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Dating-Tipps des AfD-Kandidaten: Wie junge Männer an eine Frau kommen sollen

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MAGEDEBRUG. Der von der AfD ausgerufene Kulturkampf ist in der Partei allgegenwärtig. Dass es dabei eher um stramme Haltung als Intellekt und Bildung geht, haben Vertreter der Rechtsaußen-Partei schon öfter unter Beweis gestellt. Neueste Spitze: Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl erklärt jungen Männern, wie man an Frauen kommt.

“Lass Dir nicht einreden, dass du lieb, soft, schwach und links zu sein hast”. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Bekanntes Beispiel für die, nun ja, nennen wir es: Bildungsferne der AfD ist Parteichef Tino Chrupalla. Dass dem gelernten Malermeister aus Weißwasser in Sachsen Pantone-Fächer möglicherweise näher liegen als deutsche Lyrik, bewies dieser eindrucksvoll, überforderten ihn doch die Fragen eines 13 Jahre alten Kinderreporters des KiKa, als dieser eben auf deutsche Kultur zu sprechen kam.

In einem Interview vor der vergangenen Bundestagswahl hatte Chrupalla dem Schüler zunächst erklärt, dass in Schulen „mehr deutsches Kulturgut“ gelehrt werden solle, genauer: mehr Volkslieder und Gedichte. Als dieser Chrupalla dann nach seinem Lieblingsgedicht fragte, musste Chrupalla eingestehen, kein einziges zu kennen. Haltung eben. Irgendwie. Chrupalla wurde später damit zum Hit in den sozialen Medien. Nur eben nicht ganz so, wie es sich die AfD vorgestellt hatte.

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Genau das soll jetzt anders werden. Zündet dann aber wohl doch nicht so recht.

Im sozialen Netzwerk TikTok gibt der AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl, der sächsische Rechtsanwalt Maximilian Krah, jungen Männern jetzt Tipps, wie sie eine Freundin zu finden. Die rund 20 Sekunden lange Botschaft ist schlicht: „Lass Dir nicht einreden, dass du lieb, soft, schwach und links zu sein hast.” Denn: „Echte Männer sind rechts, echte Männer haben Ideale, echte Männer sind Patrioten, dann klappt es auch mit der Freundin.” Kurzum, sei ein Nazi-Arschloch – dann kommen die Weiber gelaufen.

Krah, der sich selbst als Erzeuger von acht Kindern mit drei Frauen offenbar als Womanizer betrachtet, ist sich sicher: „Das Video ist ein Erfolg“, das sehe man schließlich an den Klickzahlen. Ob er beim Blick in die Kommentare so begeistert geschaut hat wie in dem Video selbst, ist nicht überliefert. Der selbsternannte Beziehungsexperte aus dem sächsischen Ränkelwitz wird darin mit Häme überschüttet („Wer bei der AfD Schei*e wählt, der bekommt Schei*e, kann man ja auch mal sagen, da lassen die nichts liegen, immerhin“). Aber ein „echter Mann” lässt sich davon natürlich nicht beirren.

Den Delegierten beim jüngsten AfD-Parteitag in Magdeburg erklärte der 46-Jährige, den Wikipedia als „rechtsextremen Politiker“ beschreibt – und ihn mit dem Superlativ beschreibt, das Bundesamt für Verfassungsschutz stufe Äußerungen Krahs als völkisch-nationalistisch, islamfeindlich, fremdenfeindlich und (!) verfassungsfeindlich ein -, seine krude Weltsicht. Krah führte aus, wer aus seiner Sicht zum deutschen Volk gehört: „Wir sind ein Volk, weil, wenn wir unsere Familienalben zeigen, dann erkennen wir, dass schon unsere Großväter und unsere Urgroßväter ein Volk sind. Da ist der Ariernachweis nicht weit.

Das intellektuelle Niveau zeigte sich dann an Kalauern wie: „Es gibt, liebe Freunde, an deutschen Sonderschulen keine dummen Menschen, aber vergleichen Sie das einmal mit einem Grünen-Parteitag.

Das überzeugt am Ende 65,7 Prozent der AfD-Delegierten, die ihm ihre Stimme geben. News4teachers / mit Material der dpa

Junge Männer pflegen traditionelle Rollenbilder (viele legitimieren sogar Gewalt gegen Frauen)

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