten nur In ganz wenigen Fällen gegen die Schule.

polly
6 Monate zuvor

Über den angegebenen Link findet man nicht nur Beispielaufgaben, sondern kann auch den Bericht anklicken. Der zeigt in Kapitel 7 eindeutig, dass die Deutsch-Kenntnisse allgemein nach unten gingen, besonders aber bei den Migranten. Da gibt’s kein Schönreden. Ob das einfach die Kehrseite der sog. Migrationsgesellschaft ist? Deutsch ist halt eine schwierige Sprache. Nach den Zahlen im Bericht gibt es jetzt drei Bundesländer mit einem Migrantenanteil über 50 % und zwei weitere (BW und NRW) mit einem über 45 %. Vielleicht ist das in europäischen Nachbarländern ja auch so.

blau
6 Monate zuvor
Antwortet  polly

Wobei du gucken musst, wie Migrationshintergrund definiert ist. In meiner Schulklasse ist kaum ein Kind, das zwei in Deutschland geborene Elternteile hat. Das liegt vor allem daran, dass die Menschen hier in NRW sich munter bunt durchmischen mit den Menschen, die im Ausland geboren sind. Wenn aber Mutter oder Vater in Deutschland geboren sind, beherrschen diese die deutsche Sprache in der Regel gut und diese Kinder haben keinen Nachteil, eher einen Vorteil dadurch auch einen Elternteil mit einer anderen Muttersprache zu haben. Wenn allerdings beide Elternteile im Ausland geboren und erst im Erwachsenenalter nach Deutschland gebkommen sind, ggfs. wenig Bildung genossen haben, dann ist es wesentlich schwieriger für die Kinder Deutsch zu lernen. Ich gehe stark davon aus, dass mindestens die Hälfte dieser 45-50% zur ersteren Gruppe gehört. So wie meine Kinder übrigens auch, die mit ihren Sprachkenntnissen seit ihrem 1. Geburtstag an überall glänzen…

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  polly

Interessant finde ich, dass einige meiner DAZ-Schüler:innen nach ein bis zwei Jahren besser Deutsch in Grammatik und Rechtschreibung beherrschen (!) als die meisten deutschstämmigen in der 25. Generation…..

Seien wir ehrlich – die Rechtschreibung wird nicht bewertet – nur der nicht zu verstehende Inhalt ist wichtig.

Das bleibt in den Schülerköpfen haften. Ist ja auch mega bequem.

Grammatik spielt auch nur noch eine untergeordnete Rolle, auch wenn das unterrichtet und getestet wird. (Nur echte MSA-ler und DAZ-Schüler:innen kriegen da was hin.)

Schlimm auch die Leistungen unserer derzeitigen 10.-Klässler. Ich wage das Wort „Leistungsbereitschaft“ nicht mehr in den Mund zu nehmen.

Weichspülerei bei den Noten, keine Konsequenzen für keine oder schlechte Schülerleistung, kein Wiederholen, alles immer schöngeredet – hat Folgen.

Eigentlich – bei Offensichtlichkeiten erübrigt sich jede teure Studie.

Blau
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Rechtschreibung wird bei uns nur bei LRS nicht bewertet

Pauker_In
6 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Wie bei uns! ( NRW).
Ich bin aber wohl der einzige Mathelehrer bei uns, der sprachliche Richtigkeit nach § 6 (6) APO-Sl in die Bewertung einfließen lässt.
Ist manchmal nicht schön für’s Bild nach außen…

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Dann hat Pauker_in das große Glück, eine Schulleitung zu haben, die eben dies nicht aus vorauseilender Angst vor Elternklagen unterbindet.
Schrift muss lesbar sein, Sprache korrekt.

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  Blau

In SH besteht die Möglichkeit, die RS aus der Deutschnote heraus zu nehmen.
Muss aber als Text vermerkt werden.

Für einige ist das sicher sinnvoll, andere ruhen sich drauf aus…

Hans Maiaer
6 Monate zuvor
Antwortet  polly

Ich lese da eine Abneigung gegen Migration raus?

mikesch
6 Monate zuvor

Solange das Wort Kompetenz ausreichend oft in einem Text vorkommt, reicht es doch für manche Werdegänge in Behörden.

Der Zauberlehrling
6 Monate zuvor

Mal schauen, welche Sau jetzt wieder quiekend durchs Dorf getrieben wird. Hoffentlich nicht wieder die letzte, nur in die andere Richtung. Das arme Tier, die armen Kollegen.

mama51
6 Monate zuvor

Und wieder ist „die arme Sau“ vom Wiegen nicht fetter geworden.
Kein Wunder, bei dem Gerenne, mal hierhin, mal zurück, mal … Ach, man wird sehen,…

Riesenzwerg
6 Monate zuvor

In SH heißt die Sau „auch am Gymnasium soll die Sprachrichtigkeit nicht mehr berücksichtigt werden“.

Darüber werde ernsthaft nachgedacht – letzte Woche in der Fachkonferenz erfahren.

