„Keinen Bock auf Arbeit? Dann werde doch Lehrer*in!“ Empörung über Werbekampagne

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STUTTGART. Werbeslogans sollen knackig sein, sollen Aufsehen erregen. So gesehen ist das dem Kultusministerium geglückt, als es mit Großplakaten am Stuttgarter Flughafen auf Suche nach neuen Lehrern ging. Die, die den Job schon machen, sind allerdings «not amused».

Auf der Suche nach neuen Lehrkräften hat das baden-württembergische Kultusministerium mit einem Werbeplakat den Realschullehrerverband erzürnt. Unter dem Slogan «HURRAAA!» heißt es bei der Werbekampagne vor allem für Quereinsteiger eigentlich: «Lust auf Veränderung? Dann werde Lehrer*in». Auf einem Großplakat am Stuttgarter Flughafen steht allerdings neben dem auffälligen «HURRAAA!»: «Gelandet und gar keinen Bock auf Arbeit morgen? Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in.» Samt Verweis auf die Internetseite zum Bewerben – lehrer-in-bw.de – sowie Logos des Ministeriums und der allgemeinen «The Länd»-Kampagne.

Das brachte die Landesvorsitzende des Realschullehrerverbandes auf die Palme: «Man wusste vor dieser Kampagne nicht, wie viel Blödheit auf ein einziges Plakat passt», teilte Karin Broszat am Dienstag mit. Hier werde suggeriert, dass es Lehrkräften nur um die Ferien gehe. Diese Unterstellung rücke den Berufsstand in ein unglaubliches Licht. «Deutlicher und niveauloser kann man die Geringschätzung des Lehrerberufs in Baden-Württemberg nicht ausdrücken. Die Verantwortlichen sollten sich in Grund und Boden schämen.»

«Wir wollen mehr Personen für diesen attraktiven Beruf gewinnen – und diese gute und erfreulicherweise auffallende Kampagne ist ein Mittel dafür»

Ein Ministeriumssprecher erklärte, die Slogans seien bewusst so gewählt worden, um Aufmerksamkeit zu erregen. «Man muss schließlich auffallen, und das tun etwa die Plakate. Das ist gut und es funktioniert auch.» Auf einem kleineren im Ankunfts-/Abflugbereich des Flughafens stehe: «Kein Bock auf Deinen Job? Bloß weg hier? JUHUUU! Mach doch was Anderes und werde Lehrer*in.»

Eine Woche nach Start der Werbekampagne in den sozialen Netzwerken am 17. Juli habe das Ministerium schon 8000 Weiterleitungen über die Kampagnenseite auf die Website www.lobw.de zur Lehrkräfteeinstellung verzeichnet. «Die Kampagne spricht also an und man redet über sie. Das ist wichtig, weil wir Aufmerksamkeit benötigen, damit sich mehr Leute für den Lehrerberuf interessieren», teilte der Sprecher mit.

Die Kampagne richtet sich den Angaben zufolge an «Menschen mit Berufserfahrung und einer geeigneten Bildungsbiografie, die sich vorstellen können, ihrem Leben eine neue Perspektive zu geben». Aus Sicht des Ministeriums suggeriert sie dabei keineswegs, dass Lehrkräfte faul seien. «Wir wissen um die Leistungen unserer Lehrkräfte», erklärte der Sprecher. «Wir wollen mehr Personen für diesen attraktiven Beruf gewinnen – und diese gute und erfreulicherweise auffallende Kampagne ist ein Mittel dafür.» News4teachers / mit Material der dpa

„Der Beruf Lehrer wird auch sehr gut bezahlt“: Werbekampagne gestartet

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Realist
8 Monate zuvor

Statt sich einmal seine Kultusministerin vorzunehmen und diese ggf. wg. Unfähigkeit zu entlassen, arbeitet sich Kretschmann an so unwichtigen Themen wie den Bundesjugendspielen ab… notfalls muss ihm irgendjemand aus dem Ministerpräsidentenbüro halt sagen, was die „wichtigen“ Themen sind (bei Biden funktioniert das ja auch).

Unmöglich, dieses B-W!

Realo
8 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Die Bundesjugendspiele sind ein Sinnbild für das, was schief läuft in der jüngeren Generation. Bitte ja keinen Leistungsdruck erzeugen, Leistung bitte nicht belohnen, bzw. bitte alles und jeden belohnen, nicht nur die Leistungsträger. Insofern passt die Werbekampagne doch ins Bild.

