HANNOVER. Für eine höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen der Lehrer haben nach Polizeiangaben mehr als 2000 Menschen in Hannover demonstriert. Anlass war die Plenarsitzung des niedersächsischen Landtags, in der es um den Haushalt 2019 ging. GEW-Landeschefin Laura Pooth forderte eine Abkehr von der Schuldenbremse, die zu einer Bildungsbremse verkomme.
Ebenso plädierte sie dafür, verbeamtete Grund-, Hauptschul- und Realschullehrer besser zu bezahlen. Sie erhalten laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) brutto monatlich bis zu 500 Euro weniger als Lehrer anderer Schulen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) erklärte, im bundesweiten Wettbewerb um die besten Lehrer sei es «Fünf nach Zwölf».
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hatte einen Stufenplan zur besseren Bezahlung der Lehrer angekündigt, da die Forderungen der Lehrer nicht unberechtigt seien. «Verbesserungen bei der Bezahlung von Lehrkräften mit den Lehrämtern für Grund-, Haupt- und Realschulen sind auch unser Ziel», erklärte Tonne in einer Mitteilung. Bis Dezember solle deshalb eine «besoldungsrechtliche Prüfung» abgeschlossen sein.
Eine bessere Bezahlung soll die Attraktivität des Lehrerberufs steigern. Das Landesamt für Statistik teilte am Donnerstag mit, dass im vergangenen Jahr 2669 angehende Lehrer ihre Ausbildung beendeten – 11,6 Prozent weniger als 2016. «Wenn nichts dafür getan wird, dass dieser Beruf attraktiver wird, dann werden sich auch in Zukunft nicht genügend junge Menschen für so ein Studium entscheiden», sagte Pooth. dpa