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Nach den Angriffen von Berlin und Remscheid: „Es muss unterbunden werden, dass Schüler Messer zur Schule mitbringen“

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HAMBURG. Zwei Messerangriffe von Schülern auf Mitschüler an nur einem Tag, einer in Berlin, der andere in Remscheid, werfen ein Schlaglicht auf das Aggressionslevel unter Kindern und Jugendlichen. Um gegenzusteuern, soll die Prävention in der Kinder- und Jugendhilfe besser werden – und die Schulen stärker einbeziehen. Das haben die Jugend- und Familienminister*innen nun beschlossen. Der renommierte Sozialpsychologe Ulrich Wagner fordert vor allem eins: Messer aus Schulen herauszuhalten. Und die Polizeigewerkschaft: das Alter für die Strafmündigkeit herabzusetzen.

Nach den Angriffen sind erneut Debatten um das Thema Gewalt von Kindern und Jugendlichen entbrannt. Illustration: Shutterstock

Angesichts einer zunehmenden psychischen Belastung von Kindern und Jugendlichen fordern die Jugend- und Familienministerinnen und -minister von Bund und Ländern mehr Prävention. Dabei sollen Kinder- und Jugendhilfe stärker mit Schulen, Sozialhilfeträgern und dem Gesundheitssystem zusammenarbeiten, wie Hamburgs Schul- und Familiensenatorin Ksenija Bekeris zum Abschluss einer zweitägigen Konferenz in der Hansestadt sagte. Einem entsprechenden Leitantrag stimmte die Konferenz zu.

«Kinder und Jugendliche sind heute großen Belastungen ausgesetzt, sei es infolge der Corona-Pandemie oder den aktuellen Geschehnissen wie Kriegen oder der Klimakrise», sagte Bekeris. «Wir müssen agieren, bevor Probleme sich dauerhaft verfestigen.»

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Bundesbildungsministerin Prien von Gewalt unter Kindern bestürzt

Bundesjugendministerin Karin Prien zeigte sich angesichts aktueller Gewalttaten unter Kindern in Berlin und Remscheid bestürzt. «Es ist natürlich furchtbar, wenn sich Kinder gegenseitig verletzten», sagte die CDU-Politikerin. An einer Berliner Grundschule soll ein 13-Jähriger einen Mitschüler mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben, im nordrhein-westfälischen Remscheid ein Elfjähriger einen 13-Jährigen ebenfalls mit einem Messer schwer verletzt haben (News4teachers berichtete über beide Fälle, hier und hier).

Vor diesem Hintergrund brauche es eine stärkere Zusammenarbeit aller Systeme: «Aus der Kinder- und Jugendhilfe, aus der Eingliederungshilfe in den Schulen, aber auch mit Blick auf die Polizei und die Jugendgerichtshilfe», sagte Prien. «Und zwar am besten schon präventiv und nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.» Man müsse solche Taten genau im Blick behalten, sagte die Ministerin. Seit Corona sei unter jüngeren Jugendlichen eine zunehmende Gewalt zu beobachten. «Ob das ein dauerhaftes Phänomen ist, wissen wir ehrlich gesagt noch gar nicht. Aber wir beobachten es.»

«Dass Kinder tatsächlich geplant gewalttätig gegen eine andere Person vorgehen, kommt sehr selten vor»

Die Konferenz habe auch gezeigt, dass man «Bildung und Kinder- und Jugendhilfe viel mehr zusammendenken muss», sagte Prien. Dabei müsse man insbesondere im Bereich der frühkindlichen Bildung die Sprachkompetenz im Blick behalten, «wenn wir wollen, dass mehr Kinder – und zwar völlig unabhängig davon, welche Herkunft sie haben – einen erfolgreicheren Weg ins Leben schaffen».

Wie kommt es aber zu Gewalttaten wie denen von Berlin und Remscheid? «In den allermeisten Fällen ist so etwas nicht geplant», sagt der Sozialpsychologe Ulrich Wagner in einem Interview mit der «Berliner Morgenpost». Da gerate etwas aus dem Ruder. «Dass Kinder tatsächlich geplant gewalttätig gegen eine andere Person vorgehen, kommt sehr selten vor.» In der Regel geschehe so etwas aus konkreten Auseinandersetzungen heraus, die eskalierten. «Und das wird eben dann besonders gefährlich, wenn einer der Beteiligten eine Waffe dabeihat.»

Wenn sich 12-, 13-, 14-Jährige stritten, passiere das häufig vor Zeugen. «Dadurch geraten die Konfliktparteien in eine Situation, in der sie meinen, ihr Gesicht verlieren zu können», sagte Wagner. «Das kann besonders schlimme Folgen haben, wenn einer ein Messer bei sich trägt. Das Mitführen von Messern ist allgemein ein großes Problem.» Es erhöhe die Gefahr, dass Konflikte eskalieren.

«Möglicherweise kommt die Waffe auch gar nicht zum Einsatz, der Konflikt droht aber, brutaler zu werden.» Das müsse verhindert werden. «Es darf nicht zur Debatte stehen, ob Messer in die Schule mitgebracht werden dürfen. Es muss schlicht völlig ausgeschlossen sein und unterbunden werden», so der emeritierte Professor für Sozialpsychologie an der Universität Marburg.

Unterdessen ist erneut eine Diskussion darüber entbrannt, das Alter für die Strafmündigkeit herabzusetzen. Aus Sicht der Deutschen Polizeigewerkschaft muss sie mindestens auf das 12. Lebensjahr gesenkt werden. Es gehe nicht darum, Kinder ins Gefängnis zu bringen, betonte Gewerkschaftschef Rainer Wendt. Sie sollten aber von den «Segnungen eines Strafverfahrens» profitieren können, so Wendt. «Es ist schon ein Unterschied, ob irgendein Sozialarbeiter auf einen 12- und 13-Jähren, der mit einem Messer bewaffnet ist und durch die Gegend läuft, einwirkt – oder ob Polizei und Staatsanwaltschaft das tun», sagte Wendt der «Bild»-Zeitung.

