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Karliczek nimmt “die Gesellschaft” zum Schutz der Schulen in die Pflicht – nicht die Kultusminister

BERLIN. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat vor Gesprächen über die Schulen im Kanzleramt an diesem Montag (18.00 Uhr) an alle appelliert, mit ihrem Verhalten zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs in der Corona-Pandemie beizutragen. «Die bekannten Hygieneregeln sollten von allen am Schulbetrieb Beteiligten auch in der Freizeit eingehalten werden», sagte die CDU-Politikerin. Vor allem sei aber auch die Gesellschaft insgesamt gefragt. Schule sei keine isolierte Veranstaltung. «Die Gesellschaft hat es durch ihr Verhalten insgesamt stark in der Hand, wie der Schulbetrieb in den nächsten Monaten laufen wird.»

Sieht große Herausforderungen im Herbst und im Winter – für “die Gesellschaft”: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Foto: obs/Bundesministerium für Bildung und Forschung/BMBF/Hans-Joachim Rickel

Bei dem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen Karliczek, SPD-Chefin Saskia Esken und die Kultusminister der Länder über die Lage an den Schulen und das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Neben einem Austausch über die Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen soll es um weitere Schritte bei der Schuldigitalisierung gehen und um die Weiterbildung von Lehrern im Umgang mit digitalen Medien.

Merkel, Esken und einige Länder hatten bei einem ersten Treffen im August vereinbart, dass Lehrkräfte mit Dienstlaptops ausgestattet werden sollen, Schüler günstige Flatrates bekommen und Schulen an schnelles Internet angeschlossen werden sollen. Im Kanzleramt wird am Abend auch über die weitere Umsetzung dieser Vorhaben beraten.

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Kanzlerin hatte auf einen Vier-Stufen-Plan für die Schulen gedrängt

Dabei wird aber wohl auch über Corona-Schutzmaßnahmen gesprochen. Bei der letzten Runde von Merkel, Esken, Karliczek sowie einigen Kultusministern am 13. August in Berlin hatte die Kanzlerin auf einen Vier-Stufen-Plan gedrängt, der je nach Infektionsgeschehen konkrete Maßnahmen vorsieht – mit mäßigem Erfolg.

Formal wurde dem Wunsch Merkels nach einem Vier-Stufen-Plan zwar entsprochen. Der mittlerweile von der KMK verabschiedete Rahmenplan sieht vom „Regelbetrieb“ über „eingeschränkten Regelbetrieb“ (mit Maskenpflicht im Unterricht) über ein „Wechselmodell“ (Abstandsgebot gilt wieder, wodurch kleiner Lerngruppen nötig werden) bis hin zur „vollständigen Umstellung auf Distanzunterricht“ vier Szenarien vor.

Kultusminister vereinbaren Regelungen für die Schulen – unverbindliche

Allerdings verzichteten die Kultusminister darauf, Schwellenwerte festzulegen, wann welche Stufe greift. Auch sind darin nur unverbindliche „Möglichkeiten“ aufgelistet. In der Konsequenz bedeutet das, dass jedes Bundesland weiterhin nach Gusto entscheiden kann, ob und wann es in Schulen Maßnahmen zum Corona-Schutz ergreift.

Erneute flächendeckende Schulschließungen wie im Frühjahr wollen Bund und Länder vermeiden. Der Start ins neue Schuljahr sei insgesamt zufriedenstellend gewesen, sagte Karliczek. «Aber der Herbst und Winter werden für den Schulbetrieb neue Herausforderungen bringen.» News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

„Es wurde auch deutlich, was alles noch nicht funktioniert“: Merkel spricht mit Kultusministern über die Schulen in der Corona-Krise

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