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Kultusminister planen das nächste Schuljahr – wohl mit weiterem Fernunterricht

BERLIN. Jeder Schüler und jedes Vorschulkind soll vor dem Sommer möglichst noch mindestens einmal in die Schule oder in die Kita gehen. Darauf haben sich die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer Schaltkonferenz am Mittwoch verständigt. «Die Einzelheiten regeln die Länder», heißt es in einem gemeinsamen Beschluss. KMK-Präsidentin Hubig findet, der Bildungsföderalismus habe sich bewährt. Die Kultusminister nehmen ab sofort das kommende Schuljahr in den Blick.

Die Bundeskanzlerin hat die Bund-Länder-Telko geleitet – jetzt ist aber Schluss mit der Abstimmung. Foto: Armin Linnartz / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)

Vereinbart wurde beim Bund-Länder-Gipfel, dass die Notbetreuung in den Kitas spätestens ab dem 11. Mai überall ausgeweitet werden soll. In einigen Ländern ist das bereits passiert. Auch weitergehende Kita-Öffnungspläne haben mehrere Länder schon bekanntgegeben. So hatte Niedersachsen die Aufnahme des Kita-Regelbetriebs ab dem 1. August angekündigt.

Mit Blick auf die Schulen folgen Merkel und die Länderchefs der Empfehlung der Bildungsminister der Länder (hier berichtet News4teachers ausführlich über den von der KMK vorgelegten Katalog). Die bereits erfolgte Wiederaufnahme des Unterrichts solle in weiteren Schritten in der Zuständigkeit der Länder fortgesetzt werden. Die Bildungsminister hatten empfohlen, dass jeder Schüler bis zu den Sommerferien zumindest zeitweise wieder in die Schule gehen soll.

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Die Länder haben dafür schon eigene Konzepte aufgestellt oder arbeiten daran. So gibt es spezielle Hygienepläne für die Schulen und Schichtmodelle: Klassen werden geteilt und wechseln sich mit Schulbesuch und Fernunterricht zu Hause ab.

Arbeitsgruppe fürs nächste Schuljahr eingerichtet

Die Bildungsminister der Bundesländer haben unterdessen Überlegungen zur Regelung des Unterrichts im nächsten Schuljahr aufgenommen. Dazu habe die Kultusministerkonferenz (KMK) eine Arbeitsgruppe eingerichtet, teilte die KMK-Vorsitzende und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Mittwoch im Bildungsausschuss des Landtags in Mainz mit. Falls weiter eine Abstandsregelung erforderlich sei, werde an einen Wechsel von Präsenz- und Heimunterricht gedacht, sagte Hubig.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek rechnet für den Schulbetrieb mit Beschränkungen bis in das nächste Schuljahr hinein. «Die Ausnahmesituation wird bis weit in das nächste Schuljahr andauern», sagte die CDU-Politikerin bereits in der vergangenen Woche. «Erst wenn große Bevölkerungsgruppen geimpft sind, werden wir zum gewohnten Unterricht zurückkehren», betonte die Ministerin. So lange werde es eine Mischform von Präsenzunterricht und digitalem Unterricht geben.

Zur Vereinbarung der Regierungskoalition im Bund, für die Anschaffung von digitalen Endgeräten für Schüler 500 Millionen Euro bereitzustellen (News4teachers berichtete auch darüber ausführlich – und zwar hier), sagte Hubig, das Bundesbildungsministerium stimme die Einzelheiten noch mit dem Finanzministerium ab. Es sei vereinbart, dass die Mittel nach dem Königsteiner Schlüssel an die Bundesländer verteilt werden sollten. «Ziel ist natürlich, dass wir möglichst schnell Endgeräte besorgen und zur Verfügung stellen.»

Der Bildungsföderalismus in Deutschland habe sich in der Krise bewährt, sagte die Landesministerin. Angesichts der neuen Herausforderungen habe sich die Kultusministerkonferenz (KMK) mit einer Vielzahl von telefonischen Abstimmungen eine völlig neue Arbeitsweise zugelegt. News4teachers / mit Material der dpa

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