Aus Sicht von Berlins Justizsenatorin, Felor Badenberg (CDU) bedarf es dafür einer wissenschaftlichen Betrachtung. «Es gibt sehr viele Argumente, die dafür sprechen, es gibt aber durchaus auch Argumente, finde ich, die man ernst nehmen muss, die dagegen sprechen», sagte Badenberg am Rande. Zu prüfen sei, jemand in dem Alter tatsächlich in der Lage sei, das Unrecht seiner Tat einzusehen.

Die Polizei warnt bereits seit Jahren vor einer zunehmenden Gewaltbereitschaft bei diesen Altersgruppen. Schon 2022 und 2023 hatte die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel gesagt, sie sei ganz persönlich besorgt durch den Anstieg von Taten, an denen Kinder und Jugendliche beteiligt sind. Die Angriffe würden häufig untereinander geschehen. Auch Messer spielten dabei häufiger eine Rolle. Oft werde damit gedroht, etwa bei Raubtaten oder zur Einschüchterung, aber sie würden auch eingesetzt. News4teachers / mit Material der dpa

Schon wieder: Schüler sticht Mitschüler nieder – Kultusministerium kündigt Messer- und Waffenverbot in Schulen an

 

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potschemutschka
4 Monate zuvor
Oldie, inseriert hier nicht
4 Monate zuvor

Der Soziologe- Psychologe fordert, Messer aus der Schule herauszuhalten!? Tatsächlich? Da bleibe ich sprachlos zurück. Wir können die Messer ja mit den Handys morgens einsammeln, verwahren und nach dem Unterricht wieder zurückgeben.

mama51
4 Monate zuvor

Oh mein Gott, ja! Nette Idee!
Und ganz mein Humor…:-(

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Da der Schulweg in der Regel keine “Messer-Verbotszone” darstellt und Messer per se keine illegalen Gegenstände sind (wenn sie nicht zu groß sind), und natürlich das persönliche, vom Grundgesetz geschützte Eigentum der Schüler, wird irgendein schlauer Kurist genauo so argumentieren, dass das der Weg sei…

Oldie, inseriert hier nicht
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Von Galgenhumor haben Sie aber schon einmal gehört?!

Riesenzwerg
4 Monate zuvor

Der Kommentar ist vom “Realist” – nix mit Galgenhumor

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Vor allem ist es vollkommen unprofessionell bei einem möglichen Schusswechsel mit Mitschülern sich nur mit einem Messer zu bewaffnen.
Das Gleichgewicht des Schreckens muss mindestens gewahrt werden.

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  mama51

“Kurist” -> “Jurist”

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Kurist ==> Bedenkenträger; von “cura”, lateinisch für Sorge abgeleitet.
Gute Worterfindung:)

Rainer Zufall
4 Monate zuvor

Ist schon mutig von dem, sich mit den ganzen Jäger* und Förster*innen anzulegen!
Sehe ziemlich viele SUVs vor der Schule 😛

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also plädieren Sie für Hirschfänger statt Einhandmessern.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor

Oder -verschärfte Bedingungen – die Eltern müssen es im Seki abholen.
Und dann sagt die Sekretärin noch: “Aber Sie wissen doch: Nicht IN der Schule.”
(???)

AvL
4 Monate zuvor

Ein kurzer Hinweis an Sie : Es existiert in keiner soziokulturellen Gruppe in Deutschland eine Messerkultur, in keiner ! Man kann aber Kinder über die Folgen von derartigen Verletzungen aufklären sowie über die Konsequenzen für die Täter.

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Beleg? Ich frage, weil es seit etlichen Jahren immer mehr Messerattentate gibt und offenbar immer mehr Menschen dauerhaft ein Messer dabei haben.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Als Nachkriegskinder hatten wir Jungen fast alle ein einklappbares Taschenmesser in der Tasche, mit dem wir schnitzen, selbst angefertigte Pfeile herstellen, und so fast jeder Junge war fasziniert von einem eigenen Taschenmesser. Wir waren alle deutsche Jungen.
Und Sie benötigen diese Propaganda zum Menschenfang am Wahltag.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

In der Schule holte der Lehrer sein Messer raus und beide wurden u.a. auf Qualität verglichen.

Diese Zeiten, seufz, sind laaange vorbei.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Aber niemals hätte jemand ein derartigen kurzes Taschenmesser gegen einen Mitschüler gerichtet. Und noch was, wir haben durch faires Ringen herausgefunden, wer der Stärkere oder der Geschicktere ist, aber niemals hätte wir direkt ins Gesicht, den Bauch oder tiefer zugeschlagen.
Sie verkennen, dass die Welt sehr viel mehr von medialen Bildern bestimmt wird. Und beteiligt an derartigen Übergriffen mit Messern, Schraubenziehern und anderen gefährlichen Gegenständen sind fast ausschließlich junge Männer mit einem schwierigen sozialen Umfeld und einer schlechten familiären Einbindung.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

“Unter “Messerkriminalität” fallen unterschiedliche Konstellationen, etwa

  • Situationen, in denen gezielt ein Messer mitgeführt wird, um ein bestimmtes Delikt zu begehen: zum Beispiel einen Raub, eine Nötigung oder eine Körperverletzung im häuslichen Bereich
  • Psychische Ausnahmesituationen: wenn etwa eine psychisch kranke Person auf eine oder mehrere Personen einsticht
  • Situationen, in denen Personen zwar ein Messer dabeihaben, der Einsatz des Messers aber nicht konkret geplant ist. Im Falle eines Konflikts oder einer Eskalation kommt es dann schneller zum Einsatz eines Messers, da es gerade verfügbar ist.