Rainer Zufall
8 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Kretschmann hatte sich geäußert, eben nicht die BJS aufzublähen, sondern wichtigeren Themen wie dem Lehrkräftemangel zu widmen. Ich nehme an, er kannte da noch nicht das Werbeplakat zum Thema…

Realist
8 Monate zuvor

«Gelandet und gar keinen Bock auf Arbeit morgen? Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in.»

Besser kann ein Arbeitgeber die Missachtung für die geleistete Arbeit seiner Beschäftigen kaum ausdrücken… jeder der klar denken kann, wird Baden-Württemberg großräumig meiden.

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Bayer
8 Monate zuvor

„Die Kampagne spricht also an und man redet über sie. Das ist wichtig, weil wir Aufmerksamkeit benötigen, damit sich mehr Leute für den Lehrerberuf interessieren“

Wenn die kommen, die sich durch diesen Slogan angesprochen fühlen….
Liebe KuK in BaWü, bei uns ist es auch nicht gülden, aber ….. das ist Rufmord.

Pit2020
8 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

@Bayer

Mich erinnert das an etwas, was man früher gelegentlich auf den Schildchen im Kassenhäuschen lesen konnte:
Junge Leute zum Mitreisen gesucht!“ 😉
(Genau, die Kassenhäuschen von Zirkus oder Kirmesbuden.)

Ich_bin_neu_hier
8 Monate zuvor

Liebe Werbetreibende: wollt Ihr mit diesem Schwachsinn („gar keinen Bock auf Arbeit morgen? (…) werde Lehrer*in“) nur die völligen Idioten anlocken, die Euch auch noch den allerhinterletzten Schwachsinn abnehmen? Habt Ihr längst aufgegeben, irgend eine auch nur halbwegs kompetente Person für den Leher*innenberuf interessieren zu können?

Ansonsten ist so ein Werbespruch nur schwer zu erklären… (und bestimmt nicht auf dem Dienstweg durch den Sprecher des Ministeriums).

Aber danke, dass Ihr mich in einen heftigen Lachanfall befördert habt!

Bayer
8 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Zu: “ und bestimmt nicht auf dem Dienstweg […] “
Der Ministeriumssprecher stellt sich hinter die Kampagne, s.o. – Dienstweg hin oder her.
D.h., die Reputation bisheriger LuL tut nichts zur Sache; Neue braucht das Land – eben welche, die „keinen Bock auf Arbeit haben“……dümmer geht immer.
Ist der Inhaber des Werbeunternehmens ein früherer Schüler von H. Kretschmann ?

LehrerBW
8 Monate zuvor

Das Land BW sollte seine Lehrkräfte mal endlich verfassungsrechtlich amtsangemessen besolden.

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  LehrerBW

Nee – seid Vorreiter – geht voran mit „kein Bock auf Arbeit und mach, was dir Spaß macht“!

Längere Pausen, nur noch Filme, kürzeren „Unterricht“, freie Themenwahl, Klassenarbeiten werden eegen Spaßlosigkeit und kein Bock auf Arbeit einfach nicht mehr geschrieben, …. lasst euch was einfallen!

Dauergrillen geht auch 😉

(Werdet so, wie sie euch sehen. Bei Klagen auf Plakate verweisen und eingestehen, dass es grundverkehrt war, all die Jahre vorher den Beruf völlig falsch verstanden und geARBEITET zu haben 😉 )

Dil Uhlenspiegel
8 Monate zuvor

Hohes Haus, Sie sehen mich überrascht und ich bin durchaus gespannt, was noch alles kommen wird und v.a. wer dadurch noch alles kommen wird.

Ingo
8 Monate zuvor

Kein Bock auf Arbeit, Schulden, lange Studiengänge, schlecht bezahlte Ausbildung, Arbeitslosigkeit während der Ferien? Werde Kultusminister!

