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“Deutschland verlernt das Schreiben!”, titelt der “Spiegel” (mal wieder) – was dem der Grundschul-Didaktiker Brügelmann entgegenhält

HAMBURG. “Machen junge Menschen heute wirklich häufiger Rechtschreibfehler als früher?”, so fragt der “Spiegel”. Und antwortet sogleich selbst: “Ein Vergleich von Abschlussarbeiten aus den Achtzigerjahren mit Klausuren von 2018 und 2019 zeigt: leider ja.” Die Schlussfolgerung: “Deutschland verlernt das Schreiben.” Echt jetzt? Der Grundschuldidaktiker Prof. em. Hans Brügelmann geht dem Verdikt auf den Grund – und kommt zu erstaunlichen Befunden. Wie dem: Schon seit fast 70 Jahren beklagt der “Spiegel” den Verfall der Schriftsprache. Bei einem so langen Niedergang müssten wir langsam in einer Art orthografischer Steinzeit angekommen sein, so meint unser Gastautor ironisch. 

Führt eine falsche Rechtschreibdidaktik in den Grundschulen zu mehr orthografischen Fehlern bei Abiturienten? Foto: Shutterstock

Entwicklung der Rechtschreibleistungen im Spiegel des SPIEGEL über 70 Jahre hinweg

von Hans Brügelmann

In seiner Online-Version vom 12.3.21 titelt der SPIEGEL „Deutschland verlernt das Schreiben. Deutlich mehr Fehler in Abiklausuren“. Die – sehr viel differenziertere – Auswertung selbst (Doerry 2021) vergleicht 67 Abiturarbeiten in Deutsch von 1984 und 1985 mit 73 aus den Jahrgängen 2018 und 2019 im Gymnasium Gaienhofen am Bodensee. Auch wenn Untersuchungen an nur einer Schule nicht so verallgemeinert werden dürfen, wie der Titel suggeriert [1], erbringen solche Fallstudien oft wie durch eine Lupe interessante Einblicke, die zumindest die Hypothesenbildung anregen können.

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Zudem hat sich der Autor sehr bemüht, mögliche Verzerrungen beim Vergleich der beiden Stichproben auszuschließen, z. B. was die soziale Zusammensetzung der Stichproben und ihr Leistungsniveau im jeweiligen Jahrgang betrifft. Insofern lohnt es, sich die Daten, ihre Interpretation und mögliche Erklärungen genauer anzusehen, auch wenn es zum jeweiligen Umfang der Texte und zu ihrem inhaltlichen Niveau keine Hinweise gibt.

Dabei sind drei Fragen im Blick zu bedenken:

– Welcher Anspruch an die Rechtschreibkompetenz von Absolvent:innen unserer Schulen ist sinnvoll?

– Haben sich die tatsächlichen Leistungen nachweisbar verschlechtert?

– Welche Gründe könnte es für schlechtere Leistungen geben?

Der Artikel von Doerry ist der letzte in einer Reihe von Beiträgen im SPIEGEL seit 1953 (!) in denen über die Jahrzehnte immer wieder ein dramatischer Verfall der Rechtschreibleistungen beklagt wird – auf allen Schulstufen und in allen Schularten (s. Kasten). Aber signalisieren diese Befunde tatsächlich einen Verlust der „Schriftkultur“ (1983)? Zweifel sind angebracht, wenn man sich die Entwicklung der Gesellschaft über diesen Zeitraum anschaut: den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt, das Wachstum der Wirtschaft, das reiche kulturelle Leben, die Stabilisierung der Demokratie. Und trotz der stark gewachsenen schriftsprachlichen Anforderungen im beruflichen und privaten Alltag durch die Bürokratisierung sozialer Beziehungen gibt es auch keine Anzeichen für dramatische Probleme der Menschen in ihrem persönlichen Lebensumfeld.

Die erste Frage ist also: Spiegeln die Prüfungsaufgaben der Schulen und ihre Bewertung angemessen die schriftsprachlichen Anforderungen außerhalb der Schule? Fehlerfreiheit in der Orthographie kann sicher nicht der Maßstab sein. Wie das Kosog‘sche Diktat von 1903 [2] zeigt, kann man die Rechtschreibschwierigkeit eines Textes beliebig steigern, so dass selbst Lehrer:innen im Durchschnitt in den 394 Wörtern 14 Fehler machen und auch Linguist:innen ins Schwitzen kommen.