Der Kriminologe Prof. Dr. Stefan Kersting forscht seit vielen Jahren zu Kriminalität mit einem Schwerpunkt auf Messerkriminalität. Nach seiner Einschätzung macht die letzte Konstellation den größten Teil der sogenannten Messerkriminalität aus.
Messerkriminalität: Welche Rolle spielt die Nationalität?| Artikel | MEDIENDIENST INTEGRATION
Laut Bundeskriminalamt könnten die steigenden Fallzahlen bei Körperverletzung und Raubdelikten eine Folge der weggefallenen Corona-Beschränkungen sein, wodurch es wieder mehr Tatgelegenheiten gegeben habe. Als weitere Faktoren nennt das BKA die inflationsbedingt angespanntere wirtschaftliche Lage, sowie das Migrationsgeschehen.”

Und ich bleibe bei meiner Beurteilung auf Grund der in Wahlkampfzeiten gemachten Beobachtungen, dass es eine nicht zutreffende, stark negativ verallgemeinernde und vorurteilsbehaftete Parole vorwiegend rechtsradikaler Propagandisten ist, Mitmenschen bestimmter ethnischer Herkunft, mit derartigen Begriffen, wie etwa dem “Bestehen einer Messerkultur” oder einer kulturell bedingten “Gruppenvergewaltigung” zu belegen, um dieses durch zahlreiche Wiederholungen erzeugte Vorurteil dann auch noch gegen diese und gegen demokratische Parteien in Wahlkämpfen einzusetzen.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Hier ist ein solcher Beleg:
Repräsentative Dunkelfeldstudien unter Schüler und Schülerinnen in Niedersachsen über mehrere Jahre hinweg (2013 – 2022) zeigen:
Etwas mehr(Gewisse Zunahme des „Mitführens“ eines Messers (mindestens „selten“) seit 2013: 16,8%, 2022: 20,6%. )  Jugendliche haben gelegentlich ein Messer dabei. “Dadurch kann es schneller zum Einsatz des Messers in Konfliktsituationen kommen – auch wenn dieser Einsatz nicht geplant war, als man morgens das Haus mit dem Messer in der Tasche verließ”, so der Kriminologe Kersting. Derartige Langzeit- Studien in Bezug auf Erwachsene gibt es nicht. Quelle
Dasselbe gilt auch für Jugendliche: Nicht die eigene oder familiäre Migrationserfahrung ist Ursache für Kriminalität, sondern die damit oft einhergehenden ungünstigeren Bedingungen. So ist zum Beispiel die Armutsgefährdung bei unter 15- bis 17-Jährigen mit Migrationshintergrund fast dreimal so hoch wie unter Personen ohne Migrationshintergrund (2021: 13,8 zu 37,4 Prozent).Quelle
Messerkriminalität: Welche Rolle spielt die Nationalität?| Artikel | MEDIENDIENST INTEGRATION

Und ich bleibe bei meiner Beurteilung auf Grund der in Wahlkampfzeiten gemachten Beobachtungen, dass es eine nicht zutreffende, stark negativ verallgemeinernde und vorurteilsbehaftete Parole vorwiegend rechtsradikaler Propagandisten ist, Mitmenschen bestimmter ethnischer Herkunft, mit derartigen Begriffen, wie etwa dem “Bestehen einer Messerkultur” oder einer kulturell bedingten “Gruppenvergewaltigung” zu belegen, um dieses durch zahlreiche Wiederholungen erzeugte Vorurteil dann auch noch gegen diese und gegen demokratische Parteien in Wahlkämpfen einzusetzen.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Aber nur weil nach 45 die mit der Gravur “Blut und Ehre” alle eingesammelt worden sind und Solingen so schnell nix Neues liefern konnte.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Stimmt , dann schon lieber Ru m Ba lotte auf dem …..stehen haben.
I

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

🙂 … und ich dachte, den Gag kennen nur Ossis!

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ba = bayrisch, wieso haben sich die Ossis das Stechen lassen?

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

… nee, angeblich die “Russen”. … Rotbanner… – gibt es in Bayern eine “Militär-Flotte”? 🙂

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Tja bei den vielen bayrischen Seen, wer weiß?

BTW bei der deutschen Marine gab es einen hohen Anteil von bayrischen Wehrdienstleistenden. Die Kinderlandverschickung hat bis Gutenberg verlässlich funktioniert.

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ruhm und Ehre der Baltischen Flotte

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Derartige Sprüche, wie etwa auf Männertoiletten an der Wand am Pissoir in sehr kleiner Schrift geschrieben” tritt näher heran, er ist kürzer als du denkst, findet man eben auch nur dort.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

… nur in Bayern oder nur auf Männertoiletten? 🙂

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sieht nicht so aus. als ob du jemals auf einem bayrischen Zeltfest warst.
Bierzelt und Toilette …

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Die habe ich in Berlin und NRW dort am stillen Ort gesehen.

