DÜSSELDORF. News4teachers hat seine Leserinnen und Leser am vergangenen Wochenende gefragt: „Halten Sie eine Maskenpflicht im Unterricht für sinnvoll?“ Und das Votum fällt eindeutig aus: Drei von vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Umfrage antworten mit: „Ja“. Überraschenderweise gibt es kaum Unterschiede zwischen Eltern, Grundschullehrkräften und Lehrkräften weiterführender Schulen. Und: Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist beachtlich.
Hintergrund der aktuellen Diskussion ist der Streit um die Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht, wie sie derzeit von Bundesländern vollzogen wird. Immer mehr Landesregierungen lockern die Corona-Schutzmaßnahmen in Schulen, obwohl die Inzidenzen insbesondere unter Kindern und Jugendlichen rasant steigen. In der vorvergangenen Woche ist die Maskenpflicht im Unterricht in Baden-Württemberg gefallen, in dieser Woche fällt sie in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein – und eine Woche später dann in Sachsen. Bayern, wo schon vor Wochen die Maskenpflicht im Unterricht gestrichen wurde, will sie hingegen angesichts drastisch steigender Inzidenzen unter Schülern wieder einführen.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte die Lockerung mit Druck aus der Elternschaft begründet, wie News4teachers berichtete. „Man kann ja nicht bestreiten, dass die Masken ein Stück Sicherheit geben“, sagte er. Er habe aber auch Mails erhalten mit dem Tenor: „Du musst jetzt die Masken abschaffen. Du erstickst unsere Kinder.“
Das Ergebnis ist eindeutig: 73 Prozent halten eine Maskenpflicht im Unterricht – derzeit – für sinnvoll, 20 Prozent nicht
Wir wollten deshalb wissen: Wie ist denn das Stimmungsbild hinsichtlich der Masken unter Lehrkräften und Eltern tatsächlich? Die hohe Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der News4teachers-Blitzumfrage – insgesamt 8.441 – lässt auf großes gesellschaftliches Interesse am Thema schließen. 53 Prozent davon sind Lehrerinnen und Lehrer, 31 Prozent Elternteile (der Rest sind „Sonstige“, also Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen, Interessierte). Das Ergebnis ist eindeutig: 73 Prozent halten eine Maskenpflicht im Unterricht – derzeit – für sinnvoll, 20 Prozent nicht. Der Rest sagt: „Weiß nicht“.
Bemerkenswert: In allen Teilgruppen fallen die Zustimmungswerte ähnlich hoch aus. Auch unter Grundschullehrkräften, bei denen aufgrund der besonderen Bedeutung von Mimik und deutlicher Aussprache für den Unterricht ein zumindest geteiltes Echo vermutet werden konnte, ist die Stimmungslage eindeutig: 70 Prozent halten eine Maskenpflicht im Unterricht – derzeit – für sinnvoll. Andersherum: 24 Prozent tun es nicht (der Rest „unentschieden“). Bei den Elternteilen sind es 72 Prozent, die eine Maskenpflicht im Unterricht in der aktuellen Situation befürworten – 23 Prozent lehnen sie ab. Bei den Lehrkräften der weiterführenden Schulen sind es sogar vier von fünf (82 Prozent), die lieber mit Masken unterrichten – nur 15 Prozent lehnen das ab.
Die Umfrage ist nach wissenschaftlichen Kriterien nicht für Deutschland repräsentativ, weil die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nach Geschlecht, Alter, Schulform und Geografie oder ähnlichen Kriterien gewichtet wurden. Dennoch spricht die sehr hohe Zahl der Mitwirkenden dafür, dass sie ein realistisches Stimmungsbild zeigt. News4teachers
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