Sandrina
8 Monate zuvor
Antwortet  Ingo

Ich bin erstaunt, wie wenig die Mehrdeutigkeit dieses Plakates reflektiert wird.
Kann bitte mal eine Deutsch-Lehrkraft etwas über mögliche Interpretation ins Forum schreiben?
Noch mehr erstaunt mich allerdings, dass hier offensichtlich gedacht wird, ein blödes Plakat – wenn man es denn unbedingt als Lehrerhäme lesen will – könnte tatsächlich das Lehrerimage prägen? Oder denkt hier irgendeine Lehrkraft plötzlich: „jawoll. Ich habe keinen Bock auf Arbeit, drum bin ich Lehrer“!
Diejenigen, die leidvolle Erfahrungen mit Lehrern gemacht haben, werden weiterhin kritisch bleiben.
Diejenigen, die bislang ein positives Lehrerbild hatten, werden das auch behalten.
Aber vermutlich sind die der letzten Gruppe diejenigen, die die (unglücklich ausgedrückte aber bei gutem Willen erkennbare) Zweideutigkeit zugunsten der Lehrer erkennen.

Dil Uhlenspiegel
8 Monate zuvor
Antwortet  Sandrina

Die Mehrdeutigkeit daran baut auf die Eindeutigkeit des kollektiven Bildes, welches bedient wird, wodurch die – quasi als Rechtfertigung schon vorneweg – explizit gesendete harmlose Hauptbedeutung, die aber in Wahrheit nur eine Zweitbedeutung ist, überhaupt ihren aufmerksamkeitserregenden Humor-Effekt erhält, weil dort ein implizit kommuniziertes wir-verstehen-uns-Augenzwinkern beim Leser angepeilt wird. Das ist im Grunde schlau, aber eben nur im Grunde. Ich mache das ständig.

potschemutschka
8 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

🙂

Pit2020
8 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil Uhlenspiegel

Bester!

Riesenzwerg
8 Monate zuvor
Antwortet  Sandrina

Na, auf die Interpretationsmöglichkeiten (auch und vor allem ihrerseits) bin ich gespannt 😉

Konfutse
8 Monate zuvor

Wer als Lehrer eine solche Kultusministerin und ein solches Politkommissariat als Vorgesetzte hat, braucht keine Feinde mehr…

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Wir können ja mal eine Umfrage starten, wieviele junge Akademiker einen Beruf ausüben wollen, in dem sie für faul gehalten werden.
Obwohl, es wollen ja auch einige Politiker werden, obwohl man dann im Ruf steht, blöd zu sein.

Marielle
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Von faul ist doch überhaupt nicht die Rede!
Ich kenne viele Menschen, die sich morgens zur Arbeit quälen, weil sie keinen Spaß dran haben. Da sind übrigens auch Lehrer mit dabei.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Marielle

Nicht verstanden?

Kadee
8 Monate zuvor

… 2 Kommata fehlen zum Überfluss auch noch.

Sinnlos Geld rausgeworfen. Eine solche Aktion, über Plakate Lehrerinnen und Lehrer zu rekrutieren, ist Ausdruck blanker Verzweiflung. Und wenn darin auch noch Fehler enthalten sind, dann könnte man schier verzweifeln. Zum Fremdschämen ist das.

Mary-Ellen
8 Monate zuvor

„Gelandet und gar keinen Bock auf Arbeit morgen?“

Na, wenn das so hammermäßig funzt, sollten die verzweifelt Auszubildende suchenden Unternehmen schleunigst ihre Anwerbestrategie anpassen, solange dieser Slogan noch kein Copyright besitzt.

Canishine
8 Monate zuvor

Oh, bitte, bitte, bitte macht eine Studie, wie diese Werbung zum Bildungsfortschritt in Deutschland beträgt.

Pit2020
8 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

@Canishine

Gute Idee!

Und dann möchte ich noch, dass dieser „Text“ mit dem Ziel erfolgreicher Werbung nächstes Jahr in 16 Bundesländern im Leistungskurs Deutsch Bestandteil der Abitur-Aufgaben wird.
… damit die „Corona-Kinder“ wenigstens noch im Abi schon bei der Analyse ein bisschen Spaß haben können. 😉
Und sicher hat das positiven Einfluss auf die Berufswahl: Wer möchte denn nicht unbedingt in einen Job beim denkbar lustigsten Arbeitgeber?

Bayer
8 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

@ Pit2020
Das wäre echt interessant.
Die Zusatzaufgabe: Entwerfen Sie
I h r e Werbeanzeige für den Lehrberuf,
könnte ich mir nicht verkneifen.

SB HS
8 Monate zuvor

Morgen schreib ich mal wieder ne Mail an das KuMi an den MP und alle Landtagsabgeordnete aus meinem Wahlkreis.