vhh
4 Monate zuvor

Seit Corona…. Vielleicht auch, seit Gewalt und gewalttätige, herabwürdigende Sprache (auch von Politikern ‘staatstragender’ Parteien) keine besondere Erwähnung mehr bekommen, üblich geworden sind? ‘Die anderen’ waren mal Menschen, die andere Meinungen hatten. Jetzt sind ‘die anderen’ eine Störung, ein Irrweg gegen das eigene, einzig richtige Bild der Welt. Immer wieder wird in diesen Sonntagssprüchen nach solchen Ereignissen Toleranz gepredigt, wie tolerant war gerade wieder z.B. ein Herr Spahn bezüglich Flüchtlingen/Bürgergeldempfängern? Das ist die Art, wie in vielen Haushalten mit ‘Anderssein’ oder Widerspruch zur eigenen Meinung umgegangen wird, warum auch nicht, machen ja alle. Im deutschen Tatort ist der Umgang mit Gewalt eher putzig, aber was passiert in (meist amerikanischen) Abendserien? Gegen den Bösen (meist Terrorverdächtigen) hilft nur die Methode ‘erst schießen, dann fragen’. Nimmt man die Rap- und Hiphop-Vorbilder, Tiktok und Memes dazu…
Frage ich einen Schüler, warum er ein Messer dabei hat, lautet die Antwort nahezu immer ‘um mich zu wehren’. Keine Planung? Die Bereitschaft, sich mit einem Messer ‘zu wehren’, sagt nichts über die Schwelle aus. Ich bin nicht so naiv anzunehmen, dass nur wehren gegen andere Waffen gemeint ist oder dass Schüler da klare Grenzen setzen. Was ist überhaupt wehren, auch ‘endlich mal zurückschlagen’?
Kinder- und Jugendhilfe, Eingliederungshilfe (noch nie gesehen), Jugendgerichtshilfe (wohl etwas spät), Polizei, da hat Frau Prien schon alle geradezu absurd überlasteten Stellen genannt, sie fordert sogar mehr Prävention – zu leisten von diesen Stellen und natürlich den Schulen (sprich: Lehrkräften). Finde den Fehler…
Nein, ‘seit Corona’ ist es meiner Meinung nach nicht. Es ist wohl eher ein gesellschaftliches Klima, in dem aus unterschiedlichen Standpunkten viel zu schnell Verleumdungen, Hassrede und Gewaltphantasien werden. Wir kämpfen gegen Windmühlen, in diesem gesellschaftlichen Klima, das sich immer mehr auf Konflikt und Sieg statt Konsens und Kompromiss fokussiert, wird es eher mehr 12-,13-, 14jährige geben, die es nicht mehr anders kennen. Die Probleme haben sich schon verfestigt!
Wie genau unterbinden wir eigentlich das Mitbringen von Messern? Taschenkontrolle? Wachleute in der Mensa? Metalldetektoren und Maschendrahtzaun? USA first, Germany second?

Lil. John
4 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Da kann es keine einfache Antwort geben.

Es ist sicher keine Option Schulen in Hochsicherheitstrakte umzuwandeln. Viele Gegenstände lassen sich als tödliche Stich- oder Hiebwaffe einsetzen.

Tatsächlich sind Messer eine ganz schlechte Wahl zur Selbstverteidigung, da sie schnell einen Kampf um Leben und Tod provozieren. Darüber sollte man mit den Kindern und Jugendlichen sprechen. Vor diesem Hintergrund sind übrigens die “Waffenverbotszonen” welche Pfefferspray verbieten keine gute Idee.

Auch sollte man den Kindern und Jugendlichen vermitteln, das jede Form einen Angriff von einer mit einem Messer bewaffneten Person zu entgehen besser ist, als die Konfrontation einzugehen.
Schlussendlich gehört es in den Verantwortungsbereich der Eltern und Aufsichtspersonen Kinder und Jugendliche vor unsicheren Orten, wie möglicherweise Klassenzimmern in denen sich Personen mit tödlichen Waffen aufhalten, zu schützen. Über Letzteres bitte alle scharf nachdenken.

Sandkatze
4 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Das hat doch nichts, aber auch gar nichts mit Corona zu tun!

vhh
4 Monate zuvor
Antwortet  Sandkatze

Was ich auch schrieb, da die lieben Politikerinnen laut Artikel wieer einmal diese einfache Erklärung hervorholen. Wenn mein Text zu lang ist, einfach nicht lesen, dann aber bitte auch nicht die ersten zwei Worte kommentieren.

Realist
4 Monate zuvor

“!«Es darf nicht zur Debatte stehen, ob Messer in die Schule mitgebracht werden dürfen. Es muss schlicht völlig ausgeschlossen sein und unterbunden werden», so der emeritierte Professor für Sozialpsychologie an der Universität Marburg.”

Ach, Herr Professor, kleiner Realitätscheck: In jedem Bundesland ist das Mitbringen von Waffen (wozu auch Messer) in die Schulen verboten. Funktioniert offensichtlich nicht. Papier ist bekanntermaßen geduldig. Also: Gefragt sind tatsächliche Maßnahmen, um das Mitbringen von Messern und anderen Waffen in die Schulen zu verhindern. Keine weiteren “Appelle”, “Erlasse”, “Handreichungen” oder ähnliches.

Gucken wir einfach “über den großen Teich”, das findet man ein paar Lösungen:

  • Sicherheitspersonal an die Schulen, die für so etwas (Sicherheitskontrollen, Konfliktdeeskalartion, notfalls “Entwaffnung) ausgebildet sind (also keine “Zusatzaufgabe” für die ohnehin völliog überlastetet Lehrkräfte, die in der Regel nicht wissen, wir man mit einem mit einem Messer bewaffneten Täter umgeht: Kleiner Tipp: Die Polizei agiert hier immer mindestens zu zweit und nur auf Distanz, d.h. in der Regel gezoegene Schusswaffe…)
  • Metalldetektoren an die Schuleinänge, wer dann etwas verbotenes mitbringt, hat dann im Anschluss gleich eine Woche schulfrei, am besten unter Beaufsichtigung für auf solche Fälle spezialisierten Insitutionen (nein, keine Schulen)…

Die Zeit der “Bullerbü”-Schule ist auch in Deutscjhland vorbei…

Katze
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

“Die Zeit der “Bullerbü”-Schule ist auch in Deutschland vorbei…”
Schade! Schön ist’s gewesen in Old School.

