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Nach Entführungsfall: Schulen sollen Konzepte zur Anwesenheitskontrolle vorlegen

MAINZ. Die Entführung einer Schülerin in Edenkoben war ein Schock für alle Schulen in Rheinland-Pfalz. Sie hat jedoch dafür gesorgt, dass nun verstärkt über Maßnahmen für mehr Kinderschutz diskutiert wird. Eine dieser Maßnahmen ist die Vorgabe für Schulen, jeden Morgen die Anwesenheit aller Schülerinnen und Schüler zu kontrollieren.

In Rheinland-Pfalz sollen Schulen ein Konzept zur Anwesenheitskotrolle vorlegen. Foto: shutterstock

In einem Schreiben haben die Schulaufsichtsbehörde ADD und das Bildungsministerium nun alle Schulen in Rheinland-Pfalz aufgefordert, ein Konzept für die Anwesenheitskontrolle von Schülerinnen und Schülern zu entwickeln. Anders als in anderen Bundesländern seien die Schulen im Land zur Kontrolle der Anwesenheit der Schüler sowie zur Information der Eltern unentschuldigt abwesender Minderjähriger rechtlich verpflichtet, teilte Ministerin Stefanie Hubig (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion in Mainz mit.

Dem Ministerium lägen jedoch keine Informationen darüber vor, wie viele Schulen schriftlich niedergelegte Konzepte und Ablaufpläne zur Anwesenheitskontrolle der Kinder und Jugendlichen besäßen. Es stehe jedoch außer Zweifel, dass die Anwesenheitskontrolle und die Erarbeitung entsprechender Konzepte in allen Schulen verlässlich gehandhabt werden müssten, betonte Hubig. Deswegen sei das Schreiben als Erinnerung und Aufforderung verfasst worden.

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Laut einem Bericht des SWR gibt es keine Anweisung, in welcher Form Schulen die Anwesenheit erfassen müssen. Ob mit Klassenbuch, Stift und Telefon oder schon über Tablet, App oder Schulcloud, das sei den Schulleitungen freigestellt. Für verbindliche Standards seien die örtlichen Gegebenheiten zu unterschiedlich, so die ADD gegenüber dem SWR.

Schnelle Reaktion verhinderte Schlimmeres

Wie sinnvoll eine solche Anwesenheitskontrolle ist, hatte der Entführungs- und Missbrauchsfall von Edenkoben gezeigt. Als die Schülerin zu Unterrichtsbeginn vermisst wurde, konnten sehr schnell der Vater informiert und die Polizei alarmiert werden. Dadurch konnte noch Schlimmeres verhindert werden und die Polizei lobt im Anschluss die schnelle Reaktion aller Beteiligten.

Die CDU-Fraktion hat nach der Entführung ein ganzes Bündel an Maßnahmen für mehr Kinderschutz vorgeschlagen. Unter anderem tritt sie für eine Verpflichtung für öffentliche und private Schulen zu Schutzkonzepten gegen sexuellen Missbrauch ein. Einen Antrag mit der Forderung nach einer solchen Verpflichtung hatte die Fraktion zuletzt von der Tagesordnung des Landtages genommen und strebt nun einen gemeinsamen Antrag mit den Ampelfraktionen für das November-Plenum an. News4teachers mit Material der dpa

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