Ich überlege, was anderes noch nachzustudieren.

Mein Fach gibt es ja wohl nicht mehr.

Clara
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wie wäre es mit Musik und Tanz? Damit lässt sich pädagogisch viel erreichen – ganz ohne Worte!

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  Clara

Nehm ich! Und Kunst und Sport – da braucht’s ja nur ne Pfeife 😉

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Einspruch, Euer Merkwürden! Ich unterrichte Kunst immer ohne Pfeife, außer wenn es um Magritte geht, und der schreibt ja extra dazu, dass es sich NICHT um eine Pfeife handelt.

Ich_bin_neu_hier
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„Mein Fach gibt es ja wohl nicht mehr.“ – Doch, schon – nur nicht mehr für Schüler…

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Prima (Ironie), wenn man Sprachrichtigkeit nicht mehr berücksichtigt, kann/braucht man auch keine Defizite bei der Orthographie mehr feststellen.
Wie praktisch…

Riesenzwerg
6 Monate zuvor

Jepp – das hat Methode!

Ich gehe davon aus, dass die Kommunikation über geschriebene Worte bald gar nicht mehr funktioniert.

Vielleicht doch ganz gut – auch für Hass-Kommentare und bequemen Vom-Sofa-Mobbing braucht es Worte.

Sind die nicht mehr lesbar, gibt es keinen Inhalt.

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Uiii, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht hätte die Nichtschreibfähigkeit also ungeahnte, positive Konsequenzen?! Da muss ich mal drüber nachdenken… 🙂

PS: Das mir bekannte Mobbing in sozialen Medien funktioniert inzwischen hauptsächlich mit Bildern. Ein, zwei Worte (z.B. der Name) müssen aber meist doch noch dabei, sonst weiß man ja vielleicht nicht, wer gemobbt wird.

Der Zauberlehrling
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Etwas im Bereich Lehramt oder „schulfremd“?

100 Rechtschreibfehler im Oberstufenaufsatz und kein Abzug.

Erster Lesevorgang: Sinngebende Kommasetzung durch die Lehrkraft.

Und dann auch noch 14 Punkte auf den Inhalt.

Eine Bankrotterklärung. Wie hat es mein alter Deutschlehrer mal festgestellt: Wären zu Ihrer Zeit so viele Rechtschreibfehler vorhanden, ich hätte aufgehört zu korrigieren – 0 Punkte. Strich drunter – unkorrigiertbar. Und heute darf ich alles anstreichen und muss noch gute Punkte vergeben.

Riesenzwerg
6 Monate zuvor

Und das Anstreichen hat welchen Sinn?

Ob ich die Grammatik verbessere oder peng!
Ob ich Kommata setze oder peng!
Ob ich die Rechtschreibung korrigiere oder peng!

Ist doch eigentlich nur zeitintensive Selbstdarstellung 😉

Ich kann das nämlich und die Schüler schreiben dann nicht mal das Richtige richtig ab…..

Seit Jahren ist das so. Aber gut, dass es endlich auffällt.

Ich_bin_neu_hier
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

In Niedersachen gibt es offenbar ähnliche Überlegungen.

Egvina
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Vielleicht sollte man einfach als neuen Schulabschluss das „Astufä“ (allgemein studierfähig) an einer neuen Schulform Leistungsschule o.ä. einführen. Zum Gymnasium gehen immer mehr, ein Abitur verdient seinen Namen nicht mehr, alle sollen es machen, jeder soll es schaffen, das Niveau wird immer weiter gesenkt. Ich denke wir brauchen mal eine andere Sau. Ehe sich überall rumgesprochen hat, dass das Abi keins mehr ist, sind ein paar Dekaden ins Land gegangen, in denen leistungsstarke Schüler mal wieder was leisten konnten und mussten.

Clara
6 Monate zuvor

Die kommunikative Absicht wird man ganz kompetenmzorientiert schon noch irgendwie verstehen können, denn Rechtschreibung und Grammatik sind mega-uncool – zumindest werden die Lehrkräfte seit Jahren in dieser Hinsicht beschallt.

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  Clara

Bei uns sind Rechtschreibung und Grammatik u n n ö t i g! Darüber sind sich Schüler und Eltern einig.

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Na, als Mutter weise ich das aber weit von mir 🙂

Aber Sie haben Recht: In elterlichen Gesprächen ernte ich beim Thema Rechtschreibung, Grammatik (und Handschriftlichkeit) auch fast immer nur verständnislose Blicke.

KOLB
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Nein. Sind Eltern nicht.

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  KOLB

Ich schrieb ja sicherheitshalber „bei uns“ 😉

Ich bin froh und dankbar für Eltern, denen die Grundlagen noch wichtig sind.

447
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Die pragmatische Frage wäre hier, wie man genug markiert, dass es realistisch wirkt. Ernsthaft benoten darf man es ja eh nicht – womit sich eigentlich auch die Korrektur dieser Teilbereiche erledigt hätte.