Es braucht sie nicht, die scharfen Klingen,
wer gewaltbereit, dem wird die Tat gelingen.
So geht es auch in Bio mal ganz schnell
und durch den Raum fliegt ein Skalpell.
Zum Präparieren war’s gedacht,
zur Waffe ist es flugs gemacht.
Unter des Mathelehrers Aufsichtspflicht
man mit dem Zirkel in Mitschülers Rücken sticht.
Noch größer wird der Opfer Qual,
ist die Gewalt psychisch, weil verbal.
Worte schneiden tiefer noch als Messer,
verletzen Seelen überdies viel besser.
Viele warme Worte und Floskeln fließen,
die jungen Täter hören “Mimimi”.
Doch “Konsequenzen”, gibt’s fast nie.
Gefragt zu oft: “Was fühl’n die Täter?”
Um die Opfer kümmern wir uns später.
Oftmals gar nicht oder viel zu spät,
was ein Blick in die Kinderpsychiatrien verrät.

Besseranonym
4 Monate zuvor
Antwortet  Katze

Danke, liebe Katze.
MMn besonders der letzte Absatz triffts. ( vorgetäuschtes ) Fühli-Fühli-Laufenlassen rächt sich immer mehr; am meisten triffts die “Opfer”, Lehrer wie Schüler, die dagegenstehn – und damit Probleme für die Glorreichen im Heile-Welt-Modus schaffen. So werden wirkliche Täter oft zu “scheinbar Missverstandenen, eigentlich Unschuldigen”, Schxxxx.

Sven.Ja
4 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Was wollen Sie denn anderes machen als “laufen lassen”?
Die Menschen wählen die Parteien, die ihre Ministerposten so besetzen und den Druck nach unten geben “es so laufen zu lassen”.

Und Lehrer unterstützen politisch und finanziell eine GEW, die das genauso fordert.
Neuerdings fordert die GEW sogar Meldeportal für Lehrer, die keine Lust mehr haben das so “laufen zu lassen”.
Wer so eine Gewerkschaft hat, der braucht keine Feinde mehr.

Besseranonym
4 Monate zuvor
Antwortet  Sven.Ja

Wenn ich es “laufen lassen” müsste, würde ich aufhören ●

Das GEW-Meldeportal kenne ich nicht. Würden Sie bitte die Fakten dazu erläutern; mir sind nur die AfD-Sauereien bekannt.

Pädagogische Fachkraft
4 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/nicht-korrekt

Auszüge daraus: “Lehrkräfte schwören einen Eid auf die Verfassung und haben einen demokratischen Bildungsauftrag, festgeschrieben im Grundgesetz und den Landesschulgesetzen. Sie verstoßen demnach gegen geltendes Recht, wenn sie sich rechtsextrem, menschenverachtend oder demokratiefeindlich verhalten oder äußern.<…..>
Sinnvoll und angemessen sind Einzelfallprüfungen, wenn etwa entsprechende Verdachtsmomente vorliegen, dass ein AfD-Mitglied, das als Lehrkraft arbeitet, seinen Eid verletzt und seinen Bildungsauftrag missachtet hat. Dafür brauchen Schulen systematische Beschwerde- und Meldeverfahren, Präventions- und Interventionskonzepte mit definierten Handlungsketten, unabhängige Beratungs- und Beschwerdestellen sowie einen stärkeren Diskriminierungsschutz.”

Nur fehlt hier die Ausgewogenheit: “linksextrem” wird im ersten zitierten Satz gar nicht erwähnt, nicht verwunderlich, wenn die GEW kein Problem damit hat, in diversen Demos neben linken Antifa-Chaoten zu agieren.
Und (3. zitierter Satz) was “systematische Meldeverfahren” von Meldeportalen unterscheidet, das müsste mal erklärt werden. Es erinnert halt doch stark an die unsäglichen AfD-Meldestellen, die damals völlig berechtigt angeprangert wurden.
Die GEW hat sicher recht, dass AfD-Ansichten nicht in die Schule gehören – aber auf der anderen Seite unterstützt sie ein Mitglied einer linksextremen Gruppe, das in Bayern nicht zum Referendariat zugelassen wurde. Auf dem linken Auge ist die GEW einfach blind…

Sandkatze
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Wer einen Terroranschlag vor hat, wird sich über die Sicherheitsvorkehrungen informieren und sie zu umgehen versuchen.

Mary-Ellen
4 Monate zuvor
Antwortet  Sandkatze

Das war auch mein Gedanke.
Sollte ich als SuS tatsächlich geplant haben, eine/n Mit-SuS mit einem Messer zu verletzen, würde ich es nah beim Schulhofeingang z.B. in einem Gebüsch deponieren oder auf einer Mauer – wer bekommt es schon mit, wenn ich das Schulgelände für einen kurzen Moment verlasse oder durch den Zaun/auf die Mauer greife.
Sollen Kontrollen durch ein Sicherheitspersonal während der gesamten Unterrichts- und Pausenzeiten stattfinden?
Utopisch, m.M. nach.

Stephan Jacobs
4 Monate zuvor

Zunächst eine Anmerkung für den Autor des Artikels. Bitte tut mir eine Gefallen, wenn Ihr den populistischen Wendt interviewt dann fragt bitte auch bei der GdP (Gewerkschaft der Polizei) nach, denn auch das ist eine Polizeigewerkschaft. Vielleicht kommt dann eine etwas ausgewogenere Haltung auch der Polizei zum Ausdruck. Denn Herr Wendt ist nicht das Sprachrohr d e r Polizisten .

Ansonsten, ja, es sollten erst gar keine Messer mit zur Schule geführt werden. Dann bitte offizielle Messerverbotszone ausrufen und statt überflüssiger Grenzkontrollen mal stichprobenartig die Polizei vor die Schuleingänge stellen, inklusive Taschenkontrolle. Man wird erstaunt sein, was da am Ende des Tages alles beschlagnahmt wird. Und wenn da einiges gefunden wird, dann zwei Wochen später nochmal. Besteht das Problem immer noch wird Mal für zwei Monate ein Security Dienst eingestellt.

Hier fängt Prävention an und nicht an der Grenze.