Für schulische Prüfungen müssen die Anforderungen also pragmatisch bestimmt werden. In den 1980er Jahren haben die Gaienhofener Abiturient:innen auf 100 Wörter im Durchschnitt 1,5 Rechtschreibfehler gemacht, 2018/19 waren es 2,5. Eine Steigerung um fast 50%, wie Doerry betont – aber ist ein Plus von 0,7 Fehlern auf 100 Wörter wirklich so bedeutsam? Orthographie ist nur wichtig, damit konstante Schreibungen schneller gelesen werden können. Aber dafür braucht ein Text nicht völlig fehlerfrei zu sein. Die Frage ist also, ab welcher Fehlerquote (2%, 5%) die Kommunikation spürbar beeinträchtigt wird. An den seit einigen Jahren vom Duden zugelassenen Variantenschreibungen kann man sehen, dass eine gewisse Bandbreite keine Probleme zur Folge hat.

Bedeutsamer könnte an den Gaienhofener Ergebnissen insofern sein, dass vermutlich die Teilgruppe zugenommen hat, die deutlich unter noch zu bestimmenden Mindestanforderungen (5, 10, 15 … Fehler?) liegt. Da stellt sich dann die Frage, welche Aktivitäten in der Schule für eine Verbesserung ihrer Leistungen erforderlich sind und welcher Aufwand sich für welchen Leistungsgewinn lohnt – ggf. um den Preis einer Vernachlässigung anderer Inhalte und Kompetenzen. Hierüber zu diskutieren würde rasch zeigen, dass Urteile und Entscheidungen sowohl auf individueller Ebene als auch systemisch nicht so einfach sind.

Wenden wir uns der zweiten Frage zu, für die Doerrys Gaienhofener Befunde ja nur der Aufhänger sind: Sind die Rechtschreibleistungen allgemein schlechter geworden? Nimmt man die Berichterstattung im SPIEGEL ernst (s. Kasten) müssten wir bei den wiederholt beklagten Verschlechterungen inzwischen in einer Art orthographischer Steinzeit angekommen sein. Wie oben bereits angesprochen passt diese Verfallsthese nicht zum Augenschein unserer gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung. Andererseits hört man auch heute [3] von vielen Seiten Klagen über eine Abnahme der Rechtschreibkompetenz.

Schaut man sich die verfügbaren rund 20 empirischen Vergleiche aus den letzten 70 Jahren an, muss man als erstes feststellen, dass ihre forschungsmethodische Basis in der Regel nicht sehr verlässlich ist. So wundert es nicht, dass die Befunde gemischt ausfallen. Das hängt damit zusammen, dass die verglichenen Termine unterschiedliche Zeiträume abdecken, dass die Stichproben aus verschiedenen Regionen und Altersgruppen stammen und dass sich auch die verwendeten Aufgaben unterscheiden (vgl. Brügelmann 2015).

In den Anforderungen am realitätsnächsten und zugleich als einzige Untersuchung auch repräsentativ sind die Erwachsenen-Studien „l.e.o.“ zum Stand des funktionalen Analphabetismus in Deutschland (Grotlüschen/ Riekmann 2012; Grotlüschen u. a. 2019). Beim Vergleich der Geburtsjahrgänge seit dem 2. Weltkrieg stellen die Untersuchungen fest, dass sich die Lesekompetenz tendenziell verbessert hat[4] und dass die Rechtschreibleistungen im Mittel konstant geblieben sind. Beide Befunde überraschen angesichts der oben berichteten Alltagseindrücke aus den Schulen und vielen Berufsfeldern. Was sich deckt ist auf alle Fälle der bedrückend hohe Anteil an Erwachsenen, deren schriftsprachliche Kompetenzen nicht ausreichen. Gleichzeitig zeigen die Untersuchungen, dass dies kein neues Problem ist, denn die Quote war schon in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren vergleichbar hoch. Das bedeutet keine Entlastung der heutigen Situation, macht aber deutlich, dass der Schwarze Peter, Grund sei der Verzicht „bewährter Unterrichtsmethoden“, viel zu kurz greift. Die meisten derjenigen, die wegen ihrer unzureichenden Lese- und/ oder Rechtschreibfähigkeiten auffallen, sind in der „guten alten Zeit“ zur Schule gegangen. Zwar mag es durchaus sein, dass noch in der Schule weniger Schüler:innen als heute durch hohe Fehlerzahlen aufgefallen sind. Aber das Lesen- und Schreibenlernen hört nicht mit dem Ende der Schulzeit auf. So kann es sein, dass Absolvent:innen früherer Jahre in ihrem damals noch nicht so stark schriftsprachbestimmten Berufs- und Privatleben, Fähigkeiten eingebüßt haben und dass umgekehrt in den letzten 20, 30 Jahren viele ihre Kompetenzen durch die tägliche Übung noch nach der Schulzeit verbessert haben. Aber auf dieses Ergebnis kommt es an.

