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Heimliche Unterrichts-Videos: Lehrer sehen Politik in der Pflicht

OSNABRÜCK/BERLIN. Der Deutsche Lehrerverband fordert von der Politik ein aktiveres Vorgehen gegen heimliche Bild- und Tonaufnahmen aus dem Schulunterricht.

«Eigentlich müsste der Staat im Rahmen seiner Fürsorgepflicht von sich aus aktiv werden und jedem Verstoß gegen die Persönlichkeitsrechte seiner Bediensteten nachgehen», sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). Bislang lehne der Staat sich aber meist zurück und überlasse es betroffenen Lehrern, Anzeige zu erstatten, kritisierte Meidinger.

Heimliche Videos aus dem Unterricht lassen sich im Internet relativ leicht finden. Foto: giovannacco / Pixabay (P. L.) [bearbeitet]
An vielen Schulen wird das Thema zunehmend zum Problem: Kinder und Jugendliche filmen oder fotografieren ihre Lehrer heimlich mit dem Handy im Unterricht und stellen die Aufnahmen dann ins Internet. «Man braucht nur einmal einschlägige Portale wie Youtube zu durchforsten, um die Dimension des Problems zu erkennen», sagte Meidinger weiter – und kritisierte mit Blick auf die Länder: «Obwohl im Internet x-tausendfach solche illegalen Filmaufnahmen von Lehrkräften zu finden sind, tut die Politik bislang gar nichts.»
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Erst im vergangenen Monat hatte beispielsweise das Verwaltungsgericht Berlin entschieden, dass zwei Jugendliche sich damit abfinden müssen, vom Unterricht ausgeschlossen worden zu sein. Sie hatten heimlich Fotos und Videos von Lehrern aufgenommen, die dann bei Instagram landeten. Die Fotos und Videos seien zudem mit sexistischen und beleidigenden Worten kommentiert worden. (dpa)

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Urteil: Schüler, die heimlich gefilmte Videos von Lehrern auf Instagram posten, wurden zurecht suspendiert

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