Das ist ja das Problem: Ob Mathe, Deutsch, Englisch – alles soll penibel korrigiert und mit richtigen Lösungen versehen werden, damit SuS das richtig lernen … was diese zunehmend weniger tun, da sie es nicht müssen und das natürlich anstrengend ist.

Maximale Arbeit für die Lehrkraft – wenig bis kein Anreiz für die SuS, von dieser Arbeit zu profitieren.

Lera
6 Monate zuvor
Antwortet  447

„Maximale Arbeit für die Lehrkraft – wenig bis kein Anreiz für die SuS, von dieser Arbeit zu profitieren.“

Sehr gute Beobachtung. Das Kontrollieren der Hefte(r) wird immer mehr zu einer gigantischen Arbeitszeitvernichtung. Dennoch wird daran festgehalten, da es notwendiger Bestandteil der Bildungssimulation ist: Solange es auf dem Papier wie Bildung aussieht, sind alle zufrieden. Also wird ganz viel Zeit damit verbracht, die Papiere zu tunen, während in den Köpfen nix passiert.

#fakebildung

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  447

Die meisten Schüler*innen interessiert 1. Ihre Note und 2. Ob sie irgendwo noch Punkte erdiskutieren können und 3. Ob ein Mitschüler Punkte bekommen hat auf etwas, für das sie selbst keine bekamen – dann geht es zu Punkt 2. zurück.
Was sie besser machen könnten, wo es gehangen hat, welche Fehlersystematik – geschenkt!

Pauker_In
6 Monate zuvor
Antwortet  Clara

Ich bin uncool und stehe dazu. Also werte ich die sprachliche Leistung mit, natürlich pädagogisch angemessen.
Lassen die Erläuterungen meiner Schüler allerdings keinen Sinn erkennen, sehe ich darin inhaltliche Defizite.

Dil Uhlenspiegel
6 Monate zuvor

Na die Lösung drängt sich doch geradezu auf: Sofort massiv deutschsprachige Tiktoker, Youtuber und Streamer fördern.

Dirk Meier
6 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Solche Förderungen gibt es doch bereits. Das Jobcenter fördert z. B. Bürgergeldbezieher, die sich mit einem YouTube Kanal selbständig machen. Vielleicht könnte man hier schon früher ansetzen, z. B. mit einem Social Media Stipendium für Realschulabsolventen. Drei Jahre lang monatlich 1000€, wenn bestimmte Tiktok Aktivitäten nachgewiesen werden sollte uns der Lernerfolg unserer Schüler schon Wert sein.

Tim Bullerbü
6 Monate zuvor

Ich habe in meiner aktuellen 9. Klasse drei Jugendliche aus der Ukraine. Die sind seit 2 Wochen da und können natürlich kein Wort Deutsch. Eine S. spricht gut Englisch.
Die anderen beiden auch kein Wort Englisch.
Außerdem habe ich zwei Schüler aus Syrien. Sind seit einem Jahr da, bemühen sich, sprechen aber kaum Deutsch.
Dazu habe ich drei SuS mit attestieren LRS.
Förderstunden sind wegen Lehrermangel auch in diesem Schuljahr gestrichen.
Deutsch gibt es einmal in der Woche für 60 min.
Material für Deutsch als Fremdsprache gibt es nicht.
Aber bestimmt werden sich Lehrkräfte finden, die in ihrer Freizeit…aus Idealismus…äh…nein? Die wollen nicht mehr? Sind erschöpft? Können nicht mehr?
Das ist jetzt natürlich doof, denn Bildung darf ja nichts kosten. Aber Kinder und Jugendliche haben in diesem Land OBERSTE Priorität.

Sandra
6 Monate zuvor

35% der Familien in Deutschland haben einen Migrationshintergrund (vgl. https://www.bmfsfj.de/resource/blob/116880/83c02ec19dbea15014d7868048f697f2/gelebte-vielfalt–familien-mit-migrationshintergrund-in-deutschland-data.pdf, S. 8). Es kann davon ausgegangen werden, dass deren Muttersprache somit auch in 2. Generation nicht Deutsch ist. Vielleicht spielt dieser Grund mit eine Rolle? Wurde das auch überprüft?
Kein Hate – nur passen die Zahlen gut zusammen. Rechnet man hier die bildungsnahen Familien mit Migrationshintergrund ab und zählt die bildungsfernen Menschen mit Muttersprache Deutsch dazu, dann kommt man sicherlich auf das Driitel aller Neuntklässler.
Unbestritten und wissenschaftlich erwiesen ist, dass die Familienverhältnisse immer noch den größten Einfluss auf den Bildungserfolg der Kinder haben. Somit stellt sich die Frage, ob die Schulen die Defizite in den Familien in dem Maße überhaupt auffangen können. Oder ist das Bildungsniveau der Kinder in den „Brennpunktschulen“ tatsächlich genau so hoch wie das der katholischen Schulen im anderen Stadtteil?
Ich behaupte, dass sich alle Lehrkräfte den A. aufreißen, um alle Kinder mitzunehmen. Aber ohne die entsprechende Förderung in den Familien ist diese Aufgabe vielleicht nicht zu bewältigen.

