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Tarifstreit: Jetzt wird’s spannend – Gewerkschaften drohen mit Ausweitung der Streiks

BERLIN. Bei ihren Aktionen für bessere Bezahlung haben die Landesbeschäftigten noch mal eine Schippe draufgelegt. Ihre Gewerkschaften drohen: Da ginge noch mehr. Morgen beginnt in Potsdam die dritte – und entscheidende? – Verhandlungsrunde.

Sechs Prozent – so lautet die Forderung der Gewerkschaften. Illustration: Shutterstock

Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Länder haben die Gewerkschaften mit einer Ausweitung der Warnstreiks gedroht. «Sollte die am Donnerstag beginnende Tarifrunde wiederum ergebnislos verlaufen, sind wir auch bereit, die Streiks auszudehnen», sagte die Vize-Landesbezirksleiterin der Gewerkschaft Verdi für Berlin und Brandenburg, Andrea Kühnemann, am Mittwoch am Rande einer Kundgebung auf dem Berliner Alexanderplatz.

Ähnlich äußerte sich der Tarifvorstand der Gewerkschaft GEW in Berlin, Udo Mertens: «Unsere Mitglieder sagen klipp und klar: Wir sind bereit, auch noch länger zu streiken, wenn unsere Forderungen weiter ignoriert werden.»

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Am Donnerstag starten die Gewerkschaften und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) in Potsdam in die dritte und womöglich entscheidende Verhandlungsrunde. Wie lange diese dauert, ist ungewiss. Die Gewerkschaften fordern für die rund eine Million Tarifbeschäftigten der Länder außer Hessen sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Sie wollen auch strukturelle Verbesserungen in der Eingruppierung. Der Abschluss solle zudem auf rund 2,3 Millionen Beamte und Versorgungsempfänger übertragen werden.

Arbeitgeber: Überzogene Forderungen

Die Länder weisen die Forderungen als überzogen zurück. Ihr Verhandlungsführer ist Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD). Nach seiner Rechnung läge das Plus inklusive der strukturellen Verbesserungen bei zehn Prozent. Für Berlin würde das im Jahr 900 Millionen Euro ausmachen, so Kollatz.

Die GEW verwies darauf, dass Berlin bei der Bezahlung von Erziehern, Lehrkräften und Sozialarbeitern im Ländervergleich hinterherhinke. Besonders problematisch sei die Lage bei den Erziehern in Kitas oder Horten. Denn diese werden in Berlin nach dem Ländertarif und nicht wie in den meisten übrigen Bundesländern nach dem Kommunaltarif bezahlt. Der Unterschied kann laut GEW mehrere Hundert Euro monatlich betragen. Berlin dürfe sich bei der Lösung dieser Probleme nicht hinter den anderen Bundesländern verstecken, so die GEW. dpa

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