Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, verwies gegenüber der „Bild“-Zeitung (“Krass, wie viel unsere Lehrer verdienen!”) auf die hohen Unterrichtsverpflichtungen deutscher Lehrerinnen und Lehrer: „Dass die Gehälter von Lehrkräften sowohl im Primarbereich als auch im Sekundärbereich im internationalen Vergleich gut abschneiden, ist bekannt. Allerdings ist die Arbeitsbelastung im internationalen Vergleich ebenfalls deutlich überdurchschnittlich.“
Auch OECD-Direktor Andreas Schleicher, Koordinator der PISA-Studie, sieht die Bedingungen für Pädagoginnen und Pädagogen in Deutschland kritisch – was auch den Lehrermangel hierzulande begründe. Lehrer würden zwar in Deutschland recht gut bezahlt. Trotzdem sei der Beruf vergleichsweise unattraktiv: Die Pädagogen hätten oft wenig Gestaltungsspielraum und ihnen bleibe kaum Zeit außerhalb des Unterrichts, sodass die Arbeit im Team allzu oft auf der Strecke bleibe. Darüber hinaus bietet der Beruf in Deutschland wenig Karriereperspektiven.
OECD-Durchschnitt: 32.000 bis 45.000 Dollar
Nach OECD-Angaben liegen Lehrerinnen und Lehrer in der Schweiz zwar auf dem gleichen Niveau beim Einstiegsgehalt wie ihre Kolleginnen und Kollegen in Deutschland, dann aber steigt es nicht mehr. Deutlich weniger verdienen Lehrkräfte in PISA-Sieger-Ländern wie Kanada (39.000 bis 66.000 Dollar), Finnland (36.000 bis 44.000 Dollar) und Korea (28.000 bis 50.000 Dollar). Der Durchschnitt der OECD-Staaten liegt bei 32.000 bis 45.000 Dollar. Der Durchschnitt innerhalb der Eurozone liegt sogar noch darunter: 31.000 bis 44.000 Dollar. Am wenigsten verdienen Lehrerinnen und Lehrer in Lettland – gerade mal 9.000 Dollar sowohl als Einstiegsgehalt wie nach 15 Jahren. In der Slowakei, Ungarn und Polen liegt das Niveau kaum höher – dort liegt das Jahresgehalt zwischen 13.000 und 25.000 Euro.
Hart trifft es aktuell auch die Lehrerinnen und Lehrer in der Türkei – nicht nur dass ihre Einkünfte mit 27.000 bis 30.000 Dollar im Vergleich unterdurchschnittlich ausfallen. Die türkische Lira, in der ihre Bezüge ausgezahlt werden, fällt gerade aufgrund der gigantischen Inflation in der Türkei ins Bodenlose – und mit ihr die Kaufkraft eines Lehrergehalts. bibo / Agentur für Bildungsjournalismus
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