Blau
6 Monate zuvor
Antwortet  Sandra

Wobei du gucken musst, wie Migrationshintergrund definiert ist: EIN Elternteil im Ausland geboren. In meiner Schulklasse ist kaum ein Kind, das zwei in Deutschland geborene Elternteile hat. Das liegt vor allem daran, dass die Menschen hier in NRW sich munter bunt durchmischen mit den Menschen, die im Ausland geboren sind. Wenn aber Mutter oder Vater in Deutschland geboren sind, beherrschen diese die deutsche Sprache in der Regel gut und diese Kinder haben keinen Nachteil, eher einen Vorteil dadurch auch einen Elternteil mit einer anderen Muttersprache zu haben. Wenn allerdings beide Elternteile im Ausland geboren und erst im Erwachsenenalter nach Deutschland gebkommen sind und dann noch ggfs. wenig Bildung genossen haben, dann ist es wesentlich schwieriger für die Kinder, Deutsch zu lernen. Ich gehe stark davon aus, dass mindestens die Hälfte dieser im Text genannten 45-50% zur ersteren Gruppe gehört. So wie meine Kinder übrigens auch, die mit ihren Sprachkenntnissen seit ihrem 1. Geburtstag überall glänzen…

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Sandra

Es sprechen auch biodeutsche Kinder mit biodeutschen Eltern in Xter Generation kein gutes Deutsch mehr! Grund: Mit den Kindern REDET niemand mehr! Mama/Papa sind fixiert auf’s Handy, das Kind wird vor irgendwelchen Tablets/Monitoren geparkt und kann seine Sprache gar nicht entwickeln. #digitale Demenz – wobei der Begriff nicht passt, denn Demenz bedeutet ja eine Rückentwicklung von einem bestehenden höheren Niveau. Dieses höhere Niveau überhaupt zu erreichen wird aber den armen Kindern aus Bequemlichkeit, Egozentrik und Unwissenheit verwehrt

DerechteNorden
6 Monate zuvor

„Viele Jugendliche haben ein geringes Interesse am Fach Deutsch, Englisch steht auch nicht besonders hoch im Kurs, ist aber beliebter als Deutsch.“

Das kann man erweitern, denn in dem Alter sagen die allermeisten Jugendlichen, dass sie generell kein Interesse an Schulfächern haben. Wer gut in Sport ist, wird Sport nennen. Kunst ist bei einigen Kids auch etwas, was sie nennen würden.
Aber sonst?
Und das ist auch nicht verwunderlich, weil sich das in dem Alter quasi so gehört. Erwachsene haben hier eine falsche Erwartungshaltung.
Interesse an etwas zu haben, heißt für die, dass sie sich wirklich dafür interessieren.
Zu fragen „Wie sehr interessierst du dich für Deutsch (Englisch)? Interessiere mich sehr, interessiere mich, interessiere mich ein wenig, interessiere mich nicht“ ist in dem Alter überflüssig bzw. man sollte das Ergebnis nicht überinterpretieren.

Natalia P.
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Kindern keine Interesse an Unterrichtsfächern zu unterstellen ist ja wohl vollkommener Quatsch. Bei mir haben die Kinder an unterschiedlichen Fächern Spaß. Ja, sogar an Latein.
Denken Sie lieber Mal über Ihren Unterricht oder über Ihre Schule nach.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Natalia P.

Ja, ja, Sie sind eine ganz Tolle und alle haben Spaß …
Ich habe darüber geschrieben, wie Teenager (9. Klasse!) „sich interessieren für …“ interpretieren. Ich habe mich damals in der 9. Klasse u.a. für Jungs interessiert;-)

laromir
6 Monate zuvor

Danke für die Studie. Wäre mir gar nicht aufgefallen…. Ey, Alda, gehst du Kino morgen? Neeee, Digga, hab ich Mathe-Förder! Tägliche Erfahrung im Unterricht, Gymnasium ab Klasse 6 z.T. und keine Migranten (evtl. in der 3. Generation, also volle Beschulung in Dschland). Ey, warum müsse wir das lesen. Versteh nix! Maaaan, das kein Deutsch, warum schreibt der so komisch??? Häufige Rückfrage zu wissenschaftlichen, literarischen oder philosophischen Texten. Mein Programm: seeeeeehr viel Textarbeit, mehrere Lektüren und es wird nichts mehr in Stichpunkten notiert. Mal schauen wie es jetzt wird, wenn ab Klasse 9 wieder der Fehlerquotient zuschlägt…

Lothar
6 Monate zuvor

Der Text Auerhaus hat es aber auch in sich. Ich habe angeblich auch nicht alles richtig beantwortet. Z. B. „die Absätze wiesen den Weg.“
Woher soll man wissen, in welche Richtung? Klar gehen Fußspuren in eine Richtung, aber ich muss nicht davon ausgehen, dass die Absätze vorne sind.
Oder: „Die Tür knarrte.“ Richtige Antwort: Weil jemand herausging, falsche Antworten: Weil der Schnee hoch war. Weil der Wind sie bewegte. Dann gehört zur Lösung, zu wissen, dass als Stilmittel Personifizierungen benutzt werden. Dazu gehört: „Etwas gelangte nach…“.
Ja, was weiß denn ich? Also ich hätte da auch vieles falsch beantwortet. Zum Schluss sollte man noch sagen, ob es eine Kurzgeschichte oder ein Romauszug ist.
Der Text und die Aufgaben sind komplett unlogisch.

