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Bundesland plant die Schule der Zukunft (die “ganzheitliche Bildung” bieten soll)

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DRESDEN. Sachsen arbeitet an der Schule der Zukunft. Mit dem Projekt «Bildungsland Sachsen 2030» will der Freistaat erkunden, welchen Ansprüchen eine schulische Bildung fortan gerecht werden muss. Bis Jahresende wolle man eine Strategie für die wesentlichen Rahmenbedingungen erarbeiten, unter denen Schulen auch künftig ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag bestmöglich erfüllen können, erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) zum Auftakt des Projektes am Freitag in Dresden. Es gebe «Megatrends» in Gesellschaft und Wirtschaft, die Schulen immer stärker herausforderten.

Der Klimawandel bedroht die Erde – ohne Verständnis für die Zusammenhänge wird sich die Entwicklung kaum stoppen lassen. Foto: Shutterstock

Als Beispiel nannte Piwarz die Digitalisierung und die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. Aber auch die durch Krisen, Kriege oder den Klimawandel verstärkte Migration, das gesteigerte Bewusstsein für die Endlichkeit von Ressourcen und den Trend zur Individualisierung in der Gesellschaft gelte es zu berücksichtigen. Dies alles drücke sich in einer zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft aus. Daraus würden sich für Schulen neue Fragestellungen ergeben.

«Wie müssen Schulen aufgestellt sein, um in einer komplexen und von Krisen geprägten Welt kurzfristig geeignete Lösungen vor Ort zu finden? Wie können wir die Möglichkeiten der Digitalisierung für einen effizienten Umgang mit unseren Ressourcen oder für individuelle, personalisierte Lernphasen nutzen? Welche weiteren Professionen über Lehrkräfte hinaus braucht es künftig an den sächsischen Schulen?», listete Piwarz einige Fragen auf.

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Die Strategie soll in zwei Schritten entstehen. In einer ersten Phase werden Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kirchen, Schulpraktiker und Schulträger bis zum Sommer konkrete Empfehlungen erarbeiten. Daran anknüpfend folgt eine zweite Beratungsphase, in der Lehrkräfte, Schulleitungen, aber auch Eltern und Schüler die Empfehlungen in fünf Regionalforen bis zum Herbst einem Praxis-Check unterziehen können.

«Schüler sollen nicht nur ihre kognitiven Fähigkeiten entfalten, sondern auch ihre motorischen, emotionalen und sozialen Kompetenzen erweitern»

Fokussiert wird auf vier Handlungsfelder: «Steuerung» («Was braucht es, damit die Rolle der Schulleitung auch in Zukunft attraktiv ist?“), «Professionalisierung» («Wie können fest verankerte multiprofessionelle Teams die wachsenden Aufgabenspektren der sächsischen Schulen in hoher Qualität absichern?“), «Infrastruktur» und «Lernen» – wobei letzteres im Mittelpunkt stehe.

Dazu heißt es: «Erklärtes Ziel des Projektes »Bildungsland Sachsen 2030« ist, ganzheitliche Bildung an Schulen zu verankern. Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur ihre kognitiven Fähigkeiten entfalten, sondern auch ihre motorischen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten und Kompetenzen erweitern und vertiefen. Deshalb werden im Strategieprozess unter anderem folgende Fragen diskutiert:

Aus der Opposition kam Zustimmung. «Wir müssen debattieren, was wie gelernt und gelehrt wird, zumal in Sachsen besonders viele junge Menschen die Schule ohne Abschluss verlassen. Deshalb ist es gut, dass die Staatsregierung ein Grundsatzprojekt angeht, obwohl viel Zeit vertrödelt wurde», erklärte Linke-Politikerin Luise Neuhaus-Wartenberg. Es könne nicht darum gehen, jungen Menschen möglichst schnell möglichst viel Wissen einzutrichtern. Schule müsse vielmehr dazu befähigen, Wissen selbstständig zu erwerben und anzuwenden. News4teachers / mit Material der dpa

Ein Lehrer, mehrere Schulen: Piwarz startet Modellprojekt für den Hybridunterricht – und spricht von „Schule der Zukunft“

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