Damit sind wir schon mitten in der Diskussion der dritten Frage: Was könnten die Ursachen für beobachtete Verschlechterungen sein – und was kann man tun, um ihnen entgegenzuwirken? In Doerrys Beitrag werden verschiedene Gründe diskutiert.

In den letzten Jahren werden fast reflexartig immer wieder die missverständlich als „Schreiben nach Gehör“ beschriebenen Methoden des Anfangsunterrichts (z. B. „Lesen durch Schreiben“ nach Reichen) als eine wesentliche Ursache für allfällige Rechtschreibprobleme angeführt. Dazu sind drei Vorbehalte zu bedenken. Wie bereits oben angesprochen, sind verbreitete Schwächen in der Rechtschreibung sehr viel älter als das erst in den 1980er Jahren bekannt gewordene lautorientierte Schreiben. Zweitens gibt es keine Daten, wie breit diese Methode (vor allem in dem immer noch stark fibel-orientierten Baden-Württemberg) überhaupt in der Praxis genutzt und in welchen konkreten Formen sie im Unterricht umgesetzt wird (Scheerer-Neumann 2020). Letzteres ist besonders wichtig, da zum dritten empirische Studien zeigen, dass ein lautorientiertes Schreiben als Einstieg in den Schriftspracherwerb bei entsprechender didaktischer Einbettung förderlich für die Rechtschreibentwicklung ist (Brinkmann/ Brügelmann 2019).

Außerdem stimmt Doerrys These nicht, die LOGIK-Studie habe bei 23-Jährigen dieselbe Rangfolge in den Rechtschreibleistungen gezeigt wie schon bei den 8-Jährigen.

Die Korrelation beträgt nur r = .50, d. h. die Unterschiede in der Rechtschreibleistung von Zweitklässler:innen erklären die Unterschiede 15 Jahre später nur zu einem Viertel (Schneider 2009). Wesentliche Bedingungen – z. B, der eigentliche Rechtschreibunterricht in den späteren Grundschuljahren und auf der Sekundarstufe I – wirken deutlich stärker.

Eine andere Erklärung geht von der Annahme aus, dass heute keine oder weniger Diktate geschrieben würden als früher. Allerdings werden in der Didaktik – unabhängig von verschiedenen fachlichen Positionen – Diktaten  kaum lernförderliche Effekte zugestanden. So korrelieren im Schreibvergleich Bundesrepublik-DDR die Rechtschreibleistungen derselben Kinder im Diktat und im freien Text nur mäßig (je nach Klassenstufe r = .25 bis .66; Brügelmann u. a. 1994). In derselben Untersuchung machten die im Diktat stärker geübten Kinder der Stichprobe-Ost in dieser Aufgabe deutlich weniger Fehler als die Stichprobe-West und Schweizer „Lesen durch Schreiben“-Kinder. In eigenen Texten dagegen bliebt von diesem Vorsprung je nach Altersstufe nichts oder kaum etwas übrig. Allerdings könnten Diktate eine Signalwirkung gehabt haben: Rechtschreibung ist wichtig für den Schulerfolg! Noch bedeutsamer ist vermutlich, dass die Zahl der Deutschstunden abgenommen hat und innerhalb des Deutschunterrichts der Anteil der orthographie-orientierten Aktivitäten (z. B. Grundwortschatzübungen oder Rechtschreibgespräche).

Eine weitere Erklärung des Beitrags zielt auf veränderte Mediengewohnheiten von Kindern und Jugendlichen. So werde die Entwicklung der Rechtschreibkompetenz durch eine geringere Lesehäufigkeit geschwächt. Der unterstellte Transfereffekt kann allerdings nach den geringen Korrelationen zwischen Lese- und Rechtschreibleistungen (z. B. r = .28 in der DESI-Studie, Willenberg 2007, 175; s. ergänzend Beck u. a. 2009; Siekmann 2013) nicht sonderlich hoch sein. Auch die bereits erwähnten l.e.o.-Befunde zur längerfristigen Entwicklung von Leseleistungen (gestiegen) und Rechtschreibleistungen (konstant) sprechen gegen eine hohe Erklärungskraft dieser Hypothese.