Säbelzahntiger
6 Monate zuvor

Das muss einen doch verwundern, denn was hat sich nicht alles an der Methodik auch an staatlichen Schulen geändert und an den Vorgaben der Lehrerausbildung, damit Schule Spaß macht, weil man ja angeblich nur mit Spaß lernt. Und beides ist nicht eingetreten. Die Kinder lernen nicht mehr, sondern weniger und sie mögen bestimmte Fächer weiterhin nicht.

Dejott
6 Monate zuvor
Antwortet  Säbelzahntiger

Der Umkehrschluss ist eben noch falscher. Der bedeutet, dass Kinder ausschließlich durch Druck und Angst zum Lernen gezwungen werden müssen.

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Zwischen „ich lerne nur, was, wann und wie es Spaß macht“ und „unter Druck und Angst zum Lernen gezwungen werden“ gibt es doch wohl noch Zwischentöne. Meiner Meinung nach sogar ein weites Feld davon.

So manches Lernen ist erst einmal unspektakulär, fast langweilig, also weit entfernt von „Spaß“. Die Freude daran, etwas zu verstehen oder plötzlich Zusammenhänge zu erkennen, kommt manchmal später.
Ist ein bisschen wie sportliches Training: im ersten Moment anstrengend und vielleicht verflucht man es, später fühlt es sich gut an, besonders, wenn man feststellt, dass man besser wird und Dinge gut beherrscht.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Säbelzahntiger

Schule ist Arbeit. Erst das Präsentieren gelungener Arbeitsergebnisse bereitet Freude. Auch der Arbeitsprozess kann Freude bereiten, wenn man in den „flow“ kommt. Dazu muss man sich aber einlassen WOLLEN. Das wird von den verkürzten Aufmerksamkeitsspannen der Schüler/innen sowie dem Anspruch der Gesellschaft, alles auf Silbertabletts mundgerecht serviert zu bekommen erheblich erschwert.
„Spaß“ gehört an andere Stellen als Schule. Schule kann Freude, Erfüllung, Aha-Erlebnisse, Bestätigung, … bieten – wenn man sich drauf einlässt. Das widerum wird schwer, wenn man Schule nur als schlechtgeredete Zwangsveranstaltung empfindet, die mit den Dauerdopaminkicks versprechenden „Spaß“-Veranstaltungen wie Tiktok, games, chats, usw konkurrieren muss.

KBS
6 Monate zuvor

Vielleicht liegen die schlechten Deutschkenntnisse auch daran, dass auf Grund der Uneinheitlich und Variabilität von vermeintlich gerechterem Sprachgebrauch (Gendern), den Kindern die Regeln der eigenen Sprache nicht mehr klar sind und die Sprache undurchsichtig und unverständlicher wird?
Die Studienautoren nutzen diese Sonderformen außerhalb der Sprachregeln ja auch für die Präsentation ihrer Ergebnisse und beteiligen sich ja daran, Sprache unverständlicher zu machen.

Blau
6 Monate zuvor
Antwortet  KBS

Ja genau das Gendern ist schuld! Alles woke! Bestimmt die Grünen auch. Man kann es sich auch einfach machen. *rolleyes*

SoBitter
6 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Das Gendern selbst ist nicht schuld, allerdings fördert es das Sprachverständnis auch nicht. Die leistungsfeindliche Ideologie, die uns das Gendern als das Nonplusultra verkauft, ist hingegen schon eher unter den Verantwortlichen zu suchen.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Och Kinners! Als ob gut gemachtes (!) Gendern irgendjemandem auffiele! Sprachsensibilität sollte selbstverständlich sein.

(Hab grad gegendert! Wo bitte wird das Verständnis behindert?)

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Gibt es eine Definition für „gut gemachtes Gendern“, nach der sich alle richten können (müssen)? Das ist doch gerade das Problem, niemand blickt mehr durch, jeder gendert (oder nicht) wie er will und dann sollen die Schüler noch irgendwelche Regeln beachten?

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Statt „er“ „man“, oder „du“. Etwas Kreativität darf schon sein. Niemand sagt, dass es easy ist. Aber inklusive Sprache sollte schon möglich sein. Außerdem: Ich gendere, Sie nicht. Wo ist das Problem.

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Genauso, am liebsten ein konkret verbindliches „Du“ statt irgendein „man“.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

„irgendjeMANd“ – ist das gendergerecht?

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich kann mich grad noch befrauschen und mir eine Antwort verkneifen!

