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Indische Corona-Variante: Immer mehr Fälle an deutschen Schulen – Hotspot Dresden?

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RHEINE. An einer Grundschule im westfälischen Rheine ist bei einem Schüler die „Delta“-Variante des Corona-Virus, die zunächst in Indien aufgetreten ist, festgestellt worden. Die Infektion des Kindes war bereits vor zwei Wochen aufgefallen – das Labor bestätigte nun, dass es sich dabei um B.1.617.2, die sogenannte „indische“ Variante, handelt. Das berichtet die „Münsterländische Volkszeitung“. Darüber hinaus wurde die hochansteckende Mutante jetzt auch in Dresden nachgewiesen, wie aktuell der MDR berichtet – an mittlerweile zwei Schulen und einer Kita. Der Fall wächst sich offenbar aus.

Die indische Variante macht sich breit – auch in Kitas und Schulen? Illustration: Shutterstock

Das Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt habe nun bei Schülern und dem Personal der betroffnen Grundschule eine freiwillige PCR-Testungsreihe veranlasst. Warum wurde nicht schneller gehandelt? Nach dem positiven Corona-Test Ende Mai sei auf Tests verzichtet worden, weil das Kind angeblich „keinen relevanten Kontakt im Ermittlungszeitraum zu weiteren Personen aus der Schule“ hatte, so schrieb die Schulleitung an einem Brief an die Eltern. Aus diesem Grund habe sich das Gesundheitsamt damals gegen weitere Maßnahmen ausgesprochen. „Bei Hinweisen auf eine Exposition durch neu auftretende, besorgniserregende SARS-CoV-2-Varianten geht der Krisenstab diesen Fällen mit hoher Priorität nach“, teilte die Schule den Eltern weiter mit. Deshalb nun die PCR-Tests. Ergebnisse lagen zunächst noch nicht vor.

Auch an einer Grundschule in Dresden ist die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, wie Sachsens Sozialministerin Petra Köpping laut einem MDR-Bericht am Dienstag bestätigte. Demnach sind 24 Kinder und neun Lehrkräfte der Schule derzeit in Quarantäne. Am Mittwoch will das Gesundheitsamt allen Schülern und Lehrern der Schule freiwillige PCR-Tests anbieten.

Am Dienstagabend meldete der MDR dann, dass die Delta-Variante auch an einer Oberschule und an einer Kita in Dresden nachgewiesen wurde. Sechs Schüler der Oberschule, 21 Kinder aus der Kita und fünf Mitarbeiten seien in Quarantäne geschickt worden. Zurückzuführen seien die Fälle den Behörden zufolge auf drei Kinder einer Familie, die positiv getestet wurden und jeweils verschiedene Einrichtungen besuchten. Alle Kontaktpersonen seien ermittelt und in Quarantäne, hieß es. Erst Anfang des Monats war in Dresden ein Studierendenwohnheim unter Quarantäne gestellt worden, nachdem ein mit „Delta“ infizierter junger Mann gestorben war.

Im niedersächsischen Hildesheim ist ein Gymnasium von einem Ausbruch betroffen, wie News4teachers berichtete.

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Der Virologe Prof. Christian Drosten sagt in der jüngsten Folge seines Podcasts «Coronavirus-Update» auf NDR-Info, dass Delta oder ähnliche Varianten «sicherlich bis zum Herbst hier auch das Feld dominieren». Es gelte, bis dahin für eine möglichst hohe Impfquote bei Erwachsenen zu sorgen. «Dann werden wir keine großen Probleme haben» – ein Fragezeichen sehe er diesbezüglich nur beim Thema Kinder. In England würden Ausbrüche in Schulen durch Delta beobachtet.

Das Risiko, die Menschen im eigenen Haushalt anzustecken, sei bei Delta schätzungsweise 60 Prozent höher als bei dem Ursprungsvirus Alpha, teilte die englische Gesundheitsbehörde Public Health England mit. In Großbritannien wurde aufgrund der durch die Delta-Variante wieder steigenden Inzidenzen die eigentlich für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Beschränkungen verschoben. News4teachers / mit Material der dpa

Kultusminister: Inzidenzwerte sind für Schulen nicht mehr relevant – Lehrerverbände: Investiert endlich in Luftfilter!

 

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