Noch weniger geklärt ist der Einfluss des digitalen Schreibens, z. B. von SMS oder auf WhatsApp, da es sich hier um ein Feld sehr unterschiedlicher Wirkrichtungen zwischen verschiedenen medialen Formen handelt (vgl. Dürscheid 2016; Busch 2018; Driver 2020): Einerseits spielen die Regeln der konventionellen Orthographie eine geringere Rolle als im analogen Schriftverkehr, andererseits erfordern viele Programme genaue Eingaben, damit sie funktionieren. Und es gibt für digitale Texte eigene Regeln „wie man schreibt“. Insofern konkurrieren verschiedene Interpretationen von Abweichungen: Handelt es sich bei den beobachteten Abweichungen um einen Normverlust oder um eine Normkonkurrenz? Verlaufen die Entwicklungen getrennt oder gibt es Wirkungen über die Mediengrenzen hinaus – und in welcher Richtung? Werden Kinder und Jugendliche generell unsicherer in der Rechtschreibung oder können sie parallel verschiedene Register medien- und situationsgerecht einsetzen?

Schließlich gibt es heute ganz allgemein eine größere Toleranz gegenüber Rechtschreibfehlern als früher (wie auch gegenüber anderen Konventionen) – nicht nur im Alltag, sondern auch in der Schule. In Publikationen, vor allem in der Tagespresse findet man mehr Sprach- und Druckfehler, die Werbung spielt gerne mit Sprachformen bis hin zu bewussten orthographischen Verfremdungen, um Aufmerksamkeit für ihre Produkte zu wecken, und auch im Straßenbild finden sich häufig auf Schildern und in Angeboten von Waren oder Dienstleistungen Verstöße gegen Sprachnormen.

Wie die verschiedenen Medienregister lassen auch diese „Sprachspiele“ offen, wie weit beobachtete Abweichungen auf mangelnde Rechtschreibfähigkeiten, auf eine gewachsene metasprachliche Kompetenz oder auf eine zunehmende Lässigkeit im Umgang mit (Rechtschreib-)Konventionen zurückzuführen sind – bzw. wie stark diese Trends in verschiedenen Leistungsgruppen dominieren.

Fazit: Redlich kann man nur sagen, dass die Doerry-Studie zwar ein interessantes Steinchen im Forschungsmosaik ist, dass wir aber weder genau wissen, wieweit die Befunde über Gaienhofen hinaus Geltung beanspruchen können, noch, welche  Erklärungskraft die diskutierten Hypothesen tatsächlich haben. Die SPIEGEL-Überschrift „Deutschland verlernt das Schreiben“ lässt sich aus den Ergebnissen der Untersuchung nicht ableiten.

Hier geht es zum Beitrag “Deutschland verlernt das Schreiben” im “Spiegel” (kostenpflichtig).

Deutsch, Ächz, Würg

Der SPIEGEL und der angebliche Rechtschreibverfall: 2021 – 2013 – 1997 – 1983 – 1953

2021 schreibt der SPIEGEL: „Stimmt die Behauptung, dass junge Menschen immer mehr Rechtschreibfehler machen? Eine Auswertung von Abiturklausuren zeigt: leider ja“.

Bereits 2013 hatte er auch eine „Rächtschraipkaterstrofe“ beschworen – mit Bezug auf eine Studie des Siegener Germanisten Steinig in zehn Grundschulklassen eines Bezirks in NRW.

Aber auch schon 1997 beklagte er unter Berufung auf eine Umfrage des BMBW:

„94 Prozent der Betriebe, so das Ergebnis der Studie, klagen, die Rechtschreibleistungen der jungen Leute seien schlechter geworden“ und ergänzt: „Seit über 20 Jahren verfolgt der psychologische Dienst des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF die Ergebnisse von Einstellungstests. In dieser Zeit hat der Bildungsstand der angehenden Azubis dramatisch nachgelassen: Im Jahr 1975 lösten noch durchschnittlich 20 Prozent der Hauptschüler die Rechtschreibtests richtig, 1995 waren es nur noch 15 Prozent.“

1983 titelt der SPIEGEL „Deutsch, Ächz, Würg“ und verweist auf Befunde zu schlechten Rechtschreibleistungen bei Hauptschülern, Realschülern, Abiturienten und Berufsanfängern und behauptet: „Die westdeutsche Industriegesellschaft verliert ihre Schriftkultur.“