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Da ich schon oft gehört habe, dass „man“ eben nicht neutral ist, sondern eine maskulin geprägte Form, finde ich meine Frage gerechtfertigt. Duzen/Siezen passt auch nicht immer. Solange es keine Definition für korrektes oder, von mir aus auch, „gut gemachtes Gendern“ gibt, macht jedex was und wie x will und das verbessert mMn. nicht die Sprachfähigkeiten unserer Schüler.

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Dank für diese sehr frauschige Wortkreation, wandert direkt in meinen aktiven Sprachgebrauch.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Gern, ist aber nicht auf meinem Mist gewachsen. Kommt aus „Die Töchter Egalias“, Author ist mir leider entfallen. Sehr empfehlenswert. Männern entgeht oft der Sinn des Buches: Wach machen für Rollen, Erwartungen, Sprache. Ein echter Augenöffner.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Prima Literaturtipp, wollte ich immer schon mal lesen 🙂
Gert Brantenberg heißt der Autor:

https://manifest-buecher.de/produkt/die-toechter-egalias/

Der Begriff „Rollen“ greift leider zu kurz, es geht weit darüber hinaus, da Geschlechterrollen nicht einfach so abgelegt werden können.

Marion
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Gert heißt in Wahrheit Gerd und ist Norwegerin. 🙂

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Marion

… hab mich schon gewundert, danke für den Hinweis.

Marion
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Da „befrauschen“ ja die weibliche Form von „beherrschen“ sein soll, wäre es logischer „bedameschen“ zu sagen. Weil: Herr – Dame,
Mann – Frau
Es heißt ja schließlich nicht „bemannschen“.
Auf die Anrede „Herr“ – „Frau“ bezogen, würde „befrauschen“ aber wieder stimmen.
Ja, gendern ist echt kompliziert.

Marion
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Schade, daß ihnen DIE AUTORIN entfallen ist und sie das Buch fälschlicherweise EINEM AUTOR zuschreiben.
Aber ich helfe gerne: Die Autorin des Buches ist Norwegerin mit dem schönen Namen Gerd Brantenberg.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Wie konnte das ausgerechnet MIR passieren…
Danke für die Aufklärung.

Marion
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

„Frauliche“ Wortkreation. Es muß „frauliche“ heißen.
Da ich annehme, daß sie mit „frauschig“ den Begriff „herrlich“ verweiblichen möchten, muß es „fraulich“ heißen, oder sogar „damelich“, abgeleitet von
Herr zu Dame, siehe meinen Kommentar weiter unten.
Wenn schon gendern, dann bitte korrekt.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Inwiefern kann Ihr Hinweis auf das bereits bestehende Adjektiv „fraulich“ als kreativ bewertet werden ?

Vielleicht haben Sie eine Idee, warum die Autorin „frauschig“ gewählt hat? Welche nicht zufällig gewählten Konnotationen schwingen in der Endsilbe mit ?

Brauch die Schöpfung von Sprache Ihre Auffassung von „korrekt“ oder ist es eher umgekehrt ?

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Sie dürfen gern auch weiterhin Ihren Rotstift nutzen, so ein Verbesserungsehrgeiz nach eigenem Regelwerk hat immerhin einen gewissen Unterhaltungswert. Oder können Sie nicht antworten?

Marion
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Doch. Ich kann antworten.
Freut mich, wenn ich sie unterhalten konnte.
Meine Beiträge waren auch nicht soooo bierenst gemeint.
Wie sang ein berühmter Schlagerphilosoph einst so schön: „Ein bißchen Spaß muß sein….“ 😉
Und nebenbei wollte ich ein Schlaglicht auf die Tücken sog. „geschlechtergerechter“ Sprache werfen.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Ihrem „spaßigen“ Wurf auf vermeintliche „Tücken“ folgten – nicht nebenbei – ernst gemeinte Fragen.

„Humorige“ Kommentare muten weiterhin unterhaltsam an, ersetzen aber nicht ansatzweise weiterführende Antworten.

Marion
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich habe das Buch nicht gelesen.
Die Autorin hat lt. Freya den Begriff „befrauschen“ verwendet, als die verweiblichte Form von „beherrschen“.
Freya hat diesen Begriff in ihrer Antwort auf potschemutschka verwendet. Daraufhin habe ich vorgeschlagen, ob man nicht eher „bedameschen“ verwenden sollte, schließlich ist das Gegenstück zum Begriff „Herr“ ja eher „Dame“. Bei Anreden verwendet man aber auch für Männer „Herr“ und für Frauen „Frau“, weshalb „befrauschen“ dann doch irgendwie wieder logisch ist.
Sie haben dann in ihrem Post die Wortschöpfung „frauschig“ benutzt, als Ableitung vom Begriff „herrlich“, wie ich annahm.
Mir erschloß sich die Logik dahinter nicht ganz, weil als verweiblichte Form von „herrLICH „frauLICH“ eigentlich passender wäre.
Natürlich ist der Begriff „fraulich“ bereits anderweitig besetzt. Nun würde sich als weitere logische Variante als Ableitung von HERRlich auch noch DAMElich anbieten oder damlich, was allerdings allzunah an dämlich wäre.
Das waren meine Gedankengänge zur Sache.
Zufrieden?
Ganz ernstgemeint war das trotzdem nicht.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Dank für Ihren stilistisch kurzweiligen, ausführlichen Abschlusskommentar. Ganz ernstgemeinte Gedankengänge hätten mir noch besser gefallen.

