KIEL. Schon nach wenigen Tagen vollem Präsenzunterricht in den Grundschulen ist laut Gewerkschaft klar: Ohne zusätzliche Lehrkräfte kann Schule in Corona-Zeiten nicht gelingen. Die GEW in Schleswig-Holstein fordert daher eine deutliche Aufstockung der Stellen für Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal.
„Bereits wenige Tage Präsenzunterricht an den Grundschulen offenbaren, wie schwierig vollständiger Präsenzunterricht in Zeiten von Corona ist. Kohorten-Regelungen, unterschiedlicher Unterrichtsbeginn, variierende Pausenzeiten und Verlässlichkeit lassen die Lehrkräfte rotieren. Die Schulen, und zwar in allen Schularten, brauchen nach den Sommerferien unbedingt mehr Lehrerinnen und Lehrer. Sonst sind die Anforderungen nicht zu bewältigen“, sagt die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke.
Schüler benötigen zusätzlichen Förderunterricht
Die vergangenen Monate hätten große Lücken in die Vermittlung des Unterrichtsstoffs gerissen, beschreibt die GEW-Landesvorsitzende die Situation. „Um diese Lücken auszugleichen, brauchen die Schülerinnen und Schüler zusätzliche Förderstunden. Dafür reicht das bisherige Personal aber nicht aus.“ Wichtig sei es außerdem, den Schülerinnen und Schülern eigenständiges Lernen zu ermöglichen und ihre Methodenkompetenz zu stärken. Die Einrichtung von Lernbüros sei hier eine geeignete Maßnahme. Dort unterstützten Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler beim selbstorganisierten Lernen. Das könne entscheidend dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler auf erneute Schulschließungen vorzubereiten.
Ein zusätzlicher Bedarf an Lehrkräften ergibt sich aus Sicht von Astrid Henke ebenso dadurch, dass der Ausfall von Lehrkräften, die einer Risikogruppe angehörten, kompensiert werden müsse. Neben neuen Stellen für Lehrkräfte machte sich die Gewerkschafterin für die Einstellung von weiterem pädagogischem Personal an allen Schularten stark.
Schon die Aufsicht raubt viel Zeit für den Unterricht
Das könnten Schulassistentinnen oder –assistenten, aber auch Studierende pädagogischer Fächer sein. Durch deren Einstellung hätten Lehrkräfte dann mehr Zeit für Unterricht. Sie könnten zum Beispiel auch Aufsichten übernehmen. Obwohl die meisten Schülerinnen und Schüler sich sehr diszipliniert verhielten, raube die enorm aufwendige Beaufsichtigung in Pausen und beim Toilettengang den Lehrerinnen und Lehrer Zeit für Unterricht. News4teachers
