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Schüler-Inzidenz über 1.000 in Bayern! Philologen fordern Booster-Impfungen für Lehrer

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MÜNCHEN. Die Corona-Zahlen bei Kindern und Jugendlichen in Bayern sind eine Woche nach den Herbstferien sprunghaft angestiegen – trotz der wieder eingeführten Maskenpflicht im Unterricht. In der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen hat die Inzidenz die Rekordmarke von 1.000 überschritten und liegt nun bei 1.073. Der Philologenverband erklärte bereits vor Bekanntwerden der neuesten Zahlen, dass verstärkt mit Ausbrüchen an Schulen zu rechnen sei und forderte deshalb Booster-Impfungen für Lehrkräfte.

Die vierte Corona-Welle rast durch Deutschland – vor allem wohl durch die Kitas und Schulen. Illustration: Shutterstock

Die Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen in Bayern erreichen ein bundesweit bislang beispielloses Niveau in der Corona-Pandemie: Wie aus Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vom Montag für die Kalenderwoche 45 hervorgeht, liegt die Inzidenz bei Grundschülern und Fünftklässler bei 1.073, bei den Zwölf- bis 15-Jährigen 979. Beide Werte sind in etwa Verdoppelungen im Vergleich zu den Werten der Vorwoche. Auch bei den Sek.-II-Schülern (16- bis 19 Jahre) ist die Inzidenz mit 777 deutlich überdurchschnittlich.

Bei Kindern unter fünf sind die Werte dagegen deutlich unterdurchschnittlich. Das Robert-Koch-Institut wies unlängst allerdings darauf hin, dass in Kitas nicht regelmäßig getestet wird – und Kita-Kinder in den offiziellen Statistiken wohl deutlich unterrepräsentiert seien. Über alle Altersgruppen hinweg meldete das LGL für Bayern am Montag einen Wert von 530,4.

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Angesichts der zahlreichen Kontakte jeden Tag und der zunehmenden Ausbrüche an Schulen muss der Gesundheitsschutz von Lehrkräften jetzt wieder in den Blick genommen werden – meint der Philologenverband Bayern, wie er bereits in der vergangenen Woche in einer Pressemitteilung erklärte. Es sei höchste Zeit für die Koordination von Booster-Impfungen sowie eine durchdachte Test-Strategie, die Infektionen frühzeitig erkennt und eindämmt.

Eine Booster-Impfung soll sechs Monate nach dem vollständigen Impfschutz verabreicht werden. Dieser Zeitpunkt rücke für Zehntausende von Lehrkräften in Bayern näher. Bisher sei aber noch unklar, wie die Auffrischungsimpfungen überhaupt organisiert und durchgeführt werden sollen. Philologen-Vorsitzender Michael Schwägerl betont: „Damit es bei den Booster-Impfungen nicht wieder zu Verzögerungen kommt, ist eine frühzeitige Koordination und Organisation nötig.“

„Das Unterrichten an den weiterführenden Schulen bedeutet täglich zahlreiche Kontakte mit ungeimpften Kindern und Jugendlichen“

Die Bereitschaft in der Lehrerschaft dürfte sehr hoch sein, den eigenen Impfschutz vor dem Winter auffrischen zu lassen, schätzt Schwägerl. „Denn nach wie vor bedeutet das Unterrichten an den weiterführenden Schulen täglich zahlreiche Kontakte mit Kindern und Jugendlichen, von denen viele nicht geimpft sind oder sich noch nicht impfen lassen können. Die Lehrkräfte dürfen bei den Booster-Impfungen nicht auf sich allein gestellt sein. Wir brauchen in den nächsten, entscheidenden Wochen koordinierte Impfangebote speziell für diese Berufsgruppe!“

Mit zunehmenden Corona-Ausbrüchen an Schulen gehöre auch die Kostenpflichtigkeit von PCR-Tests für unterrichtendes Personal auf den Prüfstand. Positive Fälle würden an den Schulen in den nächsten Wochen weiterhin alltäglich sein und vermutlich noch zunehmen. Selbst bei einem Corona-Ausbruch in einer ihrer Klassen könnten sich Lehrkräfte ohne Symptome aber keinem kostenfreien PCR-Test unterziehen.

„Bei einem Ausbruch testen sich die Lehrkräfte aktuell in der Regel anhand täglicher Selbsttests. Angesichts der hohen Impfquote unter Lehrerinnen und Lehrern macht es absolut Sinn, in einem solchen Falle einen kostenfreien, sensibleren PCR-Test zu ermöglichen. Diese Maßnahme würde erheblich zu einem Mehr an Sicherheit beitragen – für die Lehrkräfte selbst sowie für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen”, sagt Schwägerl. News4teachers / mit Material der dpa

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