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

„Verbesserungsehrgeiz nach eigenem Regelwerk hat immerhin einen gewissen Unterhaltungswert.“
Okay, das merke ich mir für die Gelegenheiten, in denen mich kreative Eigenregeln nur noch nerven. Einfach als Unterhaltung sehen…

Marion
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Damelich aber bitte nicht mit dämlich verwechseln, das könnte zu Mißverständnissen führen.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Marion

🙂

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Der/die Übersetzer*in hat „befrauschen“ verwendet.

Ich nehme die Sprache des Buches „Die Töchter Egalias“ nicht als Blaupause für gendersensible Sprache, denn das ist sie nicht, soll sie auch nicht sein. Im Gegenteil, es wird eine extrem matriarchale Gesellschaft vorgestellt, die genau die gleichen Ungerechtigkeiten wie unsere patriarchale Gesellschaft aufweist. Wie „normal“ das für uns ist merkt man am Ende des Buches. Das Buch soll keine Utopie einer gerechten Gesellschaft sein, sondern ein Augenöffner.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Anschaulich wird dies u.a. am nötigen Penishalter, dem PH als Pendant zum BH. Entsprechende Erläuterungen sind auch amüsant…viel Spaß beim Lesen.

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  KBS

Klar – Corona und Gendern sind für die Lücken verantwortlich.

Fehlt nur noch, dass das Desinteresse und die falsche Notengebung als Ursache genannt werden!

Der Zauberlehrling
6 Monate zuvor

Wittgenstein: DIE GRENZEN MEINER SPRACHE BEDEUTEN DIE GRENZEN MEINER WELT.
Wittengenstein liest man heute wohl nicht mehr mit Abiturienten. Zu komplex, zu viele Wörter.

Die Welt hat für immer mehr Menschen eng gezogene Grenzen.

Freiya
6 Monate zuvor

Grenze = Horizont?….
Oh jeh!
Ja, ich stimme zu. „Dummheit ist nicht, nichts wissen, … sondern nichts wissen WOLLEN!“ (Konfuzius)

GEW-nee!
6 Monate zuvor

Schüler:innen lesen kaum noch Bücher, nur die, die das aus ihrem heimischen Umfeld gewohnt sind. Das Schreiben von Texten- womöglich noch mit der Hand- ist inzwischen eine Tätigkeit, die kaum noch vollzogen wird. Hausaufgaben werden nicht mehr gemacht, die Berichtigung von Fehlern im Aufsatz auch nicht. Letzteres ist ohnehin inzwischen zum Scheitern verurteilt, weil SuS gar nicht verstehen, worin der Fehler liegt oder mit einem Formulierungshinweis nichts anfangen können. Ein korrektes oder anderes Formulieren ist nahezu unmöglich. Wenn meine Klassen 9/10 einen Text von mehr als einer Heftseite schreiben (sollen), sind sie derart angestrengt, als würden sie einen Berg besetigen. Über die Qualität der Texte gar nicht zu sprechen. Und das, obwohl sie sich bemühen und nicht etwa verweigern!

Pauker_In
6 Monate zuvor
Antwortet  GEW-nee!

Ja – was bringt Ihr denen denn bei in Eurem Unterricht?!

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Falsch Frage – was sind die Kids bereit zu lernen?

Sind sie auch mal anstrengungsbereit?

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Genau…an der „Lehrkraft vor Ort“ liegt es, dass bundesweit ähnliche Phänomene wie von GEW-nee beschrieben zu beobachten sind. Und wohl auch an der Schulart. Es gibt nämlich – Überraschung! – auch noch andere Schulen als Gymnasien!

Pauker_In
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Ach, bei uns am Gymnasium wird die deutsche Schriftsprache auch nicht so beherrscht, wie ich es gern hätte. Da tun mir die Deutsch-Kollegen mit ihren umfangreichen Arbeiten leid. Die Textproduktionen meiner Klausuranten beschränkt sich in Physik, besonders aber in Mathematik, immerhin auf wenige, kurze Absätze, grammatisch anspruchsvolle Klimmzüge sind auch nicht nötig. Trotzdem bringen manche Schüler keinen fehlerfreien Satz zu Papier.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Ich hatte die Hoffnung, dass nur ich im Realschulorkus im Sprachsumpf vor mich hin dümpele und es „höheren Ortes“ besser sei. Hm, Hoffnung genommen!

Konfutse
6 Monate zuvor

Man muss ja auch nicht mehr richtig Deutsch können. Also in Baden-Württemberg ist es so, dass man in der Realschulabschlussprüfung in Deutsch weder richtig lesen noch schreiben können muss, um gerade noch eine 4 in der Abschlussprüfung zu schaffen. Läuft also!