Ich bin mir noch nie so verarscht vorgekommen wie hier. Das ist also die Wertschätzung meines Dienstherren? Ab jetzt halte ich für sie keine einzige unbezahlte Überstunde mehr und meinen Zusatzaufgaben komme ich solange nach wie die Anrechnungsstunden dafür gegen gerechnet werden, dann endet der Job halt mitten im Schuljahr.

Meine Fresse für sowas ist Geld da?

Ich hoffe der gegen Wind in The Länd wird ein The Störm werden….

Schnugge
8 Monate zuvor

Einfach nur das allerletzte!

Besorgter Bürger
8 Monate zuvor

Der Wahnsinn. Ich als Lehrer in BW kann nur sagen: Die Verachtung für Lehrer wird hier mehr als deutlich. Ich fühle mich persönlich beleidigt.

Und das kommt nicht von irgendwem, sondern von der eigenen Kultusbehörde. Verrückt.

So tötet man Motivation ab. Ohne mich! Wenn ihr das so wollt, das könnt ihr haben.
Frechheit!

Karamelle
8 Monate zuvor

Werbetechnisch finde ich das total gelungen. Es spielt mit „Arbeit“ und „Spaß“, zielt auf Menschen ab, die vielleicht keine Lust auf Kapitalismus haben, framed das Ganze am Flughafen und hebt die Vorzüge hervor. Der Slogan sagt in keinster Weise, dass Lehrer sein keine Arbeit ist. Es fragt nach „morgen“, was in der Ferienzeit zu 100% zutrifft. Im Gegensatz zu manchen AN, die 2 Wochen im Urlaub sind, landen und sofort wieder in der Firma sein müssen, haben Lehrer noch gut Puffer, um sich vom Urlaub zu erholen.
Der Slogan ermuntert Menschen, das zu machen, was ihnen Spaß macht. Das können Sprachen, aber auch MINT oder Sport/Kunst sein.
Dass sich viele so übertrieben aufregen, war den Werbern bestimmt klar. Aber vielleicht lassen sich so auch Menschen mit Humor für Lehramt begeistern. Täte der Zunft bestimmt gut.

dauerlüfteirn
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

Komisch nur, dass das fast unisono hier anders verstanden wird.

Zu Ihrer Anmerkungen, AN würden am Vortag landen und dann am nächsten Tag früh morgens ins Büro gehen, muss ich laut lachen! Das hat man doch im Gegensatz zu Lehrern selbst in der Hand, d.h. mir bekannte Leute (und ich habe das früher auch so gemacht) nehmen am Montag nochmal einen Urlaubstag, dann hat man keinen Stress.
Wenns ein Gleittag ist, wird es nicht mal auf den gesamten Urlaubsanspruch angerechnet.
Aber ja, die faulen LuL „haben noch gut Puffer“, sich vom Urlaub zu erholen.

Karamelle
8 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfteirn

Mich wundert das überhaupt nicht, dass „das“ hier anders verstanden wird. Wer gekränkt sein will, findet immer einen Grund. Das ist „hier“ nunmal so. Je nachdem, wie man sich den Kontext bastelt, kann sich ja auch jede und jeder bestätigt fühlen.
„Im Gegensatz zu Lehrern“ auch nur „irgendwas“ „in der Hand“ zu haben ist ein wundervolles Beispiel dafür. Viele „hier“ wollen sich einfach ausgeliefert, ausgebeutet, unterbezahlt, etc. fühlen.
Kann ja sein, dass „ihnen bekannte Leute“ Gleitzeittage haben oder vielleicht auch keine Kinder. Aber wenn der Gleitzeittag vor Stress schützt, dann versteh ich nicht, wo der Gegensatz zu den Lehrern (mit ein, zwei, vielen Gleitzeittagen mehr) herkommen soll.
Vielleicht sind es aber auch nur getroffene Hunde, die hier bellen?
Ich kenne viele Leute, die morgen arbeiten gehen. Lehrer sind allerdings nicht dabei.

dauerlüfterin
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

Was Sie so alles wissen und beurteilen können, alle Achtung.

(Nebenbei gesagt sind ihre Einlassungen eine Unverschämtheit u.a.all denjenigen gegenüber, die aktuell z.B. Stundenpläne machen. Aber sie scheinen, nach dem, was Sie schreiben, ja nicht so viel Ahnung zu haben, daher, geschenkt).

Eine Tatsache ist, dass die Kommunikation der Kultusministerien mit dem untergeordneten Bereich besonders während Corona sehr ungut gelaufen ist.

