DÜSSELDORF. Die 2,5 Millionen Schüler in Nordrhein-Westfalen sollen nach dem Wunsch von Schulministerin Yvonne Gebeuer (FDP) den roten Faden während der Schulschließungen nicht verlieren. Sie appellierte an die Kinder und Jugendlichen, bis zu den Osterferien zuhause zu lernen und sich ihr Material selbstständig zu erarbeiten – auch wenn der Lernstoff nicht prüfungsrelevant sei. Der VBE betonte: In Zeiten des Coronavirus gehe es in den Schulen darum, «den Lernalltag begrenzt aufrecht zu erhalten».
Im Fall der Abiturienten sagte Gebauer, die meisten Vorabiklausuren seien geschrieben, notfalls werde auf die Tage nach den Osterferien verlegt. «In dieser Woche werden keine Prüfungen mehr stattfinden.» Es sei eine Liste in Arbeit, wie man Unterrichtsmaterial auch etwa via App herunterladen könne. Schulen sollten ihre Schüler digital mit Aufgaben versorgen, sofern sie über die technischen Möglichkeiten verfügten.
Notbetreuung nur mit Nachweis
Nur in Ausnahmefällen dürften Eltern ab Mittwoch ihre Kinder in eine Schul-Notbetreuung bringen, stellte Gebauer klar. Das gelte für Schüler, deren Eltern in kritischen Infrastrukturen arbeiteten – also in Sektoren wie Gesundheit, Verkehr, Energie oder in der staatlichen Verwaltung. In allen Schulen landesweit würden Notfallplätze für diese Kinder bereitgestellt. Eltern müssten dafür nachweisen, dass sie in diesen Bereichen «unabkömmlich» seien und sie keine Betreuungsmöglichkeit haben. Seit Montag sind Kitas und Schulen in NRW weitestgehend dicht. Die Infektionsketten müssten unterbrochen werden, die Schulen als Ort sozialer Kontakte spielten dabei eine wichtige Rolle, sagte die FDP-Politikerin am Montag in Düsseldorf.
VBE-Landesvorsitzender Stefan Behlau begrüßte die Klarstellung des Düsseldorfer Schulministeriums, dass es keine Tests und Leistungsabfragen bis zu den Osterferien geben solle. «Wir brauchen Augenmaß in dieser ganz besonderen Situation», betonte Behlau. Er hoffe, dass sich die Lage bald «in Richtung Normalität bewegt», damit die Termine für die Abiturprüfungen gehalten werden könnten.
Vorsorglich mit Hausaufgaben versorgt
Viele Schulen in NRW hätten die Kinder und Jugendlichen schon vorsorglich mit Aufgaben versorgt, noch bevor die Landesregierung die Schließung von Kitas und Schulen ab Montag ankündigte, so Behlau. Es gebe sehr unterschiedliche Wege, mit Schülern zu kommunizieren und Unterrichtsstoff zu vermitteln. Zu «einer breiten Palette» gehöre es etwa, Material via E-Mail zu verschicken oder zum Herunterladen auf die Schul-Homepage zu stellen, berichtete der VBE-Landesvorsitzende. Auch der klassische Elternbrief werde genutzt. Wochenpläne würden versendet und Arbeitsblätter mit Selbstkontrolle. Einige Schulen seien digital sehr weit – es sei denkbar, auch via Skype Gelerntes zu vertiefen. News4teachers / mit Material der dpa
Zig-Millionen Schüler und Kita-Kinder werden die nächsten Wochen zu Hause verbringen