Ramalamadingdong
6 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Darum können sie in Baden-Württemberg ja auch alles, außer Hochdeutsch – und auf Werbeplakaten für ihr schönes Ländle, haben sie schon vor Jahren damit angegeben. 😉

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

In SH auch.
Es muss auch nicht in vollständigen Sätzen geantwortet werden.
Ein hingeschnoddertes, halbwegs identifizierbares Wort – und volle Punktzahl.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Scheint weltweit so zu sein, dass die Landessprache nicht mehr so beherrscht wird. Das ist überall irgendwie der Trend.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wie kommen Sie darauf?

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wir haben Verwandtschaft in Schweden, in den USA ist das auch ein großes Thema, ebenso wie im UK.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Interessant, und gibt es dort Untersuchungen (Studien) zu den Ursachen und evtl.Ideen (Maßnahmen) dem entgegenzuwirken, oder haben diese Länder ebenfalls schon aufgegeben?

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

In Schweden: Weniger digital arbeiten.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Allerdings hätte ich zumindest für USA und UK etwas anderes erwartet (siehe Englisch-Trend in D durch tik-tok und Co.).

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

… oder ist das Niveau von tik-tok-Englisch etwa doch nicht so toll (=entspricht in etwa dem D-Niveau deutscher Schüler, also so schlecht, wie En zunehmend bei Schülern in UK und USA)?

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die S*S verwenden dort aber Englisch wie unsere Kids Deutsch.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

… und ist das positiv?

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

??? Habe ich das irgendwo behauptet? Ich habe nur festgestellt, dass es das Problem nicht nur in Deutschland gibt.
Haben Sie etwa den Faden vor lauter Nachfragen verloren?

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nein, haben Sie nicht. In dem Artikel oben, wird aber so getan, als ob die deutschen Schüler jetzt so viel besser in Englisch sind. Mein Fazit: Die Welt scheint sich auf ein geringes Englisch-Sprachniveau einzupegeln („Trump-Niveau“), dank Tiktok und Co Andere Sprachen sinken noch tiefer und verschwinden irgendwann ganz?. Das kann man aber nicht als Erfolg (Verbesserung) verkaufen.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die deutschen Kids sind aber tatsächlich besser in Englisch als früher. Im Fremdsprachenunterricht steht Kommunikation im Mittelpunkt.
Ich interrichte seit über 25 Jahren Fünft- bis Dreizehntklässler*innen in Englisch.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Okay, dann besteht ja doch noch Hoffnung.

Wiebke
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Vielleicht sollen wir die eigene Sprache immer weniger schätzen. Wir sollen uns ja auch weniger als Deutsche fühlen, weil das nationalistisch ist, sondern als Europäer. Wer politisch noch korrekter und fortschrittlicher sein will, bezeichnet sich sogar als Weltbürger.
Unsere Landessprache kommt als Kulturgut eben aus der Mode und es soll vielleicht von Weltoffenheit zeugen, wenn nur noch Kauderwelsch geredet und verstanden wird. Die eigenen Kulturgüter zu schätzen und zu pflegen, hat anscheinend keinen Wert mehr und macht sogar naziverdächtig.
Eingewanderte Kulturgüter von ausländischen Mitbürgern zu achten und zu respektieren gilt dagegen als Muss. Sie abzugucken und für sich selbst zu übernehmen, ist allerdings problematisch. Das könnte als Kulturklau angesehen werden und ginge weit über eine erwünschte Anerkennung hinaus. Fremde Haartrachten oder Kleidungsstücke sind für Einheimische tabu.
Typisch deutsche Bekleidungsstücke wie Lederhosen und Dirndl darf jeder tragen, doch auch sie sind problematisch, seitdem sie nicht mehr frei sind von Naziverdacht. Darüber wurde ich kürzlich im Deutschlandfunk aufgeklärt.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/tracht-tragen-die-lederhose-als-politisches-werkzeug-100.html
Als Deutsche fühle ich mich langsam in eine Schizophrenie und gestörte Identität gebracht, Dabei darf man doch Menschen nicht ihrer Identität berauben. Jedenfalls höre und lese ich das immer wieder. Gilt das nur für Menschen aus anderen Ländern oder auch für mich Einheimische?

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Wiebke

@Wiebke
Sehr bissiger, überspitzter und politisch nicht korrekter Kommentar, aber … „deutsche Schizophrenie“ fühle ich persönlich in letzter Zeit auch immer öfter bei mir, wenn ich die gesellschaftliche Entwicklung so sehe.

Dejott
6 Monate zuvor

Was wir in diesem Fall unbedingt brauchen, sind wetterfeste Analysen und knackige Ideen von Menschen….deren einzige Qualifikation zum Thema darin besteht, dass sie selbst mal in eine Schule gegangen sind.
Ich bin so müde, die Kommentare von den selbsternannten „Experten“ zu hören.

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Dito.