DÜSSELDORF. NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer will Schülern nach den Sommerferien wieder möglichst viel Unterricht in den Klassenräumen ermöglichen. Ihr Ziel sei es, dann «in einen regulären Schulbetrieb mit möglichst viel Präsenzunterricht zurückzukehren», sagte die FDP-Politikerin dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Der Verband „lehrer nrw“ mutmaßt, dass dafür die Abstandsregel in den Schulen fallen soll.
Das Ministerium sei mit allen Akteuren – Lehrern, Eltern, Schülern, Schulleitungen und -trägern und auch Gewerkschaften im Gespräch, «um diese Kraftanstrengung in gemeinsamer Verantwortung auf den Weg zu bringen», so Gebauer.
„In der NRW-Landesregierung gibt es offenbar Überlegungen, die 1,5 Meter Abstandsregel zu kippen und an den Schulen noch vor den Sommerferien zum Normalbetrieb zurückzukehren“, heißt es nun in einer Pressemitteilung des Verbands „lehrer nrw“. Grundlage dafür sei eine – umstrittene – Stellungnahme von vier Ärzte- und Medizinverbände (News4teachers hat darüber ausführlich berichtet – hier geht es hin). Deren Thesen stehe jedoch im Widerspruch zu den Empfehlungen des RKI. „Es kann nicht sein, dass Kompetenzgerangel zwischen Ärzten und Wissenschaftlern auf dem Rücken der Lehrkräfte sowie der Schülerinnen und Schüler ausgetragen wird. Verlässliche und verantwortungsvolle Politik sieht anders aus“, meint „lehrer-nrw“-Vorsitzende Brigitte Balbach.
Vier Bundesländer haben in dieser Woche in Aussicht gestellt, die Abstandsregelung in Kitas und Grundschulen nach sächsischem Vorbild zu streichen. In Sachsen sind die Kitas und Grundschulen bereits seit Anfang der vergangenen Woche wieder weitgehend geöffnet. Tatsächlich ist in Klassenräumen Unterricht nur in Kleingruppen möglich, wenn zwischen den Kindern ein Abstand von 1,50 Metern eingehalten werden muss. News4teachers / mit Material der dpa
