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Größter Ausbruch an einer Grundschule: Hälfte der Schüler und Lehrer infiziert

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MÜGELN. Der vierte große Corona-Ausbruch an einer deutschen Schule innerhalb von nur zwei Wochen betrifft eine sächsische Grundschule. Wie die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet, wurden vergangene Woche bei weiteren 57 Schülern und Lehrern das Coronavirus nachgewiesen, nachdem zuvor drei Schüler und drei Lehrer positiv getestet worden waren. Es handelt sich um den bundesweit größten bislang nachgewiesenen Ausbruch an einer Grundschule.

Immer mehr Schüler und Lehrer infizieren sich mit dem Corona-Virus. Foto: Shutterstock

„Sie haben sicher alle schon der Presse entnommen, dass das Infektionsgeschehen an unserer Grundschule sehr hoch ist“, so heißt es auf der Homepage der – mittlerweile geschlossenen – Grundschule Tintenklecks in Mügeln. „Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, werden am Montag, dem 23.11.2020 ab 9.00 Uhr Kontaktpersonen des unmittelbaren Lebensumfeldes (Eltern, Geschwister) positiv getesteter Kinder der Grundschule Tintenklecks ebenfalls getestet. Dazu wird die Grundschule Tintenklecks erneut die Türen für Testteams des Gesundheitsamtes Nordsachsens öffnen. Der Ablauf erfolgt in Anlehnung an den bereits erfolgten ersten Testtag. Es ist zwingend erforderlich, dass das Schulgelände nur mit einer Mund-Nasenbedeckung betreten wird.“

Bislang unbekanntes Ausmaß an Infektionen: 63 Schüler und Lehrer sind infiziert – von 130

Eine erste Reihentestung hatte ein bislang unbekanntes Ausmaß an Infektionen offenbart. Von insgesamt 130 Schülern und Lehrern der Schule haben sich 63 – also fast die Hälfte – mit dem Coronavirus infiziert. Der bislang größte nachgewiesene Ausbruch an einer Grundschule in Deutschland ist der betroffenen Stadt Mügeln sowie dem Landkreis Nordsachsen, Träger des zuständigen Gesundheitsamtes, keine Erwähnung wert. Auf den Homepages gibt es keine Informationen zum Geschehen. Einzige Quelle: die „Leipziger Volkszeitung“. Und die zitiert die Gesundheitsamtsleiterin so: „Das Testergebnis bestärkt uns darin, auch weiterhin jeden Einzelfall genau zu prüfen, bevor wir über das weitere Vorgehen entscheiden.“

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Die vermehrte Anzahl von Kindern mit Erkältungssymptomen und das hohe Infektionsgeschehen im Sozialraum Oschatz habe die Behörde dazu veranlasst, im Fall der Grundschule Mügeln nicht nur die übliche Quarantäne zu verhängen und symptomatische Kontaktpersonen zu testen, sondern vorsorglich die gesamte Einrichtung. „Aus demselben Grund werden wir jetzt auch noch alle unmittelbaren Kontaktpersonen der neuen Fälle testen, egal ob sie symptomatisch oder asymptomatisch sind“, so habe die Ärztin angekündigt. Nur so könne man nachverfolgen, ob und wie sich das Virus weiter verbreitet hat, um es eingrenzen und Infektionsketten unterbrechen zu können. Betroffen sei auch eine Grundschule in einem Nachbarort: Dort wurde Quarantäne für eine Klasse angeordnet, weil eine der positiv getesteten Lehrerinnen an beiden Grundschulen unterrichtete.

Deutschlands am schwersten von einem Corona-Ausbruch betroffene Schule ist eine in Hamburg

Erst am Freitag wurde bekannt, dass sich in Hamburg Deutschlands größter Ausbruch in einer Bildungseinrichtung abzeichnet. An der Schule Auf der Veddel sowie an der Schulzweigstelle Billbrookdeich wurden Hunderte Schüler und Lehrer auf Corona getestet – laut Hamburger Bildungsbehörde wurden bislang 94 infizierte Schüler und Lehrer gezählt. Anfang der Woche hieß es: An einer Gesamtschule im hessischen Lollar wurden nach einer freiwilligen Reihenuntersuchung 43 Fälle an positiv getesteten Schülerinnen und Schülern festgestellt. Lehrer sind dort von Infektionen offenbar nicht betroffen. Der Unterricht an der Schule ist ausgesetzt.

Das Corona-Geschehen an der Ida-Ehre-Schule in Hamburg-Eimsbüttel hatte sich in der Woche zuvor als der größte bis dato bekannt gewordene Ausbruch an einer Schule in Deutschland erwiesen. Insgesamt 55 Personen wurden dort positiv getestet, teilte ein Schulbehördensprecher mit. Innerhalb von gerade mal zwei Wochen sind damit die vier größten Ausbrüche in deutschen Schulen bekanntgeworden. News4teachers

Größter Ausbruch an Schule in Deutschland – ausgerechnet in Hamburg (wo der Bildungssenator am Vortag die Schulen für sicher erklärt hat)

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