Da ist sehr viel Porzellan zerschlagen worden und es wird auch dünnhäutig reagiert.

Kein Wunder, dass die Leute so reagieren (und das würden sie auch woanders, wenn die Kommunikation „von oben“ so unterirdisch wäre.)

Aber jetzt erhole ich mich von meinen Ferien, sorry.

Nurnochmüde
8 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Bei mir (Lehrerin BW) war garnicht noch mehr Porzellan zu zerschlagen nach der großen Fürsorgewelle vom Arbeitgeber in Coronazeiten. Außer Belehrungen von oben herab – implizierend, dass wir weder Studien so richtig verstehen wie Ministers noch Lüften richtig anwenden, gab es nur einige wenige wirksame Masken und Tests und sehr viele unwirksame. Auch weiterhin werden wir in überbelegten miefigen Räumen schwitzen und frieren je nach Jahreszeit.
Klassen von immer disparaterer Lernleistung und aufdringliches Hereinreden der Eltern, das wurde und wird ebenfalls vom Ministerium befördert.

Der Beruf ist für viele Berufung und wäre ein schöner und lohnender, aber der Spaßfaktor entgeht mir dank Rahmenbedingungen.

KARIN
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

Bitte sofort melden!
Sie sind wahrscheinlich die Idealbesetzung für diesen Traumjob!
Und, nicht zu vergessen, immer mit Humor arbeiten, sonst geht der ganz schnell flöten!
Also, liebe Karamelle, sie werden erwartet, mit offenen Armen empfangen und dann, wie jede Lehrkraft, mit regulärer Arbeit und vielen Zusatzaufgaben überschüttet!

Canishine
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

Stimmt, für den Job braucht man viel Humor.

Bayer
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

Spielen Sie auch mit Arbeit und Spaß 🙂 Sind Sie auch so ein Dauerurlauber, der die Flughäfen besser kennt als Klassenzimmer, ein total gechillter cooler Dompteur = Lehrer*in ?
Wenn nicht, Sie haben jetzt die einzigartige Chance, Ihrem eigenen Klischee gerecht zu werden, Ihren Traumberuf endlich zu ergreifen.

Sami
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

Keinen Bock auf (deine momentane) Arbeit morgen?
Spaß am Unterrichten? Hurra, wir haben eine Alternative.
Warum nicht? Wechselwillige nach dem Urlaub anzusprechen ist doch gut?
Hurraaaaa: ein Grund zum Freuen, wenn mehr Lehrer werden wollen? (Hier offenbar nicht. Hier mag man keine Quer- und Seiteneinsteiger.)
Ich finde die Kampagne auch gut. Ich glaube nicht, dass auch nur ein einziger lehramtsstudierender deshalb jetzt Umsatzentwicklung. Aber vielleicht werden einige neue Lehrende geworben.

Jette
8 Monate zuvor
Antwortet  Sami

Auch wenn damit möglicherweise einige neue Lehrende geworben werden, wer wird das sein? Welches Engagement erwarte ich von jemanden, der sich von „kein Bock auf Arbeit“ angesprochen fühlt?
Wenn es nicht auf die Eignung und das Engagement ankommt, sondern nur auf die Erhöhung der Zahl der Lehrkräfte, dann ist die Bildung im steilsten Sinkflug. Und das ist das Erschreckende bei der Sache: Dem KuMi scheint nur zu interessieren, dass Leute kommen, egal ob geeignet oder nicht. Hauptsache die Statistik stimmt.

Teacher Andi
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

„Der Slogan ermuntert Menschen, das zu machen, was ihnen Spaß macht …“. Der Slogan verschweigt aber, dass man nicht einfach so Lehrer werden kann, indem man sich bewirbt. Studium und Referendarzeit an zugewiesenen Orten … ich möchte das nicht nochmal durchmachen.

Nasenbär
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Schnellkurs in den Ferien langt!

Micky
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

Keine Lust auf Arbeit, bisschen ziel- und bocklos, will halt Spaß und lässt sich von Plakaten mit merkwürdigem Humor begeistern. Das ist doch genau das, was die Zunft jetzt braucht. Liebe Lehramtsstudenten, wenn ihr eigentlich vorhattet hinzulangen und anzupacken – überlegts euch nochmal. In dem Beruf seid ihr wohl verkehrt.

