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Lehrkräfte sollen Schüler ansprechen, um sie für den Lehrerberuf zu gewinnen

ERFURT. Der Lehrermangel wächst sich weiter aus. Das Thüringer Bildungsministerium stattet alle weiterführenden Schulen mit gymnasialer Oberstufe nun mit Werbematerial zur Lehrerinnen- und Lehrergewinnung aus – die Lehrkräfte sollen Schülerinnen und Schüler für den Beruf gewinnen.

Lehrerinnen und Lehrer sollen Schülerinnen und Schüler ansprechen (Symbolbild). Illustration: Shutterstock

In den rund 300 Schul-Kits zum Lehrerinnen- und Lehrerberuf, so teilt das Bildungsministerium mit, seien Materialien enthalten, die Pädagoginnen und Pädagogen einerseits über ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten und Angebote im Rahmen der Lehrergewinnungskampagne „Erste Reihe Thüringen“ informieren. Andererseits verstehe sich die Versandaktion vor allem als ein Angebot für Lehrkräfte, mit den Schülerinnen und Schülern über den eigenen Beruf ins Gespräch zu kommen. „Schulen können darüber hinaus mit neuen Schriftzügen und Werbebannern auch selbst besser Werbung für freie Stellen an ihrer Schule machen.“

„Wir müssen den Lehrerinnen- und Lehrerberuf mit all seinen Facetten zurück in das Bewusstsein junger Menschen bringen“

Bildungsminister Helmut Holter (Linke) wirbt dafür, die Berufsorientierung auch für die Information über den Lehrerinnen- und Lehrerberuf zu nutzen: „Die Stundentafel ist so vielfältig, dass, wer Lust hat, ein Lehramtsstudium aufzunehmen, mit Sicherheit etwas für sich finden wird. Gerade bei der Berufsorientierung sind wir auf die Mitwirkung unserer Lehrkräfte als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren angewiesen. Sie sind am dichtesten an der Zielgruppe, kennen daher das Potential ihrer Schülerinnen und Schüler und können so konkret für ein Lehramtsstudium motivieren. Wir müssen den Lehrerinnen- und Lehrerberuf mit all seinen Facetten zurück in das Bewusstsein junger Menschen bringen. Thüringen wird in den nächsten Jahren weiterhin sehr viele Lehrkräfte einstellen müssen. Nur durch kontinuierliche Information und Aufklärung und eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte können wir dem Lehrermangel begegnen.“

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Die Not ist so groß, dass auch der Schulhofzaun für Nachwuchswerbung herhalten soll. „Neben der Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler nimmt die Lehrergewinnungskampagne auch das aktuelle Personalmarketing vor Ort an den Schulen besonders in den Blick“, so heißt es beim Ministerium. Als Angebot für Thüringer Schulen mit ausgeschriebenen Stellen gebe es nun auch „auffällige Werbebanner, um bei Bedarf direkt am Schulhofzaun“ darauf aufmerksam zu machen, dass an dieser Schule „attraktive berufliche Aussichten auf potentielle Bewerber warten“.

Die Lehrergewinnungskampagne des Freistaats Thüringen läuft seit 2019 „und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der einerseits auf klassischer Werbung, andererseits auf der Optimierung der Informationsmöglichkeiten und nicht zuletzt auf der Weiterentwicklung interner Prozesse basiert“, wie das Ministerium mitteilt. Die Materialien aus dem Schul-Kit sowie die neuen Werbebanner für Webseiten, Social Media und Zäune sind online einsehbar und können von den Thüringer Schulen bezogen werden. News4teachers

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