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„Katastrophe mit Ansage”: GEW fordert im Hotspot Sachsen Schließung der Schulen

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DRESDEN. Angesichts der zahlreichen Ausbrüche in Kitas und Schulen im Corona-Hotspot Sachsen fordert die GEW – endlich – Konsequenzen: unter anderem vorgezogene Weihnachtsferien (faktisch: generelle Schulschließungen). “Die hohe Anzahl geschlossener Schulen und die Einschränkungen an Kitas sind eine Katastrophe mit Ansage”, erklärt die Landesvorsitzende Uschi Kruse.

Dunkle Wolken: Sachsen ist der Corona-Hotspot in Deutschland. Illustration: Shutterstock

Die Corona-Inzidenz in Sachsen liegt derzeit bei über 1.200, es ist der mit Abstand höchste Wert bundesweit. Auch in Schulen geht das Virus um. Knapp 7.800 Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern sowie rund 600 Fälle bei Lehrkräften meldete das sächsische Kultusministerium – allein vorige Woche. Derzeit ist in Sachsen ständig rund ein Fünftel aller Schulen ganz oder teilweise geschlossen. Generelle Schulschließungen seien, seitdem der Bundestag mit den Stimmen der Ampel-Koalition das Infektionsschutzgesetz geändert hat, nicht mehr möglich, erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU).

“Trotz der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen wurde nicht alles unternommen, um Bildungseinrichtungen krisenfest zu machen”

Die GEW zeigt sich entsetzt. “Wir kritisieren auf das Schärfste, dass Teile der sächsischen Bevölkerung nicht bereit sind, sicheres Lernen von Kindern und Jugendlichen durch Impfungen zu unterstützen – und dass trotz der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen nicht alles unternommen wurde, um Bildungseinrichtungen endlich krisenfest zu machen”, sagt Landesvorsitzende Kruse.

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Die Gewerkschaft fordert stärkere Kontaktbeschränkungen in der gesamten Gesellschaft sowie das Vorziehen der Weihnachtsferien und begrüßt die Ankündigung einer allgemeinen Impfpflicht. Die GEW hat das Kultusministerium mit einem Schreiben aufgefordert, an Kindertageseinrichtungen und Schulen Sofortmaßnahmen umzusetzen.

Konkret: schärfere Regelungen bei Infektionen an den Einrichtungen, die Anschaffung von Luftfilteranlagen sowie CO2-Ampeln, mehr räumliche Kapazitäten, die Entzerrung des Schülerverkehrs, Mittel für Assistenzkräfte, spürbare Entlastungen, kein Einsatz von Personal an mehreren Einrichtungen und konsequentere Regelungen, um Durchmischungen von Kindern zu verhindern.

“Nun erleiden alle Beteiligten wieder einen Zusammenbruch im Bildungssystem”

Kruse kritisiert: „Trotz aller Warnungen der Wissenschaft, aber auch von uns, wurden im Sommer kaum Maßnahmen getroffen, um Kitas und Schulen auf den Winter vorzubereiten. Wir haben immer appelliert verschiedene Szenarien zu bedenken. Doch der Großteil der Politik und auch das Kultusministerium gingen wohl davon aus, dass die Pandemie bald zu Ende sei und es keinen größeren Handlungsbedarf gäbe.”

Noch vor wenigen Wochen sei das Ende der Maskenpflicht angekündigt worden, so erinnert die Gewerkschaftschefin. “Nun erleiden alle Beteiligten wieder einen Zusammenbruch im Bildungssystem. Dabei wäre es dringend nötig, die in der Vergangenheit entstandenen Lücken langsam auszugleichen und Kindern wieder Stetigkeit zu geben. Die Belastungen sind an vielen Einrichtungen kaum mehr zu ertragen. Die Beschäftigten an den Kitas und Schulen handeln oft mit dem Mut der Verzweiflung. Um wenigstens nach dem Jahreswechsel kontinuierlichen Regelbetrieb zu gewährleisten, muss jetzt gehandelt werden. Dazu gehört trotz aller damit verbundener Probleme nun auch das erneute Vorziehen der Weihnachtsferien.“ News4teachers

Sachsen droht neuer Lockdown – außer Kitas und Schulen. Kultusminister: Erlaubt Rechtslage in Deutschland nicht mehr!

 

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