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  Karamelle

Sollte eine HR-Abteilung eines DAX-, MDAX- oder SDAX-gelisteten Unternehmens eine solche Kampagne initiiert haben, gäbe es vermutlich den Austausch des HR-Vorstandes – natürlich im gegenseitigen Einvernehmen.

Btw solange es keine Menschen mit Humor in der obersten und den oberen Schulbehörden gibt, ist der Humor auf der unteren Ebene die beste Voraussetzung für die Einleitung disziplnarrechtlicher Maßnahmen. Die mittlere und die oberste Ebene lachen nämlich nicht gerne über sich selbst.

Der Zauberlehrling
8 Monate zuvor

Keinen Bock (mehr) auf Arbeit.

Danke für die Wertschätzung!

Die innere Kündigung ist nur der konsequente Schritt. Denn wer keinen Bock auf Arbeit hat, der ist der Wunschkandidat des Kultusministeriums.

Frau Schopper, Sie tragen dafür die Verantwortung!

Der Zauberlehrling
8 Monate zuvor

„Mach, was Dir Spaß macht …“

Komma?

WDH machen?

Kadee
8 Monate zuvor

Komma – sehr richtig. Und gleich noch eins hinter „macht“, weil dort der eingeschobene Nebensatz endet… Aber so etwas lernt man heute nicht mehr in der Schule.

Teacher Andi
8 Monate zuvor

Der Verfasser sollte mal 4 Wochen in den Deutschunterricht, hatte wohl keinen Bock auf Schule.

Leseratte
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

War irgendwo zu lesen, was diese „supertolle“ Kampagne gekostet hat?

Teacher Andi
8 Monate zuvor
Antwortet  Leseratte

Das wird dasselbe wie bei den Wahlplakaten sein: Money for Nothing. Aus Steuergeldern, versteht sich. Nur dass diejenigen, die den ganzen Firlefanz bezahlen, mal wieder nicht gefragt werden.

Last edited 8 Monate zuvor by Teacher Andi
Indra Rupp
8 Monate zuvor

Keinen Abschluß in der Tasche? Werde Politiker*in!

Zieht bestimmt auch

baaaal1
8 Monate zuvor

„Keine Lust auf Arbeit?“… werde Kultusminister… ohne Worte..

Rainer Zufall
8 Monate zuvor

Erhellend! Es erklärt, warum sich die Zuständigen im Kultusministerium für ihren Beruf entschieden haben und welche Qualität von deren Arbeit zu erwarten ist.
Danke

Küstenfuchs
8 Monate zuvor

Wenn ich hier ehrlich und in meinen Worten schreiben würde, was ich über dieses Plakat denke, würde der Kommentar entweder nicht gedruckt oder ich würde angezeigt werden.

Werner
8 Monate zuvor

wie ist es denn woanders.
schön montags homeoffice, dienstag mal vorbeischauen, mittwochs ab 3 nach Hause und Donnerstag 7 Std. und freitags wieder homeoffice.

Viele haben nur noch 32 Std Wochen und Lehrer? 42? 50? 60?

4 Tage Woche muss her wie an manchen Schulen in Mitteldeutschland.
Das sei erfolgreich.

Sonst kommen auch keine jungen Leute nach / Gen. Z. in den Lehrerberuf usw.

Mika
8 Monate zuvor
Antwortet  Werner

Das Modellprojekt in Sachsen-Anhalt (mit 12 Schulen) bedeutet keinesfalls, dass die Lehrkräfte eine 4-Tage-Woche haben. Die Lehrkräfte arbeiten selbstredend 5 Tage (+x), lediglich für die SuS herrscht nur noch für 4 Tage in der Woche Präsenzpflicht in der Schule. Die Schulen gestalten das sehr verschieden aus, z.B. mit Projekten am fünften Tag – durchgeführt von den Lehrkräften. Hier mal ein Link dazu:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/schule-lehrkraefte-mangel-krisenmodus-vier-tage-woche-sachsen-anhalt-dlf-kultur-100.html

