SCHWERIN. Erneut ist eine Schule in Mecklenburg-Vorpommern von einer Corona-Infektion betroffen. Dieses Mal ist der Landkreis Vorpommern-Rügen betroffen. Um solche Fälle im Herbst zu verhindern, denkt die Landesregierung über flächendeckende Fiebermessung in Schulen nach.
Ein Zwölfjähriger aus einer siebten Klasse der Regionalen Schule in Franzburg (Landkreis Vorpommern-Rügen) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es lagen keine Erkenntnisse über den Ansteckungsweg vor, wie ein Sprecher des Landkreises am Sonntag mitteilte. Der Junge beziehungsweise seine Familie hätten keine Kontakte zu einer positiv auf Covid-19 getesteten Person gehabt und seien nicht in Risikogebieten oder auf Veranstaltungen gewesen. Der Junge sei getestet worden, nachdem er wegen Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen beim Arzt war.
Kein Unterricht mehr in den Klassenstufen 8 und 9
Als Konsequenz müssten sich nun die fünfköpfige Familie, 40 Mitschüler in den beiden siebten Klassen der Schule sowie 13 Lehrer zu Hause isolieren. Wegen des dadurch entstehenden Lehrermangels gebe es zunächst auch keinen Unterricht in den Klassenstufen 8 und 9. Am Montag werde bei allen Betroffenen ein Abstrichtest vorgenommen. Zuvor waren bereits Schulen in Ludwigslust, Rostock, Schwerin und Schönberg (Landkreis Nordwestmecklenburg) betroffen.
Um solche Fälle künftig weitgehend zu verhindern, gibt es im Bildungsministerium Überlegungen, in der bevorstehenden Erkältungszeit flächendeckend bei Schülern Fiebertests vorzunehmen. «Wir führen gerade Gespräche mit den Gesundheitsexperten und prüfen das ernsthaft», sagte ein Ministeriumssprecher. Ziel sei es, den täglichen Regelbetrieb in Schulen in den kommenden Herbst- und Wintermonaten aufrechterhalten zu können und flächendeckende Schulschließungen zu vermeiden.
Fiebermessung bei Schülern kann ein Baustein sein im Kampf gegen Corona
«Schüler mit Fieber gehören nicht die Schule», sagte der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger. «Wenn Kinder mit Fieber nicht in die Schule gehen, können sie kein Coronavirus und keine anderen Atemwegserkrankungen übertragen.» Die Fiebermessung könne ein Baustein im Kampf gegen die Pandemie sein, denn Fieber, Husten und Halsschmerzen seien die Leitsymptome der Covid-19-Erkrankung.
In Mecklenburg-Vorpommern sind unterdessen am Sonntag zwei weitere Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Damit stieg die Zahl der landesweit registrierten Infektionen auf 994, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Die Rückkehr zum Regelbetrieb in Kitas und Schulen hat laut Ministerpräsidentin Manuale Schwesig in ihrem Land bislang gut funktioniert. Dazu gehöre das sofortige Handeln bei lokalen Infektionsherden. Damit sei es gelungen, für die überwiegende Mehrheit der Schüler den täglichen Schulbesuch zu sichern, so erkärte sie in der vergangenen Woche. News4teachers / mit Material der dpa
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