Besseranonym
4 Monate zuvor
Antwortet  Stephan Jacobs

Ich halte Ihren Vorschlag, die Polizei zeitweise vor die Tür zu stellen für zielführend. Nur, normalerweise kann ich sie nur rufen, wenn die Brühe schon übergelaufen ist oder zur Drogenprophylaxe etc.
Wie wäre das rechtlich machbar ?

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  Stephan Jacobs

Danke für ihren kritischen Verweis auf Herrn Wendt

Chauvinist mit Demokratie-Problem“
– Mathis Neuburger: mopo.de (Hamburger Morgenpost) März 2022[

„Kaum eine andere Gewerkschaft ist so auf ihren Chef [Rainer Wendt] zugeschnitten wie die DPolG – und kein anderer Arbeitnehmervertreter polarisiert innerhalb des Gewerkschaftslagers so stark wie der gebürtige Duisburger. […] Kein anderer deutscher Arbeitnehmerführer steht so weit rechts wie CDU-Mitglied Wendt.“
– Bert Losse: wiwo.de (Wirtschaftswoche), 20./21. April 2015

„Dass er [Rainer Wendt] ein gespanntes Verhältnis zu Menschen hat, die ihre demokratischen Grundrechte wahrnehmen, hat er mehrfach zum Ausdruck gebracht.“
– Matthias Altenburg: Courage: Anstiftung zum Ungehorsam. DuMont 2012

Mehrere von ihm vertretene Positionen zur Inneren Sicherheit sowie öffentliche Äußerungen zu Bereichen der öffentlichen Sicherheit und anderen Themen in Staat und Gesellschaft gelten als polarisierend und umstritten.[11][12][13] Nach eigenen Angaben von Rainer Wendt ist es seine Strategie, „durch proaktive Medienarbeit und hohe öffentliche Präsenz“ seine „Gewerkschaft zu pushen“.[1][15] Ein Vortrag von Wendt, der im Oktober 2017 an der Goethe-Uni in Frankfurt am Main unter dem Titel Polizeialltag in der Zuwanderungsgesellschaft stattfinden sollte, wurde nach einem offenen Brief von Dozenten abgesagt.[16]
Rainer Wendt – Wikipedia

Kleine weiße Friedenstaube
4 Monate zuvor
Antwortet  Stephan Jacobs

Die Repräsentanten einer Berufsgruppe repräsentieren niemals alle. Ist normal.

Die Vorschläge am Ende kommen mir unrealistisch vor. Für 2 Monate ein Sicherheitsdienst. Und danach? Glauben Sie wirklich, danach ist das dann für immer vorbei? Die Messer werden nach wenigen Tagen wieder mitgebracht, wenn der Sicherheitsdienst weg ist. Die Sicherheit (relative) besteht nur so lange, wie er da ist.

Als ob man eine Grenze schützen könnte, indem man 2 Monate Grenzkontrollen einführt und sie danach wieder aufhebt.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Stephan Jacobs

Grenzkontrolle ==> BPol. Ebenso Waffenverbotszone in und im direkten Umfeld von Bahnhöfen.

Alles andere LaPo, und nur dort wo es definierte Waffenverbotszonen gibt. Diese können nur für den öffentlichen Raum festgesetzt werden. Schulgelände hingegen sind keinöffentlicher Raum, sie sind im Eigentum von Kommunen oder privaten Trägern.

Unfassbar
4 Monate zuvor

Wie sollen wir das als Lehrer kontrollieren, wenn wir noch nicht einmal in die Taschen schauen dürfen?

Oldie, inseriert hier nicht
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Was heißt denn hier “sollen”? Ich will nicht und ich werde nicht.

Alese20
4 Monate zuvor

Da hilft meiner Meinung nach nur Traings zur gewaltfreien Konfliktlösung gepaart mit Verteidungstrainings. Gerne an Schulen durch mehrmalige Pflichteilnahme (5., 7., 9. Klasse oder so). Allerdings nicht durch LuL, sondern durch Experten von Extern durchgeführt. Nur Gewaltprävention hilft. Metaldetektoren helfen in USA auch nicht.

Alex
4 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Unsere Grundschüler müssen in jedem Schuljahr verpflichtend durch ein Anti-Gewalt-Training, trotzdem nimmt die Gewalt gegeneinander in den Pausen immer mehr zu. Vor allem sinkt die Hemmschwelle immer weiter, da reicht schon ein „falscher Blick“ und prompt gibt es einen Schlag oder Tritt.

Rainer Zufall
4 Monate zuvor

Oh bitte nich schon wieder -__-

“Es ist schon ein Unterschied, ob irgendein Sozialarbeiter auf einen 12- und 13-Jähren, der mit einem Messer bewaffnet ist und durch die Gegend läuft, einwirkt – oder ob Polizei und Staatsanwaltschaft das tun”

Warum dann überhaupt noch irgendein Jugendstrafrecht? Warum fühlt sich die Polizei bei dem Ziehen der Line ab 12 in irgendeiner Hinsicht besser gerechtfertigt?

Und natürlich fehlt noch: Würde dieses Gesetz solche Straftaten künftig verhindern?

Sandkatze
4 Monate zuvor

Dann brauchen wir Eingänge mit Metalldetektoren u.Ä. sowie die Möglichkeit von Taschenkontrollen, was ja derzeit gar nicht erlaubt ist. Und Kameraüberwachung auf dem Schulgelände.

Ich möchte aber außerhalb von Schulen auch vor den immer häufigeren Messerangriffen besser geschützt werden.

Einer
4 Monate zuvor

Im Ref vor 20 Jahren wurde uns von einer anonymen Umfrage an einem Bielefelder Berufskolleg berichtet. Diese Umfrage sagte aus, dass ca 8 % der Schüler eine Waffe dabei haben. Waffen könnten sein Messer mit feststehender Klinge, Messer mit mechanisch herausspringen der Klinge, Butterfly-Messer, Schlagringe und Schusswaffen.
Wenn man überlegt, dass ein durchschnittliches BK 2000-3000 Schüler hat, dann sind ca. 200 Schüler.
Leider habe ich die Quelle nicht mehr.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Wenn man dann noch bedenkt, wie viele Berufsschüler als Auszubildende tagtäglich ein Messer als Werkzeug benötigen, dann ist die Zahl deutlich höher.