Arne
8 Monate zuvor

Es gibt jetzt nur noch einen Ausgang aus der Misere: Im kommenden Schuljahr muss in einer GLK einer der Verantwortlichen erscheinen (und zwar in jeder noch so kleinen Schule) und persönlich um Entschuldigung bitten. Bitte kein billiges Schreiben mit dem Inhalt „Es war nur provokant gemeint.“! Jetzt ist der Zeitpunkt zu 100% gekommen, an dem endlich Überstunden angemessen vergütet werden müssen. Bei „Dienst nach Vorschrift“ käme keine Klassenarbeit vor nach den folgenden Ferien zurück.
Es ist die höchste Form der Missachtung und Beleidigung durch einen Arbeitgeber, die es geben kann. In der freien Wirtschaft wäre so ein „Unternehmen“ erledigt. Jetzt sind die Verbände gefragt.
Und jemand, der sich auf so eine „Werbeanzeige“ bewirbt, hat leider auch wenig Berufsethos… Wen will man anlocken? Die Faulsten?
Dem Lehrerberuf wurde nun massiv geschadet.
Momentan sitzen die Schulleitungsteams und Stundenplangestalter in den Schulen und arbeiten – alles faule Säcke! Krankenvertretungen hoffen, wieder arbeiten zu dürfen, Neue werden mit ein paar Stunden abgespeist usw.
Haben die in Stuttgart denn keine Berater?

Was_mal_gesagt_werden_muss
8 Monate zuvor

Die (politische) Verantwortungsübernahme für so ein Plakat ist eine Sache. Aber es ist erschreckend, wie viele hier tatsächlich glauben (wollen), dass so einem Plakat(entwurf) von der Spitze des Kultusministeriums bzw. einer Partei persönlich zugestimmt worden ist.
Ich hoffe sehr, dass diese weltfremden und undifferenzierten Beiträge nicht von Lehrern stammen.

Kilian
8 Monate zuvor

Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie richtig verstehe. Sie glauben ja wohl nicht wirklich, dass im Kultusministerium jemand auch nur furzen kann ohne vorher die gesamte Genehmigungskette in Gang gesetzt zu haben. Besonders bei einer öffentlichkeitswirksamen Werbeaktion ist die alleroberste Ebene natürlich mit im Boot und hat Kenntnis davon.

Lehrerin
8 Monate zuvor
Antwortet  Kilian

Ich wüsste sehr gerne, welcher hohlraumversiegelte Kopf im KM das zuvor abgesegnet hat, denn ohne Abnicken durch Zuständige geht da sicherlich nichts, aber auch gar nichts an die Öffentlichkeit. Und diese Person sollte mit sofortiger Wirkung ihren Arbeitsplatz zur Verfügung stellen, um Geld einzusparen für all die Null-Bock-auf-Arbeit-Bewerber und -innen, die jetzt dem KM innen und von außen die Bude einrennen werden…
Unglaublich, wie man hier mit seinen Bestandslehrkräften umgeht, die man ja dringend brauchen wird. Keine Firma könnte so dilettantisch mit ihren Mitarbeitern umgehen.
Ich hoffe sehr, dass den Eltern der Schüler irgendwann auch klar wird, warum BW mit dieser Haltung und einer derartig geringschätzenden Politik im Bildungsranking immer weiter absackt. Die Quittung möge folgen!

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

Der parlamentarische Staatssekretär, in dessen Zuständigkeit dies gemäß Geschäftsverteilungsplan fällt.

dauerlüfterin
8 Monate zuvor

Sowas gibt kein Fachreferat in Auftrag und auch keine Partei. Das macht die Öffentlichkeitsarbeit und die ist Teil des Ministerbüros. Die Plakatentwürfe werden persönlich vom Minister abgesegnet. So kenne ich es.

Kim P
8 Monate zuvor

In welcher Abteilung arbeiten Sie?

dauerlüfterin
8 Monate zuvor
Antwortet  Kim P

Meinen Sie mich?
In keiner. Know your enemy..

Pälzer
8 Monate zuvor

Bestimmt steckt Snowball dahinter.

Teacher Andi
8 Monate zuvor

Ich habe jedenfalls noch nicht gehört, dass das KuMi sich von dieser Sache distanziert und dagegen argumentiert hat. Genauso wie damals, als gleich 2 Politiker von den „faulen Säcken“ sprachen. Man hat keine Rückendeckung erhalten und die öffentliche Meinung wird durch so etwas geprägt.
Und keine Sorge, diese unmöglichen Lehrer, die hier so „weltfremde und undifferenzierte Beiträge“ abgeben, werden dickfellig ihre Arbeit weitermachen und dem selbstgefälligen und unantastbaren Dienstherrn treuer Diener sein, sofern sie nicht doch noch jung genug sind, umzusatteln. Allerdings wird es mit dem Nachwuchs eng. Die großen Lobeshymnen während der brisanten Coronazeit (da war ja wohl doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen) sind auch längst verhallt. Alles eine optimale und grandiose Steilvorlage für Lehrergewinnung.