Was da „verloren“ wurde, liest sich im SPIEGEL von 1953 nach einem Verweis auf „konsternierte“ Berichte über fehlende Ausbildungsvoraussetzungen von Lehrlingen aus Industrie- und Handelskammern so:

„Um prinzipiell einmal festzuhalten, ‚mit welcher rein formalen Wissenssubstanz die Volksschüler in das Berufsleben eintreten‘, hatte Handelskammer-Referent Dr. Stemme vor einigen Monaten gedruckte Testbogen mit einem Diktat und sieben Rechenaufgaben an 35.000 entlassene Volksschüler im Land Nordrhein-Westfalen verteilen lassen. […]

Stemme hatte bei dem (wie er zunächst glaubte) verhältnismäßig leichten Diktat mit einem Durchschnitt von fünf Fehlern gerechnet und dementsprechend auf seinen Auswertungsbogen bis zu elf Fehlern vorgesehen. Weit verschätzt: 39,3 Prozent aller Schüler machten elf und mehr Fehler. Es gab sogar Arbeiten mit 40, 50 und 60 Fehlern.“ Und im SPIEGEL fordert er „eine Untersuchung über die Gründe der finsteren Tatsache, daß heute vierzig Prozent aller Schüler das Ziel der Volksschule nicht erreichen.“

Quellennachweise

Beck, B., u. a. (2009): Schwache Rechtschreiber müssen keine schwachen Leser sein und umgekehrt. In: Valtin/ Hofmann (2009, 40-47).

Brinkmann, E. (Hrsg.) (2015): Rechtschreiben in der Diskussion – Schriftspracherwerb und Rechtschreibunterricht. Beiträge zur Reform der Grundschule, Bd. 140. Grundschulverband: Frankfurt.

Brinkmann, E./ Brügelmann, H. (2019): Empirische Studien zum Umgang mit Rechtschreibfehlern und die Bedeutung konkreter Befunde für den Rechtschreibunterricht. Download: https://t1p.de/RS-Fehler

Brügelmann, H. (2015): Wie steht es um das Rechtschreibkönnen – im Vergleich zu früher? In: Brinkmann (2015, 151-154). Download: https://t1p.de/rs-verfall-2015

Brügelmann, H., u. a. (1994): “Schreibvergleich BRDDR” 1990/91. In: Brügelmann/ Richter (1994, 129 134).

Brügelmann, H./ Richter, S. (Hrsg.) (1994): Wie wir recht schreiben lernen. Zehn Jahre Kinder auf dem Weg zur Schrift. Libelle Verlag: CH-Lengwil (2. Aufl. 1996).  Download: https://t1p.de/recht-schreiben-lernen

https://www.pedocs.de/volltexte/2019/16858

Busch (2018): Digitale Schreibregister von Jugendlichen analysieren. Ein linguistisch-ethnographischer Zugang zu Praktiken des Alltagsschreibens. In: Ziegler (2018, 829-858).

Doerry, M. (2021): Deutschland verlernt das Schreiben. Deutlich mehr Fehler in Abiklausuren. SPIEGEL online v. 12.3.21 https://www.spiegel.de/kultur/rechtschreibung-mehr-fehler-in-abi-klausuren-deutschland-verlernt-das-schreiben-a-a2de9786-0002-0001-0000-000176230950 (in der Printversion Nr. 11 v.  14.3.21 unter dem Titel: „Nach mir die Sinnflut.[5] Stimmt die Behauptung, dass junge Menschen immer mehr Rechtschreibfehler machen? Eine Auswertung von Abiturklausuren zeigt: leider ja“. In: SPIEGEL Nr. 11 v. 14.3.21.

Driver, A. K. (2020): Sprachliches Verhalten von Schülerinnen und Schülern zwischen den Dimensionen Freizeit und Schule. Dissertation. Universität: Bremen. Download: https://www.uni-bremen.de/fb12/arbeitsbereiche/abteilung-c-inklusive-paedagogik/inklusive-paedagogik-geistige-entwicklung-und-lernen/team/dr-anna-katharina-driver

Dürscheid, C. (2016): Digitale Kommunikation und die Folgen für den Sprachgebrauch. In: Schiewe (2016, 67-76).

Grotlüschen, A./ Riekmann, W. (Hrsg.) (2012): Funktionaler Analphabetismus in Deutschland. Ergebnisse der ersten leo. – Level-One Studie. Waxmann: Münster.