Manche Diskussionen nehmen hysterische Züge an, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Unfallopfer tagtäglich als Folge von Verkehrsunfällen zu Buche schlagen.
Sind Messeropfer anders zu gewichten als die Opfer von Straßenrennen?

447
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ja.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Antwort auf die abschließende Frage, ehrlich?

Kalle
4 Monate zuvor

Was bringt die hilflose Forderung nach Messerverboten?? Gestern erst hat es wieder eine Messerattacke mit vielen Verletzten in einer Verbotszone gegeben. Tatort war der Hamburger Hauptbahnhof, in dem Messer längst verboten sind.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor

«Es darf nicht zur Debatte stehen, ob Messer in die Schule mitgebracht werden dürfen.”

Steht das denn zur Debatte?

AvL
4 Monate zuvor

Nein

dickebank
4 Monate zuvor

Wieso messer mitbringen, die gibt’s doch im Technik-, im Hauswirtschafts- und im Kunstunterricht frei Haus. Die Biologie kann ggf. sogar Skalpelle beisteuern.

Einzig die Messer der Mensa sind ungefährlich.

kanndochnichtwahrsein
4 Monate zuvor

«Kinder und Jugendliche sind heute großen Belastungen ausgesetzt, sei es infolge der Corona-Pandemie oder den aktuellen Geschehnissen wie Kriegen oder der Klimakrise», sagte Bekeris. «Wir müssen agieren, bevor Probleme sich dauerhaft verfestigen.»

Belastungen?
Ich nenne es Traumatisierung (bzw. Retraumatisierung), wenn Kindern Abschiebung droht, sie nicht lernen können angesichts ihrer ungewissen Zukunft, sie sich schon strukturell abgelehnt fühlen müssen, von Politikern offen gedroht wird, dass sie “nicht erwünscht” sind.

Denen soll ich dann klar machen, dass Gewalt keine Lösung ist?
Denen soll ich vermitteln, dass man Konflikte mit Worten löst, dass man miteinander reden muss?
Erleben die anders: Formbrief “Abschiebung”, nachts werden Freunde und ihre Familien abgeholt (da diskutiert auch keiner, es wird im ZWeifel auch “Gewalt” angewendet – den Beamten, die das durchführen müssen, kann man das natürlich nicht persönlich vorwerfen, aber die Kinder erleben es).

Gleichzeitig erleben sie täglich, dass Deutschland zu wenig Lehrer, Ärzte, Busfahrer oder sonstige Arbeitnehmer hat.
Ihr Unterricht fällt aus, weil
Wer erklärt diesen Kindern, dass das etwas anderes ist als vor 80 Jahren, als “Unerwünschte” gehen mussten oder gegangen wurden?
Das sind doppelbödige Botschaften.
Viele haben ganz konkret Angst, ihre Mühe um Integration wird einem populistischen Wahlkampf vor die Füße geworfen.
Ich habe gerade vier SuS, die konkret Angst haben, morgen nicht mehr in die Schule kommen zu können, weil sie in einem Flugzeug ins Nirgendwo sitzen.
Dazu einige, die sich als EU-Bürger einfach nicht willkommen fühlen (was sich nicht auf die Schule bezieht) und deshalb zurück gehen wollen/werden.
Außerdem einige, die Konflikte des Heimatlandes hierher tragen, sich für irgendetwas verantwortlich fühlen und meinen, das verteidigen zu lassen.
Dann all diejenigen – auch deutschen – die komplett verroht und/oder deprivatisiert sind, keinerlei realistische Maßstäbe mehr haben, was Ursache und Wirkung, situationsadäquates Verhalten, Gefahren, Wahrheit und Lüge, Realität und Fiktion haben…

Eine solche Gemengelage kann nur die Politik “ganz oben” beeinflussen:
Wir brauchen eine andere Einstellung gegenüber Kindern, zugewanderten besonders, klare Signale, die Sicherheit vermitteln… und dazu viel mehr Personal um all das aufzufangen, das Elternhäuser heute nicht mehr oder anders vermitteln!

Es sind nicht die Kinder. Die führen nur das aus, das sie anderswo erfahren oder vermittelt bekommen. Da sollte man die Verantwortlichkeiten suchen. Ich frage mich oft, wie “strafmündig” Eltern sind… leider erlebe ich sie oftmals komplett naiv, unreflektiert, absurd überbeschützend, von der Realität entfremdet und überhaupt nicht problembewusst!

Was nun?
Ich würde klare Signale von Herrn Merz und seinen Ministern erwarten, die wirklich Regeln aufstellen, gleichzeitig aber Kindern vermitteln, dass sie bei uns sicher sind.
Wahrscheinlich ein Wunschtraum…

Er kann gerne selbst in die SChule kommen und allmorgendlich alle Kinder auffordern, alle potentiellen Waffen rauszugeben. Uns gelingt das nicht einmal bei einem Handy, mit dem wir das Kind “erwischt” haben. Das löst ein mittleres Drama aus Lügen, Leugnen, Heulen, Verweigern, Toben, Drohen etc. aus.
Was, wenn es sich um ein Messer handelt, das sie glauben für ihre Sicherheit nötig zu haben?

