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Corona-Pandemie: Lauterbach sieht Lehrer als potenzielle Superspreader

BERLIN. Der SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Prof. Karl Lauterbach hat einen Strategiewechsel bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gefordert – hin zu einer Konzentration der Maßnahmen auf sogenannte Superspreader, also Infizierte, die in Gruppen Dutzende andere anstecken. Potenzielle Kandidaten: Lehrer.

Ist selbst ein studierter Mediziner und Epidemiologe, der in Harvard promoviert hat: Karl Lauterbach. Foto: Von Martin Kraft – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

„Statt jedem Einzelkontakt nachzutelefonieren, sollten sich die Ämter allein auf die sogenannten Superspreader konzentrieren“, sagt Lauterbach in einem aktuellen Interview mit dem „Spiegel“. Sie allein seien der treibende Faktor der Pandemie. „Wir wissen inzwischen, dass Einzelüberträger für das exponentielle Wachstum kaum Bedeutung haben. Wenn wir da nicht umsteuern, bekommen wir eine heftige zweite Welle.“

Schule – ein mögliches Superspreader-Event

Konkret bedeutet das: „Wenn jemand getestet wird, muss zeitgleich mithilfe eines Formblatts systematisch abgefragt werden, ob er in den vergangenen Tagen bei einem potenziellen Superspreader-Event war: einer Gesangsveranstaltung, einer Hochzeitsfeier – oder ob er als Lehrer in einer Schule tätig ist. Sollte der Test positiv ausfallen, müssen alle anderen Teilnehmer der Veranstaltung sofort in Quarantäne geschickt werden, unverzüglich, noch bevor sie selbst getestet wurden.“

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Für Schulen heißt das: Wenn es in der Klasse einen Infizierten gebe, so Lauterbach, „dann müssen alle Schüler und deren Familien für eine Woche in Quarantäne. Nur so lässt sich ausschließen, dass eine Schulklasse zu einem Superspreader-Ort wird. Mehr als eine Woche Quarantäne ist übrigens nicht notwendig. Länger sind Infizierte fast nie ansteckend, selbst wenn sie noch erkrankt sind.“ News4teachers

Hier geht es zum vollständigen Interview mit Lauterbach im „Spiegel“.

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