Grotlüschen, A., u. a. (2019): LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität. Pressebroschüre, Hamburg. Download: https://t1p.de/alfa-leo2018

Hellmich, F./ Siekmann, K. (Hrsg.) (2013): Sprechen, Lesen und Schreiben lernen. Erfolgreiche Konzepte der Sprachförderung. DGLS-Beiträge 15. Deutsche Gesellschaft für Lesen und Schreiben: Berlin.

Hüttis-Graff, P./ Wirszing, D. (2018): Anfänge des Rechtschreiblernens 1994 und 2014 – Ergebnisse einer diachronen Longitudinalstudie in Hamburg. In: Didaktik Deutsch, H. 45, 50-73.

Ingenkamp, K. (1967): Schulleistungen – damals und heute. Beltz: Weinheim.

OECD & Statistics Canada (Hrsg.) (1995): Grundqualifikationen, Wirtschaft und Gesellschaft. Ergebnisse der ersten internationalen Untersuchung von Grundqualifikationen Erwachsener. Paris/ Ottawa (engl. 1995).

Plewnia, A. / Witt, A. (Hrsg.) (2014): Sprachverfall? Dynamik – Wandel – Variation. IDS Jahrbuch 2013. de Gruyter: Berlin u.a.

Rammstedt, B., u. a. (2015): Zentrale Ergebnisse von PIAAC aus deutscher Perspektive. In: Zeitschrift für Pädagogik,  61. Jg., H. 2, 162-191.

Scheerer-Neumann, G. (2020): Schreiben lernen nach Gehör? Freies Schreiben kontra Rechtschreiben von Anfang an. Kallmeyer’sche Verlagsbuchhandlung: Seelze.

Schiewe, J. (Hrsg.) (2016): Angemessenheit. Einsichten in Sprachgebräuche. Valerio, Bd. 18. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Wallstein: Göttingen.

Schneider, W. (2009): The development of reading and spelling: Relevant precursors, developmental changes, and individual differences. In: Schneider/ Bullock (2009, 199-220).

Schneider, W./ Bullock, M. (eds.) (2009): Human development from early childhood to early adulthood: Findings from a 20 year longitudinal study. Psychology Press: New York, NY.

Siekmann, K. (2013): Der überschätzte Transfer-Effekt zwischen Lesen und (Recht-)Schreiben. In: Hellmich/ Siekmann (2013, 95-109).

Steinig, W. / Betzel, D. (2014.): Schreiben Grundschüler heute wirklich schlechter als vor 40 Jahren? Texte von Viertklässlern aus den Jahren 1972, 2002 und 2012. In: Plewnia/ Witt (2014, 353-371).

Valtin, R./ Hofmann. B. (Hrsg.) (2009): Kompetenzmodelle der Orthographie. Empirische Befunde und förderdiagnostische Möglichkeiten. DGLS-Beiträge 10. Deutsche Gesellschaft für Lesen und Schreiben: Berlin.

Willenberg, H. (Hrsg.) (2007a): Kompetenzhandbuch für den Deutschunterricht. Schneider Hohengehren: Baltmannsweiler.

Willenberg, H. (2007b): Erhellende Resultate des DESI-Projektes für den Unterricht. In: Willenberg (2007a, 175-180).

Ziegler, A. (Hrsg.) (2018): Jugendsprachen. Aktuelle Perspektiven internationaler Forschung. 2. Teilband. de Gruyter: Berlin/ Boston.

[1] Vgl. die konträren Ergebnisse zur Entwicklung von Rechtschreibleistungen in 10 Grundschulklassen aus dem Ruhrgebiet in Steinig/ Betzel (2014) vs. einer – mit 18 Klassen – ähnlich kleinen Stichprobe aus Hamburg (Hüttis-Graff/ Wirszing 2018).
[2] Inzwischen gibt es eine an die neue Rechtschreibung angepasste Version bzw. Auswertung unter https://de.wikipedia.org/wiki/Kosog%E2%80%99sches_Diktat
[3] Wie nicht nur in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg, sondern auch schon davor, vgl. Ingenkamp (1967)
[4] So auch OECD (1995) und Rammstedt (2015).
[5] Dieses Zitat stammt übrigens aus einem Aufsatz von 1984/85, nicht von 2018/19

„Schreiben nach Gehör“ verboten! Grundschulen sehen sich im Streit um Rechtschreibung am Pranger

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