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“Lichtermeer für Demokratie” – Zehntausende demonstrieren in München gegen die AfD

MÜNCHEN. Rund 75.000 bis 100.000 Menschen haben laut Polizei am Sonntagabend in München mit einem “Lichtermeer für Demokratie” ein Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Hetze gesetzt. Manche hatten sich mit Lichterketten behängt, andere trugen Laternen oder Taschenlampen oder leuchteten mit ihren Handys. Die Veranstalter sprachen von 300.000 Teilnehmenden.

“Die Verteidigung unserer Demokratie, unserer Werte und unserer Freiheit bleibt ungebrochen stark”, kommentierte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Mit der Kundgebung sei von der Landeshauptstadt wieder ein riesiges Zeichen gegen rechte Umtriebe, gegen Hass und Hetze ausgegangen. “Ich habe heute Abend auf der Theresienwiese Menschen jeden Alters und aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen getroffen. Wir haben alle ein Ziel und das macht Mut.”

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Einige hatten ihre Kinder mitgebracht, mancher schob einen mit Lichtern behängten Kinderwagen. “Ich bin hier wegen meiner Kinder, damit die auch in einer Demokratie aufwachsen – und Demokratie ist auch Arbeit, sagte eine Teilnehmerin. “Ich möchte ein Zeichen setzen, in welcher Gesellschaft ich leben möchte – eine Gesellschaft, die so tolerant und weltoffen bleiben soll, wie sie ist”, gab eine andere an.

Die schweigende Mehrheit schweige nicht länger, hatte es in dem Aufruf zu der Demonstration geheißen, die von Fridays for Future initiiert und von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis aus mehreren Dutzend Gruppen und Organisationen unterstützt wurde. Auch die GEW hatte zur Teilnahme aufgerufen. Der Kundgebung sollen weitere folgen. “Wir lassen nicht zu, dass Menschen in unserem Land ausgegrenzt und verfolgt werden. Wir wehren uns gegen Rechtsextremismus und widerwärtige Deportationsphantasien.”

Davon seien auch Menschen betroffen, die aussähen wie sie, sagte Tekkal, die in Deutschland geboren ist und türkische Wurzeln hat. Es gehe darum, gemeinsam dagegen die Stimme zu erheben.

Seit Wochen gehen Menschen bundesweit gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf Straße. Auslöser waren Enthüllungen des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter im November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Dort hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über das Konzept der sogenannten Remigration gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. News4teachers / mit Material der dpa

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