Teacher Andi
8 Monate zuvor

Das ist so die typische Belehrung und Beschimpfung von „oben“ herab, welche vermuten lässt, dass Sie auch zu diesen „erlesenen“ Kreisen gehören. Somit bewährt sich wieder der Spruch, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Ist ja mittlerweile Standard im Politzirkus.

Teacher Andi
8 Monate zuvor

Mal davon abgesehen, dass die Wertschätzung der Lehrkräfte in den Köpfen aller Kultusminister und ihrer Lakaien immer noch nicht angekommen ist (man ist dies schon lange gewohnt) muss man feststellen, dass sich „The Länd“ eine Lachnummer nach der anderen gibt. Da stehen offenbar überall Fettnäpfchen, und reflektiertes Feingefühl scheint ein Fremdwort zu sein. Solche Aktionen motivieren die tätigen Lehrer natürlich ungemein. Nun, wer zuletzt lacht, lacht am besten. Ich bin mir ganz sicher.

Manu
8 Monate zuvor

wie ist es denn in eurem Umfeld??

Da schon 4 Tage Woche, VW 32 Std Woche ab 57 in Rente, Nachbarin im homeoffice 3-4 Tage die Woche und kotzt am 5 Tage bzgl Hinfahrens ab.

Lehrkräfte tuckeln schön hin, präsenz, 5 Tage , Wochenende rumkorrgieren und dürfen bis 70 bald.

Was sagt die Gen. Z / Alpha dazu?

Ursula a.D.
8 Monate zuvor
Antwortet  Manu

Ja, leider.

Es hilft wohl nur eine 4 Tage Woche für Lehrkräfte an Schulen, sonst wandert die Gen. Z. in andere Berufsfelder ab.

Marielle
8 Monate zuvor
Antwortet  Manu

Das klingt ja mal nach mega viel Bock auf Arbeit!

Jette
8 Monate zuvor

Vielleicht sollten wir Lehrer mal mit einem eigenen Plakat antworten:

Kein Bock auf Arbeit? Kein Bock auf Lehrer oder Schüler? Dann bewirb dich doch für`s Schulamt oder Kultusministerium! Wir freuen uns auf dich,- Rechtschreibung und Zeichensetzung brauchst du nicht zu können.

TaMu
8 Monate zuvor

Genau das funktioniert nicht. Es gibt ja immer Zeitgenossen, die zur Lehrkraft sagen: du hast es halt schön mit so vielen Ferien und mittags früh daheim.
Keiner der Neider wurde daraufhin ebenfalls Lehrer oder Lehrerin, wenn ihnen mitgeteilt wurde, dass Lehrkräfte gesucht werden und die Chancen gut stehen. Wirklich kein Einziger!

Mika
8 Monate zuvor

@alle, die diese Kampagne gelungen und pointiert finden:
Verändern Sie einfach mal die Berufsgruppe und lassen Sie dann die „Werbung“ auf sich wirken. Beispielsweise:
„Gelandet und kein Bock auf Arbeit morgen? HURRAAAH! Mach, was Dir Spaß macht und komm in die Pflege!“
immer noch zielsicher und witzig?

Fan
8 Monate zuvor

Ich bitte darum, dass jede Lehrkraft ab sofort ein T-Shirt trägt mit der Aufschrift: „Keinen Bock auf Nachdenken, dann werdet Kultusminister“

Fan
8 Monate zuvor

Jeder Lehrer sollte jetzt ein T-Shirt tragen mit der Aufschrift:
Keinen Bock zum Nachdenken?
Dann werdet Kultusminister!

Tarek Z.
8 Monate zuvor

Die Aussagen des entrüsteten Ralf Scholl, immerhin Vorsitzender des Philologenverbandes, sind der pure Hohn. Seiner Meinung nach sind offenbar alle aktuellen Lehrer über jeden Zweifel erhaben, Lehramtsstudenten allerdings allesamt unbrauchbar, da sie unmotiviert sind („Dann würde der Lehrerberuf auch wieder interessant genug für wirklich motivierte Studienanfänger“).
Wenn man solche Kollegen zu erwarten hat, fällt die Entscheidung gegen den Beruf des Lehrers besonders leicht. Ganz egal, was das Kultusministeriuman den Arbeitsbedingungen ändert, was ja seine Forderung ist.