TaMu
4 Monate zuvor

Deutschlandweit gibt es die Polizeibehörde, deren Mitarbeiter meistens in der Öffentlichkeit damit beschäftigt sind, falsch abgestellte Fahrzeuge aufzufinden, bei Veranstaltungen präsent zu sein und im öffentlichen Raum für ein Sicherheitsgefühl zu sorgen.
Wenn diese Mitarbeiter auf ihren Streifen durch die Stadt jeden Tag für eine halbe Stunde in jeweils einer anderen Schule auftauchen und stichprobenartig die Taschen (auch Jacken- und Hosentaschen) wie beim Einlass auf ein Festivalgelände kontrollieren würden, wäre schon viel gewonnen.
Das Mitführen jeder Art von Waffen oder ähnlich geeigneten Gegenständen müsste streng geahndet werden, mit Sozialstunden und mit Kursen zur Gewaltvermeidung. Außerdem müssten die Personalien für einen bestimmten Zeitraum polizeilich registriert werden.
Dasselbe sollte natürlich auch außerhalb der Schulen überall in der Öffentlichkeit so gehandhabt werden.
Vielleicht gäbe es auch eine Art Detektor für Gegenstände aus Metall, die das Ausleeren der Taschen oder das Abtasten zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte verhindern würde.
Ich glaube, das Verständnis in der Bevölkerung für solche Maßnahmen steigt kontinuierlich an.
Schließlich muss man auch mit stichprobenartigen Kontrollen im Straßenverkehr rechnen, anhalten, sich ausweisen und den Kofferraum öffnen, um das Verbandspäckchen (und damit natürlich auch den Rest des Kofferraums) vorzuweisen.
Ich bin zwar nicht für Falschparken, habe aber deutlich weniger Sorge wegen einem wildgeparkten Fahrzeug, als vor Autofahrern unter Drogen und Menschen mit Waffen, vor allem Messern, weshalb ich für Personenkontrollen bin und mich nicht beschweren würde, wenn ich überprüft würde.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Schule ist kommunal, also Privatgelände.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Bleibt also nichts Anderes übrig als einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren oder das eigene Ordnungsamt zu bemühen. Die Polizei als Ordnungsbehörde ist somit nicht zuständig, allenfalls die kriminalpolzeiliche Abteilung für Prävention, und die berät dann Schulleitung und Kollegium. Ist doch super.

TaMu
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ich meinte damit die kommunale Behörde und das Ordnungsamt.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

… nur welche kommunale Behörde außer dem Ordnungsamt aka. “Fachdienst Sicherheit und Ordnung”?

Besseranonym
4 Monate zuvor

Abgesehen von diesem Wahnsinn, wären die Antworten von Kindern, die zum Messer griffen nötig, auf das Warum ?
Ist es ein sich”wehren”, gegen wen, was, nachgeahmt, gesteuert….?
Ist es Rache, Hass, ….. nach Demütigung, mobbing, Medienmissbrauch…..?
Entspringt es der zunehmenden Vernachlässigung und Verwahrlosung der kids in allen Schichten ?
Denn, in diesem Fall wird es unglaubwürdig, dass die fS die Ursache sind. Waffenübungen stehen noch nicht im LP.
Vlt nehmen wir Selbstverteidigung mit auf. Sorry, ironisch, aber hätte ich noch kleine Kids, stellte ich es mir nicht schön vor, ihnen zu erklären, dass die Menschen hier, in einem kriegsfreien, an sich sicheren Land, ganz schön böse sein können….dass auch Gleichaltrige manchmal mit Vorsicht betrachtet werden sollten, wenn……Jetzt könnte man sagen, sind ja nicht viele. Manche fressens rein, manche “wehren” sich. Die einen mobben, die anderen stechen zu……
mit Grund, grundlos ?

Heinz
4 Monate zuvor

Zu prüfen sei, jemand in dem Alter tatsächlich in der Lage sei, das Unrecht seiner Tat einzusehen.”

Warum? Ich möchte auch dass meine Kinder oder ich vor Leuten geschützt sind, die nicht in der Lage sind, das Unrecht ihrer Tat einzusehen. Bei Erwachsenen werde ich auch nach einer Tat vor z.B. sehr stark psychisch Kranken geschützt, die jemand anderen umbringen wollten oder es getan haben, auch wenn sie nicht in der Lage sind, das Unrecht der Tat einzusehen, dann kommen sie halt ggf. deutlich länger in eine geschlossene Einrichtung.

Wieso haben Kinder häufig einen Freifahrtsschein? Und noch schlimmer: Viele Kinder wissen dies und handeln auch so. Wie das eine Mädchen dass in Freudenberg ein anderes Mädchen umgebracht und vorher gegoogelt hat, ob sie dafür belangt werden kann. Es gibt definitiv Kinder, denen auch das Unrecht ihrer Tat bewusst ist!
Herabsetzung auf 12 Jahre finde ich angemessen, selbst dann ist das deutsche Jugendstrafrecht sowieso noch für viele deutlich zu milde und nimmt auf Entwicklung eh Rücksicht.

Nebenbei kann ich die Coronaaussage einfach nicht mehr lesen. Nach etlichen Jahren immer noch alles was geht auf die Coronaschließungen zu schieben halte ich für absolut unprofessionell. Ich halte im Übrigen auch nicht die Schließung der Schulen für das Problem, dass es damals gab, sondern die Kontaktbeschränkungen! Geschlossene Schulen wären weit weniger ein Problem, wenn die Kinder sich hätten Nachmittags in kleinen Kohorten treffen können. Wie sich Corona ausgebreitet hätte ohne Schulschließung wissen wir immerhin nicht!

potschemutschka
4 Monate zuvor

“Bis 2019 berichtete die Berliner Zeitung regelmäßig über die Zahl der Straftaten, die sich an den Adressen der Schulen ereigneten. Sie berichtete auch, dass es unterschiedliche Neigung von Schulleitungen gibt, Gewaltvorfälle zu melden, um den Ruf der Schule nicht zu beschmutzen. 2020 erklärte die Bildungsverwaltung diese Zahlen zur Verschlusssache.”
(Andreas Kopietz in “Nehmt den Kindern die Messer weg!”, “Berliner Zeitung 26. mai 2025)

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